Brandis | Die Ewigen von Calliste | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 440 Seiten

Brandis Die Ewigen von Calliste

Mystische und bildgewaltige Fantasy rund um eine Felseninsel voller dramatischer Geheimnisse von Bestsellerautorin Katja Brandis
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-401-81103-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mystische und bildgewaltige Fantasy rund um eine Felseninsel voller dramatischer Geheimnisse von Bestsellerautorin Katja Brandis

E-Book, Deutsch, 440 Seiten

ISBN: 978-3-401-81103-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine mystische Insel, ein magischer Fluch, ein Mädchen auf der Suche nach seiner Geschichte Endlich ist er da: Der Tag, auf den Ileana schon ihr ganzes Leben wartet. Alle 17 Jahre erwachen auf Calliste die Ewigen zum Leben und ziehen Touristen aus aller Welt in ihren Bann. Ila verdient sich als Fremdenführerin etwas dazu, da sie die versteinerten Wesen in- und auswendig kennt. Sie wurde in der Nacht des letzten Erwachens geboren und spürt eine besondere Verbindung zu ihnen. Niemand weiß besser als sie, wie unberechenbar und Respekt einflößend die Ewigen sein können! Noch bevor die gefährliche Zeit des Erwachens beginnt, erfährt Ila, dass der großspurige Rheo, mit dem sie immer wieder aneinandergerät, etwas Waghalsiges plant. Ob Ila ihn beschützen kann ... und ihm endlich gestehen, dass sie in ihn verliebt ist? Doch da ist noch der junge Tourist Taron, der etwas zu verschweigen scheint. Und Ila spürt, dass auch ihre Eltern etwas vor ihr verbergen. Was geschah in der Nacht des letzten Erwachens? Schritt für Schritt wird ihr klar, wie sehr ihr eigenes Schicksal mit dem der Ewigen verknüpft ist. Atmosphärisch spannende Fantasy voller Geheimnisse und mystischer Wesen von Katja Brandis. Die Bestsellerautorin von 'Woodwalkers' und 'Seawalkers' verbindet ein traumhaftes Insel-Setting mit einer dramatischen, actionreichen Handlung und einer Prise Romantik. Gedruckt auf Recycling-Umweltschutzpapier. Weitere Jugendbücher von Katja Brandis im Arena Verlag: Der Fuchs von Aramir Die Jaguargöttin Der Panthergott Khyona (1). Im Bann des Silberfalken Khyona (2). Die Macht der Eisdrachen Gepardensommer Koalaträume Elefantentempel Delfinteam (1). Abtauchen ins Abenteuer Delfinteam (2). Der Sog des Bermudadreiecks Delfinteam (3). Ritt auf der Brandung Vulkanjäger

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat inzwischen zahlreiche Romane für junge Leser*innen veröffentlicht. Sie lebt mit Mann, Sohn und zwei Katzen in der Nähe von München. Weitere Infos unter: www.katja-brandis.de
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Wut


Irgendwo dort bei den Zwergen sind Rheo und die Deppen, die er seine Freunde nennt, ich habe ihre Stimmen erkannt. Jetzt interessiert mich brennend, was sie da machen.

»Wartet ihr bitte kurz hier?«, bitte ich meine Gruppe.

»Kein Problem«, sagt der Fotograf – Alfonso heißt er, fällt es mir ein. Die Frau aus Isslar erkundigt sich gereizt: »Warum geht es nicht weiter?«, was ich ignoriere. Taron fragt ruhig: »Kann ich was helfen?« Ich winke ab und gehe rasch weiter.

Die Forscherin aus Britannia, eine schlanke schwarze Frau mit langen Locken, hat kaum gemerkt, dass wir angehalten haben. Sie hat eine Art kupfernen Trichter in ihre Nase gesteckt, schnuppert am Wegesrand herum und hantiert mit einem Glasfläschchen. Sie hat mir erzählt, dass das Kupferding ein Riechrohr ist und sie Proben nimmt, aber ich habe nicht ganz kapiert, was genau sie erforscht.

Ein rot-weiß gefärbtes Hanfseil sperrt den Fußpfad zwischen den Felsen ab, was soll das denn? Ich steige darüber und spüre, wie ich immer wütender werde.

Beinahe stolpere ich über eine der herumliegenden Flaschen. Starkbier, der Wirt des Felsblick braut es selbst. Die Touris lieben es nicht gerade, aber sie haben keine Wahl, denn der Wirt – Marcells Vater – weigert sich einfach, andere Sorten zu servieren.

Rheo, Marcell und Francesca sitzen und liegen auf dem kleinen Platz vor den versteinerten Zwergen – es sind insgesamt acht – und bewerfen sich gerade mit Grasbüscheln. Um sie herum ist Müll verstreut, es stinkt nach Bier und frischer Farbe. Frische Farbe?! Ich erstarre, als ich sehe, dass die Zwerge neue Graffiti tragen. Jemand hat einen von ihnen mit einem Kussmund, aufgemalten Brüsten und einem Schnurrbart verziert. Ein anderes der Wesen trägt einen albernen Hut. Dem dritten Zwerg von links haben sie ein T-Shirt mit der Aufschrift Rock Hard und einen Pelzkragen verpasst, den bestimmt mal ein Tourist im Hotel hat liegen lassen.

»Salute, Ileana!« Rheo steht auf, sodass er auf mich herunterblicken kann, ironisch prostet er mir mit einem Bier zu und fährt sich mit der andern Hand durch die blonden Haare mit dem leicht rötlichen Schimmer, die ihm in die Stirn fallen. Er trägt nur eine Leinenhose und ein offenes Hemd, sodass jeder seine muskulöse Brust und seinen flachen Bauch bewundern kann. »Schon so früh auf? Du konntest es gar nicht erwarten, uns wiederzusehen, was?«

»Zers! Was soll das hier?« Fassungslos wende ich mich an Marcell, der bei den Zwergen für die Nachtwache eingeteilt war.

Er schaut mich trotzig an. »Du konntest auch nicht schlafen, gib’s doch zu.«

Natürlich konnte ich nicht schlafen. Aber das geht ihn nichts an. Ihn nicht, Rheo nicht und Francesca schon mal gar nicht. Eigentlich ist sie eins der schönsten Mädchen in Campu Moru, aber gerade hängt ihr das lange kastanienfarbene Haar wirr und stumpf ins Gesicht. Ihre Augen sind blutunterlaufen. »Ach, sei doch nicht so langweilig, Ila«, meint sie. »Soll ich meine Eltern bitten, deinen Geld zu leihen? Dann könnt ihr endlich mal lockerer werden!«

Am liebsten würde ich ihr den Rest ihres Biers über den Kopf gießen. Aber irgendwie schaffe ich es, mich zu beherrschen. Stattdessen kicke ich eine leere Flasche aus dem Weg. »Ihr wart das mit den Graffitis. Das war keine gute Idee. Ist euch nicht klar, dass die …«, ich deute auf die Ewigen, »… sich dafür an uns rächen werden? Und als Allererstes an meinem Vater?«

»Ach komm, halb so schlimm, das kann man abwaschen.« Marcell gackert über eine unhöfliche Geste, die Rheo gemacht hat, und wendet sich dann wieder mir zu. »Wir räumen hier auf, bevor die ersten Touris kommen.«

»Die ersten Touris stehen gleich dort hinten«, fauche ich ihn an.

»Vaffanculo!«, gibt Rheo von sich. Aber dann wird er plötzlich ernst. »Dein Vater hat sich freiwillig für den Posten gemeldet, Ila. Er hätte Nein sagen können. Hat er aber nicht.«

Nein, hat er nicht. Obwohl der Job schlecht bezahlt wird, ist es natürlich eine Ehre, Hüter zu sein. Sich um die Ewigen zu kümmern, dafür zu sorgen, dass das Erwachen harmonisch verläuft, und bei Konflikten zwischen Menschen und Wesen einzugreifen. Jeder Hüter verpflichtet sich, 17 Jahre lang Dienst zu tun, von einem Erwachen bis zum nächsten.

»Stell dir vor, das ist mir auch schon aufgefallen.« Einen Moment lang schaue ich Rheo einfach nur flammend an und es gibt mir einen Stich ins Herz, als er den Blick erwidert. Weil ich dämliches Huhn schon seit einer Ewigkeit in ihn verliebt bin. Schon in der Dorfschule hat mein Herz geklopft, wenn dieser Junge mit den lachenden meerblauen Augen reingekommen ist. Ich habe mich halb totgefreut, wenn ich beim Flugball in seiner Mannschaft sein durfte. So etwa mit zehn habe ich ihn zu meinem Geburtstag eingeladen und er mich zu seinem. Wegen ihm habe ich gelernt, wie man ein Boot steuert, weil ich rausgefunden hatte, wie sehr er das Meer liebt. Aber dann wurde es immer schwieriger zwischen uns. Schon seit Jahren habe ich das Gefühl, dass ich ihn kaum noch kenne.

Aber irgendetwas macht er richtig, jedenfalls hat er jede Menge Freunde in Campu Moru. Und ich? Gar keine mehr, seit Eviva aufs Festland gezogen ist, um auf die höhere Schule zu gehen (bei uns gibt’s nur eine Dorfschule und Privatlehrer). Wir haben ständig miteinander herumgehangen, alles geteilt. Ich vermisse sie furchtbar.

»Gib mir mal den da!« Rheo nimmt mir meinen Müllsack ab und wirft ihn Francesca zu, die maulend mit dem Aufräumen anfängt. Dann nimmt er dem Zwerg den Hut ab, setzt ihn selbst auf und grinst. Aber nur kurz, dann wird sein Blick drohend. Er macht einen Schritt auf mich zu. »Du wirst uns verpetzen, stimmt’s? So was ist doch ganz dein Stil.«

Ich weiche keinen Fußbreit zurück und blicke ihm in die Augen. »Ach wirklich? Denkst du, ich kann dir nicht ins Gesicht sagen, was ich von eurem Scheiß halte?«

Unsere Gesichter sind nur noch eine Handlänge voneinander entfernt. Sein Atem riecht nach Bier, aber seine Haut duftet nach Meer und Piniennadeln und ich hasse ihn dafür, dass er mich so wütend macht. Dass ich einfach nicht über ihn hinwegkomme.

Er hat nicht ganz unrecht mit dem Verpetzen. Mir ist mal was rausgerutscht, das ist schon Jahre her. Aber es war ausgerechnet seinem Vater gegenüber, dem großen, wichtigen Ortsvorsteher, der alles tut, um noch mehr Gäste auf die Insel zu holen. Er hat sich aus meiner eigentlich unschuldigen Bemerkung zusammengereimt, was passiert ist: Rheo hat den Finger des versteinerten Touristen als Flaschenöffner benutzt, dabei ist der Finger abgebrochen.

Francesca tritt neben Rheo. »Fy fan! Du denkst, du bist jemand Besonderes, weil du beim letzten Mal geboren worden bist. Denkst du, die Ewigen werden dir um den Hals fallen, wenn sie erwachen? Die haben keine Ahnung, wer du bist. Die interessieren sich nicht für uns Menschen.«

Das ist kompletter Blödsinn, ich halte mich nicht für etwas Besonderes. Aber ich habe keine Lust, mich zu rechtfertigen. »Stell dir vor, das weiß ich«, sage ich nur. Soweit ich mitbekommen habe, hatten Francesca und Rheo nie was miteinander, obwohl es ziemlich offensichtlich ist, dass ihr das mehr als recht wäre.

Marcell ist noch der nüchternste der drei. »Kommt, Leute, wir sollten …«, beginnt er. Dann zuckt er zusammen und dreht den Kopf, weil nämlich zwei meiner Gäste – Freyja Thordar und Taron – auf dem Pfad aufgetaucht sind. Obwohl ich sie ausdrücklich gebeten habe, weiter vorne zu warten.

»Fy fan? Was heißt das?«, fragt der junge Tourist.

Natürlich denkt keiner der anderen daran zu antworten. In mürrischem Schweigen räumen Rheo und seine Kumpels ihr Zeug weg. Marcell schöpft mit einer Flasche Wasser aus den Wellen, die nur ein paar Meter entfernt an die Felsen branden, und versucht, damit den Zwerg zu reinigen. Was nicht viel bringt. Es tut mir fast körperlich weh, die verunstalteten Ewigen zu sehen.

Ich muss mich sehr anstrengen, um ruhig und höflich zu klingen, als ich Taron antworte. »Ich glaube, das ist ein schwedischer Ausdruck, irgendwas mit Teufel. Bei den vielen Touristen, die herkommen, bleibt immer mal wieder eine Redewendung von irgendwo aus der Welt hier hängen.«

»Na also, da sind ja die Zwerge«, sagt Freyja Thordar und geht auf die Wesen zu, die momentan noch eine Formation aus hellbraunem Stein sind. Dabei steht ihr Rheo im Weg, aber er tritt in weiser Voraussicht beiseite. »Die sind nicht gerade klein. Wieso habt ihr sie so getauft?«

»Ihre Hüte haben manche Leute an Zipfelmützen erinnert«, erkläre ich und werfe Francesca, die sich, an eins der Wesen gelehnt, aufreizend langsam die Haare kämmt, einen Hau-bloß-ab-Blick zu. »Dass sie so groß wirken, liegt aber auch an den Felsen, auf denen sie stehen. Wenn sie erwacht sind, gehen sie einem Menschen nur bis zur Brust.«

Endlich sind Rheo und die anderen fertig. Mit einem düsteren Blick in meine Richtung rüsten sie sich zum Aufbruch, während ich losstiefle, um den Rest meiner Gruppe zu holen.

Keine Ahnung, warum ich diese Deppen noch mal anspreche. »Führt ihr heute auch Touris?«

Ich bin ein bisschen erstaunt, als Marcell tatsächlich antwortet. »Ja klar, was...



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