Carlan | Lotus House - Endlose Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 368 Seiten

Reihe: Die Lotus House-Serie

Carlan Lotus House - Endlose Liebe

Roman
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8437-2110-3
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 4, 368 Seiten

Reihe: Die Lotus House-Serie

ISBN: 978-3-8437-2110-3
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die prickelnde Lotus House-Serie: Liebe, Leidenschaft und Yoga unter der Sonne Kaliforniens! Als Moe von ihrem Ehemann verlassen wird, ist sie am Boden zerstört. Von einem Yogakurs im Lotus House erhofft sie sich Ablenkung und Trost. Als sie dort den attraktiven Yogalehrer Clayton Hart trifft, eröffnen sich ihr jedoch noch in vielerlei anderer Hinsicht ganz neue Welten ...

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl«, »Trinity« und »Dream Maker« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.
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1. KAPITEL


MONET


»Es gibt keine Liebe ohne Schmerz, weil wir die Schönheit des einen ohne das andere gar nicht erkennen würden.« Ich saß auf meinem Sessel aus gestepptem Leder, schlug die Beine übereinander und schaute über den Rand meiner Brille hinweg den Mann an, der vor mir saß.

Er seufzte, lehnte die breiten Schultern an die Couch und streckte die Arme aus. Eine ziemlich offene Geste für jemanden, der so sarkastisch war.

»Sehr tiefsinnig, Doc.«

Ich lächelte knapp, legte den Notizblock auf meinen Schoß und beugte mich nach vorn. »Alles im Leben folgt dem Prinzip von Yin und Yang. Liebe und Schmerz, Freude und Leid. Das Universum scheint diese Dinge ganz natürlich im Gleichgewicht zu halten.«

Er schnaubte. »Ach ja, und was sagt das Universum zu meiner fremdgehenden Frau?«

»Was sagt es Ihnen denn?« Ich biss mir von innen in die Wange, um meine instinktive Reaktion zu unterdrücken. Die gleiche Situation hatte ich auch schon erlebt. Das hatte höllisch wehgetan. Als Therapeutin dieses Mannes sollte ich allerdings mit ihm mitfühlen und nicht mitleiden, sonst würden wir beide in ein tiefes schwarzes und schmerzhaftes Loch fallen.

Er machte ein mürrisches Gesicht. »Dass sie ihre Strafe verdient hat?«

»Meinen Sie nicht, dass es ihr wehgetan hat, dass Sie einfach so verschwunden sind, ohne mit ihr zu reden?«

»Nicht im Geringsten. Sie hat es mit meinem besten Freund getrieben.«

Seine Worte fühlten sich auf meinen nackten Unterarmen an wie tausend winzige Eiszapfen. Ich versuchte zu schlucken, aber meine Kehle war ganz trocken.

»Das ist bestimmt schwer zu verkraften«, sagte ich voller Mitgefühl.

»Das können Sie laut sagen!« Dave spannte den Kiefer an und warf einen Blick über die Schulter. »Ich weiß gar nicht, was ich hier soll.«

Da wurde ich hellhörig. »Oh doch, das wissen Sie.«

Er schüttelte den Kopf und legte die Hände auf seine Knie. »Wie soll ich ihr je wieder vertrauen können? Mit meinem besten Freund …« Dave rieb sich das Kinn. Das Geräusch, als er mit den rauen Händen über sein stoppeliges Kinn fuhr, rief eine unerwünschte Erinnerung in mir wach. Genauso hatte sich Kyle immer den Kiefer gerieben, wenn er was zu verbergen hatte. Und das war eine Menge gewesen, wie sich herausgestellt hatte – am verstörendsten war seine lange Affäre mit meiner kleinen Schwester gewesen.

Ich atmete langsam ein und wieder aus, damit Dave und ich Zeit hatten, uns zu beruhigen.

»Ich dachte, wenn ich alles rauslasse und, Sie wissen schon, einer Expertin die ganzen schmutzigen Details erzähle, dann geht es mir vielleicht besser.« Er grinste spöttisch und pulte an seinem Fingernagel herum.

»Und, ist es so?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht. Ich bin immer noch sauer. Stinksauer. Ich weiß nicht, ob ich ihr den Betrug je verzeihen kann.« Als er fortfuhr, spannte er wieder den Kiefer an. »Glauben Sie, das ist möglich? Also darüber hinwegzukommen?«

Nein, das glaubte ich nicht. Aber ich wollte es. Ich wünschte mir krampfhaft, in einer anderen Situation zu sein. Selbst anders zu sein. Irgendwie besser. Eine bessere Ehefrau und Mutter. Meinem Mann eine bessere Freundin. Dann hätte er mich vielleicht nicht einfach sitzen lassen. Vielleicht wäre ihm meine Schwester dann auch nicht wie der perfekte Ausweg aus dem Leben vorgekommen, das er nicht wollte. Von der Frau, die er nicht wollte. Und dem Kind, das er nicht einmal ansehen konnte.

Ich schob meine geheimen Sehnsüchte beiseite und setzte ein Lächeln auf. Ich sah Dave so großzügig und mitfühlend an, wie ich konnte, und log. Ich log, weil mein Job in diesem Augenblick darin bestand, objektiv zu sein. »Ich glaube, alles ist möglich.«

Was für eine Lüge!

Nach Jahren in diesem Metier hatte ich schon viele Betrugsfälle erzählt bekommen. Weil ich es selbst erlebt hatte, fühlte ich mich als Expertin auf dem Gebiet. Meiner Erfahrung nach können manche den Fehltritt vergeben, weil sie den anderen lieben, aber sie es niemals. Ich hatte es mit Sicherheit nicht vergessen. Die Art und Weise, wie Kyle mich verlassen hat, bereitete mir immer noch Albträume. Manchmal dachte ich, er hätte einen Teil meines Herzens mitgenommen und für immer zerstört. Wenn das stimmte, trug ich ein Loch im Herzen mit mir herum, das es mir vielleicht nie wieder gestatten würde, wirklich zu lieben. Mein Handyalarm ertönte und erinnerte mich daran, dass unsere Stunde vorbei war. Statt eines lauten Signaltons hatte ich ein leises Glockenklingeln eingestellt. Das war weniger schrill und schreckte den Klienten nicht so auf.

»Unsere Zeit ist um, Dave. Ich weiß, das war Ihre erste Sitzung, aber wenn Sie weitermachen wollen, nehme ich Sie gern als Klienten an.«

»Meinen Sie, Sie können mir helfen?« Er stand auf und verschränkte die Hände vor sich.

Ich streckte ihm die Hand entgegen. Er schüttelte sie.

Ehrlich und pflichtbewusst antwortete ich: »Ja, das glaube ich.«

Dave nickte, seufzte und strich sich durch das braune Haar. »Okay, was passiert jetzt?«

Immerhin wollte er sich unbedingt helfen lassen. Wer weiß, wenn wir erst einmal hinter die Gründe gekommen waren, warum seine Frau fremdgegangen war und was er deswegen fühlte, vielleicht war dann ja sogar eine Versöhnung möglich. Die ersten sechs Monate, nachdem Kyle mich verlassen hatte, hatte ich mich noch an die Hoffnung geklammert. Jede Situation ist anders. Ich glaubte immer noch an die Liebe, ich war mir nur nicht sicher, ob ich sie je wieder erleben würde.

»Vereinbaren Sie einfach bei meiner Rezeptionistin draußen einen neuen Termin. Sie kümmert sich schon darum. Ach ja, Dave?«

Er blieb mit der Hand an der Türklinke stehen.

»Mit der Zeit wird es leichter. Das verspreche ich.« Das stimmte auch. Jeden Tag entdeckte ich neue Gründe, glücklich zu sein. Meine Tochter. Mila, meine beste Freundin und Vertraute, war ein weiterer Grund. Und natürlich Yoga, zu dem sie mich gebracht hatte. Mein Hobby. In meinem Leben gab es Dinge, die mir Freude machten.

Er schloss offenbar erleichtert die Augen. »Danke, Doc! Dann bis in ein oder zwei Wochen?«

Ich nickte. »Wenn Sie mich brauchen, bin ich da.«

Dave ging, und ich suchte meine Sachen zusammen. Da klingelte mein Handy, das auf meinem Kalender lag.

»Na, du Verrückte, steht das Abendessen noch?«, fragte ich.

»Natürlich, in meiner Welt kocht sich das Essen nicht von selber«, spöttelte Mila übertrieben.

Ich lachte und presste mir das Handy ans Ohr, während ich meinen Notizblock und den Laptop in der Tasche verstaute. »Kommt Atlas auch? Lily will PowPow wiedersehen.« Ich benutzte den süßen Spitznamen, den meine Tochter sich für den Freund meiner besten Freundin ausgedacht hatte. Beim Gedanken an meinen Spatz musste ich lächeln.

»Klar. Lily meint, wenn PowPow nicht kommt, kann er auch nicht mehr der Prinz ihres Geheimen Gartenreiches sein. Als ich das Atlas erzählt habe, sind ihm echt die Tränen gekommen. Weichei.« Ihre Stimme klang vergnügt, und das gefiel mir.

Seit Mila letztes Jahr mit Atlas zusammengekommen war, war meine beste Freundin glücklicher, als ich sie je erlebt hatte. Die beiden zankten sich zwar wie ein altes Ehepaar, aber es lief gut zwischen ihnen. Wenn sie einander lieben und respektieren, kommen auch zwei temperamentvolle Persönlichkeiten miteinander aus. Das hatte ich mir auch einmal für mich selbst gewünscht. Natürlich hätte ich dann noch mehr zu tun, als zu arbeiten, mich um Lily zu kümmern und zum Yoga zu gehen. Ich seufzte, weil mir klar war, dass ich es wohl so schnell nicht noch einmal wagen würde.

Ohne mich ablenken zu lassen, konzentrierte ich mich sofort wieder auf meine Freundin. »Ich muss Lily mal erklären, was leere Drohungen sind.«

Mila kicherte. »Ich weiß nicht. Sie scheint es ziemlich ernst zu meinen. Nicht wahr, mein Schatz?«

Da brüllte meine Kleine durch die Leitung: »Hi, Mommy!«

Ich grinste, als ich mir das fröhliche Gesicht meiner Tochter vorstellte.

»Hat deine Tante dich heute aus der Kita abgeholt?«

»Mmh-hm, und sie hat eine Überraschung für mich!«

»Eine Überraschung?«

»Ja, sag ich doch!«

Ich lachte und winkte meiner Rezeptionistin und Dave zu, der immer noch dabei war, seinen nächsten Termin zu vereinbaren. Der Fahrstuhl machte »Bing«, und ich stieg ein. Heute Abend hatte ich Glück. Wenn man im zwanzigsten Stock mitten in San Francisco arbeitet, muss man normalerweise eine Weile auf den Fahrstuhl warten.

»Äh, na ja, die Überraschung gibt es aber...


Carlan, Audrey
Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien 'Calendar Girl', 'Trinity' und 'Dream Maker' stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.



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