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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 419 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

Davis Kupfervenus

Ein Fall für Marcus Didius Falco - der dritte Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96655-745-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Fall für Marcus Didius Falco - der dritte Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom

E-Book, Deutsch, Band 3, 419 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

ISBN: 978-3-96655-745-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein Dolch im Rücken ist der Verräter Lohn: Der historische Kriminalroman »Kupfervenus« von Lindsey Davis jetzt als eBook bei dotbooks. Rom, 71 nach Christus: Als bester Privatermittler der »Ewigen Stadt« wird Marcus Didius Falco überall geschätzt, doch sein Erfolg ruft auch Neider auf den Plan: Anacrites, oberster Spion des Kaisers, sorgt dafür, dass Falco im Kaiserpalast zur persona non grata wird. Seines bisherigen Gönners beraubt, ist Falco gezwungen, den Auftrag des Hyacinthus anzunehmen: Der freigelassene Sklave ist zu schwindelerregendem Reichtum gelangt und steht kurz vor der Hochzeit. Seine junge Verlobte ist allerdings bereits das dritte Mal verwitwet ... Was zunächst wie Routinearbeit aussieht, entwickelt sich bald zu einem mörderischen Abenteuer - denn während Falco noch die Verlobte beschattet, muss er feststellen, dass Anacrites immer noch eine tödliche Rechnung mit ihm begleichen will ... »Ein weiterer fesselnder Ausflug in das Rom Vespasians, faszinierend und unterhaltsam!« Sunday Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der historische Kriminalroman »Kupfervenus« von Bestsellerautorin Lindsey Davis - der dritte Fall ihrer Reihe historischer Kriminalromane rund um den römischen Ermittler Marcus Didius Falco. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag

Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«, der auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich ist.
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Kapitel 3


Helena Justinas Vater, der Senator Camillus Verus, hatte ein Haus nahe der Porta Capena. Eine sehr schöne Wohngegend, gleich hinter der Via Appia, beim Abzweig von der republikanischen Stadtmauer. Auf dem Weg dorthin machte ich abermals in einem Badehaus halt und ließ mir die neuen Blessuren verarzten. Zum Glück zielten Rodan und Asiacus immer auf den Brustkorb ihrer Opfer, und so war mein Gesicht unverletzt geblieben; wenn ich mir das Stöhnen verbeißen konnte, brauchte Helena nichts von dem Zwischenfall zu erfahren. Ein blasser syrischer Apotheker verkaufte mir für die Schwertwunde in der Leiste eine Salbe. Leider schlug die als bläulicher Fettfleck auf die Tunika durch. Wie Schimmel an einem Mauerverputz sah das aus; nichts, womit man bei den feinen Herrschaften von der Porta Capena würde Eindruck schinden können.

Der Pförtner des Senators kannte mich zwar, verweigerte mir jedoch den Zutritt. Nun, ich hielt mich gar nicht lange mit diesem Windbeutel auf, sondern borgte mir an der nächsten Ecke den Hut eines Straßenarbeiters, flitzte zurück und klopfte, die Krempe tief in die Stirn gezogen, abermals. Als der Pförtner auf den Trick hereinfiel und dem vermeintlichen Lumpenhändler aufsperrte, drängte ich mich blitzschnell an dem Tölpel vorbei und verpaßte ihm dabei als Denkzettel einen saftigen Tritt gegen den Knöchel.

»Dich würde ich für einen Quadrans aussperren! Ich bin Falco, du Schafskopf! Wenn du mich jetzt nicht unverzüglich bei Helena Justina meldest, werden deine Erben sich eher als du denkst darüber streiten, wer deine besten Sandalen kriegt!«

Nachdem ich erst einmal drin war, behandelte er mich mit mürrischem Respekt – will sagen, er schlurfte zurück in seine Nische und aß einen Apfel zu Ende, indes ich mich auf eigene Faust nach meiner Prinzessin umsah.

Ich fand sie in einem Gesellschaftszimmer. Helena war blaß, schwang aber schon wieder fleißig die Feder. Sie war drei-, inzwischen vielleicht auch schon vierundzwanzig; ich wußte nämlich nicht, wann sie Geburtstag hatte. Ja, selbst nachdem ich mit ihrem Liebling im Bett gewesen war, luden der Senator und seine Frau mich noch immer nicht zu ihren Familienfesten ein. Daß sie mich überhaupt zu Helena ließen, lag an deren Eigensinn, vor dem sogar ihre Eltern kapitulierten. Als ich Helena kennenlernte, hatte sie bereits eine Ehe hinter sich, die auf ihr Betreiben geschieden worden war; als Grund hatte sie damals – wie exzentrisch! – angegeben, daß ihr Mann nie mit ihr reden wolle. Ihre Eltern wußten also aus Erfahrung, was für ein Quälgeist ihre älteste Tochter war.

Helena Justina war eine hochgewachsene, vornehme Erscheinung, deren glattes, dunkles Haar man mit der Lockenschere gemartert hatte, wogegen es sich jedoch gut behauptete. Sie hatte hübsche braune Augen, für die Kosmetik eigentlich überflüssig war, aber Helenas Zofen schminkten sie grundsätzlich. Schmuck trug sie daheim kaum, aber das kam ihrer Ausstrahlung eher zugute. In Gesellschaft war sie schüchtern; sogar zu zweit mit einem so engen Freund, wie ich es war, hätte man sie für scheu halten können – bis sie den Mund aufmachte und ihre Meinung kundtat. Dann allerdings stob sogar eine wilde Hundemeute auseinander und suchte mit eingezogenem Schwanz Deckung. Ich bildete mir ein, es mit ihr aufnehmen zu können – aber ich hatte es noch nie drauf ankommen lassen.

Ich blieb in der Tür stehen und setzte mein gewohntes freches Grinsen auf. Helenas liebes, natürliches Begrüßungslächeln war das Schönste, was ich seit einer Woche gesehen hatte. »Warum sitzt ein schönes Mädchen wie du allein im Zimmer und schreibt Rezepte auf?«

»Ich übersetze einen griechischen Historiker«, erklärte Helena wichtigtuerisch. Ich linste ihr über die Schulter. Es war ein Rezept für gefüllte Feigen.

Ich beugte mich vor und gab ihr einen Kuß auf die Wange. Seit dem Verlust unseres Babys, den wir beide noch nicht verwunden hatten, war unser Verhältnis quälend steif und verkrampft gewesen. Jetzt aber tastete ihre Rechte nach meiner, und unser beider Hände umklammerten sich mit einer Inbrunst, die den verknöcherten alten Juristen in der Basilica Julia womöglich für eine Anzeige gereicht hätte.

»Ich freue mich so, daß du gekommen bist!« flüsterte Helena.

»Um mich von dir zu trennen, braucht es schon mehr als Kerkermauern.« Ich hob ihre Hand an meine Wange. Helenas damenhafte Finger dufteten nach einer ausgefallenen Mischung indischer Essenzen und Gallapfeltinte – kein Vergleich mit den schweren Parfumwolken der Flittchen, die ich früher gekannt hatte. »Herzensdame, ich liebe dich«, gestand ich ihr (immer noch im Überschwang meiner neugewonnenen Freiheit). »Und das nicht nur, weil ich rausgekriegt habe, daß du meine Miete bezahlt hast!« Sie rutschte von ihrem Stuhl und barg den Kopf in meinem Schoß. Die Tochter eines Senators würde sich bestimmt nicht von einem Haussklaven erwischen lassen, wie sie sich bei einem Sträfling ausweint – aber ich streichelte ihr trotzdem tröstend den Hals, nur zur Sicherheit. Außerdem bot Helenas Nacken ein reizvolles Betätigungsfeld für eine müßige Hand.

»Ich weiß gar nicht, warum du dich mit mir abgibst«, sagte ich nach einer Weile. »Ich bin doch ein Versager, hause in einem elenden Loch, habe kein Geld. Sogar die Ratte in meiner Zelle hatte nur ein spöttisches Grinsen für mich übrig. Und jedesmal, wenn du mich brauchst, lasse ich dich hängen …«

»Hör auf zu jammern, Falco!« Als Helena aufblickte, sah ich den Abdruck meiner Gürtelschnalle auf ihrer Wange, doch sonst hatte sie sich wieder ganz gefangen.

»Ich habe einen Beruf, der den meisten Leuten zu anrüchig wäre«, klagte ich unbeirrt weiter. »Mein eigener Auftraggeber wirft mich ins Gefängnis und vergißt mich dann einfach …«

»Man hat dich aber doch freigelassen …«

»Nicht direkt«, gestand ich.

Helena regte sich nie unnötig über etwas auf, das ich ihrer Meinung nach selbst ins reine bringen mußte. »Also, was hast du jetzt vor?«

»Ich werde wieder freiberuflich arbeiten.« Helena schwieg. Jetzt wußte sie, warum ich so niedergeschlagen war. Mein famoser Plan hatte nämlich einen großen Haken: Als Selbständiger würde ich nie soviel verdienen wie im Dienst des Kaisers – obwohl das reine Theorie war, da Vespasians Lohnbuchhalter mich monatelang auf mein Geld warten ließen. »Glaubst du, daß ich eine Dummheit mache?«

»Nein, du hast ganz recht mit deiner Entscheidung!« Helena pflichtete mir ohne Zögern bei, obwohl sie genau wußte, daß ich mir als Freischaffender die Einheirat in den Patrizierstand nie und nimmer würde leisten können.

»Du hast für den Staat dein Leben aufs Spiel gesetzt. Vespasian hat dich engagiert, weil er genau wußte, was du wert bist. Marcus, du hast es nicht nötig, dich von einem knauserigen Arbeitgeber mit Almosen abspeisen und von häßlichen Palastintrigen schikanieren zu lassen …«

»Aber Herzblatt, du weißt, was es bedeutet, wenn …«

»Ich habe dir doch gesagt, daß ich auf dich warten werde!«

»Und ich habe dir gesagt, daß ich das nicht zulasse.«

»Du weißt doch, ich tue nie, was du sagst.«

Ich grinste, und dann saßen wir noch ein paar Minuten schweigend beisammen.

Nach dem Gefängnis war dieser Raum im Hause ihres Vaters der reinste Hort der Geborgenheit. Teppiche und quastengesäumte Kissen sorgten für unsere Bequemlichkeit; dickes Mauerwerk dämpfte die Straßengeräusche, indes an der Gartenseite durch hohe Fenster das Licht hereinströmte und die imitierten Marmorwände mit dem goldenen Schimmer reifen Weizens übergoß. Es war ein kultiviertes Heim, auch wenn hier und da der Putz ein wenig bröckelte. Helenas Vater war Millionär (das hatte nicht etwa meine Spürnase rausgekriegt, nein, es war einfach die Voraussetzung für die Aufnahme in den Senat); gleichwohl mußte er sich einschränken in einer Stadt, wo Wählerstimmen nur den Multimillionären zuflogen.

Natürlich war ich noch viel schlechter dran. Ich besaß weder Geld noch Rang. Um Helena einen angemessenen Lebensstil bieten zu können, würde ich vierhunderttausend Sesterzen aufbringen und den Kaiser dazu überreden müssen, mich in die Liste von Jammerlappen aufzunehmen, die den Mittelstand bilden. Selbst wenn ich das je schaffen sollte, wäre ich für Helena immer noch eine schlechte Partie.

Helena erriet meine Gedanken. »Du, Marcus, ich habe gehört, dein Pferd hätte das Rennen im Circus Maximus gewonnen.« O ja, das Leben sorgt hin und wieder für einen Ausgleich: Besagten Gaul, der auf den Namen Goldschatz hörte, verdankte ich einer unverhofften Erbschaft. Ich konnte mir zwar kein Pferd leisten, doch bevor ich Goldschatz verkaufte, hatte ich ihn noch für ein einziges Rennen angemeldet – das er wider Erwarten gewann. »Das stimmt schon, Helena. Ich habe bei diesem Rennen ein schönes Stück Geld verdient. Vielleicht leiste ich mir damit eine anständige Wohnung, die besser situierte Klienten anlockt.« Helena, den Kopf an mein Knie geschmiegt, nickte beifällig. Sie hatte das Haar mit einem Pantheon elfenbeinerner Nadeln aufgesteckt: Jeder Knauf war als streng dreinblickende Göttin geschnitzt.

Ganz vertieft in den Gedanken an meine Geldnöte, hatte ich eine Nadel herausgezogen. Die steckte ich mir wie einen Jagddolch in den Gürtel und machte dann, aus lauter Übermut, auch Jagd auf die übrigen. Helena wehrte sich leicht gereizt und hielt mich an den Handgelenken fest, womit sie schließlich nur erreichte, daß ich meine Handvoll Haarnadeln am Boden verstreute. Ich überließ es Helena, sie einzusammeln, während ich meinen Plan systematisch weiterverfolgte.

Als ich ihre Frisur ganz gelöst hatte, war Helena auch wieder...



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