evolver | Super-Pulp 18: The Nazi Island Mystery | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3618, 200 Seiten

Reihe: Super Pulp

evolver Super-Pulp 18: The Nazi Island Mystery


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-95719-998-0
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3618, 200 Seiten

Reihe: Super Pulp

ISBN: 978-3-95719-998-0
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Europa, zwanzig Minuten in der Zukunft. Das Vierte Reich regiert mit eiserner Hand - und ist zugleich eine absurd-surreale Entertainmentfabrik. UFO-Mutterschiffe besuchen die Erde nur, um für intergalaktische Fernreisen zu werben. Aliens fechten auf unserem Planeten mit Laserpistolen den Wettstreit der Ideologien aus. Und auf einer mysteriösen Nazi-Insel im Mittelmeer machen Sado-Lederbräute und verrückte Wissenschaftler gefährliche Experimente. Im allgemeinen Irrsinn gibt es nur eine, die Freiheit und Demokratie retten kann: Kay Blanchard, Agentin des britischen MI6, sex- und drogensüchtig und mit einer ungesunden Vorliebe für Mord im Staatsauftrag ... Ein trashiger Spionage-Thriller im Stil von Modesty Blaise, Nick Carter und Protoagent John Eagle.

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Die Spur
  Lernen Sie im ersten Kapitel die garantiert unkonventionellste Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes kennen und erfahren Sie, wie die Roten sie behelligen. Special Surprise: Selbst Bond-Fans und -Kenner werden darüber staunen, dass der MI6 eigentlich in Legoland beheimatet ist. Soundtrack-Empfehlung für dieses Kapitel: „Kick Out The Jams“/MC5 …   9 Jahre nach der Operation „Sophie Scholl“ – Flug 505 von Madrid nach London   Regel Nr. 1: Heb nie das Telefon ab, wenn du auf einem Trip bist. Regel Nr. 2: Steig nie in ein Flugzeug, wenn du schwebst! Regel Nr. 3: Steck dir deine Regeln in den Arsch, wenn deine Königin dich ruft! Ich hatte also das Telefon abgehoben und war dem Ruf der Krone gefolgt, mit dem Endergebnis, dass ich jetzt in einem Airbus A380 der British Airways neben einem Kerl saß, der aussah wie Goofy. Mir war gar nicht gut. Die Roten zeigten einmal mehr ihre fatale Wirkung, die sich jedes Mal einstellte, wenn ich vor lauter Stress irgendwo zwischen Rausch und Realität hängen blieb. Im Augenblick war es kaum auszuhalten. Die Schlapperohren von Goofy wuchsen ins Unermessliche, und er sah so furchtbar traurig aus. Alles explodierte. Zuerst mein Gehirn, unmittelbar darauf die Maschine. Sie verabschiedete sich samt dem Kapitän, den drei oder vier Flugbegleitern und den Dutzenden Passagieren, wurde eins mit dem zentralen Gedankengebäude eines übergeordneten Organismus, dessen Aufgabe es war, Triebwerke irdischer Flugmaschinen zu schlucken und wiederzuverwerten. Sogar die Satelliten über uns, irgendwo weit oben im Orbit, lösten sich in ihre Atome auf. Hinten, im letzten Winkel meines Bewusstseins, spielten sich unglaubliche Szenen ab. Scharlachrote Mösen fraßen das ganze Universum. Schmatzend schluckten ihre gefräßigen Lippen die Zeit, die Unendlichkeit. Mein Magen rebellierte. Irgendwie schaffte ich es, aufzustehen und mich – ohne allzu viel Aufsehen zu erregen – in den hinteren Teil der Maschine zum Bord-WC zu schleppen. Nach ungefähr zehntausend Jahren öffnete sich endlich die schmale Klotür. Eine blondierte Business-Fotze stiefelte, das Wall Street Journal wichtig unter den Arm geklemmt, aus der engen Kabine, in der es nach Scheiße und Chanel roch. Das mit dem Journal war natürlich Show – nie und nimmer hatte es die Tussi geschafft, das Monsterblatt auf dem engen Lokus zu entfalten. Mit einem ungelenken Tritt wummerte ich die Tür in die Angel und kippte keine Sekunde zu spät vor der Schüssel auf die Knie. Während der Kapitän über die Bordlautsprecher seine Standardstory über Flughöhe und Wetter herunterleierte, kotzte ich eine braunrote Suppe aus. Für den Bruchteil einer Sekunde erhellte das Blitzlicht der Vernunft den düsteren Horizont: Es musste eine andere Möglichkeit geben, in dieser verkehrten Welt zu sich selbst zu finden. Yoga vielleicht, oder Schokolade mit echten Mandelstücken? Mein Magen indes kümmerte sich nicht um derlei Fragestellungen. Er reagierte, einem Quecksilberthermometer nicht unähnlich, indem er die Säure auf- und absteigen ließ, bis sie sich, mal tröpfchenweise, mal in einem Schwall, in die weiße Kunststoffschüssel vor mir verabschiedete. Schwerelosigkeit. Vielleicht war die Maschine in ein Luftloch – oder wie die das nannten – abgesackt? Irgendwann musste ich mir wohl den Kopfhörer des Walkman heruntergerissen haben, denn ganz weit weg kreischte Rob Tyner einen Song, soweit ich’s beurteilen konnte, in Moll. Und doch schien nun alles wieder so einigermaßen in Ordnung zu sein. Wieder zurück neben Goofy, setzte dieses eigenartige Bohren in der Magengegend ein. Die Maschine befand sich im Landeanflug. Ich warf noch schnell einen Blick in den Taschenspiegel, wischte mir verstohlen einen einsamen Schweißtropfen von der Schläfe. Dann schwebte ich zur Abwechslung über Gatwick. Es war beängstigend.   Unten erwarteten mich das graue Förderband und mein brauner Lederkoffer, draußen dann das schwarze Metrocab. Der grelle Radarhimmel zog sich über den gesamten Asphaltdschungel, überdachte ihn von Ost bis West, von Nord bis Süd. Er ließ das urbane Dickicht heller aussehen, als es eigentlich war. London hatte mich wieder, und die Gewissheit, dass ich Georg sehen würde, rief sogar so etwas wie Vorfreude hervor. Während der Fahrt spuckte Mr. Cabdrivers Radio den schlechtesten aller Post-Electric-Mixes aus wie Säure und mir ins Gesicht. Gefangen. London – das hieß jetzt zuerst einmal jenen Augenblick überleben, den ich ein bisschen dramatisch die „schlimmste Sekunde meines Lebens“ nannte. Davon abgesehen würden die nächsten vierundzwanzig Stunden mindestens so angenehm verlaufen wie ein nikotinfreier Tag im Leben eines Kettenrauchers. Eigentlich könnte ich genau jetzt in meinem Apartment in Conde de Orgaz den Sonnenaufgang genießen. Vielleicht mit einem Cocktail in der Hand, ein bisschen Amphetamin im Blut, oder noch besser mit einem Lover im Bett? Ich fing an zu lachen. Na und? Aus dem Autoradio made in China lachte es schon die ganze Zeit heraus – Harharharharharhähähächichichi! Der Taxifahrer war der einzige, der die Klappe hielt. Ein glücklicher Mann. Vauxhall Cross, Western London. Zentrale des Military Intelligence 6. Zurück in Legoland. Meine Schritte waren noch immer eine Spur zu unsicher. Kunststück, der Boden unter meinen Füßen fühlte sich an wie ein wabernder See aus Pudding. Trotzdem gelang es mir, das Foyer nicht wie eine Spastikerin zu betreten. Der Fette mit dem glänzenden Gesicht lächelte hinter seinem Glasverhau, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Dienstkappe saß eine Spur zu keck im Nacken. Nicht ganz korrekt. Unter dem Schaltpult pixelte eine heiße X-rated-Sache über eines dieser sauteuren Flexi-Displays. Er hatte sich das Ding auf den Oberschenkel geklebt. Keine besonders gute Deckung für eine Wichsvorlage. Ich warf einen neidischen Blick auf die straffen Titten eines Girlcops mit Spiegelbrillen. Sie ließ sich gerade von einem Afro-Hengst mit übermächtigem Gehänge die Möse lutschen. Jetzt war endlich klar, wer hier die Herrenrasse stellte. In der Toilette im Erdgeschoß wusch ich mir schnell das Gesicht. Die mittlere Kabine war besetzt. Jemand urinierte, ließ lautstark einen fahren, betätigte dann die Spülung. Der Mann, der aus der Kabine trat, kam mir bekannt vor. Ich hatte ihn schon mal irgendwo gesehen. War das nicht der Typ aus der Dechiffrierabteilung? Keine Ahnung. Der bekannte Unbekannte machte sich mit hochrotem Gesicht am Waschbecken zu schaffen. Seine Empörung war unschwer zu erkennen. Konsequent wich er meinem Seitenblick aus und schüttelte dabei kaum merklich den Kopf. Wie unverschämt, dass eine Frau sich ausgerechnet dann aufs Männerklo verirrte, wenn er in der Kabine einen abdrückte. Wäre ich ein Kerl gewesen, hätte ihn das alles nicht berührt. Der Aufzug ließ mich wieder in eine Art Schwerelosigkeit eintauchen. Seine magischen Zahlen blinkten, leuchteten mir den Weg, den es zu gehen galt. Irgendwie schien der ganze Gebäudekomplex von Gott persönlich erschaffen worden zu sein – am sechsten Tag vielleicht, während der Mittagspause. Legoland: ein vollendeter Organismus aus Beton und Stahl, ausgestattet mit einem lustigen Spitznamen und garniert mit intelligenten Menschen und hübschen Möbeln im Bauhausstil. Fantastisch, das alles, und vor allem unerklärlich. Hastig warf ich einen letzten Kontrollblick in den Taschenspiegel, trat dann hinaus auf den Flur. Ich ließ meine Schuhsohlen absichtlich über den Kunstfaserteppich schleifen und berührte ein Metallprofil an der Wand. Kindisch freute ich mich über den elektrostatischen Funken, der übersprang. Vor Georgs Büro atmete ich noch einmal kurz durch, zählte bis drei und riss dann, ohne vorher zu klopfen, die Tür auf. „Kay!“ Angel Wells wirbelte überrascht um ihre eigene Achse. Eine gewaltige Herausforderung für den Gleichgewichtssinn. Der Rocksaum ihres hautengen rosa Lederkostüms lag wie eine Fessel an den Oberschenkeln. Der Rest des Teils wirkte auch nicht viel bequemer. Er schmiegte sich wie eine zweite Haut an beneidenswert atemberaubende Formen. Keine Frage, Angels Maße trieben Männern ohne nennenswerte Verzögerung den Saft in die Hose und Frauen die ohnmächtige Wut ins Herz. Wieder begriff ich ihre alles verschlingende Existenz. Und in diesem Augenblick tickte der Zeiger der Uhr auf die „schlimmste Sekunde meines Lebens“. Warum hatte Gott ausgerechnet dieser gehirnamputierten Schlampe die vollkommene Figur geschenkt? Und warum musste sie ausgerechnet Sir Georg Wolffs Assistentin sein? Warum nicht die von dem Typen, der unten im Klo gefurzt hatte? Nein, dieses penetrante Miststück hockte bei jenem Mann, nach dessen Nähe ich mich schon sehnte, wenn ich noch nicht einmal zur Tür hinaus war. „Kaffee?“ Ohne meine Antwort abzuwarten, berührten Angels Hände zärtlich den Ladehebel der kleinen Nespresso. Sie hatte wirklich großes Talent, jede noch so banale Bewegung wie ein laszives Vorspiel zu inszenieren. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie es war, wenn sie einmal Kunststoff zwischen den Fingern hatte. Aber natürlich drängte sich das Bild ins Hirn wie eine überdimensionale Leuchtreklame. Verzweifelt versuchte ich es wegzudrängen, an etwas anderes zu denken. In der Zwischenzeit setzte Angel noch eins drauf. Mit sinnlich geöffneten Lippen schob sie die Kaffeekapsel in den Slot, und sie schaffte es tatsächlich, das alles aussehen zu...



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