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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 315 Seiten

Reihe: Wildrose Landing

Brooks Fearless


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96797-322-8
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 315 Seiten

Reihe: Wildrose Landing

ISBN: 978-3-96797-322-8
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Date niemals deinen Nachbarn.

Nach einer herben Enttäuschung zog es mich nach Wildrose Landing, einer verschlafenen Kleinstadt, um mir dort ein neues Leben aufzubauen. Die Liebe? Das war das Letzte, wonach ich suchte. Doch dann trat Star-Autor Alexander Prescott in mein Leben - erfolgreich, charismatisch und viel zu unwiderstehlich.

Als er mir dann auch noch einen Traumjob anbot, sagte ich spontan ja, weil ein Neuanfang eben auch mal Mut erfordert. Doch mit jedem Blick in seine dunklen, Whisky-farbenen Augen und dem Knistern in der Luft wird klar: Dieses neue Kapitel in meinem Leben könnte alles verändern.

Aber wir beide haben Geheimnisse, die uns einholen könnten ...



Abby Brooks ist amerikanische Romance Autorin und lebt mit der Liebe ihres Lebens und ihren drei Kindern in einer Kleinstadt in Ohio. Sie liebt es, in der Küche zu tanzen, zu lachen und bis spät in die Nacht zu lesen. 

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Kapitel 1


Evie

Amelia Brown quetschte meine Wangen so fest zusammen, dass meine Lippen hervortraten, dann klopfte sie einmal darauf und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. »Evie. Schätzchen. Lächle für mich, meine Süße. Jede Sache hat auch ihr Gutes, selbst diese Katastrophe. Das ist deine Chance, stärker zu werden. Zu lernen. Und zu wachsen.«

Im Geiste versah ich jeden ihrer Sätze mit einem oder mehreren Ausrufezeichen und rang mir das Lächeln ab, das sie von mir gefordert hatte. Mit klimpernden Armbändern rauschte meine stets optimistische beste Freundin in die Küche der Wohnung, die wir uns in den letzten Monaten geteilt hatten, und kehrte mit einer Flasche Tequila und zwei Schnapsgläsern zurück.

Sie schwenkte die Gläser. »Darauf stoßen wir an.«

»Aaah, ja.« Ich zog die Beine unter mich und drückte mir eins der vielen Kissen an die Brust. »Nicht nur, dass ich auf deiner Couch schlafe, weil mein Ex ein Arsch ist, jetzt bin ich auch noch arbeitslos. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.« Trotz meines Sarkasmus begann in meinem Herzen eigenartigerweise ein Fünkchen Hoffnung zu glimmen.

Manchmal musste man sich eben verbrennen, um sich dann aus der Asche zu erheben.

Der Gedanke klang mehr so, als käme er aus Amelias Kopf statt aus meinem. Vielleicht hatte ich ihn an irgendeiner Wand gelesen, die sie gern mit motivierenden Sprüchen schmückte.

Sie knallte die Flasche Tequila auf den Couchtisch und machte es sich auf dem Boden bequem. »Mit dieser Einstellung lässt du Negatives in dein Leben.« Sie sah mich böse an, auch wenn sie das nicht im Geringsten bedrohlich wirken ließ, wie vermutlich beabsichtigt. »Wenn du genau hinhörst«, fuhr sie fort, »flüstern dein Höheres Selbst und deine Geistführer dir etwas zu. Sie sagen dir, was du wissen musst, und dass du deinen Job verloren hast, ist sehr gut, das verspreche ich dir.«

Ich glaubte nicht an Geistführer. Oder Tarot-Lesungen. Oder irgendetwas von dem esoterischen Zeug, um das Amelias Leben kreiste, aber ich liebte sie trotzdem so, wie sie war. Außerdem: Ob ich nun daran glaubte oder nicht, konnte ich mich selbst des Gefühls nicht erwehren, dass es gut für mich war, wenn ich mich beruflich verändern musste.

»Na schön.« Ich schnappte mir ein Schnapsglas und hielt es ihr hin. »Auf einen Neuanfang!«

»So ist es richtig!« Mit einem riesigen Grinsen schraubte Amelia den Verschluss der Flasche ab und füllte beide Gläser. Schließlich kippte sie ihren Tequila herunter, und ich tat es ihr nach, riss dann aber die Augen auf und schnappte hustend nach Luft, als er sich meine Kehle hinunterbrannte.

»Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal Schnaps getrunken habe.«

Amelia hielt mitten im Nachschenken inne. »Hmmm. Ich auch nicht.« Mit einem Achselzucken leerte sie ihr zweites Glas und schenkte mir ein Lächeln, das mir verriet, dass wir jetzt Spaß haben würden.

»Heute Abend schreiben wir alles auf, was dieser Mistkerl gesagt hat, als er dich gefeuert hat. Wir werden dich aufbauen, denn, Eveline, du bist pfiffig und hast verdammt viel drauf.« Sie reichte mir das nächste Glas. »Es wird Zeit, dass du dein wahres Ich auf die Welt loslässt.«

Ich kippte meinen Tequila, während sie den nächsten einschenkte. »Es wäre auch schön, wenn endlich keine ekligen Männer mehr auf mich losgelassen würden.«

Vor fünf Stunden hatte mein Boss mich vor seinem Schreibtisch Platz nehmen lassen und mir den Boden unter den Füßen weggezogen, indem er mir eröffnete, ich sei eine ganz gute Redakteurin mit sehr viel ungenutztem Potenzial, aber immer zu vorsichtig. Der Mann, den ich für meinen Mentor gehalten hatte, schaute mir in die Augen und sagte: »Evie, wenn du eine Farbe wärst, dann wärst du Beige.«

Kein starkes, raffiniertes Schwarz.

Kein cooles, ausgeglichenes Petrol.

Kein feuriges Rot oder auffallendes Pink.

Nur lahmes Beige.

»Als ich dich eingestellt habe, warst du anders«, meinte er und fuhr dann fort, dass ich stets so zurückhaltend sei wie Fahrstuhlmusik. Unauffällig. Da, aber auch nicht da. So dass man mit dem Kopf nickt, ohne es zu bemerken. Oder einfach mitsummt. Um dann tagelang mit einem Lied im Kopf herumzulaufen, das man hasst.

Ich sei langweilig. Fade. Und mein neuer Charakter mache sich in meinem Schreiben bemerkbar. In einer Welt, die Drama und Skandale wolle und YouTube lieber möge als Zeitungen, könne er nicht länger darauf warten, dass ich mich wieder daran erinnere, wie ich mal gewesen sei.

Und als hätte das noch nicht weh genug getan, hatte er noch einen draufgesetzt.

Als er mich einstellte, habe er geglaubt, ich könne eines Tages nützlich sein, doch wenn ich mich sofort nützlich machen wolle, auf meinen Knien, würde er darüber nachdenken, mich zu behalten. Mit gekränktem Stolz, aber erhobenen Hauptes hatte ich sein Büro eilig verlassen und war bloß noch lange genug geblieben, um eine Beschwerde bei der Personalabteilung einzureichen.

»Wieso musste er so weit gehen?«, fragte ich Amelia. »Zu sagen, dass er gedacht hat, ich könne eines Tages nützlich sein, das ist ja fast genau das, was Drew mir an den Kopf geworfen hat, als er sich von mir trennte …« Schnell klappte ich den Mund zu.

Drew hatte an jenem Tag viele gemeine Sachen gesagt, und es würde mir besser gehen, wenn ich sie alle vergaß. Ich sollte nicht noch mehr Energie an meinen Ex-Freund verschwenden. Er hatte mir schon genug geraubt.

»Wenn ein Motto in unserem Leben sich ständig wiederholt, wollen unsere Geistführer, dass wir uns damit beschäftigen.« Amelia kippte noch einen Tequila und notierte dann das Schlimmste, was mein Boss gesagt hatte, auf einem Zettel.

Vorsichtig. Langweilig. Fade. Blas mir einen!

»So. Also. Such dir ein Wort aus, mit dem du den ganzen Unsinn überschreibst. Ein Wort, das Evie McAllister von diesem Augenblick an beschreibt.«

Mit einer schwungvollen Geste, die bei solch lebensverändernden Ereignissen angemessen war, reichte sie mir den Stift. Ich betrachtete die furchtbar beigen Wörter, die sie in ihrer lässigen Schrift notiert hatte, und stellte mir mein Leben so vor, wie ich es mir wünschte. Wie wollte ich sein? Wie wollte ich leben? Als mir die Antwort einfiel, konnte ich sie nicht schnell genug hinkritzeln.

Furchtlos.

Das Kratzen der Bleimine auf dem Papier war ein Kampfschrei. Der extravagante Schnörkel am letzten S eine Ankündigung. Zur Betonung fügte ich noch ein Ausrufezeichen hinzu. Und dann noch eins. Und als Letztes, berauscht von Machtphantasien, Tequila und dem Wunsch, die Vergangenheit hinter mir zu lassen, zog ich noch einen scharfen Strich unter das Wort.

Mit einem entschlossenen Nicken ließ ich den Stift fallen. Klappernd landete er auf dem Tisch und rollte darauf herum, während Amelia sich vorbeugte, um zu sehen, was ich geschrieben hatte. Sie lächelte breit und sah mich mit strahlenden Augen an. »Das gefällt mir. Nein. Ich liebe es. Es ist perfekt. Wer möchte nicht furchtlos sein?« Sie stand auf und drehte sich mitten in ihrem Wohnzimmer langsam im Kreis. Der Boho-Rock flatterte ihr um die Knöchel. Ihre Armbänder klimperten. Die blonden Haarwellen auf ihrem Rücken wogten.

Sie war so überschwänglich.

Fühlte sich so wohl in ihrer Haut.

Hatte keine Angst, sie selbst zu sein.

Sie inspirierte mich dazu, mich, so wie sie, in mich selbst zu verlieben – oder mich zumindest mit meinen Schwächen auszusöhnen. Amelia Brown war der furchtloseste Mensch, den ich kannte, und es wäre gut für mich, zu lernen, etwas mehr wie sie zu sein.

Fasziniert von ihrem Optimismus und dem brennenden Mut in meinem Bauch, nickte ich bestätigend. Furchtlos! Perfekt! Ja, verdammt noch mal! Nun dachte ich schon in Ausrufezeichen! Das musste doch bedeuten, dass ich etwas Gutem auf der Spur war! Oder? Ja!

Amelia zog mich hoch und schenkte uns beiden noch zwei Gläser ein. Wie viele waren das jetzt? Zwei? Oder drei? Der Tequila floss so schnell und reichlich, dass ich die Übersicht verloren hatte. Mit der Begeisterung, die es nur auf der Grenze zwischen beschwipst und betrunken gab, stießen wir an und tranken die Gläser aus.

»Für echte Veränderungen...



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