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Erikson | Perry Rhodan 3324: Wenn das Gewissen schreit | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3324, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Erikson Perry Rhodan 3324: Wenn das Gewissen schreit

Perry Rhodan-Zyklus "Phoenix"
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8453-6324-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Phoenix"

E-Book, Deutsch, Band 3324, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6324-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Gut 4000 Jahre in der Zukunft ... In der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Von der Erde aus haben sie Tausende von Welten besiedelt; zu vielen Sternenreichen der Milchstraße besteht eine Freundschaft. Mit dem Projekt von San will Perry Rhodan darüber hinaus einen Traum verwirklichen: eine engere Verbindung zu anderen Galaxien. Der PHOENIX steht als neuartiges Raumschiff für dieses Vorhaben zur Verfügung. Dann taucht Shrell auf der Erde auf und fordert von Perry Rhodan, in die Agolei zu reisen. In diesem weit entfernten Sternenband soll er seinen ältesten Freund töten: Reginald Bull. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, erschafft sie an drei Stellen das Brennende Nichts - diese Anomalien werden die Erde und den Mond vernichten, falls Rhodan ihr nicht gehorcht. Cameron Rioz hat als Einziger den Kontakt mit dem Brennenden Nichts überlebt und nun eine »Schattenhand«, die ihm unheimliche Kräfte verleiht. Als er versucht, Bewusstseine aus dem Brennenden Nichts zu bergen, geht das katastrophal schief. Die Schuld lastet schwer auf dem jungen Mann, der immer dann verzweifelt, WENN DAS GEWISSEN SCHREIT ...

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1.

Aufbruchsstimmung

Cameron Rioz

Ausgerechnet der Residenzpark!

Hätte Jasper Cole keinen anderen Treffpunkt vorschlagen können? Er wusste schließlich, dass Camerons Erinnerungen an diesen Ort nicht die erfreulichsten waren.

Kein Wunder, schließlich hatte Cameron den Absturz der Solaren Residenz hautnah miterlebt. Und damit, so ehrlich musste er sich selbst gegenüber sein, hatte sein eigener Absturz begonnen.

Nicht etwa mit Shrell, die das Brennende Nichts gezündet hatte, nicht mit dem Tod seiner Freundin, nicht einmal mit dem Verlust der Hand, sondern mit dem Entschluss, nach dem Fall der Residenz zu fliehen.

Das war die erste in einer Reihe häufig impulsiver Entscheidungen gewesen, fast immer mit besten Absichten getroffen, leider selten mit ebensolchem Ergebnis gesegnet.

Die Rückkehr in den Residenzpark fühlte sich für Cameron Rioz an, als wäre er zugleich an den Beginn einer Kette von Ereignissen zurückgekehrt, die zu einer letzten, verheerenden Tat geführt hatte.

Er versuchte die Erinnerung an Aurelia Bina zu verdrängen, an das Loch, das er mit einem Zornesfunken in ihren Körper gestanzt hatte, an das Rauchwölkchen, das aus den Innereien der Posmi aufgestiegen war, nachdem er sie ...

Nachdem ich sie ermordet habe, dachte er.

Dazu wäre es wahrscheinlich nie gekommen, hätte er vor über einem Jahr nicht die Flucht ergriffen.

Dass ihn Jasper mit der Wahl des Treffpunkts nun zwang, sich dies einzugestehen, war allerdings nicht der einzige Grund, weshalb ihm der Ort nicht behagte. Der zweite war wesentlich schlichter: Menschen. Öffentlichkeit.

Früher hatte er die Berühmtheit als Trividder angestrebt und mit seinen Beiträgen fast fünf Millionen Fans erfreut. Cammies hatten sich manche genannt. Das jedoch hatte sich mittlerweile unangenehm gewandelt. Die Leute grüßten ihn nicht mehr, lächelten nicht mehr, wenn sie ihn erkannten.

Nun starrten sie nur noch oder betrachteten ihn feindselig. Und einige beließen es nicht bei Blicken. So wie dieser Kerl, dem Cameron am Eingang des Parks begegnete.

Offenbar hatte er gerade eine unerfreuliche Nachricht erhalten. Sein verhärmtes Gesicht war knallrot angelaufen, und er schlug mit der Faust einmal fest auf sein Komarmband. Er sah auf, als sich Cameron näherte.

»Ich kenne dich«, sagte er. »Du bist doch dieser Bengel. Wieso lassen die dich frei herumlaufen? Das ist ja gemeingefährlich!«

Um seinen Abscheu zu unterstreichen, spuckte der Mann Cameron vor die Füße. Der bemühte sich weiter um einen ruhigen Schritt, doch der Kerl ließ nicht ab.

»Bleib stehen! Ich rede mit dir. Na warte!« Er hob seine Faust und lief Cameron hinterher.

Typen wie dieser waren der Grund, weshalb zwei Agenten Cameron unauffällig überwachten. Zu seinem Schutz. So lautete jedenfalls die offizielle Begründung. Aber er war sich sicher, dass sie mindestens ebenso ein Auge darauf haben sollten, dass Cameron anderen keinen Schaden zufügte. Schließlich hätte er sich jederzeit mithilfe seiner unter einem Handschuh verborgenen Schattenhand gegen Angreifer wehren können. Aber dabei wäre er effektiver als notwendig gewesen.

Die Agenten drängten den Mann ab und schickten ihn mit deutlichen Worten weg. Er rief Cameron noch etwas nach, aber der gab sich Mühe, wegzuhören.

Cameron nahm einen tiefen Atemzug, hielt die Luft einige Sekunden an und stieß sie aus. Das wiederholte er ein paar Mal, bis sich sein Puls normalisierte.

Solche Situationen gehörten mittlerweile zu seinem Alltag. Sie wühlten ihn längst nicht mehr so auf wie am Anfang. Aber kalt ließen sie ihn ebenfalls nicht. Wie auch? Schließlich konnte Cameron den Hass der Leute nachvollziehen – und dabei kannten sie nicht einmal die ganze Wahrheit.

Ja, Shrell hatte mit dem Brennenden Nichts nicht nur Camerons, sondern die Leben aller verändert. Die Bevölkerung war in Panik geraten und zu Millionen geflohen. Aber die Terraner waren nicht dafür gemacht, im Stressmodus auszuharren. Mittlerweile waren die schwarzen Kuppeln zu einem Teil ihres Alltags geworden. Zu etwas, das zu ihrem Leben gehörte. Also führten sie es weiter wie zuvor.

Nur Cameron konnte das nicht. Für ihn gab es kein Zurück.

Erst hatte ihm das Brennende Nichts die Eltern, die Freundin und die Hand genommen. Und von da an war alles Schlag auf Schlag gegangen und immer schlimmer geworden. Er hatte ein Jahr mit Bonnifer in der Anomalie verbracht, ohne dass er sich daran erinnern könnte, hatte anschließend Experimente und Untersuchungen durch Icho Tolots Team über sich ergehen lassen, hatte mit der Schattenhand geübt – und als krönenden Abschluss bei der NATHAN-Mission unverzeihlichen Mist gebaut.

All das war der Öffentlichkeit unbekannt. Aber sie wusste aus den zahlreichen Medienberichten, dass er vor ein paar Monaten an der Entstehung einer neuen Anomalie beteiligt gewesen war. Wie hätten die Terraner wohl auf ihn reagiert, wenn sie die ganze Wahrheit gekannt hätten? Allem voran, dass er ein Mörder war?

An dieser Stelle angekommen, wurden seine Gedanken stets düsterer als das Brennende Nichts. Camerons Gewissen schrie. Er war ein Mörder. Und er würde es nie ungeschehen machen können.

Ihm wurde flau im Magen.

Noch könnte er umdrehen. Noch könnte er eine Ausrede erfinden und Jasper vertrösten. Er würde es mit Sicherheit verstehen. Und wenn nicht, war es nur einer mehr, der von ihm enttäuscht war. Oder?

Nein, Jasper war nicht irgendwer. Er war von einem Fan zu einem Kumpel, vielleicht sogar zu einem Freund geworden. Zu dem einzigen, den er überhaupt hatte. Der Einzige, der nichts von Cameron erwartete als Freundschaft.

Ihn zu enttäuschen, würde zu dem Cameron passen, der er geworden war. Aber dieser Cameron wollte er nicht sein. Er wollte wieder die alte Version von sich werden. Die, auf die seine Mutter stolz wäre.

Die, auf die sich andere verlassen konnten. Jedenfalls, soweit das möglich war. Und um das zu erreichen, durfte er nicht den letzten Menschen verprellen, der ihm zugeneigt war. Mehr noch: Er musste endlich reinen Tisch machen und Jasper die Wahrheit erzählen.

*

Noch immer war die Unfallstelle im Park großräumig abgesperrt. Antigravkräne umschwebten die eingerüstete Residenz, die in dem mit Stahlplastik ausgekleideten Bett des großen Sees wie in einem Futteral steckte.

Der See erinnerte Cameron an die Lieblingsvase seiner Mutter. Wahrscheinlich, weil die Residenz aufgrund ihrer Form auch Stahlorchidee genannt wurde. Am oberen Ende eines – zugegeben recht wuchtigen – Stängels saßen fünf auskragende Gebäudeteile wie Blütenblätter.

»Beeindruckend, nicht?«

Cameron wollte schon mit Nein antworten. Aber er war von dem Anblick immerhin so abgelenkt gewesen, dass er Jasper nicht hatte kommen hören. »Geht so.«

»Geht so?« Jasper lachte sein offenes, meist ansteckendes Honiglachen. »Wahrscheinlich siehst du nur die Gerüste, Kräne, Maschinen und die Absperrung. Aber lass dich davon nicht blenden. Denk dir das ganze Zeug weg. Und dann schau genauer hin. Los, mach schon!«

Zuerst sträubte sich alles in Cameron dagegen. In jüngster Zeit war er zu oft bevormundet worden. Doch er entsann sich des Vorsatzes, den er gerade gefasst hatte. Es kostete ihn einige Anstrengung, aber dann sah er es: Die Solare Residenz war äußerlich beinahe vollständig wiederhergestellt. Das Silber des Rumpfes war glatt und vollkommen makellos, und die blauen Fensterscheiben der Bürokomplexe reflektierten das Sonnenlicht. Optisch war die Stahlorchidee wieder intakt und erstrahlte in neuem Glanz.

»Schön, nicht?« Jasper stand neben Cameron und hatte ebenfalls den Kopf in den Nacken gelegt. »Wusstest du, dass das Gebäude tausendzehn Meter hoch ist? Etwa achthundert davon erheben sich aus dem Futteral. Es bleiben nur noch ein paar letzte Handgriffe an Andruckabsorber und Antigravmodul, dann kann unsere Blume wie früher in den Himmel wachsen.«

»Sie startet wieder?«, fragte Cameron.

»Laut Medienberichten wird die Ankündigung des Neustarts in den nächsten Wochen erwartet, ja.«

»Ich versuche, mich vom Trivid fernzuhalten, soweit es geht.« Cameron spürte, wie sich seine Stimmung wieder trübte. Dort, wo er früher Zuspruch und Bewunderung geerntet hatte, schlug ihm Ablehnung und Hass entgegen.

»Ich kann mir vorstellen, dass du von schlechten Nachrichten genug hast. Und genau deshalb wollte ich, dass du herkommst.«

»Ja, toll. Öffentlichkeit. Genau das, was ich brauche.« Cameron sah zu einer Familie, die vorbeischlenderte.

Die Eltern blickten ihn abschätzig an und schüttelten den Kopf. Der blonde Sohn, der nicht älter als fünf Jahre sein konnte, streckte ihm sogar die Zunge raus. Cameron nahm es seufzend zur Kenntnis.

»Ich ignoriere deinen sarkastischen Unterton, weil es tatsächlich genau das ist, was du brauchst.« Jasper grinste ihn an und wippte auf den Fußballen. »Du musst bloß deine Filter neu einstellen. Komm mit!« Er lief mit großen Schritten voran und schlug mal diese, mal jene Richtung ein.

»Schau, die ganze Wiese ist voller Leute! Achte nicht auf die, die dich anstarren, Cameron, sondern auf die anderen. Siehst du auch nur ein Gesicht, das nicht fröhlich ist?«

Das war leichter gesagt als getan. Denn das Gesicht von jedem, der Cameron erkannte, verfinsterte sich augenblicklich. Zumindest kam es ihm so vor. Als Nächstes huschte der Blick unweigerlich zur Schattenhand, obwohl er die unter einem Handschuh verbarg.

Früher hatte er sich stets gefreut, wenn Fans ihn bemerkten und er mit ihnen...



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