Endspurt Vorklinik: Physiologie II | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 100 Seiten

Reihe: Endspurt Vorklinik

Endspurt Vorklinik: Physiologie II

Skript 10 Niere, Wasser, Elektrolyte; Nervensystem; Muskulatur; Sinnesphysiologie
7. vollständig überarbeitete Auflage 2025
ISBN: 978-3-13-245919-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Skript 10 Niere, Wasser, Elektrolyte; Nervensystem; Muskulatur; Sinnesphysiologie

E-Book, Deutsch, 100 Seiten

Reihe: Endspurt Vorklinik

ISBN: 978-3-13-245919-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die erste große ärztliche Prüfung und endlich die Vorklinik abschließen: Die Endspurt-Skriptenreihe bereitet dich ideal aufs Physikum vor – auch in der sechsten Auflage wieder komplett überarbeitet und aktualisiert durch neue Prüfungsinhalte.

  • Mit den Endspurt-Skripten hast du eine präzise Zusammenfassung des prüfungsrelevanten Stoffs. Die Inhalte, zu denen das IMPP seit Frühjahr 2012 Fragen gestellt hat, sind im Text gelb hervorgehoben.
  • Jedes Skript ist in überschaubare, thematisch zusammengehörende Lernpakete aufgeteilt – ideal abgestimmt auf den Lernplan in via medici (https://viamedici.thieme.de/lernplaner).
  • Lerntipps und Merke-Boxen unterstützen dich beim strukturierten Lernen, und mit den Rechenbeispielen kannst du mathematisch ausgerichtete Prüfungsaufgaben einüben.
  • „Blick in die Klinik“-Boxen enthalten spannendes Wissen, das im klinischen Studium vertieft wird – unser Motivationsschub für dich.
  • In den IMPP-Fakten-Kästen sind alle gelb hinterlegten IMPP-Prüfungsinhalte noch einmal komprimiert und prägnant zusammengefasst.

Endspurt Physiologie II: In diesem Heft wird zunächst der Wasser- und Elektrolythaushalt mit der Nierenfunktion beschrieben. Es folgen die allgemeine Neurophysiologie und die Muskelphysiologie, das vegetative Nervensystem, Motorik und viszerale Sensibilität. Das letzte Drittel des Heftes widmet sich der Sinnesphysiologie und den integrativen Funktionen des Gehirns.

Unter www.thieme.de/endspurt findest du Aktualisierungen zu den Endspurt-Skripten. In via medici werden die Inhalte kontinuierlich aktualisiert.

Ob alles sitzt, weißt du erst, wenn du gekreuzt hast. Deshalb findest du in via medici die passenden IMPP-Fragen zu jedem Lernpaket.

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Zielgruppe


Studenten


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Quelle: ©K. Oborny/Thieme |

1 Wasser- und Elektrolythaushalt


1.1 Wasser- und Elektrolythaushalt


1.1.1 Wasserhaushalt und Störungen des Wasserhaushalts


1.1.1.1 Wassergehalt des Körpers und Flüssigkeitsräume

Der Hauptbestandteil des Körpers ist Wasser. Bei Erwachsenen beträgt sein Anteil etwa 60 %, bei Säuglingen etwa 75 %. Der Wasseranteil ist außerdem von der Menge an Fettgewebe abhängig, das nur relativ wenig Wasser enthält. Frauen, die natürlicherweise einen etwas höheren Fettgewebeanteil als Männer aufweisen, haben daher prozentual einen geringeren Wasseranteil als Männer.

Man unterscheidet 2 grundsätzlich voneinander getrennte Kompartimente: den Intra- und den Extrazellulärraum (IZR und EZR). Etwa zwei Drittel des Körperwassers befinden sich intra-, ca. ein Drittel extrazellulär. Als Faustregel gilt: Bei einem normalgewichtigen Menschen kann der Extrazellulärraum mit 20–25% des Körpergewichts angenommen werden.

Wasserverteilung im Körper

Abb. 1.1 TS: Trockensubstanz. KM: Körpermasse.

Das Lymphsystem stellt eine Verbindung zwischen intra- und extravasalem Flüssigkeitsreservoir her. Pro Tag wird mehr als 1 Liter Lymphe gebildet.

Lerntipp

Du brauchst dir nicht die genaue prozentuale Verteilung des Wassers auf die verschiedenen Körperräume zu merken. Eine grobe Vorstellung reicht: Der Mensch besteht etwa zu ? aus Wasser, davon befinden sich wiederum etwa ? intrazellulär. Das restliche (extrazelluläre) Wasser findet sich zu ¾ interstitiell.

1.1.1.2 Volumenbestimmung

Das Volumen der einzelnen Kompartimente lässt sich mit dem Indikatorverdünnungsverfahren bestimmen. Verschiedene Indikatoren verteilen sich je nach ihrer Struktur unterschiedlich in den verschiedenen Wasserräumen. Man appliziert eine bestimmte Menge der gewählten Indikatorsubstanz und misst ihre Konzentration, nachdem sie sich hinreichend in dem zu messenden Wasserraum verteilt hat. Da die Konzentration als Menge pro Volumen definiert ist, gilt: Je geringer die Konzentration, desto größer ist das Verteilungsvolumen.

Lerntipp

Es werden immer mal wieder Aufgaben zur Bestimmung des Gesamtkörperwassers gestellt. Hierbei musst du aus den applizierten und gemessenen Konzentrationen der Indikatorsubstanzen das Verteilungsvolumen errechnen.

Beispiel: Werden einem 80 kg schweren Mann 10 000 Bq tritiummarkierten Wassers injiziert, so verteilen sich die einzelnen Moleküle im gesamten Wasserbestand des Körpers. Nimmt man etwa 2 Stunden später Blut ab und misst dort eine Aktivität von 200 Bq/l, so ergibt sich das Verteilungsvolumen, das dem Gesamtkörperwasser entspricht:

1.1.1.3 Regulation der Wasseraufnahme und -abgabe

Für eine ausgeglichene Bilanz muss die tägliche Wasserabgabe der -aufnahme entsprechen. Die Wasseraufnahme eines Erwachsenen beträgt täglich ca. 2,5 l.

Wenn die Flüssigkeitsaufnahme geringer als der aktuelle Flüssigkeitsbedarf ist, tritt Durstgefühl auf. Die Plasmaosmolarität wird durch ? Osmorezeptoren im Hypothalamus kontinuierlich registriert. Bereits eine Zunahme der Osmolarität um 1–2 % führt zu Durst. Auch die Füllung der zentralen Gefäße und der Vorhöfe wird erfasst und bei Volumenmangel ? Renin freigesetzt und in der Folge Angiotensin II gebildet, das ebenfalls Durst auslöst.

1.1.1.4 Störungen des Wasserhaushalts

Die Osmolarität der Körperflüssigkeiten (Plasma) beträgt normalerweise 290 mosmol/l, wobei im Körper die Na+-Ionen (normale Konzentration 145 mmol/l) ganz überwiegend für den extrazellulären osmotischen Druck verantwortlich sind. Die effektive Osmolarität des Intrazellulärraums wird hauptsächlich durch K+-Ionen (normale Konzentration 150mmol/l) bestimmt. Osmorezeptoren des Hypothalamus kontrollieren die Plasmaosmolarität und regulieren Wasseraufnahme und -ausscheidung im Normalfall so, dass zwischen Intra- und Extrazellulärraum ein osmotisches Gleichgewicht besteht.

Flüssigkeiten mit derselben Osmolarität werden als isoton bezeichnet. Im Vergleich dazu bezeichnet man Flüssigkeiten mit einer höheren Osmolarität als hyperton, solche mit einer niedrigeren Osmolarität als hypoton.

Da die Zellmembran für Wasser wesentlich besser permeabel ist als für Ionen, verhält sie sich ähnlich wie eine semipermeable Membran:

  • Bei einem Anstieg der Konzentration osmotisch wirksamer Teilchen im Extrazellulärraum (hypertone Störung) folgt Wasser dem osmotischen Druck und strömt aus dem Intrazellulärraum nach extrazellulär: Die Zellen schrumpfen.

  • Umgekehrt ist bei einer Abnahme der osmotisch wirksamen Konzentration im Extrazellulärraum (hypotone Störung) der osmotische Druck des Intrazellulärraums im Verhältnis erhöht, sodass Wasser in die Zellen strömt: Die Zellen schwellen an.

  • Bei isotonen Störungen ändert sich der osmotische Druck auf beiden Seiten der Membran nicht, daher finden auch keine nennenswerten Wasserverschiebungen durch die Membran statt.

Tab.  Störungen des Wasserhaushalts

Störung

Ursache

Beispiel

Auswirkung

isotone Dehydratation

Verlust von Wasser und Salz in gleichem Ausmaß (Verlust isotoner Flüssigkeit)

Erbrechen, Durchfälle, Blutverluste

Das Extrazellulärvolumen ist vermindert.

hypertone Dehydratation

Verlust von mehr Wasser als Salz (Verlust hypotoner Flüssigkeit)

akuter Ausfall der ADH-Produktion

Dursten, Durchfälle, Schwitzen (Schweiß-NaCl-Konzentration etwa 100 mosmol/l)

Das extrazelluläre Volumen nimmt ab. Die Osmolarität des EZR steigt an. Wasser strömt aus dem IZR aus. Das Gesamtvolumen ist erniedrigt und die Osmolarität intra- und extrazellulär erhöht.

Die mittlere erythrozytäre Hämoglobinkonzentration steigt an.

Das ? Harnzeitvolumen sinkt stark ab.

hypotone Dehydratation

Verlust von mehr Salz als Wasser (Verlust hypertoner Flüssigkeit)

Erbrechen hypertoner Flüssigkeit, Trinken von sehr mineralarmem Wasser bei gleichzeitigem starkem Schwitzen, ? Aldosteronmangel

Das Gesamtvolumen ist vermindert. Es liegt ein NaCl-Mangel vor. Gleichzeitig geht osmotisch zusätzlich extrazelluläres Wasser in den Intrazellulärraum „verloren“.

isotone Hyperhydratation

Überschuss an Wasser und Salz in gleichem Ausmaß

Überinfusion einer isotonen Infusionslösung im Rahmen einer Intensivtherapie

...



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