Faye | Das Wunder dieser stillen Nacht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

Faye Das Wunder dieser stillen Nacht


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2923-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-2923-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Das Fest der Liebe', flüstert Zoe beim Tannenbaumschmücken verzaubert. Gerade hat Demetrius ihr eröffnet, dass er ihrer Ehe noch eine Chance geben will. Und das, obwohl es heftig zwischen ihnen kriselt! Wird ein Weihnachtswunder wahr? Immerhin hütet Zoe ein trauriges Geheimnis ...

Die preisgekrönte Autorin Jennifer Faye schreibt unterhaltsame zeitgenössische Liebesromane. Mit mehr als einer Million verkaufter Bücher ist sie eine international erfolgreiche Autorin, deren Romances in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden. Einige ihrer Werke wurden bereits verfilmt. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Liebesroman tüftelt, kann man sie mit einer Tasse Tee und einem Buch antreffen. Erfahren Sie mehr unter https://jenniferfaye.com/

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2. KAPITEL Nein, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk war dieses Wiedersehen nicht. Es war vielmehr eine schöne Bescherung. Zoe sah Demetrius mit hochgezogenen Augenbrauen an. Alle möglichen Fragen schossen ihr durch den Kopf. Zum Beispiel, was genau ihr Ex-Mann im Schilde führte? Allerdings war ihre Ehe annulliert worden, also war er nicht ihr Ex. Was war er dann? Ihre märchenhafte Vergangenheit? Ihr köstlicher Fehltritt? Nicht, dass es wichtig gewesen wäre. „Der Prinz hat recht. Ich wollte hier nur kurz etwas überprüfen.“ Zoe setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen.“ Sie ging um Demetrius herum und entfernte sich. Die beiden führten ihr Interview fort, und Zoe konnte ihre Stimmen noch eine Weile hören. Erst als sie am anderen Ende des Vorbaus angelangt war, warf sie einen Blick über die Schulter zurück. Sie musterte Demetrius’ maßgeschneiderten anthrazitfarbenen Anzug und die polierten Schuhe. Er wirkte sehr attraktiv in seiner Designer-Kleidung. Sein Haar war kürzer als früher und gut gestylt. So viel zu dem lässigen Prinzen, dem es gleich war, wie er aussah. Das Blatt hatte sich eindeutig gewendet. Der Mann vor der Kamera strahlte unübersehbar Seriosität aus. Als sein finsterer Blick sie traf, stockte ihr der Atem. Es war sonnenklar, dass sie der letzte Mensch war, mit dem er an diesem Tag gerechnet hatte. Und er freute sich keineswegs, sie zu sehen. Würde er ihr den Auftrag entziehen? Zoe wurde flau im Magen. Dieser Job war nicht nur spektakulär, sondern auch hervorragend bezahlt. Es würde ihrem nicht besonders prall gefüllten Bankkonto zugutekommen und sie mit genügend finanziellen Mitteln ausstatten, um weiterhin ihre kranke Mutter unterstützen zu können. Wie sie ohne diesen Job über die Runden kommen sollte, wusste Zoe nicht. Sie hatte zu lange verweilt. Es war höchste Zeit, ins Haus zu schlüpfen, fort von den Paparazzi, fort von den Fragen – fort von Demetrius’ vorwurfsvollem Blick. Sie hatte den Haupteingang des Herrenhauses beinahe erreicht, als ein Mann hinter einer der Säulen hervortrat. „Ein Lächeln für die Kamera, Süße.“ Er fotografierte sie. Das Blitzlicht blendete sie kurz. Sie stand da wie angewurzelt. Was zum Teufel …? Der Mann war ziemlich klein und hatte einen Bierbauch. Einen Rasierer hatte er wohl lange nicht benutzt, und sein fettiges Haar war in Strähnen quer über den Schädel gekämmt. Mit schmalen Augen sah er Zoe an. „Sie werden verrückt nach Ihnen sein.“ „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“ „Ich bin der Mann, der Ihnen Ihre Geheimnisse entlockt.“ Ausgeschlossen, dass er zum Team der Reporterin gehörte. Zoe wich zurück. Dabei übersah sie eine Stufe hinter ihr, stolperte und schrie auf. „Zoe?“, rief Demetrius. Sie ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Und da packte sie plötzlich jemand am Ellenbogen und zog sie auf sicheren Boden. Zoe fing Demetrius’ besorgten Blick auf. „Ist alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang barsch vor Sorge. „Mir fehlt nichts.“ Sie schaute sich um, doch der Fotograf, der sie so erschreckt hatte, war verschwunden. „Hast du diesen Mann gesehen?“ Demetrius schüttelte den Kopf. „Gehörte er zu den Bauarbeitern?“ „Das glaube ich nicht. Er hatte eine Kamera.“ Demetrius rief einen seiner Security-Leute zu sich und unterhielt sich im Flüsterton mit ihm. Dann wandte er sich wieder Zoe zu. „Keine Angst. Falls er noch hier ist, finden sie ihn. Weißt du, was er hier wollte?“ Zoe schüttelte den Kopf. Carla Russo eilte herbei. „Ist alles in Ordnung?“ „Da war ein Mann“, erklärte Demetrius. „Er hat Miss Sarris einen Schrecken eingejagt.“ Die Reporterin senkte ihr Mikrofon. „Ich habe ihn flüchtig gesehen, bevor er davoneilte.“ Zoe war froh, dass ihn außer ihr noch jemand bemerkt hatte. „Wissen Sie, wer er ist?“ „Seinen Namen kenne ich nicht.“ Die Reporterin zog die dunklen Brauen zusammen. „Aber ich habe ihn schon mal gesehen. Er ist offenbar freier Journalist und verkauft jeden Dreck, den er über Promis ausgräbt, an das meistbietende Blatt. Er sieht nicht so aus, aber er hat einen guten Riecher für Skandalgeschichten.“ Sie blickte von Demetrius zu Zoe. „Nun, Prinz Demetrius, wissen Sie, warum er Sie ausspioniert?“ Demetrius furchte die Stirn. „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“ Die Reporterin streifte Zoe mit einem besorgten Blick. „Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?“ Zoe nickte. „Ich muss jetzt los.“ „Nicht so eilig, bitte.“ Carla Russo gab ihrem Kameramann ein Zeichen, dass er filmen sollte. „Wenn Sie schon einmal hier sind, könnten Sie uns doch vielleicht schildern, mit welchen Veränderungen das Herrenhaus nach der Renovierung aufwarten wird?“ Unter Aufbietung ihrer geballten Willenskraft lächelte Zoe in die Kamera. „Gern. Sofern Prinz Demetrius keine Einwände hat.“ Er schaute demonstrativ auf seine Rolex. „Dazu bleibt wohl noch Zeit. Aber es muss schnell gehen. In Kürze habe ich noch einen Termin.“ „Klar.“ Die Augen der Reporterin funkelten triumphierend. Sie begann, weitschweifige Fragen zu dem Projekt zu stellen, während der Kameramann die gesamte Veranstaltung filmte. Es war schon schlimm genug, dass Zoe ihrem Ex-Mann über den Weg laufen musste, aber mit ihm zusammen für eine Primetime-Fernsehsendung gefilmt zu werden, das war zu viel. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden? „Wie haben Sie sich kennengelernt?“ Zoe improvisierte. „Wir kennen uns gar nicht richtig.“ Die Reporterin zog die Brauen hoch. „Das ist ja interessant. Ich hätte schwören können, dass Sie sich gut kennen. Sind Sie sicher, dass es nicht vorher schon ein gemeinsames Projekt gegeben hat? Ein gesellschaftliches Ereignis?“ „Wir verkehren nicht in den gleichen Gesellschaftskreisen“, erklärte Zoe absolut wahrheitsgetreu. Endlich fand Demetrius seine Sprache wieder. „Dieses ist tatsächlich unsere erste Zusammenarbeit, und vielleicht erinnert Miss Sarris sich nicht, aber wir sind einander flüchtig bei der Eröffnung der DiCapria-Zentrale begegnet. Deren Innenausstattung hat sie so exzellent gemeistert, dass ihr Name mir gleich in den Sinn kam, als das Residenza-del-Rosa-Projekt ins Leben gerufen wurde.“ Natürlich hatte Zoe besagten Moment keineswegs vergessen. Schließlich hatte sich an dem Abend ihr Leben grundlegend verändert. Wie konnte Demetrius dann über ihre allererste Begegnung auf der DiCapria-Party reden, als wäre es eine unbedeutende, folgenlose Zusammenkunft gewesen? Auf dieser Party hatte sie ihr Herz an ihn verloren. „Das DiCapria-Bürohaus ist sehr beeindruckend“, stimmte die Reporterin zu und wandte sich wieder Zoe zu: „Würden Sie sagen, dass Sie damit Ihren Durchbruch als Innenarchitektin geschafft hatten?“ „Ich denke schon.“ Zoe war sehr stolz auf das Projekt. Man hatte ihr viele Freiräume gelassen und sie hatte sie zur größten Zufriedenheit der Auftraggeber genutzt. „Wir werden versuchen, Bildmaterial des Gebäudes zu bekommen.“ Die Reporterin machte sich eine Notiz. Zoes Wangen schmerzten langsam vom ständigen Lächeln. Haben die nicht allmählich genug Filmmaterial? Doch als sie den Blick hob, sah sie, dass der Kameramann seine Filmausrüstung gegen eine Digitalkamera ausgetauscht hatte. Während die Reporterin mit dem Kameramann sprach, neigte Demetrius sich Zoe zu und flüsterte ihr ins Ohr: „Durchhalten! Wenn wir tun, was sie verlangt, geht alles viel schneller und einfacher, als wenn wir versuchen würden, uns zu drücken.“ Sein spritzig-frisches Aftershave weckte Erinnerungen. Zoe wusste noch allzu gut, wie es war, sich an ihn zu schmiegen und die Lippen auf die glatte Haut an seinem Hals zu pressen. Sein Puls pochte unter ihrem Mund, wenn sie eine Spur von Küssen von seinem Kinn bis hinunter auf seine Brust zog … Mit einem Stöhnen schob sie diese Gedanken von sich. Das war damals. Jetzt ist jetzt. Demetrius bedachte Zoe mit einem warnenden Blick, als er ihr Stöhnen hörte. Sie musste noch ein bisschen länger durchhalten. Dieses Interview durfte jetzt nicht den Bach hinuntergehen. Falls es ihm nicht gelang, das Vertrauen des Volkes zu gewinnen, lief dieser wunderschöne Inselstaat, den sein Vater sein Leben lang beschützt hatte, womöglich Gefahr, von einer Anarchie verwüstet zu werden. Demetrius würde alles tun, was in seiner Macht stand, um solch ein Schicksal von seinem geliebten Heimatland abzuwenden. Vor allem durfte er seinen Vater nicht enttäuschen. Trotz seiner hohen Stellung hatte sein alter Herr kein leichtes Leben gehabt. Als Demetrius fünfzehn war, kam seine Mutter bei einem Attentat ums Leben. An ihrem Tod war die Familie zerbrochen. Sein Zwillingsbruder Alexandro fühlte sich für den Mordanschlag mit verantwortlich und hatte die Rolle des Beschützers der Familie übernommen. Der Vater war still und zurückhaltend geworden und widmete sich nur noch seiner Arbeit. Demetrius selbst war ein wenig aus dem Ruder gelaufen und wollte aus seinem Leben alles herausholen, was es zu bieten hatte. Er hatte nie geglaubt, dass einer von ihnen je wieder glücklich werden könnte. Im vergangenen Jahr hatte sein Bruder dann die Paparazzi zu einer Verfolgungsjagd in die Vereinigten Staaten...



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