Gerhards | Briefe aus Südamerika | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 192 Seiten

Reihe: Reisetops

Gerhards Briefe aus Südamerika

Indianerherzen, wandelnde Bäume und rotlackierte Möpse
2., Durchgesehene Auflage 2016
ISBN: 978-3-86040-173-6
Verlag: Interconnections medien & reise e.K.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Indianerherzen, wandelnde Bäume und rotlackierte Möpse

E-Book, Deutsch, Band 6, 192 Seiten

Reihe: Reisetops

ISBN: 978-3-86040-173-6
Verlag: Interconnections medien & reise e.K.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Man kann nach Südamerika ins indianische Herz fahren, kann die kargen, dennoch grünen Andengebirge auf sich einwirken lassen und von den tausenden Bananenstauden, Maultieren, Inkatrachten und den lächelnden Gesichtern mit den dunklen Magieraugen erzählen. Später daheim mit Diavorführungen vom Machu Pichu, dem Titikakasee und den Kathedralen von Cuzco und Cuenca seine Mitmenschen in den Schlaf wiegen und auf der Haben-Landkarte den südamerikanischen Kontinent abhaken. Kann man machen.

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Autoren/Hrsg.


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Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentien


Einen Orden für.
TERCERO HOLA!
Heute verteilen wir einen Orden für.
die Ordnung! Und dieser Orden geht nach Deutschland, dem Land der korrekten Angaben, der minutiösen Ausgaben und der geradlinigen Vorgaben.

Selbst angelsächsische oder skandinavische Länder können da nicht mithalten, was irgendwie auch daran liegt, dass die Baumaterialien leichter und damit anfälliger sind. Den bombastischen Beton, die akkurate Falz und die bündige Leiste, die gibt es nur in Karlsruhe und Kassel.

In Ecuador gibt es das, was es auch in Tunesien, Thailand und Turkmenistan gibt, nämlich ein Fünfe gerade sein lassen, ein Hauptsache Dach überm Kopf, ein Take it easy.
Das äußert sich in zerstörten Straßen, aufgerissenen Gehwegen, verranzten Blechkarren und vor allen Dingen behelfsmäßigen Behausungen. Das Abklebeband zur akkuraten Malerarbeit kennt man hier nicht, es wird gepinselt so weit das Auge reicht, und der ein oder andere Strich geht da gerne mal daneben. Fugen im Kachelwerk sind ja gut und schön, aber müssen die alle ordentlich gezogen sein? Und ´nen Boden legen, egal ob Estrich oder PVC, ist keine Angelegenheit fürs geometrische Raumverständnis, sondern funktioniert wie ein Besuch auf dem Ort der Stille. Fallen lassen, abputzen, abziehen - fühlt sich gut an, muss aber nicht gut aussehen. Der Putz, der Mörtel, die Fassade, die hochgezogene Mauer, sie alle fristen hier ein fragmentarisches Dasein, hier fällt was runter, da guckt was raus, am Liebsten Leitungen für Wasser, Strom und Gas. Kein Anblick für Ästhetiker, schon gar nicht für Silikon-Fanatiker, die mit der Kartusche in der Hand alles zudichten wollen.
Sollte das jemand in Quito versuchen, er wäre bis ins Jahr 4287 beschäftigt und wurde doch nicht fertig, weil in der Zeit so viele neue, unfertige, das lethargische Loch in der Wand vorziehende Wohnungen gebaut würden, dass Kartuschen-Karlo nicht nachkäme und sich vor Gram suizidieren müsste.

Welche Qualität hinter Ordnung und Sauberkeit, welche hinter Laisser-faire und Praktikabilität steht, kann sich jeder beim nächsten Anblick einer weißen, ordentlichen, fleckfreien Mauer selbst fragen.
Dass Kartuschen-Karlo durch den massiven Zuwachs an Neuwohnungen zum Suizid gezwungen wird, liegt in erster Linie daran, dass Kinder hier so reichhaltig wachsen und gedeihen wie Äpfel in Tirol. Ein pfiffiger Spaziergang, gerne mit Pfeifliedern garniert, durch dieses oder jenes Viertel, beschert dem Betrachter mehr Schulen als in einer kompletten deutschen Gemeinde (samt Eingemeindeten). Da streunen und toben sie, lachen und spielen, bestückt mit ihren unterschiedlichsten, aber für ihr Colegio durchaus einheitlichen, Schuluniformen (gerne in Jogginghose - mir als Polen-Sympathisant überaus sympathisch diese Kleiderwahl) und sorgen für Bevölkerungs-Wachstum, dass Mitteleuropa zur Zeit nicht mehr kennt.


Marco Gerhards, in den 1970er Jahren geboren in einem sterilen Krankenhaus, aufgewachsen jedoch im wärmenden Wald, umgeben von allerlei Natürlichen. Die Schulerziehung im christlichen Inferno hinderte ihn nicht daran, „Lebenskunde, Körperwelten und Geschichten“ – so das eigene Bekunden – zu studieren. Bis heute interessiert er sich für außergewöhnliche, tiefsinnige und lebensbejahende Alternativen. Neugierig besuchte er die fünf Kontinente und ist immer wieder fasziniert von der Mannigfaltigkeit der Kulturen. Momentan arbeitet er als Körpertherapeut und freier Journalist.



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