Callahan | Skull-Ranch 150 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 150, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

Callahan Skull-Ranch 150

Eine Falle für Lorna
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7695-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Eine Falle für Lorna

E-Book, Deutsch, Band 150, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

ISBN: 978-3-7517-7695-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Glutrot leuchteten die Gipfel der Grand Mesa in der Abendsonne. Vor der Relais-Station am Rande des Bluegrass Valley zügelten fünf Reiter ihre schweißnassen und erschöpften Pferde. Es waren harte Burschen, das sah man schon auf den ersten Blick. Die Colts hingen tief an den Oberschenkeln, und die fünf trugen sie bestimmt nicht zur Zierde. Reb Wallton, ein hagerer Mann unbestimmten Alters, nahm seinen staubigen Stetson ab und fuhr sich mit der Hand durch seine schwarze Mähne. 'Okay, Männer', sagte er, 'wir sind da. Hier wird die Falle zuschnappen ...'

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Eine Falle
für Lorna

von Frank Callahan

Glutrot leuchteten die Gipfel der Grand Mesa in der Abendsonne. Vor der Relais-Station am Rande des Bluegrass Valley zügelten fünf Reiter ihre schweißnassen und erschöpften Pferde. Es waren harte Burschen, das sah man schon auf den ersten Blick. Die Colts hingen tief an den Oberschenkeln, und die fünf trugen sie bestimmt nicht zur Zierde.

Reb Wallton, ein hagerer Mann unbestimmten Alters, nahm seinen staubigen Stetson ab und fuhr sich mit der Hand durch seine schwarze Mähne. »Okay, Männer«, sagte er, »wir sind da. Hier wird die Falle zuschnappen ...«

Chuck River, ein noch junger Mann mit abstehenden Ohren und einem Gesicht voller Sommersprossen, grinste lässig.

»Wie gehen wir vor, Reb?«, fragte er. »Nehmen wir den Stationer sofort gefangen oder spielen wir erst einmal die harmlosen Gäste, hinter denen ein langer Ritt liegt?«

»Wir sehen uns erst mal um und orientieren uns, Jungs. Warum sollen wir mit der Tür ins Haus fallen und unnötige Risiken eingehen? Also vorwärts, Männer. Ich sage euch schon rechtzeitig, wann wir loslegen. Okay, Leute?«

Die vier Begleiter des schnurrbärtigen und großgewachsenen Mannes nickten zustimmend. Sie trieben ihre Pferde an und ritten in breiter Front auf die große Blockhütte zu.

Das Licht einiger Kerosinlampen schien durch die Fenster und wies den Reitern den Weg. Sie erreichten die staubige Postkutschenstraße. In einem Korral tummelten sich über ein Dutzend Pferde, die unruhig wurden und ihren Artgenossen entgegen wieherten.

Die Tür zur Relaisstation öffnete sich knarrend. Eine dunkle Gestalt huschte aus der Blockhütte und blieb im Dunklen stehen. Matt blitzte der Lauf eines Gewehres.

Die fünf Reiter ritten weiter, kletterten müde von den Pferderücken und banden die Tiere an einem Hitchrack fest.

»Hallo!«, rief Reb Wallton. »Wir sind auf dem Trail nach Golden City und wollten hier eine Pause einlegen. Können wir bei Ihnen etwas zu essen und zu trinken bekommen?«

Die dunkle Gestalt dicht neben der Tür bewegte sich leicht. Der Gewehrlauf senkte sich.

»In Ordnung, Leute«, antwortete eine dunkle Stimme. »Kommt näher, damit ich euch genauer ansehen kann.«

»Man hält uns wohl für Outlaws!«, rief Chuck River entrüstet und verbiss sich ein Grinsen.

Die fünf Männer stiefelten heran und blieben im zuckenden Lichtschein stehen, der aus der offenstehenden Tür fiel.

Will Shakleford, der Vorsteher der Relaisstation, trat den fünf Männern entgegen.

»Nichts für ungut, Leute«, meinte er. »Man kann aber nicht vorsichtig genug sein. Es treiben sich viele menschliche Raubtiere in der Gegend herum, die es auf meine Pferde abgesehen haben.«

Shakleford blieb vor den fünf Banditen stehen und musterte sie forschend. Die Outlaws grinsten.

Chuck River fuhr sich über seinen Bauch. Die knurrenden Geräusche waren nicht zu überhören.

»Ich habe Hunger wie ein Bär nach dem Winterschlaf«, stieß er hervor. »Hoffentlich können Sie kochen, Mister?«

»Schon gut«, winkte Shakleford ab. »Dafür ist meine Tochter Brenda zuständig. Und sie wird euch ein Abendessen zubereiten. Whisky oder Kaffee könnt ihr auch kriegen. Also rein mit euch in die gute Stube. Tut mir leid, dass ich euch Misstrauen entgegengebracht habe.«

Reb Wallton lachte glucksend.

»Schon in Ordnung, Mister. Man kann nie vorsichtig genug sein. Das verstehen wir.«

Die fünf Banditen drängten in die Pferdewechselstation hinein. Sie sahen sich um, erkannten einige Stühle und Tische vor einem Tresen und setzten sich.

Will Shakleford folgte den fünf Männern, nickte ihnen zu und legte seine Schrotflinte auf die Theke.

»Whisky?«, fragte er.

»Wenn die Pumaspucke trinkbar ist, dann her damit!«, rief Dan Wolters, ein schon älterer Bursche mit bärtigem Gesicht und schlechten Zähnen.

Shakleford brachte die Getränke und nahm die Bestellung für das Abendessen auf. Er verschwand durch eine Tür.

Die Outlaws sahen sich an.

»Eine Tochter ist noch da, Jungs. Das haben wir zwar gewusst, aber bestimmt gibt es auch noch einen Gehilfen, der sich irgendwo draußen bei den Pferden aufhält. Wir erledigen unsere Aufgabe leicht und locker. Zuvor lassen wir es uns aber schmecken.«

Wallton grinste spöttisch und griff nach seinem Glas. Die fünf Halunken prosteten sich zu. Und sie tranken auf das Gelingen ihres Plans. Wie es aussah, konnte kaum etwas schiefgehen.

»Zum Henker, Jungs«, kreischte Doc Smoky, der vor seiner Küche stand und beide Hände in die Hüften stemmte. »Holt euch euer Abendessen oder ich schütte alles wieder weg!«

Natürlich meinte es der Ranchkoch nicht ernst. Es gehörte nun einmal dazu, um die Jungs von der Skull-Ranch auf Trab zu bringen. Es dauerte auch nur einige Sekunden, dann verließen die ersten Cowboys das Bunkhouse.

Brazos, der schwergewichtige Ranchschmied, drängte sich nach vorn und rempelte dabei den kleinwüchsigen Shorty an, der sich beinahe auf sein Sitzleder gesetzt hätte, wenn nicht Jimmy Twodance in letzter Sekunde zugegriffen hätte.

Shorty jaulte wie ein betrunkener Indianer und musste von den übrigen Cowboys zurückgehalten werden, als er sich auf Brazos stürzen wollte.

»Es ist immer dieser verfressene Bulle, der sich nicht beherrschen kann«, maulte Doc Smoky. »Wenn's an die Arbeit geht, stellt er sich hinten an, und wenn's etwas zu essen gibt, dann ist dieser Vielfraß nicht zu halten.«

Brazos hielt Doc Smoky seinen Teller unter die Nase und grinste erwartungsvoll.

»Gib mir 'ne doppelte Portion, Bauchbetrüger. Ich habe heute wie ein Hund geschuftet und zehn Pferde beschlagen. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten, so flau ist es mir im Magen.«

Shorty, Jimmy Twodance, Clay Rodger und noch fünf andere Cowboys der Skull-Mannschaft grinsten.

»Er hat faul in der Sonne gelegen«, krähte Shorty. »Ich hab es gesehen. Und nun stell dich hinten an, Brazos, sonst kriegst du von uns allen eine Abreibung, die sich gewaschen hat.«

Brazos brummte wie ein wütender Grizzly und wollte gerade Shorty am Hemdkragen packen, als eine belustigte Stimme rief: »Vertragt euch, Jungs. Und nun beeilt euch ein wenig. Ich habe keine Lust, mir die Beine in den Bauch zu stehen. Es wird Zeit, dass wir die Cowboys auf der Weide ablösen.«

Die Stimme gehörte dem indianerhaften Chet Quade, Vormann der Schädel-Ranch und Schwiegersohn des Bosses John Morgan. Der ehemalige Revolverkämpfer nickte den Cowboys zu.

Brazos vergaß für einen Moment seinen großen Hunger und trat zu Chet Quade.

»Muss ich auch mit auf die Weide, Chet?«, fragte er misstrauisch. »Ich habe morgen noch 'ne ganze Menge zu tun. Außerdem ...«

»Natürlich nicht, Dicker. Du bleibst hier und hältst die Stellung. Nun solltest du dich wieder anstellen, ehe für dich nichts mehr übrigbleibt.«

Brazos erschrak, kreiselte herum und sah, wie Doc Smoky gerade das letzte Steak auf den Teller von Clay Rodger klatschte.

»Nichts geht mehr, Bulle«, spottete Doc Smoky und legte sein verwittertes Piratengesicht in tausend Falten. »Heute wollte jeder der Jungs eine doppelte Portion. Du hättest sie nicht darauf aufmerksam machen sollen.«

Brazos Gesicht rötete sich. Er plusterte die Backen auf, als wolle er den Oldtimer einfach umblasen. Doc Smoky schob gelassen seinen riesigen Lederhut in den Nacken.

»Lass endlich Luft ab, Dicker«, zischelte er, »ehe du platzt. Vielleicht gibt dir einer der Jungs einen Happen ab.«

»Ich stopfe dich in deinen Suppenkessel«, keuchte Brazos. »Smoky, das verzeihe ich dir nie.«

Der Ranchschmied fuchtelte mit seinem Teller vor dem Gesicht des Ranchkochs hin und her, als wollte er einen Fliegenschwarm vertreiben.

»Halt schon still, Dicker!«, rief Jimmy Twodance. »Hier du kriegst mein zweites Steak. Auch Clay Rodgers gibt dir sein zweites ab. Wir wollten dich doch nur ein wenig auf den Arm nehmen.«

Brazos warf Doc Smoky noch einen drohenden Blick zu und fauchte dabei wie ein mexikanischer Kampfstier, dem ein rotes Tuch vor die Nase gehalten wird. Dann schnappte er sich die beiden Steaks und marschierte zu seiner Schmiede hinüber.

Die Cowboys lachten schallend. Chet, der auf das Ranchhaus zustiefelte, wandte sich um, sah aber, dass alles in bester Ordnung war. John Morgan, der auf der Veranda saß, erhob sich.

»Was ist dort drüben los?«, fragte der Ranchboss.

»Nichts Besonderes, John. Die Jungs ärgern wieder einmal den verfressenen Brazos.«

John Morgan lächelte und strich sich über sein dunkles Haar, das an den Schläfen schon leicht ergraut war.

»Willst du losreiten, um Mary-Lou und Myriam Sunbeam an der Pferdewechselstation abzuholen?«

»Das habe ich vor, John. Die Stage Coach muss in einer Stunde das Bluegrass Valley erreichen. Und es ist schon besser, wenn ich die beiden Ladys abhole....



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