Gabriel | Praxisbuch Zahnmedizin beim Heimtier | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 248 Seiten

Reihe: Schritt für Schritt

Gabriel Praxisbuch Zahnmedizin beim Heimtier

E-Book, Deutsch, 248 Seiten

Reihe: Schritt für Schritt

ISBN: 978-3-13-244764-6
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Fühlen Sie den Heimtieren auf den Zahn!

Wann sind Zahnspitzen bei Kaninchen überhaupt pathologisch? Ist braunroter Zahnschmelz bei Chinchillas normal? Wussten Sie, dass Meerschweinchen zu Hypo-Vitaminose-C neigen? Kennen Sie das Vorgehen für eine effektive Okklusionskorrektur ? Dieses Buch führt Sie in die Praxis der Zahnheilkunde bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas und kleinen Nagern ein. Moderne Diagnostik- und Therapieverfahren werden Ihnen Schritt-für Schritt erklärt. Mit diesem Buch haben Sie von der Diagnosestellung bis zu OP-Zwischenfällen alles im Griff.

- Schritt-für-Schritt durch alle wichtigen Operationen: von der Narkose bis zur Schmerztherapie. Aussagekräftige Bilder verdeutlichen jeden einzelnen Handgriff.

- Diagnostik mit Durchblick: extra- und intraorale Untersuchungsmethoden mit möglichen Befunden sowie praxisnahe Lagerungstipps und Interpretationsanleitungen für Röntgenbilder. So kommen Sie schnell zu einer gezielten Diagnose.

- Tierartgerechte Therapien: speziesbezogene Medikamentenauswahl und Dosierungen. Jedem Tier sein Elixier.

- Allerhand für den Alltag: zahlreiche Praxistipps und Differenzialdiagnosen. Damit erkennen Sie jede Zahnerkrankung und schulen Ihren Blick für Details.



Legen Sie bei den Heimtieren einen Zahn zu!

Vom Experten lernen: Dr. Gabriel hat sich auf Kaninchen- und Nagerzahnprobleme spezialisiert und ist Gründungsmitglied der DGT.
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Zielgruppe


Ärzte


Autoren/Hrsg.


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2 Anatomie des Schädels und der Zähne
2.1 Einleitung
In ihrer Anpassung an verschiedene Nahrungsgrundlagen haben Kleinsäuger höchst unterschiedliche Ernährungsweisen und entsprechend spezialisierte Gebissformen entwickelt. Während sich Nager mithilfe ihrer Nagezähne (Inzisiven) spezielle Nahrungsgrundlagen erschließen konnten (Nüsse, Wurzeln, Getreide), haben die Herbivoren ihr jeweiliges Gebiss mit Mahlzähnen zum optimalen Aufschluss von Gräsern für die Blinddarmverdauung optimiert. Auch die Kaubewegungen und die Kieferanatomie sind artspezifisch höchst unterschiedlich. 2.2 Zahnanatomie
Am Zahn unterscheidet man grundsätzlich die in die Maulhöhle ragende Zahnkrone (Corona dentis), den Zahnkörper mit Hals und die Zahnwurzel (Radix dentis). Bei den uns von Hund und Katze vertrauten Wurzelzähnen ist die Zahnwurzel am ausgewachsenen Zahn an der Spitze (Apex dentis) bis auf die durchtretenden Nerven und Gefäße geschlossen ( ? Abb. 2.1). Der Teil des Zahnes, der in der Alveole des Kieferknochens sitzt, wird als Zahnwurzel bezeichnet, der supragingival über das Zahnfleisch in die Maulhöhle ragende Abschnitt als Zahnkrone. Der Zahnhalteapparat (Parodontium, Periodont) verbindet mit seinen elastischen Fasern die Zahnoberfläche fest mit dem Alveolarknochen. Abb. 2.1 Zahntypen mit geschlossenen Wurzeln: a haplodonter einfacher Zahn, z.B. Schneidezahn eines Fleischfressers; b zweiwurzeliger tuberkulosektorialer Zahn, z.B. Backenzahn eines Fleischfressers. Wurzeloffene (aradikuläre), lebenslang wachsende (elodonte) Zähne: c hypsodonter einfacher Zahn, z.B. Inzisivus eines Nagers; d schmelzfaltiger bilophodonter Zahn, z.B. Molar eines Kaninchens. Beachte, dass die beiden ersten Typen einen Schmelzüberzug (grau) auf ihrer Kaufläche tragen. Bei den elodonten Zähnen erlaubt eine von Schmelzkanten umschlossene Dentinfläche den Abrieb am Antagonisten (Selbstschärfung). Merke Die lebenslang nachwachsenden (elodonten) Zähne der kleinen Herbivoren bilden keine anatomisch abgrenzbare Wurzel aus und bleiben wurzeloffen ( ? Abb. 2.1). Das Germinativgewebe an der Zahnwurzel produziert laufend mit seinen Adamantoblasten (Schmelz), Odontoblasten (Dentin) und Zementoblasten (Zement) neue Zahnsubstanz und schiebt den nachwachsenden Zahn aus der Alveole in Richtung Kaufläche hoch. Dazu sind die parodontalen Fasern als Wurzelscheide um den darin gleitenden Zahn ausgeprägt und erlauben sowohl eine elastische Verankerung in der Alveole als auch ein Herausschieben des wachsenden Zahnes. Weil anatomisch am elodonten Zahn durch das Fehlen eines Zahnhalses keine Zahnwurzel von der Krone abgrenzbar ist, hat man sie früher als aradikuläre Zähne und „wurzellos“ bezeichnet. Funktionell gesehen ist das natürlich falsch, weswegen man besser von wurzeloffenen oder elodonten Zähnen spricht. Weil auch die Krone anatomisch nicht definierbar ist, nennt man den supragingivalen Zahnteil klinische Krone und den subgingivalen Teil im Kieferknochen Reservekrone. Die Zahnform des langen, hochgewachsenen Zahnes bezeichnet man als hypsodont (langkronig) im Gegensatz zum bewurzelten brachyodonten (kurzkronigen) Zahn. Schneidezähne (Incisivi) haben eine einfache Pulpenhöhle (Cavum dentis), von der das kontinuierliche Dentinwachstum ausgeht, und sind allseitig vom Zahnschmelz (Enamelum dentis) umhüllt, der von den Adamantoblasten an der Zahnwurzelregion gebildet wird ( ? Abb. 2.2). Die Pulpa ist sehr stark durchblutet und entsendet in das Dentin feine sensorische Nervenfasern, wodurch der gesamte Zahnkörper, besonders aber in Pulpanähe, sehr sensibel ist. Die Pulpenhöhle zieht normalerweise bis auf Höhe der Gingiva, kann bei elongierten Zähnen aber auch darüber hinausreichen. Abb. 2.2 Längsschnitt durch einen Unterkieferinzisivus des Chinchillas. Beachte die dünne Alveolarwand und die Ausdehnung des Pulpakanals bis an das Gingiva-Niveau. Eckzähne (Canini) sind bei pflanzenfressenden Kleinsäugern nicht ausgeprägt. Im Laufe der Evolution sind die vorderen Prämolaren ebenfalls verschwunden und ein zahnloses Diastema ist entstanden. Die distalen Prämolaren haben sich morphologisch und funktionell den Molaren assimiliert. Backenzähne (Premolares et Molares) sind zusammengesetzte Zähne und haben einen speziesspezifischen schmelzfaltigen Aufbau aus mehreren Pulpahörnern, die apikal zusammenhängen. Durch den schmelzfaltigen Aufbau entsteht die arteigen zusammengesetzte Okklusalfläche der Backenzähne, die bei Abrieb aufgrund der unterschiedlichen Gewebshärten das selbstschärfende Profil der Kauflächen entstehen lässt. 2.3 Topografie
Zur Orientierung in der Maulhöhle und an den Zähnen gibt es eine spezielle Nomenklatur. Da am oder im Schädel die Richtungsangabe „kranial“ keinen Sinn macht, spricht man hier von rostral. Die Gegenrichtung dazu ist kaudal oder aboral. Da die Seitenbezeichnungen rechts und links stets für Verwirrung sorgen, verwendet man in der Zahnmedizin das TRIADAN-Schema ( ? Abb. 2.3). Danach sind die Kieferhälften vom Standpunkt des Untersuchers aus im Uhrzeigersinn als Quadranten durchnummeriert. Der erste Quadrant ist demnach der rechte Oberkiefer, der zweite Quadrant der linke Oberkiefer u.s.w. Abb. 2.3 TRIADAN-Schema. In jedem Quadranten werden die Zähne, beginnend beim ersten Inzisivus, nach distal durchnummeriert, wobei der letzte Prämolar immer die Nummer 8 trägt. So ist jeder Zahn durch eine Zahlenkombination aus Quadrant und Nummer unverwechselbar gekennzeichnet ( ? Abb. 2.4). Abb. 2.4 Nummerierung der Zähne nach dem TRIADAN-Schema am Beispiel des Kaninchengebisses. Im Gebiss des Menschen stehen die Zähne in einem Zahnbogen. Für die Richtungsbezeichnung „im Zahnbogen nach vorn“, aber auch für die dazugehörige Zahnfläche, wird der Terminus mesial verwendet. Die Gegenrichtung, also nach aboral, bezeichnet man in der Maulhöhle als distal ( ? Tab. 2.1 ). Tab. 2.1 Richtungsbezeichnungen am Schädel. Bezeichnung Orientierung rostral vorn kaudal/aboral hinten dorsal oben ventral unten Die Schnittebenen werden wie am Körper mit transversal, median bzw. sagittal und horizontal bezeichnet ( ? Abb. 2.5). Abb. 2.5 Ortsbeschreibung am Zahn und Beschreibung der Lagebeziehungen des Zahnes zu anderen Zähnen und zu Strukturen in der ...


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