Capek / Lechleitner | Mein Gartenjahr | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 143 Seiten

Capek / Lechleitner Mein Gartenjahr


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-641-56577-0
Verlag: Bassermann
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 143 Seiten

ISBN: 978-3-641-56577-0
Verlag: Bassermann
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Das wunderbare Gartenjahr von Karel Capek

Lesen, nachdenken, sich informieren, entscheiden und erfreuen mit diesem ungewöhnlichen Gärtner-Handbuch für alle Monate anhand der wunderbaren Betrachtungen über "Das Jahr des Gärtners" von Karel Capek. In neuer Übersetzung und behutsamer Bearbeitung bietet dieses Buch mehr als Lesevergnügen: umsetzbare Hinweise und Raum für eigene Notizen.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Wie man einen Garten anlegt;7
3;Wie der Gärtner entsteht;10
4;Der Gärtner im Januar;15
4.1;Samen;21
5;Der Gärtner im Februar;26
5.1;Von der Kunst des Gärtners;32
6;Der Gärtner im März;37
6.1;Knospen;43
7;Der Gärtner im April;46
7.1;Feiertag;52
8;Der Gärtner im Mai;57
8.1;Willkommener Regen;65
9;Der Gärtner im Juni;70
9.1;Von den Gemüsezüchtern;76
10;Der Gärtner im Juli;79
10.1;Ein Kapitel Botanik;85
11;Der Gärtner im August;90
11.1;Von den Kakteenzüchtern;96
12;Der Gärtner im September;101
12.1;Der Boden;107
13;Der Gärtner im Oktober;112
13.1;Von den Schönheiten des Herbstes;118
14;Der Gärtner im November;121
14.1;Die Vorbereitung;127
15;Der Gärtner im Dezember;132
15.1;Vom Leben des Gärtners;138


"(S. 103-104)

Auf seine art – vom Standpunkt des Gärtners – ist der September ein dankbarer und ausgezeichneter Monat. Nicht nur deshalb, weil die Goldruten, die Herbstastern und die indischen Chrysanthemen blühen, nicht nur euretwegen, schwere und bezaubernde Dahlien. So wisset denn, ihr Ungläubigen: Der September ist der auserlesene Monat für alles, was zum zweiten Mal blüht; er ist der Monat der zweiten Blüte, der Monat der reifenden Rebe.

Das sind die geheimnisvollen Vorzüge dieses Monats September, die einen tieferen Sinn haben. außerdem ist er der Monat, in dem sich die Erde wieder öffnet, so dass wir wieder einpflanzen können! Jetzt muss das in die Erde kommen, was bis zum Frühjahr Wurzeln fassen soll; wieder eine Gelegenheit für uns Gärtner, alle Gärtnereien abzuklappern, ihre Kulturen zu begutachten und neue Schätze für das kommende Frühjahr auszusuchen. Das bietet auch die Möglichkeit, gleichsam den Jahreskreis zu unterbrechen und den Fachleuten unser Lob auszusprechen.

Der Großgärtner oder Züchter ist gewöhnlich ein Mann, der weder trinkt noch raucht, mit einem Wort ein Mann der tugend. In der Geschichte ist er weder durch hervorragende Verbrechen noch durch kriegerische oder politische taten berühmt geworden. Sein Name wird durch irgendeine neue Rose, Dahlie oder eine neugezüchtete apfelsorte verewigt. Dieser Ruhm – der für gewöhnlich anonym bleibt oder sich hinter einem andern Namen verbirgt – genügt ihm.

Durch ein seltsames Spiel der Natur pflegt er gewöhnlich ein dicker und kräftiger Mensch zu sein, vielleicht um dadurch einen auffälligeren Gegensatz zur zarten, filigranen anmut der Blumen zu bilden; oder hat ihn die Natur zum Ebenbild der Kybele gemacht, um seine freigebige Vaterschaft zu veranschaulichen? Wenn so ein Züchter mit dem Finger in seinen Blumentöpfen herumwühlt, ist es fast so, als ob er seinen kleinen Pfleglingen die Brust reiche. Er verachtet die Gartenarchitekten, die ihrerseits wiederum die Züchter für Kohlgärtner halten. Ihr müsst wissen, dass die Züchter ihre arbeit nicht als ein Gewerbe betrachten, sondern als eine Wissenschaft oder Kunst.

Es ist geradezu niederschmetternd, wenn sie von einem Konkurrenten behaupten, er sei ein guter Geschäftsmann. Zum Blumenzüchter geht man nicht wie zu einem Kurzwaren oder Eisenwarenhändler, um ihm zu sagen, was man kaufen wolle, zu bezahlen und wieder seines Weges zu gehen. In die Gärtnerei geht man auf einen Plausch, um zu fragen, wie dieses und jenes heißt, um mitzuteilen, dass die Hutchinsia, die man im Vorjahr gekauft hat, gut gedeihe; zu jammern, dass die Mertensia sehr gelitten habe, und zu betteln, der Gärtner möge zeigen, was er Neues habe. Man soll mit ihm debattieren, ob die Rudolf Göthe oder die Emma Bedau (das sind kleine astern) besser seien, und auch mit ihm streiten, ob die Gentiana clusii lieber Lehm oder torf mögen.


Lechleitner, Norbert
Norbert Lechleitner war viele Jahre lang verantwortlicher Lektor in einem großen Verlagshaus sowie Autor, Übersetzer und Herausgeber zahlreicher Bücher zur lebensbegleitenden Philosophie. Heute ist er zudem als freiberuflicher Lektor und Autor zu Themen der Kulturgeschichte tätig. Norbert Lechleitner lebt in Freiburg i.Br.

Capek, Karel
Karel Capek (1890 - 1938), einer der wichtigsten tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, spiegelt in seinem Werk auch die politischen und kulturellen Probleme seines Landes. Capeks "Jahr des Gärtners" ist ein Klassiker der Gartenliteratur. Humorvoll beschreibt er die jeden Monat die anfallenden Gartenarbeiten.



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