E-Book, Deutsch, Band 2089, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Castor Perry Rhodan 2089: Rebellen am Schemmenstern
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2088-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz"
E-Book, Deutsch, Band 2089, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2088-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Verschwörer organisieren sich - die Orbitalen Städte werden ein Treffpunkt Die unter dem Befehl der negativen Superintelligenz SEELENQUELL stehenden Arkoniden haben Terra und die anderen Planeten des Solsystems besetzt. Um eine vernichtende Weltraumschlacht zu verhindern, die Millionen oder gar Milliarden von Toten gefordert hätte, hat sich Perry Rhodan mit seiner Flotte an einen unbekannten Ort zurückgezogen. Von dort aus agieren die Terraner im April 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus dem Verborgenen. Mit Kommandoaktionen gehen sie gegen SEELENQUELL und die arkonidischen Truppen vor. Ein wichtiger Verbündeter dabei ist ausgerechnet Bostich, der ehemalige Imperator des Kristallimperiums, mit dem Perry Rhodan einen heiklen Pakt geschlossen hat. Zuletzt gelang es einem Kommandotrupp, der aus Agenten der USO und Terranern bestand, auf Terra direkt schlimmeres zu verhindern: Morkhero Seelenquell, der auf dem Heimatplaneten der Menschheit einen zweiten Sitz für die Superintelligenz 'erbauen' sollte, wurde dabei erschossen. Auf die Reaktionen von SEELENQUELL kann man nun gespannt sein... Den nächsten Schritt leiten nun die Arkoniden ein. Sie treffen sich, um gegen die Superintelligenz aktiv werden. Sie sind die REBELLEN AM SCHEMMENSTERN...
RAINER CASTOR Egal, ob es neue Triebwerke, Sonnensysteme oder multidimensionale Verwicklungen zu ersinnen gilt, Rainer Castor ist zur Stelle. Der Autor ist der Techniker im PERRY RHODAN-Team. Er ist es, der mit immer neuen technologischen Wundern die Leser verzaubert. Er ist es, der für die Stimmigkeit des PERRY RHODAN-Kosmos bürgt. Rainer Castor wurde 1961 in Andernach am Rhein geboren. Er ist ausgebildeter Baustoffprüfer, ein Studium des Bauingenieurwesens brach er nach einigen Semestern ab. Vorübergehend war er Zeitsoldat, mittlerweile ist er aber anerkannter Kriegsdienstverweigerer. Schon seit über dreißig Jahren widmet sich Rainer Castor seiner Leidenschaft, der Schriftstellerei. Als Leser schätzt Castor Frank Herbert ('Der Wüstenplanet'), mit Abstrichen Robert A. Heinlein, aus dem PR-Umfeld sind es K. H. Scheer, Peter Terrid und Hans Kneifel. Einen eindeutigen Favoriten hat er jedoch nicht. Mitte der achtziger Jahre schloss Rainer Castor erstmals Bekanntschaft mit Hans Kneifel. Der Routinier Kneifel erkannte die Begabung Castors und machte ihn zu seinem Mitarbeiter. Wer die Vorworte zu den ATLAN-Zeitabenteuern aufmerksam gelesen hat, dem werden die lobenden Worte nicht entgangen sein, die Kneifel der unermüdlichen Datenrecherche und den sorgfältigen Berechnungen Castors gewidmet hat. Durch die Zusammenarbeit mit Hans Kneifel fand Castor auch zu seiner Lieblingsfigur. Der unsterbliche Atlan und die Kultur der Arkoniden mit ihrer Spannung zwischen Hightech und Feudalismus ließen ihn nicht mehr los. 'Science Fiction hat den großen Vorteil, letztlich alles einbeziehen zu können, vom Krimi über die Liebesgeschichte bis hin zu Aspekten, die beispielsweise in ferner Vergangenheit spielen', fasst Rainer Castor sein Faible für dieses Genre zusammen. Mit dem PERRY RHODAN-Taschenbuch 'Für Arkons Ehre' debütierte er 1996. Drei Jahre später folgte mit dem PERRY RHODAN-Doppelband 1973/1974 sein Einstand bei der Heftserie. Er ist Autor der Arkon-Trilogie (ATLAN-Bücher 14 bis 16), wirkte maßgeblich bei der Datenrecherche und als Autor am TRAVERSAN-Minizyklus mit und bearbeitet mit Hingabe die Jugendabenteuer des Arkoniden (die ATLAN-Bücher 17 und folgende). Darüber hinaus liefert er wöchentlich den PERRY RHODAN-Kommentar (in Heft 2558 erschien sein sechshundertster!) - und greift Exposéautor Uwe Anton bei der laufenden PERRY RHODAN-Serie hilfreich unter die Arme ... Das Besondere an der Serie ist für ihn, dass sie zu einem 'eigenen Phänomen' geworden ist: 'Je länger die PERRY RHODAN-Serie lief und läuft, desto mehr stellt das durchaus eine eigene Faszination dar, unabhängig von den jeweiligen Inhalten.' Rainer Castors schriftstellerische Arbeit beschränkt sich übrigens nicht nur auf PERRY RHODAN. 1997 erschien beim Züricher Haffmanns Verlag sein historischer Roman 'Der Blutvogt'. Der NDR urteilte darüber: 'ein Beweis, dass auch in Deutschland ähnlich packend historische Romane wie :Der Medicus9 geschrieben werden können'. Diese Veröffentlichung - als Heyne-Taschenbuch mittlerweile in der vierten Auflage - bescherte Castor auch erste 'literarische Anerkennung': Im August 1998 war er Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung im Nordkolleg Rendsburg beim 'Sommerseminar für hochbegabten schriftstellerischen Nachwuchs'.
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Sie waren nicht gemeint, Arkonide. Ich bedaure sehr. Ich habe Ihrer Rasse vor einem Zeitraum, den Sie zwanzigtausend Jahre nennen, eine Chance gegeben. Sie haben versagt. Die biologische Lebensverlängerung kann Ihnen als dem Vertreter einer degenerierten Art nicht mehr zugestanden werden. Ihre verfügbare Zeitspanne ist abgelaufen. Die Superintelligenz ES zu Crest am 29. Januar 1976 auf Wanderer Garrabo-Eröffnung Es ist Zeit! Bostich lauschte dem Raunen in seinem Schädel, das kurz die Musik übertönte. Die sehr sachliche Stimme hatte wenig mit den Traumzeit-Einflüsterungen des Extrasinns gemeinsam, der sich über Jahre hinweg nur multipel präsentiert hatte. Nach der ARK SUMMIA-Zeremonie hatte Bostich nicht die erhofften Einflüsterungen eines unsichtbaren Ratgebers vernommen, sondern war in der irrealen Welt seiner Traumzeit mit den einstigen Herrschern Arkons konfrontiert worden. Das war lange her. Und doch glaubte Bostich, manchmal einen schwachen Nachhall herauszuhören. Formulierungen und Untertöne, die an die ungezählten Gespräche mit den Imperatoren des Tai Ark'Tussan erinnerten. Das Seufzen, das dem hochgewachsenen Arkoniden über die Lippen drang, war kaum vernehmbar. Bei der Austreibung am 2. November 1303 NGZ hatte er eine nach der anderen Traumzeit-Gestalten der toten Imperatoren bekämpft, bis sie wirklich »tot« waren – und sich der Extrasinn zum ersten Mal meldete: Narr, du hast dir viel Zeit gelassen! Aber selbst der normal funktionierende Logiksektor hatte nicht verhindert, dass … Unwillkürlich ballte der Mann die Hände zu Fäusten und stemmte sie auf die Brüstung der ringförmigen Dachplattform. Sein Blick war verschleiert, Feuchtigkeit quoll aus den Augenwinkeln. Kälte kroch seine Wirbelsäule entlang und ließ ihn frösteln. Die Musik schwoll an, brach nach dem Crescendo ab, wechselte zum abschließenden Thema: Tai Arbaraith; Schlusskantate – getragener Takt, meisterhaft interpretiert von der Khasurnblütenoper von Arkon I. Die symphonische Umsetzung des Lebens, des Kampfes und der Entrückung des archaischen Heroen Tran-Atlan – vom Introitus mit dem Chor der Bestien, über die Hymen der Kristallobelisken bis hin zu Entrückung und Abschied. Von den Klängen fast greifbar dicht umhüllt und in Gedanken versunken, bemerkte Bostich nicht die sich vor und unter ihm ausbreitende Pracht, nicht die gepflegten Zierteiche, kleinen Seen, kristallinen Gewächse und Pavillons. In der Ferne trennte der Rand der gewölbten Plattform den lichtdurchfluteten Kristallgarten der THEK-LAKTRAN vom Schwarz des Weltraums. Die Höhe der mit Luft gefluteten Prallfeldblase reichte nicht aus, einen blauen Himmel zu formen – sofern nicht holographische Projektionen zu Hilfe genommen wurden. Einem aufgehenden Mond gleich, schob sich langsam die ZHYM'RANTON über den Horizont und kam gleichzeitig näher, während die Lichtkreise der aufblendenden Scheinwerfer über die riesige Oberfläche wanderten. An den Polen und entlang des Äquators ragten als Halbkugeln die angedockten DOR-KATI-Tenderkreuzer vor; insgesamt vierzehn der je zweihundert Meter durchmessenden Raumer führte das 1500-Meter-Schlachtschiff mit sich. Im Gegensatz zum Flaggschiff flogen die Kreuzer-Beiboote der acht Tender-Schlachtkreuzer Patrouille und sicherten die Thronflotte ARK'IMPERION, obwohl hier »draußen«, weit oberhalb der galaktischen Hauptebene des Nebelsektors, im Umkreis von Lichtjahrtausenden kein anderes Raumschiff angemessen worden war. Zu einem glitzernden Schleier vereint zeigten sich die Sterne von Debara Hamtar, der »Öden Insel«, wie die Milchstraße bei den Arkoniden traditionell hieß: farbenprächtig, hell, vereinzelt durchbrochen von den schluchtartigen Verdunkelungen kosmischen Staubes, auflockernd in den Lücken zwischen den Spiralarmen, dichter geballt in den Armen selbst. Seit Jahrtausenden kannte jeder Arkonide diesen Anblick. Er gehörte zum Lebensgefühl wie das verehrte Symbol der Drei Welten, denn sobald der Rand von Thantur-Lok, der Kern des Arkon-Imperiums, erreicht war, bot er sich dar. Es war der Blick von der überhöhten Position des Halos auf die Öde Insel hinab. Bilder und Szenen stiegen in Bostich auf, überlagerten das, was seine Augen sahen. Es hatte die Stunde seines bislang größten Triumphes werden sollen, als er das Huhany'Tussan ausrief, das Göttliche Imperium, und sein Freund Aktakul den ungestillten Traum in die Realität umsetzte, den die Arkoniden gehegt hatten, seit die Blues Arkon III vernichtet hatten: die Wiederherstellung von Tiga Ranton. Statt Triumph gab es jedoch den bodenlosen Absturz. Bostich fühlte, dass sich seine Fingernägel schmerzhaft ins Fleisch der Handballen bohrten. Wild hämmerte der Puls in seinen Schläfen. Die Erinnerung belastete: Eben noch hatte er Stolz und Ergriffenheit empfunden, weil er Arkon zur alten Glorie zurückführte und seinen Platz im Kristall der Geschichte sicherte – aber dann spürte er, wie etwas nach seinen Gedanken griff. Er wurde zur Hand, beeinflusst, unterworfen, in die Knie gezwungen, der eigenen Entscheidungsfreiheit beraubt. Die negative Superintelligenz SEELENQUELL entstand, nahm ihren Platz auf dem eben erst wieder entstandenen Arkon III ein. Der Beginn einer Fremdherrschaft, die allem widersprach, ja sogar verhöhnte, was sich Bostich als Imperator zum Ziel gesetzt hatte. Schließlich war das ausschlaggebende Ereignis, endlich zu handeln und die demütigende, jahrzehntelange Fremdbestimmung als Marionette der Aristokratie abzuwerfen, das Erscheinen des Philosophen Dreur rings um das Inthroneum im Jahr 1289 NGZ gewesen. In der Wüste Khoukar entstanden, überzog er das gesamte Arkon-System mit dem Kritzelwahn und konnte letztlich eher durch Zufall ausgeschaltet werden. Damals hatte sich Bostich geschworen, dass es eine Fremdherrschaft dieser Art niemals mehr geben würde – doch genau das war mit SEELENQUELL geschehen! Als Hand hatte er natürlich ganz anders empfunden. Scham, Ekel, Wut waren erst nach seiner Befreiung durch die Terraner hervorgebrochen. Ausgerechnet die Terraner. Ausgerechnet Rhodan … Es ist Zeit!, wiederholte der Extrasinn kalt. Bostich öffnete und schloss die Fäuste, atmete mehrmals tief ein und aus und wischte die Tränen vom Gesicht. Hitze und Kälte wechselten rasend in ihm. Die Übernahme durch SEELENQUELL hatte auch der Extrasinn nicht unterbinden oder verhindern können. Dennoch war sich Bostich sicher, dass ihm der lautlose Dialogpartner geholfen hatte, dass es selbst SEELENQUELL nicht gelungen war, in die tiefsten Schichten seiner Erinnerung einzudringen. Vielleicht hing es mit der vorherigen Phase der multiplen Personalisierung zusammen, vielleicht gab es ganz andere Gründe, vielleicht war die Wesenheit noch zu jung – gemessen an der Entwicklung und der Lebenszeit anderer Superintelligenzen war sie ja kaum mehr als ein Baby. Wie auch immer: Das mit dem Logiksektor verbundene photographische Gedächtnis war offensichtlich für die negative Superintelligenz nicht wie ein unkodierter Speicherkristall zu lesen gewesen. Jahrzehnte des Marionettendaseins hatten Bostich gelehrt, seine wahren Gedanken zu verschleiern. Es gab Wissen, davon war Bostich überzeugt, das SEELENQUELL nicht zugänglich wurde, das in dem Zweitbewusstsein der ARK SUMMIA eingekapselt blieb … * Bostich wurde sich der plötzlichen Stille bewusst, stieß sich von der Brüstung der Dachterrasse ab und reckte die Schultern. Einen Augenblick schien es, als erwache er aus tiefer Trance. Erst jetzt bemerkte er wieder die reglos stehenden Gestalten der Leibgarde. In respektvollem Abstand postiert und in schwere Kampfanzüge gehüllt, ließ ihre Aufmerksamkeit sogar auf der THEK-LAKTRAN keinen Wimpernschlag zu wünschen übrig. Nicht ganz so weit entfernt stand in »lockerer Habtachtstellung« der Dryhane, kaum 1,60 Meter groß, das greisenhafte Gesicht halb von dem weißen Bart verdeckt. Im Vergleich zur trainierten Gestalt des Arkoniden, der ihn um einen Kopf überragte, wirkte Kucurrt noch zarter und zerbrechlicher, als er es ohnehin war. Er hatte Bostich seit dessen Inthronisation gedient, war seinem Tai Moas treu bis in den Tod ergeben gewesen. Daran änderten auch die letzten zwölf Jahre nichts, die er als spezieller Quartiermeister für des Imperators Gemächer in der Burg Tin Tissmany auf Trumschvaar Dienst tat. »Inzwischen sieht er sich wohl nicht mehr als Bekümmerter, sondern als Glücklicher Kucurrt«, murmelte Bostich halblaut und gestattete sich ein schwaches Lächeln. Sein kantiges Gesicht wurde von einer langen, geraden Nase, vortretenden Wangenknochen und schmalen Lippen geprägt; die weißblonden Haare reichten – für einen Arkoniden ungewöhnlich kurz – nur bis zum Kragenansatz der schlicht-weißen Uniform. Obwohl er sich zur Zeit weniger als Imperator, sondern »nur« als Begam sah, hatte Bostich seine Fähigkeit nicht verloren, die Klaviatur der Macht zu spielen, ganz im Gegenteil. Gerade jetzt kam ihm das Studium seiner Vorgänger auf dem Kristallthron noch mehr zugute. Mehr als zuvor konnte sich der seines Wohlwollens sicher sein, der sich vorbehaltlos auf seine Seite stellte. Ob Einzelperson oder ganzes Sonnensystem – Loyalität wurde belohnt, Treue...