Endspurt Vorklinik: PsychSoz | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 100 Seiten

Reihe: Endspurt Vorklinik

Endspurt Vorklinik: PsychSoz

Skript 12
7. vollständig überarbeitete Auflage 2025
ISBN: 978-3-13-245922-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Skript 12

E-Book, Deutsch, 100 Seiten

Reihe: Endspurt Vorklinik

ISBN: 978-3-13-245922-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die erste große ärztliche Prüfung und endlich die Vorklinik abschließen: Die Endspurt-Skriptenreihe bereitet dich ideal aufs Physikum vor – auch in der siebten Auflage wieder komplett überarbeitet und aktualisiert durch neue Prüfungsinhalte.

  • Mit den Endspurt-Skripten hast du eine präzise Zusammenfassung des prüfungsrelevanten Stoffs. Die Inhalte, zu denen das IMPP seit Frühjahr 2012 Fragen gestellt hat, sind im Text gelb hervorgehoben.
  • Jedes Skript ist in überschaubare, thematisch zusammengehörende Lernpakete aufgeteilt – ideal abgestimmt auf den Lernplan in via medici (https://viamedici.thieme.de/lernplaner).
  • Lerntipps und Merke-Boxen unterstützen dich beim strukturierten Lernen, und mit den Rechenbeispielen kannst du mathematisch ausgerichtete Prüfungsaufgaben einüben.
  • „Blick in die Klinik“-Boxen enthalten spannendes Wissen, das im klinischen Studium vertieft wird – unser Motivationsschub für dich.
  • In den IMPP-Fakten-Kästen sind alle gelb hinterlegten IMPP-Prüfungsinhalte noch einmal komprimiert und prägnant zusammengefasst.

Endspurt PsychSoz: Obwohl die Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie als „kleines Fach“ gilt, gibt es in jedem Examen viele Fragen dazu. Wichtig sind auch die Informationen zum Gesundheitssystem und die theoretische Psychologie mit ihren praktischen Anteilen wie z.B. den verschiedenen Therapieverfahren. Nicht zuletzt geben dir die Inhalte dieses Fachs wertvolle Hinweise darauf, wie du dich im späteren Berufsleben bei der Kommunikation mit dem Patienten verhalten solltest.

Unter www.thieme.de/endspurt findest du Aktualisierungen zu den Endspurt-Skripten. In via medici werden die Inhalte kontinuierlich aktualisiert.

Ob alles sitzt, weißt du erst, wenn du gekreuzt hast. Deshalb findest du in via medici die passenden IMPP-Fragen zu jedem Lernpaket.

Endspurt Vorklinik: PsychSoz jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studenten


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Grundlagen


H. Kessler

1.1 Gesundheit und Krankheit


1.1.1 Definition von Gesundheit


Meistens wird der Begriff Gesundheit negativ definiert und als „Abwesenheit von Krankheit“ beschrieben. Gesund ist eine Person dann, wenn sie subjektiv keine körperlichen, geistigen und seelischen Störungen wahrnimmt oder wenn bei ihr keine krankhaften Veränderungen vorliegen. Die WHO jedoch hat Gesundheit positiv formuliert: Gesundheit ist laut WHO ein Idealzustand „völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“. Dieser Idealzustand wird auch Idealnorm genannt.

1.1.2 Definition von Krankheit


1.1.2.1 Definition nach Gesundheitskriterien

Häufig wird Krankheit anhand der verschiedenen Kriterien von Gesundheit definiert:

  • Gesundheit ist ein ausgewogener, harmonischer Zustand des Organismus (bzw. von Körper und Seele), Krankheit dagegen eine Störung des Gleichgewichts oder eine Disharmonie.

  • Gesundheit besteht in einer intakten Funktions- und Regulationsfähigkeit des Gesamtorganismus und seiner Teile, Krankheit kommt dagegen durch den Ausfall eines oder mehrerer zur Ausübung dieser Fähigkeit benötigter Teile oder Glieder zustande.

  • Gesundheit ist durch Wohlbefinden, Genuss- und Leistungsfähigkeit gekennzeichnet, Krankheit besteht dagegen in einer subjektiven Beeinträchtigung dieser Befindlichkeiten.

  • Gesundheit beinhaltet die Fähigkeit zur Ausübung der gesellschaftlich erwarteten Leistungen und Rollenverpflichtungen, Krankheit ist dagegen mit sozialer Hilfsbedürftigkeit und der Entbindung von sozialen Verpflichtungen verbunden.

Ein Mensch ist demnach krank, wenn er sich in seinem Wohlbefinden und seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt fühlt.

1.1.2.2 Definition nach Krankheitskriterien

Andere Ansätze zur Definition von „Krankheit“ beruhen auf konkreten Krankheitskriterien. In verkürzter Form dargestellt ist ein Zustand oder ein Ereignis nach dieser Betrachtung krankhaft,

  • wenn er unbehandelt zum vorzeitigen Tod oder zur Verkürzung der natürlichen Lebenserwartung führt, oder

  • wenn er unbehandelt mit Schmerz oder Beschwerden in körperlicher und/oder seelischer Hinsicht verbunden ist, die eine bestimmte Intensität, Dauer oder Häufigkeit überschreiten (Leiden), oder

  • wenn er unbehandelt die Unfähigkeit zur biologischen Reproduktion zur Folge hat, oder

  • wenn er dazu führt, dass ein davon Betroffener unbehandelt nicht in der Lage ist, mit „gesunden“ menschlichen Lebensgemeinschaften seinem Alter entsprechend möglichst konfliktfrei und kooperativ zusammenzuleben (soziale Integrationsunfähigkeit), oder

  • wenn er die natürlich vorgegebenen körperlich-seelischen Potenziale des Betroffenen so verändert, dass dieser in bestimmten, zuvor harmlosen Situationen gemäß den hier genannten Krankheitskriterien krank wird (Krankheitsdisposition).

1.1.3 Wichtige Begriffe rund um Krankheit


Ätiologie. Die Ätiologie beschreibt die Lehre von den Krankheitsursachen und untersucht alle Faktoren, die zu einer Krankheit geführt haben.

Pathogenese. Sie beinhaltet die Entstehungsgeschichte der Krankheit. Die Pathogenese körperlicher Erkrankungen ist besser erforscht als diejenige psychischer Erkrankungen.

Störung. Diese Bezeichnung wird in der Psychologie häufig anstelle des weniger neutralen Begriffs „Krankheit“ verwendet, da sich bei psychischen Erkrankungen die ätiologischen und pathogenetischen Beziehungen häufig nicht eindeutig nachweisen lassen. Bei der Entstehung von psychischen Störungen spielt oft eine Wechselwirkung biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren eine Rolle ( ? biopsychosoziales Modell).

Krankengeschichte. Hier finden sich u.a. Angaben zur Anamnese, zur Krankheitsursache, zum Verlauf der Erkrankung und zu den durchgeführten therapeutischen Maßnahmen. Ärztliches Personal ist dazu verpflichtet, die Krankengeschichte zu dokumentieren.

Chronifizierung. Übergang von einer akuten Krankheit zu einer dauerhaften, chronischen Krankheit. Ein Beispiel sind chronische Schmerzen. Von einer chronischen Depression oder einer chronischen Schmerzstörung spricht man, wenn die Symptome länger als sechs Monate bestehen.

Remission. Remission bedeutet, dass sich die Symptome einer Krankheit im Verlauf abschwächen. Die Remission kann dauerhaft oder vorübergehend sein. Sie erfolgt entweder durch therapeutische Maßnahmen oder ohne medizinische Hilfe (Spontanremission). Außerdem unterscheidet man zwischen kompletter und partieller Remission.

Rezidiv. Unter einem Rezidiv versteht man das erneute Auftreten einer Krankheit (Rückfall), obwohl sie bereits abgeheilt war.

Kuration. Als Kuration oder kurative Therapie bezeichnet man Behandlungsmaßnahmen, die auf eine vollständige Heilung („restitutio ad integrum“) der erkrankten Person abzielen und zugleich eine weitere Verschlechterung verhindern.

Rehabilitation. Eine erkrankte Person wird so therapiert, dass sie wieder am normalen Leben teilnehmen kann. Ziel der Rehabilitation ist es, die Krankheitsbewältigung zu fördern und die Folgen chronischer Krankheiten abzumildern, so dass Betroffene wieder in die Gesellschaft „hineinpassen“.

Risikofaktoren. Das sind Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Erkrankung erhöhen.

Protektive Faktoren. Sie können im Verlauf der Pathogenese pathobiologische Mechanismen unterbrechen oder in ihrer Wirkung abschwächen. Protektive Faktoren sind beispielsweise günstige Persönlichkeitseigenschaften oder ein stabiles soziales Umfeld. Sie wirken außerdem auch einer Rezidivbildung oder Chronifizierung entgegen.

Resilienz. Widerstandsfähigkeit oder ? psychische Elastizität. Es handelt sich um psychische und physische Fähigkeiten, die einem Individuum helfen, belastende Lebenskrisen ohne langfristige Beeinträchtigung zu verarbeiten.

1.1.4 Dichotomie von Gesundheit und Krankheit


Dichotom bedeutet zweipolig, also „krank“ oder „gesund“. Die Modelle, die Gesundheit als die Abwesenheit von Krankheit definieren, gehen von einer dichotomen Betrachtungsweise aus. Wirklichkeitsnäher ist jedoch, Gesundheit als einen Zustand zu beschreiben, der sich auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen absoluter Krankheit und vollkommener Gesundheit befindet.

1.1.5 Normbegriffe


  • Statistische Norm: orientiert sich an tatsächlichen statistischen, also Ist-Werten (z.B. am Mittelwert einer Bevölkerung, Prozentangaben, Häufigkeiten ...). Dabei ist das „Häufige“ normal.

  • Idealnorm: Damit ist der wünschenswerte Sollwert gemeint.

  • Funktionsnorm: Diese prüft, ob eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Person im alltäglichen Leben gegeben ist.

  • Diagnostische Norm: Ein diagnostischer Test kann ein normales („negatives“) oder nicht normales („positives“) Ergebnis hervorbringen.

  • Therapeutische Norm: Sie beschreibt die Bedeutung eines Normwerts in der Therapie. Kann beispielsweise das Risiko für Folgeerkrankungen ab einem bestimmten Blutdruckwert gesenkt werden, gilt dieser Wert als therapeutische Norm.

IMPP-Fakten

! Statistische Norm: Orientierung an Ist-Werten, das „Häufige" ist normal, z.B. ähnlicher BMI in gleicher Altersgruppe.

!!!! Idealnorm: Idealzustand „völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“ (Gesundheitsbegriff der WHO).

! Funktionsnorm: Diese prüft, ob eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Person im alltäglichen Leben gegeben ist.

!!! Remission: Abschwächung von Symptomen im Verlauf einer Krankheit.

! Chronifizierung: Übergang von einer akuten Krankheit zu einer...



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