Crews | Wilde Nächte mit dem Nordmann | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 389, 256 Seiten

Reihe: Historical

Crews Wilde Nächte mit dem Nordmann


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1599-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 389, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7515-1599-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf der Insel der Angelsachsen, anno 918: Von Kriegen hat die adlige Aelfwynn die Nase voll! Und auch von ihrem Leben bei Hofe, wo sich alles um zukünftige Schlachten zu drehen scheint. Lieber geht sie ins Kloster! Doch auf dem Weg dorthin stellt sich ihr ein hochgewachsener Wikinger entgegen und zwingt sie, ihm zu folgen. Was für eine Bestie! Aelfwynn ist entsetzt, dass ihre Pläne so durchkreuzt werden. Aber etwas am wilden Nordmann Thorbrand zieht sie magisch an. Und des Nachts schlagen die Flammen der Leidenschaft hoch ...

Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.

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1. KAPITEL
… und so wurde sie all ihrer Autorität beraubt und nach Wessex gebracht.“ – Das Leben der Aelfwynn, Tochter der einzigen Lady der Mercier, so niedergeschrieben in der angelsächsischen Chronik, im Jahre des Herrn 918 Wie ein Berg aus Stein und Furcht stand der Nordmann mitten auf der alten Straße – ein Riese, der den Weg durch den dunkler werdenden Wald versperrte. Im ersten Moment glaubte Aelfwynn noch, sie würde sich ihn nur einbilden. Schon viele Stunden dauerte der unbequeme Ritt von der befestigten burh Tamworth, wo sie vor einem halben Jahr den Tod ihrer Mutter, der so geliebten Lady der Mercier, hatte miterleben müssen. Sie waren noch vor den ersten Sonnenstrahlen des ersten Tages aufgebrochen und hatten trotz des zu dieser Jahreszeit eisigen Nebel ein zügiges Tempo angestrebt. Jede morastige, überfrorene und tückische Unebenheit hatte Aelfwynn an diesem Tag allzu deutlich gespürt, der zum Teil so betrüblich war, weil das müde alte Pferd alles war, was ihr Onkel ihr für die lange und strapaziöse Reise nach Süden ins prachtvolle Königreich Wessex überlassen hatte. Aber sie reiste auch mit schwerem Herzen ab, und das machte jeden Schmerz und jedes Sehnen umso eindringlicher. Ihre Gedanken hatten sich auf eine eigene Reise begeben, die wegführten von jenem neuen, ruhigen Leben, das sie in Wilton Abbey erwarten würde. Ihr Herz hatte sich nach dem gesehnt, was sie hinter sich zurückgelassen, was sie verloren hatte und was man ihr niemals zurückgeben würde. Und dann war er wie ein Albtraum erschienen, ein Albtraum, wie Aelfwynn ihn viele Male durchlitten hatte – im wachen Zustand wie im Schlaf. Grund dafür waren die zahlreichen Schlachten, die sie in ihrem Leben hatte mitansehen müssen. Und bei den Gelegenheiten, bei denen ihr das erspart geblieben war, hatte sie von Ungewissheit erfüllt dagesessen und warten müssen, wer aus dem Kampf zurückkehrte und wer nicht. Sie war das einzige Kind ihrer adligen Mutter, der ältesten Tochter des großen Königs Alfred von Wessex. Der Kampf gegen die unzähligen Wilden, die sich immer wieder gegen sie erhoben hatten, um ihnen ihre Ländereien wegzunehmen und sich als ihre neuen Herrscher auszurufen, hatte sie in Atem gehalten, solange sie alle zurückdenken konnten. Die Schuld am Tod ihrer Mutter im letzten Juni und ihres ältlichen Vaters sieben Jahre zuvor gab sie der unerbittlichen Plage von Nordmännern wie diesem dort, ebenso aber auch den schrecklichen Dänen oder den verdammten Norse. Diese feindseligen, kriegerischen Männer aus dem Osten gaben einfach nie Ruhe, sondern raubten und plünderten und eroberten unablässig. Besiege sie im Westen, und sie erheben sich im Osten gleich wieder, hatte ihre Mutter stets gesagt. Und danach im Norden und im Süden. Das Einzige, was sich niemals änderte, war das Blutvergießen. Immer und ewig strömte das Blut und besudelte die Erde unter Aelfwynns Füßen. Doch diese Erkenntnis half ihr heute Abend in keiner Weise dabei, dieses Hindernis zu passieren. Dieser Nordmann war groß und breitschultrig, er war in Felle und Wolle gekleidet, was aber nicht über seine wahre Natur hinwegzutäuschen vermochte. Allein an der Art, wie er dastand, war offensichtlich, dass er ein Krieger war. Zwar schwieg er, doch schon seine Ausstrahlung hatte etwas Bedrohliches an sich. Der Schnee, der seit dem eisigen düsteren Mittag gefallen war, bedeckte seine Schultern ebenso wie seine Haare und den dunklen Bart. Doch er schien weder davon Kenntnis zu nehmen noch von den scheuenden Pferden jener zwei Männer, die ihr Onkel ihr widerwillig mitgegeben hatte und deren kämpferische Fähigkeiten eher fragwürdig waren. Sein Blick wanderte zu ihr, ein finsterer, kraftvoller Blick, der Aelfwynn wie ein Schlag ins Gesicht traf. Sie war froh darüber, dass sie die Kapuze ihres Mantels übergezogen hatte, da sie sich in deren Schutz zumindest ein wenig verstecken konnte. Dennoch wusste sie, dass kein Räuber sie für eine Bürgerliche halten würde, selbst wenn sie nicht von den Wachmännern umgeben gewesen wäre, die sie auf ihrer Reise begleiteten. Es genügte, dass sie zu Pferd unterwegs war, anstatt zu Fuß zu gehen. Und sie war zu gut gekleidet. Ihr Mantel und das Kopftuch, das sie unter der Kapuze trug, waren aus Wolle, und sie konnte nur hoffen, dass ihm nicht die mit Edelsteinen besetzten Nadeln auffielen, von denen ihr Kopftuch gehalten wurde. Wenn er diese Nadeln bemerkte, konnte sie genauso gut ihm und dem ganzen Königreich zurufen, wer sie tatsächlich war. „Macht Platz!“, rief einer der Männer ihres Onkels. Ein wenig spät, überlegte Aelfwynn. Der Nordmann rührte sich nicht von der Stelle. Er fühlte sich von der Aufforderung genauso wenig angesprochen wie die kahlen Bäume, die die Straße säumten. „Wir reisen unter dem Banner von König Edward von Wessex!“, rief der andere Mann. „Wagt Ihr es, seinen Unmut auf Euch zu lenken?“ „Ich sehe vor mir aber keinen König“, erwiderte der Nordmann und sprach mit einer so tiefen, rauen Stimme, dass es Aelfwynn so vorkam, als würde sie von Schwindel befallen. Ihr nervöses altes Pferd begann zur Seite auszuweichen, doch da gab es nur den Wald, in dem auch nichts Gutes auf sie wartete. Nirgends scheint noch etwas Gutes verblieben zu sein, wenn ein Riese die Straße versperrt, überlegte sie und verspürte einen Hauch von Selbstmitleid, das sie in dem Moment beschämte, als das Gefühl erwachte. Sie dirigierte ihr Pferd zurück auf die Straße und bemühte sich darum, ihre düsteren und unwürdigen Gedanken zu vertreiben. Dabei spürte sie die ganze Zeit, wie der Blick des Kriegers auf ihr ruhte. Aelfwynn wollte nichts weiter als ihn anbrüllen, damit er aus dem Weg ging, so wie es ihre Männer eben erst versucht hatten. Allerdings hatte deren Tonfall deutlich erkennen lassen, dass es ihnen an Mut fehlte, was sehr wahrscheinlich der Grund dafür gewesen war, dass ihr Onkel ausgerechnet ihnen diese unangenehme Aufgabe übertragen hatte, die ihnen nur sehr wenig Ruhm versprach. Ihrer Aufforderung wollte sie dann den Dolch folgen lassen, der unter ihrer Kleidung verborgen war. Doch sie wusste genau, dass der Nordmann seine eigenen Waffen ebenfalls am Körper bei sich trug. Wenn sie im Verlauf dieses langen und düsteren Jahrs eine Sache gelernt hatte, dann die, wie man Dinge gut versteckte. Hätte sie in dieser Zeit auch nur einmal auf ihre finstere Seite gehört – was sich sicherlich in diesem Moment gut angefühlt hätte –, würde sie heute längst nicht mehr leben. Sie war am Hof ihres Vaters großgezogen worden, danach war sie während der sieben Jahre, die ihre Mutter Aethelflaed nach dessen Tod geherrscht hatte, deren wichtigste Gefährtin gewesen. Noch vor einem Jahr war sie sich ihrer Stellung sicher gewesen. Ihre Mutter hatte niemanden gefürchtet, keinen Mann und keine Armee. Aethelflaed hatte die Five Boroughs eingenommen und als Teil des Danelags regiert, jenem vereinbarten Gebiet der Invasoren, die diese Ländereien für mehr als hundert Jahre mit Feuereifer belagert hatten. Im abgelaufenen Jahr hatte die Lady von Mercia das von den Dänen gehaltene Derby fallen lassen, die Kapitulation von Leicester angenommen, und ihr war die Ergebenheit der christlichen Führer von York angeboten worden. Die hatte sie nicht mehr annehmen können, da sie vom Tod ereilt worden war. Damit wäre es an Aelfwynn gewesen, anstelle ihrer Mutter weiterzumachen. Doch sie hatte sich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass sie nicht so war wie ihre Mutter. Dafür fürchtete sie sich einfach vor zu vielen Dingen, und sie ließ sich diese Furcht auch noch viel zu leicht ansehen. Einzelne Männer und ganze Armeen, Dänen, Nordmänner und Sachsen und alle anderen hatten sie umschwärmt und ihr zugeflüstert, was Mercia tun müsse, um sich von seinem Verbündeten im Süden zu unterscheiden – dem Königreich Wessex, über das ihr Onkel Edward herrschte. Der sah sich weniger als Verbündeter, sondern vielmehr als der rechtmäßige König, der seiner Schwester großzügig gestattet hatte, so zu regieren, wie es ihm gefiel. Diese Gunst beabsichtigte er nicht auf seine Nichte zu übertragen, was insbesondere damit zu tun hatte, dass er ihre Ergebenheit nicht so mühelos einfordern konnte, wie es ihm bei seiner Schwester möglich gewesen war. Ich könnte dich mit einem Verbündeten verheiraten, hatte er zu ihr gesagt, als er hergekommen war, um Tamworth für sich zu beanspruchen. Mit diesem Akt hatte er auch noch die letzten Träume Mercias von Unabhängigkeit zerschlagen, und zugleich war er zur Verkörperung von Aelfwynns sämtlichen Befürchtungen geworden. Doch Verbündete haben die schlechte Angewohnheit, sich in Feinde zu verwandeln, nicht wahr? Hätte Aelfwynn auf die gehört, die ihr ins Ohr geflüstert hatten, und hätte sie getan, wozu sie von ihnen angefleht worden war, oder hätte sie allein schon in seiner Gegenwart so klare und deutliche Worte gesprochen, wie es ihre Mutter ohne den Hauch eines Zögerns getan hätte, dann wäre sie von ihm so behandelt worden wie jeder seiner Feinde. Niemand hätte ihm das zum Vorwurf gemacht. Das wusste sie nur zu gut. Ihr Schweigen – jene Wehrlosigkeit, in die sie sich einhüllte wie in einen dicken Wollmantel, ganz gleich, wie sie sich in dessen Innerem fühlte und ganz gleich, wie sehr diese Wolle auf ihrer Haut auch kratzte – hatte ihr das Leben gerettet. Und nur deshalb war sie nun auf dem Weg zu einer Abtei, in der sie den Rest ihres Daseins fristen würde, obwohl es für ihren...



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