Clark | Die Wellenreiterin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Abenteuer & Fernweh

Clark Die Wellenreiterin

Mein Traum vom Aussteigen
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-667-12075-5
Verlag: Delius Klasing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mein Traum vom Aussteigen

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Abenteuer & Fernweh

ISBN: 978-3-667-12075-5
Verlag: Delius Klasing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Segeln in der Südsee: Ein Traum für Aussteiger? Auf einer sonnigen Insel ein neues, anderes Leben führen: Für viele ein Lebenstraum. Für Liz ist mit Anfang 20 klar, was sie will. Segeln. Surfen. Die Südsee erkunden. Schöne Strände finden, um spannende und entspannte Menschen kennenzulernen. Mit dieser Idee startet sie von Kalifornien gen Süden - immer auf der Suche nach den besten Wellen, nach sich selbst, nach Abenteuern und den Wundern direkt hinterm Horizont. Doch im Pazifik ist Segeln nicht immer einfach: Oft genug kommt sie an ihre Grenzen, erlebt Stürme, Freundschaften und Enttäuschungen, an denen sie wächst. Deshalb beschließt sie, sich nicht nur um sich selbst zu kümmern, sondern der Welt insgesamt ein kleines Stück vom Glück zurückzugeben. • Spannender Reisebericht einer Aussteigerin, die ihren Traum verwirklicht hat • Inspirierendes Geschenk für Segler und alle, die sich mit individueller Nachhaltigkeit auseinandersetzen • Achtsamkeit und Umweltbewusstsein werden charmant und überzeugend dargebracht • Die Südsee abseits von Pauschalreisen: Herausforderungen auf einem 40-Fuß-Boot in der Südsee Segelreisen mit Umweltbewusstsein - Liz Clark lebt es vor Liz Clark, Bloggerin, inzwischen Anfang 30, segelt, um eins mit sich zu sein - und bloggt, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Mit 'Die Wellenreiterin' lässt sie ihre Leser teilhaben am Abenteuer. Sie selbst hat begonnen zu handeln, sammelt auf ihren Segelreisen den Müll im Meer, lebt nachhaltiger und inspiriert und aktiviert dadurch Tausende von Lesern ihres Blogs und ihrer Bücher. Lassen Sie sich anstecken von der Begeisterung für Boote, glasklares Wasser und gefühlt unendlicher Freiheit!

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DER TRAUM WIRD WAHR



Shannon späht die Wellen aus. »Da!« Sie drückt mir das Fernglas in die Hand und zeigt in die entsprechende Richtung.

Die Wellen brechen entlang einer mit Palmen bewachsenen Landspitze vor staubig braunen Hügeln: Es ist der erste knackige Südschwell der Saison. Wir springen vor Freude in die Luft. Auf der Suche nach dem nächsten geschützten Ankerplatz, an dem das Boot bedenkenlos liegen bleiben kann, segeln wir ein Stück südwärts. Gegen Sonnenuntergang steuere ich eine kleine Bucht hinter einem Wellenbrecher an, während Shannon die Segel einholt. Es war eine lange, heiße Passage mit diversen Komplikationen.

Als die Sonne am folgenden Morgen aufgeht, schaufeln wir Porridge in uns hinein und stopfen dann eilig Sonnencreme und Wechselwäsche in unsere wasserdichten Taschen. Das Dingi lassen wir diesmal an Deck und paddeln auf unseren Boards an den Strand, an dem es von Schwimmern und Sonnenanbetern nur so wimmelt.

Keuchend arbeiten wir uns hoch bis zur Hauptstraße. Kaum dass wir dort ankommen, fährt ein Dorito-Wagen rechts ran. Ein Mann mittleren Alters mit Schnauzer steckt den Kopf durchs Fenster und erkundigt sich, wo wir hinwollen.

, antworte ich – in Richtung Norden. Wir wollen zu der Stelle, die wir tags zuvor entdeckt haben.

, sagt er und stellt sich vor:

Armando wirft unsere Boards zwischen kistenweise Dorito-Chips, und sofort weiß ich wieder, was ich an den Mexikanern so schätze: ihre Warmherzigkeit und Großzügigkeit. Ich bin froh, dass Mom damals während unserer Mexikoreise darauf bestanden hat, dass wir Kinder Spanisch lernten. Nach einem kurzen Tankstopp fährt unser fröhlicher Begleiter sogar einen Umweg und eine längere Schotterpiste entlang, um uns ans Ziel zu bringen. Noch während wir an einer kleinen Ansammlung aus und aufgeständerten Bungalows vorbeiholpern, zeigt er uns ein laminiertes Foto seiner Kinder. Er hält bloß einen Katzensprung von den tosenden, übermannshohen Lefthandern entfernt.

»«, rufen wir ihm nach, als er wendet. Vor einer nahe gelegenen Kneipe drehen sich Surfer nach uns um. Sie sind neugierig, wer da aus dem Truck gestiegen ist. Leicht nervös laufen wir auf sie zu.

Ein Landsmann von uns springt mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf. »Hallo, Mädels! Ich bin Pablo. Wo kommt ihr denn gerade her?«

»Wir haben ein Stück die Küste runter geankert«, erkläre ich. »Sind gestern hier vorbeigesegelt.«

»Oh, dann haben wir euch gesehen. Schönes Boot. «, heißt er uns willkommen. Er grinst, ist zappelig wie ein kleines Kind. Mit den meisten anderen mürrischen Auslands-US-Amerikanern, die ich auf früheren Surftrips kennengelernt habe, hat er nichts gemein. Ich würde mich gern noch länger mit ihm unterhalten, aber es fällt mir schwer, mich auf ein Gespräch zu konzentrieren, während direkt vor meiner Nase die Wellen hereindonnern.

»Weißt du vielleicht, wo wir unsere Taschen sicher verstauen können, während wir surfen gehen?«, frage ich ihn.

Er weist uns den Weg zur Rückseite des Hauses eines Bekannten ganz in der Nähe und gibt uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg: »Lauft bis zur Spitze der Landzunge. Dort mündet der Fluss ins Meer – da springt ihr rein. Sobald ihr draußen seid, sucht euch einen Orientierungspunkt an Land, weil die Strömung recht ordentlich ist. Die meisten treiben zu weit ins Tiefe, aber wenn ihr ein bisschen aufpasst, habt ihr die Sets ganz für euch allein. Dann mal viel Spaß!«

Ich klebe förmlich an seinen Lippen und bin froh, dass wir einen neuen Compadre gefunden haben.

Shannon und ich verbringen den kompletten Vormittag draußen im Wasser. Wir können nicht anders – da sind wir wie Mücken in einem Raum voller leicht bekleideter Gringos. Erst Stunden später trudeln wir mit schweren Gliedern und einem breiten Grinsen im Gesicht zurück ans Ufer. Pablo spendiert uns zwei geeiste Bananen-Mango- – eine Art Smoothie –, und wir legen uns im Schatten der Kneipen- in den Sand. Auf der Suche nach einsamen Surfspots kam Pablo 1979 mit dreiundzwanzig erstmals hierher. Während sein Reisepartner wieder heimkehrte, blieb er, verliebte sich in das wilde Mexiko und hat seither gelernt, »wie man Mexikaner wird«.

Ich habe das leckere Getränk noch nicht fertig getrunken, als die Wellen an der Innenseite der Sandbank meinen Blick erneut anziehen. Ich scharre schon wieder mit den Hufen und versuche, mir einzureden, dass ich erst noch ein bisschen Schatten und Erholung brauche, aber als die nächste menschenleere Welle über die Sandbank rollt, kann ich nicht anders, trage sofort frische Sonnencreme auf, schnappe mir mein Board und sprinte zurück zur Landzunge.

In mir toben die Freude und die Experimentierlust – ich liebe das Surfen, die Wärme, die Freiheit dieses neuen Lebens! Jede noch so kleine Verbesserung meiner Surftechnik ist ein Triumph. Shannon macht vom Strand aus Fotos. Ich trainiere meinen Backside Stand, Bottom Turns auf der brechenden Lip, Cutties und Drops mit der Hand am Board.

Nach dieser zweiten Session spazieren Shannon und ich am Strand entlang und sind von der beeindruckenden Küstenlandschaft hier in Michoacán begeistert. Es ist gerade Semana Santa in etwa das mexikanische Äquivalent zum Spring Break in den USA. Die Einwohnerzahl des kleinen Örtchens hat sich vervierfacht. Drei, vier Familiengenerationen sitzen lachend zusammen und picknicken in der Sonne: überall Tabletts mit bergeweise frischem Obst, Gitarrenklänge, herumgereichte . Schwer zu sagen, wer hier zu wem gehört. Anscheinend ist es hier gang und gäbe, zwischen den Grüppchen umherzuwandern und hier und dort gemeinsam einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Familiensinn scheint hier weit über den Rand der eigenen Picknickdecke hinauszureichen.

Nach ein bisschen Bodysurfing und einer kleinen Siesta kehren wir zur Kneipe zurück und machen uns breit grinsend über köstliche Enchiladas – mit Chilisoße – und erfrischenden Wassermelonensaft her. Der Horizont verfärbt sich satt orangerot. Seit Mark vor einem guten Monat nach Hause geflogen ist, hatten wir immer wieder fabelhafte Mitfahrer. Dann bekam ich erst eine Bronchitis, verstauchte mir den Daumen, und 300 Meilen vor der Küste setzten uns eine Algenblüte und tonnenweise Quallen zu – und vereitelten, dass wir unseren Umkehrosmose-Wasserfilter einsetzen sowie unbeschwert schwimmen gehen konnten. Ein Schiff der mexikanischen Marine, das ohne Licht unterwegs war, hätte uns um ein Haar gerammt, und bei der Durchquerung einer Flussmündung lief die auf eine Sandbank auf. Am Vortag fiel zu allem Übel Shannons Notfunkbake über Bord, und als ich umkehren wollte, um sie uns wiederzuholen, wickelten sich Fischernetze um unseren Propeller. Heute soll deshalb der Anfang einer neuen Glückssträhne sein.

»Hör mal, Snaggs …« Den Spitznamen – abgeleitet von , »sich etwas schnappen«, »aufschnappen«, aber auch »sich verhaken« – hat sie verpasst bekommen, weil sie einerseits blitzschnell Dinge lernt, andererseits aber auch dazu neigt, überall anzustoßen. »Wir sollten umkehren, damit wir noch vor Einbruch der Dunkelheit eine Rückfahrgelegenheit finden.«

»Schaut mal«, kichert Pablo, »da kommt auch schon die auf ihrer Abendrunde. Ich frag sie mal, ob sie euch in Richtung Süden mitnehmen können. Die Jungs sind Freunde von mir. Wenn ihr morgen wiederkommen wollt, lasst eure Boards gern hier bei mir.«

Snaggs und ich dürfen auf der Ladefläche der mitfahren. Officer Luis neben uns hält seine Maschinenpistole fest, während das Dorf hinter uns in der Dunkelheit verschwindet. Als wir hoch zur Hauptstraße fahren, peitscht uns der kalte Wind durchs Haar und kühlt unseren Sonnenbrand.

Sie bringen uns bis zu einer Anlegebrücke in der Nähe der , wo wir von der Ladefläche springen und uns überschwänglich bedanken. Dann klettern wir über die riesigen Felsbrocken, ziehen uns bis auf die Badeanzüge aus, stopfen alles in unsere wasserdichten Taschen und springen in eine Welle, die über die schwarzen Tiefen rollt. Ein paar Teenager, die in einiger Entfernung auf den Felsen angeln, sehen uns ungläubig nach.

Das Ankerlicht der schwankt in der Ferne. Wir schwimmen durch die Finsternis, ziehen die Taschen hinter uns her und sind nach diesem Traumtag immer noch ganz aus dem Häuschen. Draußen in der Bucht versuchen wir,...



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