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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 384 Seiten

Reihe: Britta Sander

Davis Aachener Abrechnung

Der sechste Fall für Britta Sander
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-95441-555-7
Verlag: KBV
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der sechste Fall für Britta Sander

E-Book, Deutsch, Band 6, 384 Seiten

Reihe: Britta Sander

ISBN: 978-3-95441-555-7
Verlag: KBV
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Leiche liegt im Luxushotel
Der sechste Fall für Britta Sander

Bei ihrem letzten Auftrag ist Britta Sander zwar nur knapp dem Tod entronnen, und doch hat sie schon wieder alle Hände voll zu tun: Bei einem vermeintlich harmlosen Lockvogel-Auftrag stolpert sie in einem Aachener Luxushotel über die Leiche eines brutal ermordeten Geschäftsmanns mit schlechtem Ruf und zahlreichen Feinden. Gemeinsam mit dem IT-Experten Tahar Karim, ihrem Kollegen Eric Lautenschläger sowie Kriminaloberkommissar Körber stürzt sie sich mit Feuereifer in die Arbeit.
Als der zweite Manager nicht minder brutal ins Jenseits befördert wird, werden die Befürchtungen der Ermittler traurige Gewissheit – der Mörder ist noch lange nicht am Ende.

Unterdessen weht in der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz unter der neuen Geschäftsführung ein eiskalter Wind. Statt Teamgeist und Ermittlungsarbeit bestimmen Kasernenhofton und Return-on-Investment den Alltag. Britta und Eric müssen sich entscheiden – zwischen ihren Jobs und der Jagd auf einen rücksichtslosen Killer.

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PROLOG
MITTWOCH, 1. NOVEMBER
07:30 Uhr Zwischen den schnellen Schritten der Ärzte und Schwestern, die den Flur vor der Intensivstation des Luisenhospitals zu dieser Uhrzeit verstärkt bevölkerten, hörte man langsame, bleischwere Schritte aus Richtung des Operationssaals kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Dr. Holger Sander aus dem dunklen Gang in den gut beleuchteten Wartebereich vor der Intensivstation, wo Kommissar Körber, Jyoti Chandra, Eric Lautenschläger, Tahar Karim und Brittas Schwester Petra mit deren Mann Gregor seit fast drei Stunden saßen und um Brittas Leben bangten. Chefarzt Dr. Holgers grüne OP-Kluft war über und über mit inzwischen getrocknetem Blut besudelt, und Tränen standen in seinen Augen. Er sah langsam von einem zum anderen und schüttelte dann den Kopf. »Jetzt red schon, Mann«, knurrte Körber heiser. Dr. Holger wischte sich eine Träne aus dem linken Auge und sagte ergriffen: »Eine Sternstunde der Chirurgie! Mit welcher Eleganz und Kunstfertigkeit der Kollege Schlesinger im Oberbauch operiert – selbst für einen Meister wie mich eine Ehre, Zeuge werden zu dü…« Körber sprang auf und machte zwei Schritte auf Dr. Holger zu, packte den Chirurgen vorne am OP-Kittel und hob ihn, obwohl er etwas kleiner war, fast hoch, als er fauchte: »Was. Ist. Mit. Britta!?« »Aber meine Herrschaften, ich muss doch sehr bitten«, sagte eine tiefe Stimme hinter Chefarzt Dr. Holger. »Wir sind hier in einem Krankenhaus, nicht im Boxring.« Körber ließ Dr. Holger los. »Sorry, Doc.« Dr. Holger räusperte sich pikiert und drehte sich zu seinem Kollegen um. »Fritz, möchtest du …? Du hast schließlich das Meisterwerk …« »Ja, ja, schon gut, Sander, ich habe nur meine Arbeit gemacht«, wehrte der große, breitschultrige Frühsechziger mit wallender, grauer Mähne und dicker Hornbrille höflich ab und wandte sich an die Wartenden. »Meine Herrschaften, Friedrich Schlesinger mein Name, Chefarzt der Chirurgie hier im Luisenhospital. Ich habe Frau Sander operiert. Wir haben den Durchschuss in der linken Schulter versorgt. Natürlich sind einige Nerven und Muskeln verletzt, aber wenn sich keine Infektion bildet, gehe ich davon aus, dass die Schulter in einigen Monaten wieder voll funktionstüchtig sein wird. Eventuell wird Frau Sander Ihnen demnächst Wetteränderungen voraussagen können – aber bei der Qualität der meteorologischen Vorhersagen ist das vielleicht nicht das Schlechteste«, sagte er mit einem leichten, ironischen Lächeln. »Sehr viel mehr Sorgen hat uns der Bauchschuss bereitet. Die Kugel ist in die Leber eingedrungen, und ich muss Ihnen sagen – hätten wir sie einige Minuten später auf den Tisch bekommen, wäre es zu spät gewesen.« Jyoti legte fürsorglich den Arm um Körber, der bei den letzten Worten des Chirurgen leichenblass geworden war. »Sie hat sehr viel Blut verloren, bevor wir die Blutung stoppen konnten. Wir haben das Projektil entfernt, allerdings mussten wir auch ein Stück der Leber wegnehmen. Das Gewebe war zu stark beschädigt. Aber – wie Sie vielleicht wissen, regeneriert die Leber mit der Zeit, und der gesunde Teil des Organs arbeitet ja währenddessen weiter. Der wesentlich größere Teil der Leber ist verblieben, und sie hat riesiges Glück gehabt, dass keine anderen inneren Organe verletzt wurden.« »Das heißt, sie lebt?«, fragte Körber, der wie benommen wirkte. Schlesinger lächelte. »Ja, sie lebt. Aber machen wir uns nichts vor, solche Verletzungen sind ein massiver Schock für den gesamten Organismus, und auch wenn die Wunde an der Schulter nie lebensbedrohlich war, dürfen wir nicht vergessen, dass der Bauchschuss nicht die einzige Wunde ist, mit der Frau Sanders Körper jetzt fertig werden muss.« »Können wir zu ihr?«, fragte Pe. Schlesinger sah Dr. Holger an, der die übernächtigte Truppe musterte. Schließlich sagte der: »Medizinisch ratsam ist es selbstverständlich nicht, aber ich kenne diese Herrschaften inzwischen ganz gut, Fritz, und wir bekommen mehr Probleme, die hier draußen lassen zu wollen, als sie mal einen kurzen Blick durch die Tür werfen zu lassen.« Schlesinger seufzte. »So etwas hatte ich fast befürchtet. Also schön, aber«, hier wurde sein Blick sehr streng, »unsere Regeln: Nicht mehr als zwei Personen auf einmal; Sie bleiben vor der Zimmertür stehen und schauen ausschließlich durch das Fenster ins Zimmer. Sie gehen nicht in das Patientenzimmer. Unter gar keinen Umständen. Haben wir uns verstanden?« Alle nickten wie brave Musterschüler. »Gut. Und bitte unterschätzen Sie die Infektionsgefahr nicht, also schaffen Sie um Gottes willen diesen Hund hier raus.« Sammy hatte es geschafft, den Reißverschluss so weit aufzumachen, dass seine Nase herausguckte. Gregor stand sofort auf und nahm die schwarze Reisetasche. »Ich warte draußen«, sagte er leise und küsste Pe auf den Scheitel, bevor er zügigen Schrittes verschwand. Körber drehte sich um und wollte auf die Klingel der Intensivstation drücken, als Schlesinger sagte: »Eins noch.« Körber sah ihn fragend an. »Erschrecken Sie bitte nicht. Wir haben Frau Sander noch in der Narkose gelassen, und sie wird deswegen nachbeatmet. Das ist nach solch einer schweren Operation und bei dieser Art von Verletzung ein übliches Procedere und schien uns in dieser Situation angeraten. Es ist kein Grund zur Besorgnis. Wenn alles so verläuft, wie wir uns das wünschen, lassen wir sie heute im Laufe des Tages oder der nächsten Nacht aufwachen, und dann wird selbstverständlich auch der Beatmungsschlauch gezogen. Holger«, er schüttelte Dr. Holger die Hand, »wie immer ein Vergnügen. Schön, dass wir dir auch mal was vormachen konnten«, schmunzelte er, verabschiedete sich und verschwand zurück in Richtung OP. Körber verlor keine Zeit und drückte sofort auf die Klingel der Intensivstation. Einige Minuten später meldete sich eine Stimme durch die Gegensprechanlage und versprach, die ersten beiden Besucher in wenigen Minuten abzuholen. Als die Tür zur Besucherschleuse von einem Pfleger in altrosafarbener Montur geöffnet wurde, drehte Körber sich halb um und streckte die Hand in Richtung Pe aus. Die sah die anderen fragend an und kam, als diese nickten, mit Jyotis Hilfe schwer auf die Füße. Man sah, dass die inzwischen beachtliche Schwangerschaftskugel sie einschränkte. Zusammen folgten sie dem Pfleger durch die Schleuse auf den Flur der Intensivstation und nach rechts an der Stationsleitstelle vorbei. Alle, an denen sie vorbeigingen, ließen für einen Moment das, was sie taten, ruhen. Durch das Glas in der Zimmertür, auf die der Pfleger schweigend wies, sahen Pe und Körber ein großes, klobig wirkendes Bett. Britta lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, beide Arme neben ihrem Körper ausgestreckt auf der Bettdecke. Sie war sehr bleich, und ihr Gesicht wirkte schmal, ihr ganzer Körper kleiner als er eigentlich war. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rhythmisch, und selbst durch die geschlossene Tür konnte man das Zischen des Beatmungsgeräts hören, dessen Schlauch in ihren Mund führte. Pe zählte drei Monitore und sieben Infusionen. Die seitlichen Gitter des Intensivbetts hatte man vorsichtshalber hochgestellt. Als Pe nach einer Weile die Augen von Britta abwendete und Körber einen Seitenblick zuwarf, sah sie, dass lautlos Tränen über dessen Gesicht strömten. Sachte legte sie ihm einen Arm um die Schulter. * * * 11:10 Uhr Tom Hartwig saß regungslos in dem kleinen Raum im Polizeipräsidium, die Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet, und starrte vor sich hin. Er trug einen weißen Wegwerfanzug, den der Erkennungsdienst ihm gegeben hatte, als sie das, was von seiner Kleidung noch übrig war, zur Analyse mitgenommen hatten. Sein Mundwinkel verzog sich kurz zu einem wehmütigen Lächeln – Britta nannte die Dinger immer »Ganzkörperkondome«. Dank Kommissar Eduard Bienwald, dem Leiter des Kriminalkommissariats 11 – Tötungsdelikte – wusste er, dass sie lebte. Das war alles, was zählte. Seine kurzen, braunen Haare schimmerten feucht. Nachdem die Kriminaltechniker alle möglichen Proben genommen hatten, hatten sie ihm endlich zu duschen erlaubt und sich Brittas und das Blut des Killers vom Körper zu waschen. Als ein Schlüssel sich im Schloss drehte, wandte er seine dunkelblauen Augen zur Tür, die sich öffnete und den Blick auf seine Anwältin freigab, seine Anwältin für Strafrecht. Wieder einmal musste er feststellen, was für eine elegante Erscheinung sie war. Groß, mit einem blonden Bob, in dem nie auch nur ein Härchen aus der Reihe tanzte, wie immer in einem teuren Business-Kostüm dunkler Farbe und noch teureren Schuhen mit wahren Killerabsätzen. Hartwig schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Dank Bienwalds Intervention trug er keine Handschellen. Isabella Wittmann legte die schwarze Ledermappe, die sie stets bei sich...


Ingrid Davis (Jahrgang 1969) ist gebürtige Aachenerin und begann bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, Novellen und Gedichten. Ihr Weg führte sie nach dem Studium Englischer Literatur und Geschichte jedoch zunächst nicht in die Schriftstellerei, sondern ins Marketing und Projektmanagement. Hauptberuflich ist sie auch heute noch als Marketingmanagerin tätig und lebt in Aachen. Neben dem Krimischreiben verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Reisen, Kino, Literatur und Strategiespielen.



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