Fröhlich | Perry Rhodan 3107: Vor Trojas Toren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3107, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Fröhlich Perry Rhodan 3107: Vor Trojas Toren

Chaotarchen-Zyklus
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8453-6107-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chaotarchen-Zyklus

E-Book, Deutsch, Band 3107, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6107-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In der Milchstraße schreibt man das 6. Jahrtausend nach Christus, genauer das Jahr 5658. Das entspricht dem Jahr 2071 NGZ nach der galaxisweit gültigen Zeitrechnung. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan die Menschheit zu den Sternen führte und sie seither durch ihre wechselvolle Geschichte begleitet. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Terraner, Arkoniden, Gataser, Haluter, Posbis und all die anderen Sternenvölker stehen gemeinsam für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, womöglich umso stärker, seit ES, die ordnende Superintelligenz dieser kosmischen Region, verschwunden ist. Als die Liga Freier Galaktiker erfährt, dass in unmittelbarer galaktischer Nähe ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, entsendet sie mit der RAS TSCHUBAI das größte Fernraumschiff der Liga, um den Sachverhalt zu klären. Denn es heißt, von FENERIK gehe eine ungeheure Gefahr für die Milchstraße aus. Perry Rhodan leitet als Allianz-Kommissar die Mission, die ihn bis in die Andromeda vorgelagerte Kleingalaxis Cassiopeia führt. Schon früh stößt er auf Hinweise, die das Gerücht bestätigen: FENERIK ist in Cassiopeia und dort auf unterschiedliche Weise höchst aktiv. Unterstützung ist dem Terraner daher hochwillkommen, und alsbald steht er VOR TROJAS TOREN ...

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Du denkst, du könntest nachempfinden, wie es mir ergangen ist? Du glaubst, du könntest dich in die Situation hineinversetzen? In all die Gefühle und in die Verzweiflung bei dem Gedanken, dass sich bis an mein Lebensende nichts mehr daran ändern würde? Glaubst du das wirklich? Denk besser noch einmal darüber nach! (Gespräche mit Gefangenen, Shara Verner)   1. Die Einsamkeit des Exponats   Immer wieder hörte Thies Overgaard die Stimme seiner Großmutter. Sie erzählte ihm eine Geschichte, wie sie es früher so oft getan hatte. Nur hatten ihm die von damals besser gefallen – die ihrer oder der Phantasie anderer entsprungenen, wundervollen Ausschnitte aus den fiktiven Leben fiktiver Personen, denen Gramma Ellis mit ihrem knarzigen, samtenen Bass echtes Leben einhauchte. Sogar die überlieferten aus der alten Zeit vor der Gründung des Trojanischen Imperiums, aus einer Epoche, ehe es die Menschheit für möglich gehalten hatte, zu den Sternen zu reisen, hatten ihm mehr Freude bereitet. Märchen, Fabeln und Sagen, die Gramma Ellis von ihrer eigenen Gramma erzählt bekommen hatte, und diese wiederum von ihrer Gramma. Geschichten, die den kleinen Thies in den Schlaf begleiteten. Welche, die ihn trösteten. Und solche, die ihn etwas über das Leben lehren sollten. Zumindest war das früher so gewesen. Im Augenblick erzählte die Stimme nur eine einzige Geschichte. Die des Reisenden. Als Kind hatte Overgaard sie geliebt, doch nun wollte er sie nicht mehr hören. Er ertrug sie nicht. Gramma Ellis war tot. Sie war gestorben, lange bevor aus dem kleinen Thies der erwachsene Thies geworden war. Weit vor den Tagen der Finsternis auf diesem Bruchstück des Imperiums, den er seither Troja-Stigma nannte. Jene Tage hatten aus dem erwachsenen Overgaard einen gebrochenen Overgaard gemacht, ihn mit einem Stigma versehen, tief eingebrannt in seine Seele. Seit damals wachte er Nacht für Nacht schweißgebadet und mit Atemnot auf. Der Sekundenbruchteil, bis die Positronik das Licht im Schlafzimmer einschaltete, fühlte sich dabei stets an, als wollten ihn die Klauen des Albtraums zurück in die Dunkelheit zerren. Trotzdem wäre Overgaard im Augenblick lieber wieder auf Troja-Stigma oder, noch besser, in der Finsternis seines Schlafzimmers. Dort müsste er wenigstens nicht die Stimme seiner Großmutter und die immer gleiche Geschichte hören. Und zumindest im Schlafzimmer könnte er sich bewegen. Selbstverständlich wusste er, dass Gramma Ellis nicht zu ihm sprach. So schlimm stand es nicht um ihn. Noch nicht. Sein Unterbewusstsein hatte lediglich die Geschichte des Reisenden aus den Tiefen der Erinnerung gekramt, und seitdem geisterte sie ihm als Endlosschleife durch den Kopf. Sie übertönte sogar die monotone Stimme des winzigen, humanoid wirkenden, aber vermutlich maschinellen Wesens, das jenseits des Bernsteingefängnisses schwebte und ihn mit einer schier endlosen Heldensaga über die Frühgeschichte der Gharsen vollplapperte. Seit wann steckte er in dieser durchscheinenden Hülle fest? Er wusste es nicht. Fünf Stunden? Sechs? Oder womöglich einen Tag? Der Gedanke nahm ihm den Atem und ließ sein Herz schneller schlagen. Er fühlte Schweiß auf der Stirn. Gerne hätte er ihn weggewischt, ehe er ihm in die Augen rann, aber das war unmöglich. Die Kunsthaut, die ihn umgab, gewährte nur minimalen Spielraum. Er konnte nicht sehen, ob die Schicht tatsächlich seinen gesamten Körper einhüllte. Dazu hätte er den Kopf neigen und an sich hinabschauen müssen. Aber egal, ob er mit den Fingern wackelte, den Beinen zuckte oder die Schultern hob, nach einem, maximal zwei Millimetern stieß er auf ein Hindernis. Obwohl sein Kerker nahezu durchsichtig war und lediglich einen bernsteinernen Schleier über sein Blickfeld legte, kam sich Overgaard eingesperrt vor. Nun, er war eingesperrt. Es fühlte sich an, als dränge die Kunsthaut von allen Seiten auf ihn ein und zerquetschte ihn. Ohne dass er sich dagegen wehren konnte, reagierte sein Körper auf die dümmste vorstellbare Art: einem Fluchtreflex. Die Muskeln in den Beinen und im Rücken spannten sich an, bereit loszuschnellen und Overgaard rennen zu lassen, so schnell es ging, weg, bloß weg, irgendwohin in Sicherheit. Nur würde das nicht geschehen können, und allein das Wissen darum ließ die Muskeln noch mehr verkrampfen. Reiß dich zusammen!, ermahnte er sich. Niemandem war damit geholfen, wenn er in Panik geriet. Am allerwenigsten ihm selbst. Ein kluger Ratschlag. Jemand, der Troja-Stigma nicht erlebt hatte, mochte ihn befolgen können. Ihm gelang es nicht. Die hauchdünne Schicht der Eingewöhnung und des Sich-Abfindens, die sich um seinen Geist gelegt hatte, barst. Vielleicht ließ auch die Medikation nach, mit der ihn sein Gefängnis offenbar ruhigzustellen versuchte. Mit einem Mal fühlte er sich wie vor fünf oder sechs Stunden – oder vor einem Tag? –, als er zum ersten Mal aus der Bewusstlosigkeit erwacht war. Sein Atem ging schnell und flach. Er glaubte, ersticken zu müssen, wollte um sich schlagen, schreien, wollte raus aus seinem Gefängnis. Thies Overgaard schloss die Augen, zwang sich, alles auszublenden und sich stattdessen auf die Luft zu konzentrieren, die in seine Lungen und wieder hinaus strömte. Einatmenausatmeneinatmenausatmen. Komm schon! Das kannst du besser. Er dachte an die Techniken, die ihm seine Therapeutin beigebracht hatte. Einatmen ausatmen einatmen. Allmählich wurde er ruhiger. Zumindest ein bisschen. Einatmen, ausatmen. Ein – aus. Ein – aus. Die Spannung der Muskeln ließ nach. Overgaard versuchte, nicht daran zu denken, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Dafür sorgte zweifellos bald sein hinterhältiges Gedächtnis, das ihn weiter in Endlosschleife mit der Stimme von Gramma Ellis und der Geschichte des Reisenden quälte, die ihn so sehr an seine eigene erinnerte. ... doch das Schiff geriet in einen Sturm, und das Ruderboot, in dem sich Gulliver zu retten versuchte, kenterte. Mit letzter Kraft kämpfte er sich durch die aufgepeitschte See und erreichte den Strand, wo er erschöpft einschlief. Aber, o weh, als er wieder erwachte, ... Sei still, Gramma! Ich will das nicht hören! ... als er wieder erwachte, fand er sich mit Schnüren an Armen, Beinen und Haaren an den Boden gefesselt und zu keiner Bewegung fähig. Sei still! Bitte! Die winzigen Wesen aus dem Volk der Liputensier, die ihn gefangen hielten, gaben ihm zu essen und zu trinken. Aber befreien, mein kleiner Thies, befreien mochten sie ihn nicht. Stattdessen erfreuten sie sich an ihrem wertvollen Fundstück, betrachteten es mit vielen Ahs und Ohs, kletterten auf ihm herum. Gewiss, sie kümmerten sich um ihn, führten zu seiner Zerstreuung Theaterstücke auf, doch wie es ihm tief in seinem Inneren ging, schien sie nicht zu interessieren. Overgaard öffnete die Augen. Erneut fiel sein Blick auf das vielleicht 30 Zentimeter große Maschinenwesen, das vor ihm schwebte und gerade die Sage von Thopsan, dem Galeristen, vortrug. Nach Überwindung der ersten sprachlichen Hürden hatte sich die Maschine als Dhoshaphard vorgestellt. Ob das ein Eigenname oder eine Tätigkeitsbezeichnung war, wusste Overgaard nicht. Es interessierte ihn auch nicht. Er sah in der Maschine seinen eigenen, privaten Liputensier, der ihm zur Zerstreuung ein Schauspiel darbot. Das Schlimme an Grammas Geschichte war, dass sich Overgaard nicht mehr an das Ende erinnern konnte. Hatte sich Gulliver schließlich befreit und war entkommen? Oder war er gezwungen gewesen, bis an sein Lebensende die Qualen zu ertragen, von denen sich seine Kerkermeister nicht einmal bewusst waren, dass sie sie ihm zufügten? Welche Rolle spielt es, was aus dem Kerl in einer uralten Erzählung geworden ist? Meinst du, nur weil es Ähnlichkeiten gibt, müsste deine Geschichte genauso enden? Du bist hier nicht in Liputanien, sondern in ... Ja, wo eigentlich? Er war sich nicht sicher. Der Schock nach dem ersten Erwachen und die Erkenntnis, bewegungslos gefangen zu sein – wieder einmal! –, hatten seinem Gedächtnis geschadet. Die Erinnerung an das Davor, an die letzten Ereignisse vor dem Erwachen, verschwammen in dichtem Nebel. Sein Schiff, die ROMEO CHO, war unter dem Kommando von Major Harper LeCount auf dem Planeten Fajem gelandet, das wusste Thies Overgaard noch. Eine dumme Idee, denn nur kurz danach hatte das Volk der Gharsen, von dem Overgaard nie zuvor gehört hatte, kurzerhand die Errichtung einer Diktatur über Fajem erklärt und ein striktes Startverbot für sämtliche Raumschiffe ausgesprochen. Oberhaupt der Gharsen war ein Kerl namens ... ... namens ... ... Khosen! Ja, so hieß er. Er bezeichnete sich selbst als »herrlichen Diktator«, obwohl nach Overgaards Auffassung die Bezeichnung »selbstherrlich« besser gepasst hätte. Was Major LeCount dazu veranlasst hatte, sich dem Verbot zu widersetzen, wusste Overgaard nicht mehr. Falls er es je gewusst hatte. Vielleicht ließ sich der Kommandant von einem Wildfremden nicht gerne Befehle erteilen. Vielleicht hatte er gefürchtet, die Gharsen könnten das Trojanische Imperium finden und ihm schaden, wenn sie auf die ROMEO CHO aufmerksam wurden. Aus welchem Grund auch immer, LeCount hatte den Start angeordnet. Und die...



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