E-Book, Deutsch, Band 1, 304 Seiten
Reihe: Welcome to the club
Connelly Off Limits - Du bist tabu
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7457-5003-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 1, 304 Seiten
Reihe: Welcome to the club
ISBN: 978-3-7457-5003-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Für den heißen Millionär Jack zu arbeiten, ist für Gemma eine Qual. Tag für Tag erträgt sie seine elektrisierende Nähe, ohne ihrem Verlangen nachzugeben. Warum muss Jack nur immer wieder seine Verführungskünste an ihr ausprobieren? Wenn er so weitermacht, dann kann Gemma ihre eiskalte Fassade nicht mehr lange aufrechterhalten. Aber nur eine Nacht mit Jack könnte sie ihren Job kosten ...
Clare Connelly liebt Liebesromane - von Jane Austen bis E L James. Nachdem sie lange erfolgreich Selfpublisherin war, ging 2017 ihr Traum in Erfüllung, als ihr erstes Buch bei einem Verlag erschien. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen. Clare liest und schreibt leidenschaftlich gerne, und lebt in einem kleinen Bungalow am Meer mit ihrem Traum-Ehemann, zwei kleinen Kindern und einem fleißigen Team von MacBooks.
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Prolog
»In zehn Minuten ruft der Premierminister an.«
Jack nickt nur flüchtig. Er scheint überhaupt nicht beeindruckt. Aber Jack Grant war schon immer für eine Überraschung gut. Als investmentfreudiger Selfmade-Millionär und Menschfreund mit sagenhaftem Sexappeal ist er ebenso rücksichtslos wie respektlos gegenüber Autoritäten. Herrlich rebellisch!
Und es ist kaum zu glauben: Jack liegt nackt, wie Gott ihn geschaffen hat, in seinem Bett und verschwendet keinen einzigen Gedanken daran, dass er schon vor einer Stunde an seinem Schreibtisch hätte sitzen sollen. Ich genieße den Anblick seines muskulösen Rückens und stelle mir vor, wie es unter der Bettdecke weitergeht. Kann man’s mir verdenken, dass ich Lust auf ihn kriege? Mir wird so heiß, dass ich mir am liebsten die Bluse vom Leib reißen möchte, vom lockenden Kitzeln zwischen meinen Schenkeln ganz zu schweigen …
»Worum geht’s denn?«
Seine Stimme klingt gedehnt, als er sich zu mir umdreht und mich mit seinen funkelnden grünen Augen aufmerksam mustert. Sein Akzent ist unverkennbar irisch, und er klingt wie Colin Farrell nach einer alkohol- und nikotinreichen Nacht: sonor, heiser und kehlig.
Genervt verdrehe ich die Augen. »Um die jüngste Folge von Großbritannien sucht den Superbäcker.«
Seit sechs Monaten sind wir in Verhandlungen über den Erwerb eines großen kommunalen Grundstücks. Die Verträge stehen kurz vor der Unterzeichnung, und wegen des großen Medieninteresses hat sich nun auch der Premierminister in die Angelegenheit eingemischt.
»Was glaubst du wohl?«
Sein Lachen klingt wie dumpfes Donnergrollen in seiner Brust. »Nun ja, jeder Mann braucht schließlich ein gutes Rezept für Pfannkuchen.«
»Sag bloß, du hast eins?«
»Aber sicher.«
Sein Grinsen ist ebenso charmant wie teuflisch, und ich verstehe, wieso es ihm so leichtfällt, Frauen ins Bett zu kriegen. Selbst wenn sie noch nicht einen einzigen Blick auf seinen Körper geworfen oder gar etwas über Jacks Reichtum und Einfluss erfahren haben.
»Neun Minuten«, blaffe ich.
Das Grinsen wird breiter, und mein Herz schlägt schneller. Ich versuche es zu ignorieren. Blödes Herz.
»Hast du schon den Flug nach Sydney gebucht?«
»Ja.«
Als er meinen ungehaltenen Tonfall wahrnimmt, hebt er eine Augenbraue. Wie um mich zu provozieren, räkelt er sich ungeniert im Bett, streckt die Arme über den Kopf und präsentiert mir seinen fantastischen Körper.
»Was ist mit Amber?«
Ich will nicht penetrant erscheinen, aber ich finde, dass man ein gewisses Maß an Kooperationsbereitschaft zeigen sollte, wenn der Premierminister anruft. Jack scheint anderer Meinung zu sein.
»Ist alles erledigt.«
Lucys Schwester, Jacks Schwägerin, nimmt ein Sabbatical von ihrem Job als Bankmanagerin, um sich um den Start-up der Stiftung zu kümmern. Sie ist immens qualifiziert und – aus persönlichen Gründen – ungemein motiviert.
»Die Gehaltsfrage ist geklärt. Sie wird wie besprochen in der Nähe von Edinburgh eingesetzt.«
Er nickt, macht aber keine Anstalten, sich zu bewegen.
»Ernsthaft, Jack. Noch acht Minuten. Steh endlich auf.«
»Auweia. Bist du heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden?«
Mit dem Finger fährt er sich über die Brust und lenkt meine Aufmerksamkeit auf sein wohlgeformtes Sixpack. Mein Mund ist staubtrocken.
»Nein.«
»Du bist noch schlechter gelaunt als sonst«, neckt er mich, und ich presse die Lippen zusammen.
Dabei hat er ja recht. Heute Morgen habe ich die Einladung bekommen, die ich jedes Jahr erhalte und in der ich gebeten werde, den Hochzeitstag meiner Eltern mitzufeiern.
Entsetzlich!
Es ist das gesellschaftliche Ereignis, das ich am allerwenigsten mag – und das mich jedes Mal daran erinnert, wer ich wirklich bin. Einmal jährlich werde ich von meinen Eltern auf das familiäre Mutterschiff beordert, und jedes Mal wird mir meine Herkunft wieder deutlich vor Augen geführt: Egal, was ich tue, beruflich oder privat, ich werde immer Gemma Picton sein. Lady Gemma Picton.
Entsetzlich!!
»Setz dich. Erzähl mir, was dir auf dem Herzen liegt.«
Auffordernd klopft er mit der flachen Hand auf die Matratze, und erneut verdrehe ich die Augen. Hoffentlich merkt er nicht, wie sehr ich in Versuchung gerate. Allein bei der Vorstellung, diesem elektrischen Knistern, das zwischen uns existiert, nachzugeben … Doch Jack ist für mich absolut tabu – der Stoff, aus dem nur meine Fantasien sind.
»Nicht so wichtig.«
»Na, komm schon …«
»Es ist wirklich nichts Besonderes. Etwas Privates«, antworte ich ausweichend, und er zuckt nur mit den Schultern.
Aber in seinen Augen liegt Neugier. Eine Neugier, die ich besser ignorieren sollte. Vermischt mit Begehren. Lust. Verlangen. Gier.
Wir kennen unsere Grenzen und tun gut daran, sie nicht zu überschreiten.
Jack schiebt die Bettdecke beiseite und entblößt die Tätowierung, die sich um seine Hüften bis hinunter zu seinen Beinen schlängelt. Sie stechen zu lassen, muss höllisch wehgetan haben – vor allem auf der empfindlichen Haut auf der Innenseite seiner Oberschenkel, ganz in der Nähe seines Schwanzes.
Einmal habe ich ihn gefragt, warum er sich das Tattoo hat machen lassen. Seine Antwort? »Damals hielt ich es für eine gute Idee.«
Es macht ihm nichts aus, dass ich ihn nackt sehe. Es ist nicht das erste Mal, und es wird auch sicher nicht das letzte Mal sein. Manchmal frage ich mich, ob er mich provozieren will und auf eine Reaktion wartet. Das wäre natürlich ein klassischer Fall von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
Nur werde ich nicht belästigt.
Es amüsiert mich eher. Und es törnt mich auch ein bisschen an.
Seit zwei Jahren arbeite ich für Jack, und seitdem habe ich ihn ungefähr einmal pro Woche nackt gesehen. Das bedeutet durchschnittlich hundert Mal Anstarren, und er ist es wirklich wert, angestarrt zu werden. Ich glaube übrigens nicht, dass er immer so war. Denn vorher gab es sie.
Lucy.
Seine Frau.
Zwei Monate nach ihrem Tod habe ich angefangen, für ihn zu arbeiten, und seitdem verhält er sich eben so. Düster und grüblerisch und begehrenswert und sexy, völlig durch den Wind, melancholisch und trauernd und faszinierend.
Nach Lucys Tod hat er angefangen, mit allem zu schlafen, was einen Rock trägt. Ebenso mit den Whiskyorgien nach dem Sex. Es ist eine Art lustvoller Selbstgeißelung.
Egal also, wie gern ich auch seinen nackten Arsch betrachte – ich weiß, dass er nur zum Ansehen ist und nicht zum Anfassen. Wie damals, als Grandma mich zum Shoppen in ihr Lieblingsgeschäft in Portmeirion mitgenommen hat, wo ich das mit Obst- und Blumenmustern kunstvoll bemalte Porzellan bewundern, aber auf keinen Fall berühren durfte.
Denn eine Berührung könnte zum Zerbrechen führen – und, ja, Jack zu berühren könnte in der Tat dazu führen, dass ich zerbreche.
»Gefällt dir, was du siehst?«
Seine Stimme klingt wieder gedehnt – diesen Tonfall beherrscht er wirklich perfekt. Die Worte tropfen aus seinem Mund wie flüssige Schokolade.
»Nö.« Ich werfe ihm ein zuckersüßes Lächeln zu. »Sieben Minuten.«
Mit dem Lächeln auf den Lippen mache ich auf dem Absatz kehrt und bemühe mich, das heiße und feuchte Gefühl zwischen meinen Beinen zu ignorieren.
Gemma starrt mich an, und ich bin drauf und dran, mit dem Ruf »Ich Tarzan, du Jane« über sie herzufallen. Ich möchte sie an den Hüften packen und zu mir herunterziehen. Kein Vorspiel. Kein Petting. Sondern sofort ganz tief in sie eindringen …
In meiner Fantasie trägt sie kein Höschen, und ihren Verstand hat sie an der Garderobe gelassen – denn die echte Gemma würde mir tausend Gründe nennen, warum sie keinen Sex mit mir haben will, obwohl sie bereits in meinen Armen stöhnt.
Vergangene Nacht hat es Spaß gemacht. Jedenfalls anfangs. Leider hat die Frau, die ich mit nach Hause genommen habe – Rebecca? Rowena? –, zu viel geredet.
Sie wollte es auf die romantische Tour.
Ich wollte vögeln.
Also habe ich ihr das Geld fürs Taxi in die Hand gedrückt und sie hinauskomplimentiert.
Und jetzt habe ich einen enormen Ständer sowie eine Assistentin – sie hasst es, wenn ich sie so nenne, deshalb mache ich es so oft wie möglich, obwohl sie genau genommen meine juristische Beraterin ist –, die permanent in meinen sexuellen Fantasien herumgeistert. Wann hat das bloß begonnen?
Ich zermartere mir den Schädel, während ich versuche, mich an den Punkt zu erinnern, als ich angefangen habe, sie nicht nur zu beobachten, sondern ständig an sie zu denken. An den Moment, an dem ich sie nicht nur gleichgültig in ihrem Businesskostüm zur Kenntnis genommen, sondern darüber nachgedacht habe, wie lange ich wohl brauchen würde, es ihr vom Körper zu reißen.
Ich glaube nicht, dass es ein bestimmter Tag war, als von jetzt auf gleich ein Schalter umgelegt wurde. Nein, ich glaube, es begann mit diesem Blick, als sie in Spanien zu mir in den Hubschrauber gestiegen ist. Mit einem Lachen beim Abendessen. Mit ihrem Summen, als sie aus einem Fenster schaute und ihr offenbar tausend Gedanken durch den Kopf schossen.
Dann war da auch noch dieser komplette...