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E-Book

E-Book, Deutsch, 264 Seiten

Reihe: mitp Edition ProfiFoto

Geier Hundefotografie

Ausdrucksstarke Porträts und actionreiche Aufnahmen
1., 2020
ISBN: 978-3-7475-0184-9
Verlag: MITP
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ausdrucksstarke Porträts und actionreiche Aufnahmen

E-Book, Deutsch, 264 Seiten

Reihe: mitp Edition ProfiFoto

ISBN: 978-3-7475-0184-9
Verlag: MITP
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



  • Wunderschöne Hunde-Porträts und Bewegungsaufnahmen in spektakulären Landschaften
  • Tipps zur passenden Ausrüstung, zu stimmigen Bildkompositionen und zum Fotografieren bei besonderen Lichtverhältnissen
  • Inspirationsquelle für eigene natürliche Hunde-Fotos - ohne und mit Bildbearbeitung

Mit einem Hund erlebt man so viele wunderbare Momente, die man gerne für die Ewigkeit festhalten und mit anderen teilen möchte. Die Fotografin Anne Geier zeigt dir, wie du Hunde nicht nur gekonnt fotografierst, sondern den Bildern genau den Ausdruck verleihst, der die Magie zwischen Mensch, Hund und Natur sichtbar macht.

Neben Informationen zum nötigen Equipment und einem guten Auge für die Bildkomposition bringt dir Anne Geier ihre Art der Motivfindung näher. Dabei geht es darum, den Hundecharakter zu betonen und mit einem Foto sogar Geschichten zu erzählen, ohne auf Natürlichkeit zu verzichten. Ob Hunde-Porträt oder Hunde in Action - du lernst, diese lebendigen Motive im richtigen Moment mit deiner Kamera festzuhalten.

Zudem erhältst du Antworten auf praktische Fragen wie zum Beispiel: Wie kannst du Gegenlicht vorteilhaft nutzen? Welche kleinen Details machen deine Aufnahme zum perfekten Foto? Wie motivierst du deinen Hund, beim Shooting engagiert mitzumachen? Welche Brennweite erzeugt welche Wirkung? Und kann man auch schwarze Hunde gut in Szene setzen?

Mit diesem Buch erhältst du wertvolle Inspiration und unzählige Profitipps zur Hundefotografie, die zu unvergleichlichen Aufnahmen führen.

Aus dem Inhalt:
  • Die richtige Kameraausrüstung
  • Fotografieren im manuellen Modus
  • Die wichtigsten Komponenten für ein gelungenes Porträt
  • Hunde in Bewegung: Laufphasen, Bildkomposition und Praxisbeispiele
  • Die Regeln des Bildaufbaus
  • Die Bildwirkung der unterschiedlichen Brennweiten
  • Die besten Locations in der Natur und in der Stadt
  • Natürliches Licht erfassen und es geschickt nutzen
  • Die Bildwirkung mit Farben unterstreichen und diese stimmig einsetzen
  • Besondere Fallstricke: schwarze Hunde fotografieren sowie starke Kontraste meistern
  • Bildbearbeitung mit Photoshop


Anne Geier ist eine erfolgreiche Hundefotografin aus Österreich und bietet europaweit Fotoshootings und Workshops an. Ihre Fotos reichen von märchenhaften Porträts bis hin zu Aufnahmen von Hunden in atemberaubenden Landschaften. 2019 wurde sie »Pet photographer of the year« und gewann auch den ersten Platz des internationalen Fotowettbewerbes des Kennel Clubs in der Kategorie »Rescue dogs«.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 2
Der Weg zum gelungenen Hundeporträt


Das perfekte Hundeporträt setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Viele glauben, eine teure Ausrüstung garantiert ein gutes Ergebnis. Doch neben einer guten Ausrüstung spielen vor allem ein sicherer Umgang mit den Parametern Blende, ISO und Belichtungszeit, Erfahrung und Wissen, Ausdruck und Pose des Hundes, die Location, das Licht, der Bildaufbau, der eigene Stil und der Blick für schöne Momente, Farbharmonien etc. eine wesentliche Rolle.

Das Ziel ist, den Betrachter mit dem Foto zu fesseln. Das nachfolgende Diagramm zeigt alle wichtigen Komponenten.

Die Komponenten Licht, Location und Bildaufbau werden jeweils in eigenen Kapiteln noch genauer beleuchtet.

Abb. 2.1: Die wichtigen Komponenten, um ein gelungenes Hundefoto zu erstellen

Die richtigen Einstellungen


Abb. 2.2: Die wichtigsten Einstellungen bei der Aufnahme von Porträts im Überblick

Um wirklich das Ergebnis zu bekommen, das du dir vorstellst, ist es von großer Bedeutung, im RAW-Format zu fotografieren und die Kamera manuell zu bedienen.

Die Blende passt du am besten an die jeweilige Situation an. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, welche Blende benutzt wird. Die Wahl der Blende ist zum Beispiel abhängig, ob du einen Hund oder mehrere Hunde fotografierst, ob du die Umgebung des Hundes zur Geltung bringen möchtest oder lieber nicht, und von vielem mehr.

Abb. 2.3: Die drei Hunde befinden sich annähernd auf derselben Ebene. Mit einer Blende von f/2.8 und 200 mm bekommt man alle Hunde scharf abgelichtet.

Abb. 2.4: Die drei Border-Collie-Mädels und die Papillon-Hündin befinden sich nicht mehr auf derselben Ebene, die Blende muss dementsprechend weit geschlossen werden.

Tipp

Bei der Aufnahme mehrerer Hunde ist entscheidend, ob sie sich auf derselben Ebene befinden oder nicht. Je größer nach hinten bzw. vorne der Abstand zwischen den Hunden wird, desto mehr musst du die Blende schließen, um den Schärfebereich zu vergrößern.

Bei der Aufnahme eines Hundeporträts ist in den meisten Fällen eine sehr gute Freistellung erwünscht, daher würde ich dir raten, mit einer sehr großen Blende zu fotografieren. Ich schreibe hier bewusst nicht »mit der größtmöglichen Blende«, da ich bei den Objektiven mit der Blende f/1.4 selbst auch nicht immer die größte Blende nutze. Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen ist der Schärfebereich extrem klein. Das hat bei einer sehr nahen Aufnahme des Hundes die Folge, dass nur die Augen scharf sind und die Nase extrem verschwommen ist. Bedenke auch, dass, wenn du den Hund sehr nahe und nicht direkt frontal fotografierst, die Augen nicht mehr auf derselben Schärfeebene liegen. Das bedeutet, bei einer leicht seitlichen Aufnahme des Hundes und einer Blende von f/1.4 wird nur mehr ein Auge scharf sein.

Des Weiteren weisen viele Objektive bei einer Offenblende auch Schwächen auf. Die Bilder sind oft schwammig, die Schärfe ist nicht mehr dieselbe und auch der Fokus verrutscht leichter.

Abb. 2.5: Dieses Foto von Cain wurde mit einer Blende von f/1.4 aufgenommen. Ich hätte die Blende etwas schließen müssen, um beide Augen scharf abzubilden.

Auch wenn du ein Ganzkörperporträt eines Hundes in einer tollen Landschaft aufnimmst, macht es natürlich Sinn, die Blende zu schließen. Zum einen, um die Landschaft besser zur Geltung zu bringen, zum anderen, um den Hund knackig scharf zu bekommen. Lichtest du den Hund sehr klein auf dem Foto ab, wird er dir bei einer zu großen Blende immer schwammig werden. Deshalb rate ich, je nach Entfernung zum Hund auch die Blende entsprechend zu schließen.

Die Belichtungszeit wird entsprechend der Blende angepasst, um das Bild korrekt zu belichten. Da es sich hier um eine Porträtaufnahme des Hundes handelt, können wir die Belichtung länger wählen, um zum Beispiel fehlendes Licht auszugleichen. Generell ist es natürlich bei Porträtaufnahmen besser, mit einer längeren Belichtungszeit als mit einer zu hohen ISO zu arbeiten. Bedenke aber, dass du eine Mindest-Belichtungszeit nutzen musst, um Unschärfe zu vermeiden.

Faustregel

Die Verschlusszeit soll immer über dem Wert der Brennweite liegen.

Abb. 2.6: Bei solchen Aufnahmen ist es entscheidend, die Blende zu schließen. Dieses Bild wurde mit einer ISO 200, Blende f/5.6 und Belichtungszeit 1/320 s aufgenommen.

Hinweis

Fotografierst du bei sehr guten Lichtbedingungen mit offener Blende, kann es sein, dass du relativ kurze Belichtungszeiten von zum Beispiel 1/2000 s verwenden musst. Lasse dich durch diese hohen Werte nicht abschrecken, denn dadurch ändert sich nichts an der Bildqualität.

Die ISO lasse ich immer sehr niedrig, zwischen 100 und 200, und passe sie sukzessiv an, wenn das Bild zu dunkel ist und ich die anderen beiden Komponenten nicht mehr verändern kann.

Für Porträtaufnahmen nutzt du immer den Einzelfokus (Einzelfeldsteuerung), damit du genau bestimmen kannst, wo der Fokus sitzen soll. Nutzt du mehrere Messfelder, entscheidet die Kamera aufgrund der Farb- und Kontrastverteilung, wo sich das Hauptmotiv befindet. Oft stellt der Autofokus auf das am nächsten liegende Objekt scharf, zum Beispiel auf die Nase oder die Pfoten des Hundes. Beim Einzelfokus speichert die Kamera den Fokuspunkt bei halb gedrücktem Auslöser und beim Durchdrücken wird das Foto aufgenommen. Zudem kannst du zwischen Auslösepriorität und Schärfepriorität wählen. Ich habe den Fokus auf Schärfepriorität eingestellt, damit die Kamera auch nur dann auslöst, wenn der Fokus sitzt.

Als Messverfahren verwende ich in den meisten Fällen die Selektivmessung, weil es meiner Meinung nach die besten Ergebnisse liefert. Bei bestimmten Situationen bietet sich jedoch auch die Mehrfeldmessung an. Zum Beispiel beim Fotografieren eines schwarzen Hundes vor einem hellen, bewölkten Himmel.

Den Weißabgleich stimme ich je nach Lichtsituation und Fellfarbe des Hundes ab. Wie schon im Kapitel zum Weißabgleich erwähnt, rate ich dir, die Programme dafür zu nutzen. Natürlich kann man die Farbtemperatur und den Farbton im RAW-Converter anpassen. Jedoch hatte ich persönlich schon manchmal bei bestimmten Fellfarben Probleme, diese auch wirklich realitätsnah wiederzugeben. Gerade bei rötlichen Hunden kann das oft zu Schwierigkeiten führen. Deshalb versuche ich, gleich während des Fotografierens einen guten Weißabgleich einzustellen. Dabei achte ich natürlich auf die jeweilige Lichtsituation und schaue mir genau an, wie die Farbe des Hundes in Zusammenhang mit dem jeweiligen Weißabgleich wirkt. Nur weil es bewölkt ist, fotografiere ich nicht bei jedem Hund mit dem Weißabgleich »Bewölkt«, da einige Fellfarben dadurch oft einen zu rötlichen Stich bekommen.

Abb. 2.7: Bei dieser Aufnahme meines Hundes Yuri habe ich den Weißabgleich »Bewölkt« benutzt, um die Sonnenuntergangsstimmung durch die wärmere Farbgebung noch zu verstärken.

Hast du alle Werte eingestellt, machst du am besten ein Testfoto und korrigierst wenn nötig noch einmal. Danach würde ich dir raten, ein paar Aufnahmen zu machen und sie dir, wenn du ein geduldiges Model hast, immer wieder anzusehen. Nimm dir die Zeit, um das Foto zu reflektieren, um störende Elemente zu erkennen, um zu kontrollieren, ob der Bildaufbau oder die Pose des Models stimmig ist. Hast du dein perfektes Foto geschossen, vergeude nicht Zeit mit weiteren gleichen Aufnahmen an derselben Stelle. Wechsle die Perspektive, probiere dich aus, wähle ein anderes Objektiv oder positioniere den Hund anders.

Abb. 2.8: Dieses Bild entstand mit dem 85 mm f/1.4.

Mit diesen beiden Fotos möchte ich dir zeigen, wie sehr es sich lohnt, Objektiv und Perspektive zu wechseln. Eines sehe ich nämlich sehr oft bei meinen Workshopteilnehmern, dass sie im Fotografieren verharren, nicht die Ergebnisse kontrollieren und den Auslöser viel zu oft drücken.

Zwei unterschiedliche Objektive und eine andere Perspektive erzeugen zwei ganz andere Welten. Geht es beim ersten Foto vor allem um den Hund und dessen Spiegelung, zeigt das zweite Foto die unglaubliche Landschaft. Jedes der beiden Fotos hat seinen eigenen Reiz und es wäre sehr schade, eines der beiden nicht aufgenommen zu haben.

Abb. 2.9: Das Bild wurde mit dem 24 mm f/1.4 aufgenommen.

Abb. 2.10: Perspektivenwechsel und seine unterschiedlichen Ergebnisse

Bei der Collage aus den vier Bildern siehst du, was die Veränderung der Perspektive ausmacht und wie viele unterschiedliche Ergebnisse du damit erzeugen kannst. Aufgenommen wurden alle Fotos mit demselben Objektiv, dem Nikkor 35 mm f/1.8 in einer ca. ein Quadratmeter großen »Location«, wo ich lediglich die Perspektive und den Abstand zu meinem Hund Finn verändert habe.

Praxisbeispiele zum besseren Verständnis

Abb. 2.11: Die weiße Schäferhündin ist deutlich überbelichtet, es ist keine Struktur im Fell zu erkennen. Einstellungen: 85 mm, f/1.6, 1/1250 s, ISO 200

Amy leuchtet bei dieser Aufnahme richtig und es ist keine Struktur in bestimmten Bereichen...



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