Fuchs | Der Mann im Holzhemd und der kleine Eisbär Flocke | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 110 Seiten

Fuchs Der Mann im Holzhemd und der kleine Eisbär Flocke

Perlen am Wegesrand

E-Book, Deutsch, 110 Seiten

ISBN: 978-3-347-54966-1
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wahre Erlebnisse aus dem Leben gegriffen in sechzehn jeweils abgeschlossenen Kapiteln Mal humorvoll erzählt, Mal sachlich berichtet. Unterschiedliche Charaktereigenschaften und verschiedene Gefühlswelten finden ihren Platz in diesem Buch.
Nicht nur beneidenswerte oder vorbildliche Personen werden hier geschildert. Auch die Welt aus Sein und Schein und aus Lug und Trug wird hier beschrieben. Frei nach dem Motto: "Jeder ist zu etwas gut, auch wenn er nur als schlechtes Beispiel dient!"
Im letzten Kapitel wird dann das Geheimnis des kleinen Eisbären gelüftet.
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Begegnung auf dem Berg Der Februartag im Jahr 2021 begann mit wolkenverhangenem Himmel und Nebelschwaden im Regental im Vorderen Bayrischen Wald. Der weiße Nebel lag so dicht auf dem Fluss Regen, dass vom Wasser nichts zu sehen war. Auf den Grashalmen rechts und links des Flusses waren Wassertropfen zu sehen, die mit etwas Fantasie an glitzernde Perlen erinnerten. Nach einem ausgiebigen Frühstück und wettergerechter Kleidung versehen machten wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Geocaching-Ziel. Erst vor ein paar Monaten hatten wir dieses neue Hobby für uns entdeckt. Auf dem Parkplatz in Marienthal, an einer ehemaligen Ausflugsgaststätte, die vor allem an Wochenenden hunderte von Ausflugsgästen anzog, stellten wir unser Auto ab. Im Gegensatz zu den Wochenendveranstaltungen, an denen Livemusik spielte und Kellnerinnen Bier in Massen in den Maßkrügen heranschafften und daneben noch allerlei zünftige Essensvariationen zu den hungrigen Gästen brachten, war es nun fast gespentisch still. Nur das leise Plätschern des Regenflusses auf der anderen Straßenseite war zu hören. Nicht einmal die Vögel hatten große Lust ihre Lebensfreude an diesem nebelverhangenem Tag kundzutun. Der Eigentümer der Gaststätte war Ende November 2015 spurlos verschwunden. Erst um die Weihnachtszeit des gleichen Jahres wurde seine Leiche im Fluss Regen gefunden. Seitdem steht die Gaststätte leer. Die Erbengemeinschaft war sich wohl bis heute nicht einig über die künftige Nutzung oder die Erbschaftsteilungen geworden. Der verstorbene Gastwirt war in seinen jungen Jahren im elterlichen Betrieb als attraktiver Gigolo bekannt, der den jungen oftmals sehr feschen Mägden und Bediensteten nachstellte. Aus vielen Quellen war und ist zu erfahren, dass manche dieser Techtelmechtel nicht folgenlos geblieben sind und seine Eltern dann jeweils eine Abstandszahlung leisteten, wenn die Geschwängerten sich eine neue Stellung suchten, die weit von dieser Gaststätte entfernt waren. Wen wundert es da, dass da aus unehelichen und verschollen geglaubten Nachkommen Ansprüche auf das Erbe erhoben wurden. Aber nun zu unserer Wanderung. Unsere erste Station des heutigen Geocaches an der kleinen Kapelle am Waldrand war sehr schnell auf dem steilen Weg erreicht und die Aufgabe dieses Caches war im Nu gelöst. Der weitere Weg in Richtung Gipfel des Gallenberges wurde enger, steiler und felsiger. Meine Lebensgefährtin ging flotten Schrittes voran und verschwand von Zeit zu Zeit in den Nebelschwaden, um dann wieder für einen kurzen Moment noch weiter entfernt schemenhaft wieder aufzutauchen. Eine Wandergruppe, bestehend aus zwei jugendlichen Pärchen, kam mir bergabwärts entgegen. Nach einem kurzen Gruß sagte einer der erschöpft wirkenden Wanderer, dass sie es nun bald geschafft hätten, da ihr Fahrzeug unten am Parkplatz auf sie wartete. Ich hingegen fragte die Vier, wie weit es denn wohl nach Regensburg sein wird. Nicht mehr und nicht weniger. Die Gruppe diskutierte kurz miteinander und ich konnte Erstaunen und Aufregung in ihren Gesichtern ablesen. Nach ausführlicher Beratung sagte der Wortführer mit ernstem Ton, dass das viel zu weit sei und ich das niemals vor Einbruch der Dunkelheit schaffen könnte. Ich sollte doch lieber umkehren oder versuchen nach Regenstauf zu kommen, um dort einen Bus für den Rückweg zu ergattern. Freundlich und innerlich schmunzelnd dankte ich den Vieren für ihre Ratschläge und setzte zielstrebig meinen Weg fort. Dass ich gar nicht nach Regensburg wollte, das wussten die freundlichen Ratgeber freilich nicht. Sie hatten das einfach in meine Frage nach der Entfernung hinein interpretiert. Ich meinerseits wusste trotz der vielen Ratschläge immer noch nicht, wie weit es nach Regensburg sein würde. Rein informativ – wohlgemerkt. Etwas belustigt setzte ich nun mit leichterem Schritt den Weg auf dem schmalen steinigen Weg fort. Der Nebel hüllte nach wie vor alles in eine geheimnisvolle, wenn nicht zu sagen mystische Szene. Die noch unbelaubten Bäume, die darin immer wieder schemenhaft auftauchten, trugen ihr Übriges dazu bei, eine gespenstische Atmosphäre zu schaffen. Als die Schwaden sich wieder ein wenig öffneten, sah ich eine schemenhafte Kontur, die sich bergabwärts auf mich zubewegte. Die moosbewachsenen abgerundeten Steine auf dem Fußweg veranlassten ihn bergabwärts vorsichtig und langsam zu gehen, um nicht auszurutschen. Der freundliche gegenseitige Gruß entwickelte sich dann zu einem Gespräch von mehr als einer Viertelstunde, in dessen Verlauf ich daran dachte, dass meine Begleiterin wohl zurückkommen würde, um nachzusehen, ob mir vielleicht etwas passiert sei. Doch nichts dergleichen geschah. Unterdessen entwickelte sich das Gespräch immer interessanter. Der Wanderer mit Wohnsitz aus Regensburg liebte dieses Wandergebiet so, weil er vor einigen Jahren auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Regen ein altes Bauerngehöft kaufen wollte. Er hatte sich in diese bergige Flusslandschaft des Regentales verliebt und wollte hier sein Rentnerdasein verbringen. Daraus wurde letztendlich dann doch nichts und der Kauf scheiterte, doch die Gegend hier mit den sagenumwobenen Burgen war ihm nach wie vor ans Herz gewachsen. Der verschlungene Fluss mit den geschichtsträchtigen Ritterburgen und dem Schloss Stefling mit jahrhundertealter Geschichte boten eine märchenhafte Kulisse nicht nur für seine Wanderungen. Seit er nun vor Kurzem ins Rentnerleben eingetreten war, hatte er seiner Wanderleidenschaft noch mehr gefrönt, als ohnehin schon während seines Arbeitslebens. Dass auch ich Rentner war, stellte sich nicht als einzige Gemeinsamkeit heraus. Er war Bauingenieur - ebenso wie ich. Zeitlebens hatte er im Industriefertigteilbereich gearbeitet – ebenso wie ich. Für ein Jahr meines Berufslebens war das auch mein Metier, als ich im Industrieskelettbau Erfahrungen gesammelt hatte. Mein Gegenüber fragte natürlich, wo ich da gearbeitet habe. Meine Antwort, dass Neunburg vorm Wald der Firmensitz gewesen sei, weckte sein ohnehin schon vorhandenes Interesse noch mehr. Neugierig fragte er nach, ob ich da zufällig einen gewissen H. D. kennen würde. Mit diesem sei er bis zum Ende seines Berufslebens 30 Jahre in einem Büro in Regensburg gewesen. Mit diesem H. D. hatte auch ich damals meine Zeit in der mittelständischen Firma im gleichen gemeinsamen Büro verbracht. Natürlich folgte dann noch ein wenig Fachsimpelei und die Zeit verflog im Nu, so dass ich nach einer herzlichen Verabschiedung eiligen Schrittes und mit einem schlechten Gewissen meinen Weg nach oben zum Gipfel fortsetzte. Die zweihundert Höhenmeter vom Parkplatz zum Gipfel fühlten sich auf Grund des unwegsamen Geländes doppelt so hoch an. Meine Lebensgefährtin wartete schon etwas ungeduldig auf der Franzenshöhe. Dieses von Menschenkraft geschaffene Bauwerk ist zunächst mal imposant, obwohl sich dessen Zweck weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick erschließt. Acht etwa zwei Meter breite Treppenstufen aus Granit führen zu einer kreisförmigen Plattform mit einem Durchmesser von etwa sechs Metern, deren Granitblöcke sie etwa einen Meter vom Boden abheben. Dieses Gebilde aus Stein hat etwas Mystisches an sich, das wir aber erst am Abend im Internet entschlüsseln konnten. Abends waren war dann doch etwas enttäuscht, dass das altertümlich anmutende Monument erst Anfang des 20 Jahrhunderts als Aussichtsplattform geschaffen wurde. Trotzdem war es eine beachtliche Leistung die behauenen Steinquader die 200 Höhenmeter nach oben zu schleppen oder aber oben vor Ort zu behauen. Da die Bäume im Februar kein Laub trugen, war die Aussicht durch das Geäst der Bäume auf das Umland bereits grandios. Nur einige wenige Nadelbäume störten unseren Blick in die Ferne. Doch der ein paar hundert Meter entfernte Peilstein bescherte uns dann eine Aussicht über das Steinberger Seenland und die Bodenwöhrer Senke bis hin zum Vorderen Bayerischen Wald, da sich die Nebelschwaden mittlerweile verzogen hatten und nur noch über den Gewässern schwebten. Bei guter Sicht soll man von hier aus 70 bis 80 Kilometer weit sehen können, konnten wir dann später der Beschreibung im Internet entnehmen. Rezeptvorschlag: Alkoholfreier Glühpunsch Für lange Winterwanderungen empfiehlt sich ein warmes Getränk im Rucksack. Was kann es Schöneres geben, als wenn nach stundenlanger Wanderung durch verschneite Wälder ein herzhaft riechender Punsch aus dem Rucksack hervorgezaubert wird. Zubereitung: Eine unbehandelte Orange halbieren, die Schale mit einem Messer einstechen und Zimtstangen, sowie Anissterne in die Schnittöffnungen stecken. Ca. 20 bis 30 Nelken durch die halbierten Orangenschalen stecken. Den Boden eines großen Topfes mit Zucker (besser Zuckerersatz wie Eritrit oder Xylit) bestreuen und erhitzen. Wenn der Zucker zu karamelsieren beginnt, die Orangen mit den Schnittflächen auf dem Topfboden hin- und herbewegen, so dass der Zucker noch etwas auf den Schnittflächen karamelisieren kann. Dann mit dunklem Fruchtsaft ablöschen. Dazu eignet sich je nach Geschmack Kirschsaft, schwarze...


Der Verfasser: Harald Fuchs wurde 1956 im Vorderen Bayerischen Wald geboren. Um dem Militärdienst bei der Bundeswehr zu entgehen, meldete er sich freiwillig beim BGS, der jetzigen Bundespolizei und blieb dort länger haften, als zunächst angedacht. Im Rahmen einer Abordnung zum Bundeskriminalamt (BKA) war er überwiegend beim Schutz- und Begleitdienst beim damaligen Bundestagspräsidenten Richard Stücklen eingesetzt. Dort lernte er die vielfältigen Netzwerke der Bundes- und Landespolitik kennen. Quer durch Deutschland war er hautnah am Geschehen der Tagespolitik mit dabei. So auch beim Siebenerrat, der unter Vorsitz von Franz Josef Strauß mehrfach tagte, um den schon gesetzten Ministerpräsidenten Albrecht als Kanzlerkandidaten abzusetzen und dafür Strauß zu installieren. Der damalige Oberbürgermeister der Stadt München, Erich Kiesl, war mit ihm per Du, Erich Riedl, der Präsident von 1860 München war oftmals Gast bei Stücklen, genau wie viele Bundespolitiker, die seit Gründung der Bundesrepublik den Werdegang des ehemaligen ersten Postministers unter Konrad Adenauer begleiteten. Nach dem Studium und Absschluß des Bau- und Sicherheitsingenieurwesens war seine erste Beschäftigung bei einer Baufirma für Fertighäuser und Industriebau. Fast 30 Jahre lang war er mit Bau und Unterhalt von Landes- und Bundesliegenschaften beschäftigt. Seine Passion zum Segeln wurde entwickelt, nachdem er nach vielen Tauchgängen an den bekanntesten Divespots dieser Erde, den Motorbootführerschein machen wollte, um auf eigenem Kiel zum Tauchen zu fahren. Als Nebenprodukt machte er auch die Segelscheine für Binnen und Meer, sowie den Berufsfunkschein. So ausgerüstet trieb es ihn zunächst über Regatten im Mittelmeer zu entfernteren Zielen. Im Indischen Ozean war er mehrere Wochen mit dem Weltumsegler Gangerl unterwegs. In Nord- und Ostsee lernte er auf einem holländischen Segelschulschiff und drei älteren Seglern bis 50 Meter Länge auch die Vorzüge der Traditionsschifffahrt kennen. Segeln in der Karibik vor Mexikos Küsten und den Inseln vor Panama, sowie viele Tauchtripps in vielen tropischen Ländern halfen ihm, Land und Leute kennenzulernen. Im Mittelmeer war er als Skipper von mehrmonatigen Kettentörns in vielen Ländern auf Erlebnis- und Kulturreisen unterwegs. Bei diesen Kettentörns kam er auch mit den Ausmaßen der Flüchtlingswellen in Berührung. Letztendlich führte das zu seinem Engagement, sich für die Menschenrechte und das Leben von Flüchtlingen einsetzen.


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