E-Book, Deutsch, 257 Seiten
Frenzel / Müller / Sottong Storytelling
1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-446-41073-2
Verlag: Carl Hanser Fachbuchverlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Das Praxisbuch
E-Book, Deutsch, 257 Seiten
ISBN: 978-3-446-41073-2
Verlag: Carl Hanser Fachbuchverlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Storytelling ist die innovativste und erfolgversprechendste Methode, um Kunden zu gewinnen, Mitarbeiter zu begeistern, für die Imagekommunikation und Selbstdarstellung erfolgreicher Unternehmen. Immer mehr Führungskräfte, Mitarbeiter, Freiberufler und Selbstständige arbeiten mit Geschichten. Denn sie wissen: Mit Geschichten können sie ihre Ziele wesentlich überzeugender und lebendiger transportieren als mit trockenen Monatsberichten und dürren Fakten.
Allerdings müssen es gute Geschichten sein. Doch wie macht man Geschichten spannend und interessant? Wie macht man aus einer müden Anekdote eine starke Story? Wie setzt man Höhepunkte, überrascht die Zuhörer, schlägt sie in seinen Bann? Das Buch ist ein Lern- und Arbeitsbuch, aus der Praxis für die Praxis geschrieben: Wer es gelesen hat, kann andere mitreißen und überzeugen - mit Geschichten, die ankommen. Viele Beispiele, Checklisten und Übungen helfen dabei.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
(S.193)
»Ich bin aber kein Storyteller!« Diese Einleitung schickte der Mitarbeiter eines Unternehmens warnend voraus, als wir ihn baten, für eine Storytelling-Studie aus seinem Arbeitsleben zu erzählen. Der Mann war ein ruhiger, im Vorgespräch etwas wortkarger Typ. Als später das Mikrofon ausgeschaltet wurde, war er selbst erstaunt: Über eine Stunde hatte er am Stück erzählt, was er in der Firma alles erlebt hatte.
Dass jemand sich das Erzählen erstmal nicht zutraut, kommt öfter vor. Dass aber jemand wirklich nicht erzählen kann, haben wir in zehn Jahren Storytelling-Praxis noch nicht erlebt. Natürlich macht es jeder ein bisschen anders: Manche holen etwas weiter aus, andere fassen sich kürzer, der eine fühlt sich gleich in seinem Element, der andere tastet sich erstmal an die ungewohnte Situation, ohne Skript und Folien zu anderen zu sprechen, heran.
Beim Erzählen gibt es gerade für diejenigen, die sonst keine großen Reden schwingen, dann oft überraschende Erlebnisse. Die Zuhörer sind aufmerksam dabei und verfolgen ihre Geschichte mit Spannung bis zum Ende, einige kommen danach auf sie zu, um ihnen zu sagen, warum die Geschichte sie berührt hat, dass sie vielleicht einmal etwas Ähnliches erlebt haben oder dass die Erzählung bei ihnen neue Gedanken, eine Idee oder eine Erinnerung ausgelöst hat. Jeder kann erzählen, vorausgesetzt, jemand anderer hört ihm interessiert zu.
Zum Erzählen vor Zuhörern gibt es deshalb keine alternativen »Trockenübungen«. Man kann eine Geschichte zwar im stillen Kämmerlein entwerfen, man kann an ihr feilen, sie ausprobieren sollte man aber immer, indem man sie jemandem erzählt. Der amerikanische Schriftsteller Ray Bradbury (von dem unter anderem die Romanvorlage für den Truffaut-Film »Fahrenheit 451« stammt) erzählt, wie sein Vater für ihn beim Erzählen plötzlich lebendig wurde: