DeLaine | Wilde Wogen des Verlangens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 86, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

DeLaine Wilde Wogen des Verlangens


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6530-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 86, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

ISBN: 978-3-7337-6530-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



50.000 Pfund in Gold! Diese atemberaubende Summe erhält Nicholas Warre, wenn er die berüchtigte Freibeuterin Lady India sucht, findet - und sie heiratet. So will es ihr Vater, und für Nicholas wäre das die Lösung aller finanziellen Probleme. Doch als er die Seefahrerin auf der fernen Insel Malta aufspürt, wird ihm schlagartig klar, dass seine Probleme gerade erst beginnen. Denn India ist nicht nur unbezähmbar, sondern auch so betörend schön, dass ihn heißes Verlangen durchfährt. Wenn er sich nicht vorsieht, bricht diese Piratenlady sein Herz in tausend Stücke und wirft es den Haien des Mittelmeers zum Fraß vor ...



Alison DeLaine lebt im ländlichen Arizona, wo sie oft mit ihrem verbeulten alten Pick-up in die Wüste hinaus fährt, wo sie eine Mine besitzt. Wenn sie nicht damit beschäftigt ist, nach Reichtümern zu graben, ihre Haustiere zu verwöhnen oder ihren Mann im Zaum zu halten, dann bereitet sie am liebsten den Charakteren in ihren Romanen Schwierigkeiten. Besuchen Sie auch ihre Webseite unter www.AlisonDeLaine.com.
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1. KAPITEL

Für fünfzigtausend Pfund war es Nicholas Warre egal, wie seine Braut aussehen würde.

„Seid Ihr Euch wirklich absolut sicher?“, fragte er seinen Begleiter. Ein Trupp betrunkener südländisch aussehender Matrosen drängte sich grölend an ihm vorbei hinaus in die windige maltesische Nacht. Nicholas hielt sich mit der Hand am Türrahmen fest, damit er nicht umgerannt wurde, und musterte William Jaxbury skeptisch.

William Jaxbury wandte seinen Kopf dem Objekt der Begierde zu: Lady India Sinclair. Seine Goldohrringe glänzten im gedämpften Kerzenlicht, das durch die Türöffnung fiel. Mit seinem dunkelroten Berberturban sah er aus wie einer dieser teuflischen Korsaren. „Diesen Dreispitz würde ich überall wiedererkennen“, sagte William gelassen und lehnte sich zurück, um dem Blickfeld der jungen Dame zu entrinnen. Seine Augen funkelten wie so oft spöttisch. Der Kerl fand immer etwas zu lachen, selbst wenn es nichts zu lachen gab.

Nicks Braut saß in der Schankstube der Taverne auf einem Schemel und unterhielt sich angeregt mit einem Frauenzimmer, bei dem es sich nur um Miss Millicent Germain handeln konnte. Doch Lady India richtete ihren Blick auf etwas, was sich anscheinend auf der anderen Seite des Raums befand. Oder zog ein Jemand ihre Aufmerksamkeit auf sich? Ihr Gesicht lag im Schatten ihres Dreispitzes, und ihr schwarzer Justaucorps verbarg ihre weiblichen Kurven, dennoch erhaschte Nick einen Blick auf eines ihrer wohlgeformten Beine. Es steckte in Kniebundhosen und weißen Strümpfen. Mit dem Absatz ihres rechten schwarzen Schnallenschuhs klopfte sie ungeduldig gegen eines der hölzernen Stuhlbeine.

„Irgendwelche Bedenken?“ William funkelte Nicholas herausfordernd an.

„Wahrhaftig nicht.“ Bedenken konnte sich ein Mann wie er nicht leisten. „Ich nehme den Haupteingang, Ihr bleibt hier und wartet auf mein Zeichen.“

Grundgütiger.

Lady India drehte den Kopf, und Nicholas ertappte sich dabei, wie er erstarrte. Dann blickte sie über die Schulter, und er erhaschte einen Blick auf ihr Gesicht. Unwillkürlich klammerte er sich fester an den Türpfosten. „Ihr seid ein verdammter Mistkerl, William Jaxbury. Ihr hättet mich vorwarnen sollen. Allein ihr Mund treibt jeden vernünftigen Mann in den Wahnsinn.“

Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sein Begleiter ihn bereits bei den Rockaufschlägen packte. „Besudelt mir ja nicht Lady Indias Ansehen, sonst werdet Ihr es mir büßen, Nicholas.“ Das Lachen war aus William Jaxburys Augen verschwunden.

„Besudeln? Ich könnte schwören, ich habe lediglich ihre Schönheit gerühmt.“ Aber Schönheit war das Letzte, was er bei einer Ehefrau brauchte. Er dachte an Clarissa, die schöne Betrügerin, und stellte fest, dass er jetzt am liebsten auf irgendetwas eindreschen würde. William Jaxburys Kinn eignete sich dafür hervorragend.

Selbst aus dieser Entfernung und trotz der Männerkleider, die sie trug, strahlte Lady India pure Sinnlichkeit aus. Die Männer in der Taverne mussten blind sein, oder sturzbetrunken, um es nicht zu sehen.

„Damit eines klar ist.“ William Jaxbury blitzte Nicholas drohend an. Seine blauen Augen glitzerten eiskalt. „Lady India ist unberührt, und was auch immer geschieht, Ihr werdet mir schwören, sie respektvoll zu behandeln, sonst stehe ich höchstpersönlich Wache neben dem Brautbett, verstanden?“

Ein Lächeln zuckte um Nicholas’ Mundwinkel. „Das würde Euch so passen, was?“

William Jaxbury ballte die Fäuste. „Vorsicht. Sonst könnte es sein, dass ich meine Meinung über dieses aberwitzige Unternehmen ändere.“

Das war genug. „Ich brauche Eure Hilfe nicht.“ Nicholas stieß William zur Seite und marschierte los.

Gleich würde er Lady Indias gedankenlosem Abenteuer ein Ende setzen.

„Ein so wohldurchdachtes Unternehmen wie meine Entjungferung als vergebliche Liebesmüh zu bezeichnen ist schlichtweg beleidigend, Millie.“ India trank einen kleinen Schluck Ale und bemühte sich, den dunkelhaarigen Matrosen mit den kantigen Zügen, den sie in der Menge entdeckt hatte, nicht aus den Augen zu verlieren. Sie war unglaublich erleichtert, endlich auf Malta zu sein. Und das aus gleich mehreren Gründen.

„In einer Hafenspelunke entstehen selten wohldurchdachten Pläne“, erwiderte Millie nüchtern.

India klopfte unentwegt mit dem Absatz ihres Stiefels gegen das Bein des Schemels. Unterhaltungen in sämtlichen Sprachen des Mittelmeerraumes wogten durch die brechend volle Taverne, in der es vor Huren, Schankmägden und Matrosen nur so wimmelte. Viele Seemänner waren so betrunken, dass sie ihre eigene Weste nicht mehr erkannten.

Nun, sie würde dafür sorgen, dass einer von ihnen erkannte, worum es ihr ging. Und das noch heute Nacht.

Millie griff nach ihrem Krug, als sei sie diejenige, die sich für den körperlichen Akt mit einem Fremden wappnen musste. „Wenn du klug bist“, warnte sie India über den Rand des Kruges hinweg, „siehst du zu, dass du dir deine Jungfräulichkeit bewahrst.“

„Dann wäre klug nur ein anderes Wort für sittsam, langweilig und brav.“ Und außerdem für gebildet und des Lesens und Schreibens mächtig. Dabei konnte es dem Seemann, den sie im Auge hatte, ganz egal sein, dass India nichts von alledem war. Er lachte über eine Bemerkung seines hohlwangigen Begleiters und entblößte dabei einen faszinierenden Goldzahn. India beugte sich zu Millie vor. „Was meinst du, was für ein Landsmann er ist? Ägypter? Ich glaube, ich fände es gut, von einem Ägypter entjungfert zu werden.“

„Ich glaube, mir wird schlecht.“

India schnaubte gesittet und zog ihren Dreispitz tiefer in die Stirn, um ihr Interesse besser zu kaschieren. Wenn jemandem schlecht wurde, dann höchstwahrscheinlich ihr. Ihre Zofe Frannie hatte sie gewarnt, dass vornehme Damen sich mitunter übergaben, nachdem sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatten.

Doch auch wenn ihr das Bier schon jetzt leichte Magenschmerzen verursachte, konnte sie ein Grinsen kaum unterdrücken. Es gab wahrhaftig nicht mehr viel Vornehmes an ihr, also würde sie die Sache wohl überstehen, ohne allzu viel Schande auf sich zu nehmen.

Dass sie nicht lachte! Schande auf sich zu nehmen war der Sinn dieses Unterfangens.

Die schwielige Hand, mit der der ägyptische Seemann den Henkel seines Krugs umfasste, ließ erkennen, dass er es gewohnt war, mit Segeltuch und Seilen umzugehen. Goldringe glänzten an den gebräunten Fingern, die ihr das Tor zur Freiheit öffnen würden.

Für ihre Freiheit konnte sie ein bisschen Übelkeit ertragen.

Die Luft im Schankraum stank nach Schweiß und Bier und Tabakrauch. India atmete zittrig ein. Sie steckte dem braun gefleckten Straßenköter, der unter dem Tisch saß und bettelnd winselte, einen Brotkanten zu. Einer der Matrosen aus dem lärmenden Trio hinter ihr stieß gegen ihren Rücken. Ale spritzte auf ihre Hand.

Sie leckte es auf und setzte sich auf ihrem Schemel zurecht. Zum Aufstehen konnte sie sich noch nicht recht durchringen. „Schickst du mir nachher das Beiboot, damit es mich abholt?“, fragte sie Millie und sah sie bittend an.

„Zum Donnerwetter, India.“ Millie runzelte ihre sorgsam mit Dreck beschmierte Stirn. Ein unförmiger Bauernhut verbarg ihr Gesicht. Niemand erkannte, dass sie eine Frau war. „Du kannst diesen Wahnsinn unmöglich zu Ende führen!“

Sie konnte und sie würde. Und zwar sofort, ehe sie der Mut verließ. „Ich treffe dich dann auf dem Schiff.“

„Ich kehre nicht ohne dich an Bord zurück.“

„Du kannst nicht allein hierbleiben!“

„India!“ Millie sah India bittend an. In ihren Augen konnte sie all die Warnungen lesen, die sie hervorgebracht hatte: die Angst vor Schmerzen, vor der Pest, vor einer Schwangerschaft. India zögerte. Der ägyptische Matrose wirkte alles andere als brutal, und Millie war eh überzeugt, dass alle Matrosen die Pest in sich trugen. Und was die Schwangerschaft anbelangte, nun, die drohte in einem solchen Fall immer.

„Ich habe meinen Essigschwamm in der Tasche.“

„India, so hör doch endlich“, flehte Millie.

„Musst du eigentlich immer anderer Meinung sein als ich?“ Indias Handflächen wurden feucht. Sie zwang sich, aufzustehen. Die Handlanger ihres Vaters kreuzten sicher längst auf dem Mittelmeer und suchten nach ihr. Zweifellos waren sie sofort in See gestochen, sobald es sich herumgesprochen hatte, dass sie und Millie Katherines Schiff ausgeborgt hatten. Sicher würde man sie bald finden, doch India hatte nicht vor, nach England zurückzukehren und irgendeinen ekligen alten Fettsack zu heiraten, den ihr Vater dafür bezahlte. Es konnte nur gut sein, Schande auf sich genommen zu haben, bevor die Männer ihres Vaters sie fanden.

„Wenn du es schaffst, seine Aufmerksamkeit in diesem Aufzug zu erregen, steht ihm der Sinn nicht danach, dich zu entjungfern“, sagte Millie in ihre Gedanken hinein. „Jedenfalls nicht auf die Art, die du dir vorstellst.“

„Ich weiß, wie ich es machen werde.“ Sie wollte ihm sagen, dass draußen ein Gentleman auf ihn warte, der ihn zu sprechen wünsche. Und sobald er vor der Tür stand, würde sie ihren Hut abnehmen, ihr langes blondes Haar über die Schultern und den Rücken fallen lassen und ihm sagen, was sie von ihm wollte.

Millie hatte genug gehört. Sie packte Indias Arm. „Wir gehen. Ich weigere mich zuzusehen, wie du eine so unbeschreibliche Dummheit mit einem Mann begehst, der wer weiß welche entsetzlichen Vorlieben hat.“

„Mal doch nicht immer gleich den Teufel an die Wand!“...



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