E-Book, Deutsch, Band 2515, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Castor Perry Rhodan 2515: Operation Hathorjan
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8453-2514-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Stardust"
E-Book, Deutsch, Band 2515, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2514-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Vorstoß nach Andromeda - ein Sonnentransmitter soll aktiviert werden Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor. Der Angriff kann zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden. Während Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Stardust-System folgt, macht sich der unsterbliche Atlan mit der JULES VERNE auf, um mehr über den geheimnisvollen Gegner herauszufinden: Er startet die OPERATION HATHORJAN...
RAINER CASTOR Egal, ob es neue Triebwerke, Sonnensysteme oder multidimensionale Verwicklungen zu ersinnen gilt, Rainer Castor ist zur Stelle. Der Autor ist der Techniker im PERRY RHODAN-Team. Er ist es, der mit immer neuen technologischen Wundern die Leser verzaubert. Er ist es, der für die Stimmigkeit des PERRY RHODAN-Kosmos bürgt. Rainer Castor wurde 1961 in Andernach am Rhein geboren. Er ist ausgebildeter Baustoffprüfer, ein Studium des Bauingenieurwesens brach er nach einigen Semestern ab. Vorübergehend war er Zeitsoldat, mittlerweile ist er aber anerkannter Kriegsdienstverweigerer. Schon seit über dreißig Jahren widmet sich Rainer Castor seiner Leidenschaft, der Schriftstellerei. Als Leser schätzt Castor Frank Herbert ('Der Wüstenplanet'), mit Abstrichen Robert A. Heinlein, aus dem PR-Umfeld sind es K. H. Scheer, Peter Terrid und Hans Kneifel. Einen eindeutigen Favoriten hat er jedoch nicht. Mitte der achtziger Jahre schloss Rainer Castor erstmals Bekanntschaft mit Hans Kneifel. Der Routinier Kneifel erkannte die Begabung Castors und machte ihn zu seinem Mitarbeiter. Wer die Vorworte zu den ATLAN-Zeitabenteuern aufmerksam gelesen hat, dem werden die lobenden Worte nicht entgangen sein, die Kneifel der unermüdlichen Datenrecherche und den sorgfältigen Berechnungen Castors gewidmet hat. Durch die Zusammenarbeit mit Hans Kneifel fand Castor auch zu seiner Lieblingsfigur. Der unsterbliche Atlan und die Kultur der Arkoniden mit ihrer Spannung zwischen Hightech und Feudalismus ließen ihn nicht mehr los. 'Science Fiction hat den großen Vorteil, letztlich alles einbeziehen zu können, vom Krimi über die Liebesgeschichte bis hin zu Aspekten, die beispielsweise in ferner Vergangenheit spielen', fasst Rainer Castor sein Faible für dieses Genre zusammen. Mit dem PERRY RHODAN-Taschenbuch 'Für Arkons Ehre' debütierte er 1996. Drei Jahre später folgte mit dem PERRY RHODAN-Doppelband 1973/1974 sein Einstand bei der Heftserie. Er ist Autor der Arkon-Trilogie (ATLAN-Bücher 14 bis 16), wirkte maßgeblich bei der Datenrecherche und als Autor am TRAVERSAN-Minizyklus mit und bearbeitet mit Hingabe die Jugendabenteuer des Arkoniden (die ATLAN-Bücher 17 und folgende). Darüber hinaus liefert er wöchentlich den PERRY RHODAN-Kommentar (in Heft 2558 erschien sein sechshundertster!) - und greift Exposéautor Uwe Anton bei der laufenden PERRY RHODAN-Serie hilfreich unter die Arme ... Das Besondere an der Serie ist für ihn, dass sie zu einem 'eigenen Phänomen' geworden ist: 'Je länger die PERRY RHODAN-Serie lief und läuft, desto mehr stellt das durchaus eine eigene Faszination dar, unabhängig von den jeweiligen Inhalten.' Rainer Castors schriftstellerische Arbeit beschränkt sich übrigens nicht nur auf PERRY RHODAN. 1997 erschien beim Züricher Haffmanns Verlag sein historischer Roman 'Der Blutvogt'. Der NDR urteilte darüber: 'ein Beweis, dass auch in Deutschland ähnlich packend historische Romane wie :Der Medicus9 geschrieben werden können'. Diese Veröffentlichung - als Heyne-Taschenbuch mittlerweile in der vierten Auflage - bescherte Castor auch erste 'literarische Anerkennung': Im August 1998 war er Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung im Nordkolleg Rendsburg beim 'Sommerseminar für hochbegabten schriftstellerischen Nachwuchs'.
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2.
»Sonde zwei ab.« Abermals vergingen einige Sekunden. Nur die Simulationseinblendungen verdeutlichten den Vorgang, der sich anschloss: Unvermittelt zuckte aus der Transmitterzone eine mächtige Entladung, als schösse ein ungeheurer Kugelblitz heraus, aus dem sofort ein orangerot gleißender Strahl wurde. Die Sonde wurde vom Strahl erfasst und mit extremer Fahrtbeschleunigung angezogen, in die Transmitterzone gerissen und augenblicklich entmaterialisiert. Hyperenergetische Stoßfronten breiten sich aus und ließen die Strukturtaster knattern. Schon im nächsten Augenblick hörten wir die Meldung: »Rückmeldung Kharag via Transmitterzone ... Erfolgreicher Transit!« Der folgende Jubel klang eher verhalten. Auf allen Gesichtern zeichnete sich allerdings tiefe Zufriedenheit ab. Ein Projekt, das uns – neben anderen – für viele Jahrzehnte beschäftigt hatte, wurde heute abgeschlossen. Fortan würde diese Sonnentransmitterverbindung nicht nur zwei 48.465 Lichtjahre voneinander entfernte Bereiche der Milchstraße per Nullzeit-Transit verbinden, sondern mit der weiteren Nutzung in das Netz der übrigen bereits wieder funktionierenden Sonnentransmitter eingebunden werden. »Atlan an alle«, sagte ich formlos. »Ich danke euch für eure hervorragende Arbeit. Gerade das Vengil-Trio war ein ziemlich harter Brocken. Der härteste bislang, seit ich den Job als Sonderbeauftragter des Galaktikums für Sonnentransmitter übernommen habe.« Irgendjemand murmelte: »Deshalb trägt der ständig sein schreiend buntes Mäntelchen und wird ironisch wie auch anerkennend Tamaron genannt.« »Hört, hört«, bekräftigte ein anderer. Die ironische Anspielung war typisch für die Crew der ATLANTIS. Und sie stimmte. Neben dem auf meine Individualschwingungen eingestimmten Armband-Befehlsgeber war der von einem bizarren Muster fürchterlich bunter Farben überzogene Umhang – 180 Zentimeter lang, 80 Zentimeter breit und nur millimeterdick, allerdings bis zur doppelten Größe dehnbar – das Kennzeichen der 161 lemurischen Tamräte und nicht imitierbares Symbol ihrer Macht gewesen. Das warme und schillernde Material war in Wirklichkeit ein halb pflanzliches, halb tierisches Lebewesen; die 161 Exemplare wurden etwa 110 Jahre vor Ausbruch des Haluterkrieges vom Planeten Darak nach Lemur gebracht. Ins Schmunzeln der Crew fuhr ich fort: »Das Sonnendreieck wurde zwar bereits Ende November 1345 NGZ als mögliche Gegenstation des Kharag-Sonnendodekaeders angezeigt, doch die eigentliche Verbindung ließ sich damals nicht herstellen ...« »Wird das jetzt ein längerer Vortrag, Tamaron?« Icho Tennar hob beide Handlungsarme und musterte intensiv mit auf Stielen handlang ausgestreckten Schläfenaugen die Fingernägel. »Um bequemer zu stehen, verfestige ich dann meinen Körper.« Sein jüngeres Geschwister Fancan, mit 3,56 Metern sogar für einen Haluter recht groß und kräftig, ließ die Hand des rechten Laufarms auf die Schulter des nur 3,10 Meter Großen krachen. »Du weißt doch, Alter, dass man den Chef nicht derart respektlos unterbricht.« Im Lauf der Zeit war ein ganz besonderes Verhältnis bei der Crew entstanden – durchaus geprägt von einer gewissen Lockerheit, untermalt von spritzigen, ironischen und humorvollen Wortgefechten –, in dem sie sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen konnten. Wenn es darauf ankam, herrschte ein »blindes Verständnis«, bei dem jeder wusste, was zu tun war und sie zusammen in einer Weise an einem Strang zogen, dass es für Außenstehende fast unheimlich wurde ... »Respektlos?«, grollte Icho. »Wie kommst du darauf, Kleiner? Außerdem – wer ist ›man‹? Ich bin ich.« Icho war der Ruhigere der beiden, Fancan deutlich lebhafter und draufgängerischer als sein Geschwister. »Kinder!« Lingam als der Kleinste im Bunde des halutischen Trios – wenngleich Elter der beiden –, versuchte mit gedämpfter Stimme zu besänftigen. Als »Zwerghaluter« hatte er nicht die geringsten Minderwertigkeitskomplexe normalgroßen Artgenossen gegenüber – im Gegenteil, er huldigte sogar einer Göttin namens Yuba, der angeblichen Schutzpatronin der »Kleinen«. Nur bei seinen Nachkommen hält sich der Erfolg in Grenzen, wisperte der Extrasinn spitz. Vielleicht sollte er weniger auf diese Yuba, sondern mehr auf sein Planhirn hören. »Meine Planhirnauswertung prognostiziert einen Anstieg seiner Innentemperatur um mindestens fünf Grad, sollten wir so weitermachen«, behauptete Fancan wie zur Bestätigung meiner inneren Stimme, während seine drei ausgestreckten Augenstiele vom Blick auf den Elter zu Icho schwangen. »Also alles noch im gefahrlosen Bereich, Kleiner.« Den Mund zum breitesten Grinsen verzogen, sodass die Reihen der Kegelzähne sichtbar waren, sah Icho zu dem deutlich Größeren hinauf. »Bei Yuba und allen Schutzgeistern der Kleinen – reißt euch zusammen!« Lingams Stimme donnerte mit der Lautstärke uralter Impulstriebwerke, weil ihm mein kaum merklicher Blick zur Zeitanzeige nicht entgangen war. Nicht nur ich stocherte nun etwas indigniert in den Ohren, woraufhin Lingam schuldbewusst nochmals um etliche Zentimeter kleiner zu werden schien – und gleichzeitig noch ärgerlicher auf seinen Nachwuchs. Ich war mir sicher, dass die beiden später unter neun Augen eine der obligatorischen »Standpauken« zu hören bekommen würden. Mit ihrer »burschikosen Art« schaffen sie es, ihren Elter mitunter zur Verzweiflung zu treiben. Und das umso mehr, wenn sie mit einem zweistimmigen »ja, Papi« und »ja, Mami« antworten ... Beide gehörten zu den knapp 50.000 Junghalutern, die aufgrund der Bevölkerungspolitik ihrer Spezies – die Bevölkerungszahl möglichst konstant auf etwa 100.000 Individuen zu halten – in den letzten Jahrzehnten geboren worden waren. Nach dem Abzug der Terminalen Kolonne TRAITOR hatte sich ihre Zahl beinahe halbiert: Nur 51.302 Haluter hatten ihre Heimatwelt Halut wiedergesehen. Zu viele waren gestorben, andere von ihren Vorstößen nach Andromeda und Pinwheel nicht zurückgekehrt. Diese jungen Haluter, alle weniger als 115 Jahren alt, hatten meist ganz andere Vorstellungen als ihre Elter – im Fall von Icho und Fancan bedeutete das unter anderem, dass sie der allgemeinen Gepflogenheit des Duzens als der üblichen Anrede folgten statt der höflichen halutischen Art, Artgenossen wie Fremde unterschiedslos zu siezen. Persönliche Sympathie zeigten sie dagegen wie alle Haluter, indem die Silben »-tos« oder »-os« an den Namen angehängt wurden. Icho und Fancan waren tatendurstig, dynamisch, körperlich stark, bestens geschult und geistig auf der Höhe, zwar Vertreter einer alten, abgeklärten Zivilisation, aber wegen ihrer Jugend auch bis zu einem gewissen Grad »Traditionsbrecher«. Ein vergleichbarer Prozess hatte es seit dem lemurisch-halutischen Krieg nicht mehr gegeben. Trotz oder gerade wegen der körperlichen und sonstigen Überlegenheit der Einzelindividuen waren Haluter quasi für eine »Mentoren-Rolle« prädestiniert, folgten damit dem ausgeprägten Verantwortungsgefühl ihres Volks für das Schicksal der Heimatgalaxis – und genau deshalb suchten die meisten Jungen ihren eigenen Weg. Sie hielten wenig von der Zurückhaltung ihrer Elter, drängten in Ämter des Galaktikums oder wurden an anderer Stelle aktiv. Sehr zum Leidwesen der Alten, dachte ich, denn als weiterer Aspekt kommt hinzu, dass sie kaum den individualistischen, einsiedlerischen Lebensstil pflegen, sondern vermehrt in Teams, kleineren wie auch größeren Gruppen auftreten. In gewisser Weise lassen die Junghaluter damit für sich das zum Normalzustand werden, was sonst Krisenzeiten vorbehalten ist, ergänzte der Logiksektor. Nämlich trotz ausgeprägter Individualität koordiniert in großen Gruppen zu agieren. Unabhängig von diesen veränderten Verhaltensweisen waren und blieben auch die Junghaluter hochintelligente und im Normalfall ausgesprochen friedfertige Lebewesen, die besonnen und wohl gerade wegen ihrer großen körperlichen Überlegenheit gelassen zu reagieren pflegen. Die Burschen sind schon ein bemerkenswertes Trio, dachte ich. Alle hervorragende Hyperphysiker. * »Die ›Herren‹ Haluter können ihren Zwist bei passender Gelegenheit in der prallfeldgeschützten Trainingshalle austragen«, sagte Kommandantin Vashari Ollaron ironisch. »In wenigen Minuten steht bekanntlich ein Transit an.« »Fein, Halutercatchen hatten wir schon lange nicht mehr. Jung gegen alt! Aber nacheinander, soll ja fair bleiben.« Tovi wedelte mit den Ohrenhänden und reckte die Schwanzhand in die Höhe. »Wetten könnt ihr bei mir einreichen. Mal sehen, welche Quoten ...« »Gilt auch für den Herrn Laosoor.« »Aye, Ma'am.« Die rechte Ohrenhand klatschte an die Stirn. Psychotaktische Entspannungstherapie, konstatierte der Logiksektor trocken. Aufheiterungsmanöver dieser Art wurden zur Zeit des Solaren Imperiums auch Ernstfall- oder Einsatz-Blödelei genannt ... Vashari verdrehte die Augen, verkniff sich allerdings eine Antwort. Don't feed the trolls, hatte es vor langer Zeit geheißen. Mit Blick auf die Crew der ATLANTIS mitunter keine schlechte Regel. Die Terranerin war von eher knabenhafter denn weiblicher Statur – aber ein Energiebündel, energisch, durchsetzungsstark, humorvoll, aufgeschlossen, neugierig, stets bereit zu lernen, Neues zu akzeptieren. Gute...