E-Book, Deutsch, Band 51, 100 Seiten
Reihe: Der junge Norden
Grahl Ein Hoffnungsschimmer
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-69049-065-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der junge Norden 51 - Arztroman
E-Book, Deutsch, Band 51, 100 Seiten
Reihe: Der junge Norden
ISBN: 978-3-69049-065-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Er kommt aus Gran Canaria und ist der Sohn von Dr. Daniel Nordens Cousin Michael und dessen spanischer Frau Sofia. Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern. Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern! »Hallo, Alex. Angenehmen Mittagsschlaf gehabt?«, grinste Notarzt Dr. Rudolf, als Alex pünktlich um Viertel vor zwei zu seiner Nachmittagsschicht im Sanitätsdienst erschien. »Mittagsschlaf«, grummelte Alex. »Von wegen Mittagsschlaf. Ich habe bis kurz vor eins eine Klausur in ?Krankheitslehre? geschrieben, anschließend im Mc Donalds gleich hinter der Uni zusammen mit Sina noch rasch einen Big Mac mit Pommes hinuntergeschlungen und einen Becher Kaffee hinterher geschüttet und bin dann sofort hierher zur Rettungsstation gefahren.« »Reife Leistung«, spöttelte Dr. Rudolf. »Abgesehen davon, dass dieses Essen denkbar ungesund ist und für einen angehenden Arzt eigentlich tabu sein sollte.« »Ja, ja. Genau wie fetttriefende Hähnchen vom Grill, ebenfalls mit Pommes«, gab Alex, ebenfalls grinsend, zurück. »Ich hoffe in Ihrem Interesse, Sie haben sich diese Gesundheitskiller inzwischen abgewöhnt.« Dr. Rudolf runzelte die Stirn. »In Ihrem Interesse?«, wiederholte er.
Carolin Grahl ist eine erfahrene Serienschriftstellerin, die schon in verschiedenen Romangenres tätig gewesen ist. Serien wie Der Sendlinger und Gut Waldeck tragen die unverwechselbare Handschrift der am Bodensee ansässigen Autorin. Mit der seit kurzem von uns veröffentlichten Originalserie Der junge Norden hat sie ihre schriftstellerische Meisterschaft einmal mehr unter Beweis gestellt. Der spanische Wurzeln tragende Alexander Norden, ein Neffe des berühmten Dr. Daniel Norden, wird in München Medizinstudent, von seinem Onkel aufmerksam beobachtet. Das aufregende Studentenleben des sehr und vielseitig begabten Alexander wird von Carolin Grahl auf einzigartige, spannende Weise geschildert.
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»Hallo, Alex. Angenehmen Mittagsschlaf gehabt?«, grinste Notarzt Dr. Rudolf, als Alex pünktlich um Viertel vor zwei zu seiner Nachmittagsschicht im Sanitätsdienst erschien. »Mittagsschlaf«, grummelte Alex. »Von wegen Mittagsschlaf. Ich habe bis kurz vor eins eine Klausur in ›Krankheitslehre‹ geschrieben, anschließend im Mc Donalds gleich hinter der Uni zusammen mit Sina noch rasch einen Big Mac mit Pommes hinuntergeschlungen und einen Becher Kaffee hinterher geschüttet und bin dann sofort hierher zur Rettungsstation gefahren.« »Reife Leistung«, spöttelte Dr. Rudolf. »Abgesehen davon, dass dieses Essen denkbar ungesund ist und für einen angehenden Arzt eigentlich tabu sein sollte.« »Ja, ja. Genau wie fetttriefende Hähnchen vom Grill, ebenfalls mit Pommes«, gab Alex, ebenfalls grinsend, zurück. »Ich hoffe in Ihrem Interesse, Sie haben sich diese Gesundheitskiller inzwischen abgewöhnt.« Dr. Rudolf runzelte die Stirn. »In Ihrem Interesse?«, wiederholte er. »Waren wir nicht eigentlich schon beim Du? Ich versichere dir, Alex, ich war vollkommen nüchtern, als ich es dir angeboten habe. Du kannst mich also ruhig weiterhin Lars nennen.« Alex nickte leicht verlegen. »Okay, Lars. Mach ich doch gerne«, erwiderte er und warf dann einen fragenden Blick auf den Rettungswagen. »Ist der Check schon gemacht?« »Natürlich nicht«, entgegnete Dr. Rudolf. »Könntest du das freundlicherweise übernehmen? Unser neuer ›Azubi‹ kommt wahrscheinlich wieder einmal erst in letzter Minute. Wenn überhaupt.« »Neuer ›Azubi‹?«, erkundigte sich Alex neugierig, doch Lars Rudolf antwortete nur mit einer wegwerfenden Handbewegung und wandte sich ab, während Alex damit begann, gewissenhaft Notfallrucksack, Infusionen und das Beatmungsgerät zu kontrollieren. Als er wieder aus dem Rettungswagen kroch, fiel sein Blick auf eine junge Frau, die keuchend und mit eiligen Schritten näherkam. Sie hatte lange dunkle Locken, die im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst waren, ein herzförmiges, hellhäutiges Gesicht mit hektisch geröteten Wangen und große, dunkle Augen. Unwillkürlich entfuhr Alex ein bewunderndes »Toll«. »Na, auch schon da?«, ließ sich in diesem Moment Dr. Rudolf vernehmen. Er trat herzu und musterte die junge Frau mit verächtlichen Blicken. »Das ist unser neuer ›Azubi‹«, wandte er sich an Alex. »Die junge Dame möchte doch tatsächlich Rettungssanitäterin werden. Betonung auf ›möchte‹. Sie wird uns heute begleiten oder, besser gesagt, bei unserer Arbeit behindern.« Die junge Frau wurde rot bis über beide Ohren. »Ich bin Cory. Also mit vollem Namen Cordelia Lensing«, sagte sie mit einem schüchternen Blick auf Alex. »Ich … ich mache jetzt gleich noch den Check im Rettungswagen.« »Nicht nötig. Den habe ich bereits für dich gemacht, Cory«, erwiderte Alex. Er lächelte Cory aufmunternd zu. »Ich bin übrigens Alex. Also mit vollem Namen Alexander Norden.« »Hallo, Alex. Und vielen Dank für das Erledigen des Checks«, sagte Cory. Sie lächelte kurz, aber ihr Lächeln verschwand fast noch schneller wieder, als es gekommen war. »Und vielen Dank für das Erledigen des Checks«, äffte Dr. Rudolf Cory nach. »Warum bist du eigentlich schon wieder zu spät?« Cory schaute auf ihre Armbanduhr. »Ich bin nicht zu spät«, widersprach sie, »es ist …« »Nicht zu spät?«, fuhr Dr. Rudolf Cory so laut und heftig in die Parade, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte und Alex mit ihr. »Es ist jetzt fünf vor zwei«, stellte Dr. Rudolf klar. »Und da du für den Check, den Alex in ein paar Minuten schafft, mindestens eine halbe Stunde brauchst, behaupte ich mit voller Berechtigung, dass du wieder einmal grenzenlos unpünktlich bist.« »Entschuldigung. Es tut mir leid, Dr. Rudolf. Ich werde beim nächsten Mal früher da sein. Viel früher. Ich verspreche es.« Cory senkte reumütig den Kopf. Alex wollte gerade tröstend seine Hand auf ihre Schulter legen, weil sie ihm leidtat, als ein vernichtender Blick von Dr. Rudolf ihn im letzten Moment daran hinderte. »Los, einsteigen«, kommandierte Lars Rudolf. »Soll ich fahren?«, fragte Cory. »Du? Fahren? Ich bin doch nicht lebensmüde. Und Alex sicher auch nicht. Wie du zu deinem Führerschein gekommen bist, Cory, ist mir sowieso mehr als schleierhaft. Ich habe da zwar einen gewissen Verdacht, aber … nun, lassen wir das. Hinters Steuer geht jedenfalls Alex. Und bis wir eine Meldung hereinbekommen, bestimme ich, wohin die Reise geht.« Cory sagte nichts, sondern kletterte schweigend hinter Alex in den Rettungswagen und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Dabei hielt sie ihre Beine eng beieinander und presste ihre Arme dicht an ihren Körper, als bemühte sie sich, so wenig Platz wie möglich zu beanspruchen und vor allem weder mit Alex noch mit Dr. Rudolf, der als letzter einstieg, in Berührung zu kommen. Alex startete den Rettungswagen, setzte den Blinker und reihte sich gemäß Dr. Rudolfs Anweisung in den dichten Verkehr der Münchner Innenstadt ein. Dabei fragte er sich, was um Himmels willen in Dr. Rudolf gefahren war. Dass der Notarzt gerne spöttische Bemerkungen auf Kosten der Sanitäter und Rettungsassistenten machte, war das eine, aber wie er mit Cory umging, hatte eine entschieden andere Dimension, die schon fast an Feindseligkeit grenzte. War zwischen den beiden irgendetwas vorgefallen, von dem er, Alex nichts wusste? Oder war es Corys Unterwürfigkeit und Schüchternheit, die Lars Rudolf reizte, sie immer wieder neu herauszufordern? Oder erinnerte Cory Lars an jemanden, mit dem er vielleicht in früheren Jahren schlechte Erfahrungen gemacht hatte? An eine Frau, die ihn vielleicht enttäuscht hatte? Oder war Lars, warum auch immer, am Morgen einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden und reagierte sich an Cory ab, weil sie in der Hackordnung den untersten Rang einnahm? Alex konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf Lars‘ Verhalten machen, so sehr er sich auch den Kopf zerbrach. »Rechts heranfahren, Alex«, verlangte Dr. Rudolf in diesem Moment und wies auf eine ziemlich enge Parklücke. Alex tat Lars widerspruchslos seinen Willen, auch wenn er ein paar Mal rangieren musste, ehe der sperrige Rettungswagen ordentlich und vorschriftsmäßig stand. Fragend schaute er schließlich seinen Chef an, der mit dem Kinn vielsagend auf eine Hähnchenbraterei vor einem in einer Nebenstraße gelegenen Einkaufscenter wies. »Jetzt bin ich an der Reihe, mir meine leckere Portion Ungesundheit zu holen«, bemerkte er, während er aus dem Sanitätswagen sprang. »Ein bis zweimal in der Woche kann ein so kräftiger, gesunder Körper wie meiner auch etwas ausgesprochen Ungesundes problemlos verkraften.« »Wenn du das sagst«, meinte Alex achselzuckend und schaute Dr. Rudolf zu, wie er mit von Vorfreude beschwingten Schritten den Weg zur Hähnchenbraterei einschlug. »Bin gleich wieder da«, rief er über die Schulter zurück. Als er ein gutes Stück entfernt war, atmete Cory hörbar auf. »Lars mag dich wohl nicht besonders«, konstatierte Alex. »Aber mach dir nichts draus, Cory. Vielleicht ist ihm heute Morgen einfach nur eine Laus über die Leber gelaufen. So etwas kommt vor.« Cory überlegte einen Moment, ob sie Alex ins Vertrauen ziehen sollte oder nicht, und beschloss dann, es einfach zu wagen. »Wie Dr. Rudolf mich behandelt, hat nichts mit schlechter Laune oder dergleichen zu tun. Er findet einfach, dass ich nicht zur Rettungssanitäterin tauge, und zieht deshalb sämtliche Register, um mich von meinem Berufswunsch abzubringen.« »Echt jetzt? Du glaubst, er will nicht, dass du deine Ausbildung fortsetzt?« »Er will, dass ich so schnell wie möglich aus seinem Blickfeld verschwinde. Und zwar am besten für immer und ewig.« Cory machte ein unglückliches Gesicht. »Ich … ich möchte so gerne Rettungssanitäterin werden, weißt du, Alex. Aber ob ich habe keine Ahnung, ob ich diesen unerfreulichen Zustand mit Dr. Rudolf auf die Dauer durchhalte.« »Jetzt mach mal halblang«, beruhigte Alex. »Ich gebe zu, dass Lars manchmal ein bisschen bärbeißig sein kann, aber er ist kein Ungeheuer. Du musst ihm einfach beweisen, dass du es draufhast, Cory. Wenn du dir Mühe gibst, alles richtig zu machen, wirst du ihn früher oder später davon überzeugen, dass er dich falsch eingeschätzt hat, und er wird seine Meinung über dich ändern. Da bin ich mir ziemlich sicher.« Cory seufzte. »Dein Wort in Gottes Ohr, Alex, aber viel Hoffnung habe ich, ehrlich gesagt, nicht.« »Und warum nicht?«, wunderte sich Alex. Cory hob die Schultern und ließ sie hilflos wieder sinken. »Na ja, so oder so ähnlich war das vielleicht bei dir. Von dir hält Dr. Rudolf eine ganze Menge, und ihr duzt euch sogar. Aber ich … ich bin nicht wie du. Ich fürchte, bei mir liegen die Dinge leider ein bisschen anders.« »Ach ja?«, schmunzelte Alex. »Hast du keine Lust zum Lernen? Oder hast du ein paar unverbesserliche Schwachstellen, mit denen du bei Lars aneckst? Zum Beispiel Unpünktlichkeit? Oder einen allzu abenteuerlichen Fahrstil, den er übrigens bei eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn durchaus schätzt?« Corys schön geschwungene Lippen verzogen sich zu einem müden Lächeln. »Unpünktlich bin ich wirklich hin und wieder. Aber nur, weil ich inzwischen schon Angst bekomme, wenn ich nur an Dr. Rudolf denke. Kurz vor Beginn meiner Schicht fallen mir dann alle möglichen und unmöglichen Dinge ein, die ich noch erledigen muss, ehe ich mich auf den Weg zur Rettungsstation mache …« Sie seufzte. »Und was meine Fahrkünste angeht, sind sie so unterirdisch nun auch wieder nicht. Aber Dr. Rudolf kritisiert mich...