Guth / Erikson | Perry Rhodan Neo 317: Wahrheitskrieger | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 317, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Guth / Erikson Perry Rhodan Neo 317: Wahrheitskrieger

Staffel: Aphilie
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8453-5517-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Staffel: Aphilie

E-Book, Deutsch, Band 317, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-5517-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Als Perry Rhodan von einer langen Reise zurückkehrt, stellt er fest: Das Solsystem ist von der Außenwelt abgeschottet. Nur mit größter Mühe kann er den Sperrschirm überwinden. Seit er von der Erde aufgebrochen ist, sind dort acht Jahrzehnte vergangen. Die meisten Menschen sind in dieser Zeit an der Aphilie erkrankt, empfinden also keine Emotionen wie Mitleid oder Freude mehr. Eine Diktatur der reinen Vernunft unterdrückt die wenigen Immunen. Rhodan entdeckt, dass die aphilische Regierung ein mysteriöses Geheimprogramm betreibt und vielen Menschen die Gehirne raubt. Nachdem er dies öffentlich gemacht hat, kommt es überall auf der Erde zu Revolten. Zudem stellt sich heraus, dass es ein Heilmittel gegen die Aphilie gibt. Dies könnte das Ende des Regimes bedeuten. An vielen Orten beginnt der Kampf der WAHRHEITSKRIEGER ...

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6. Schwierige Missionen   Mit schwingenden Schritten betrat Jocelyn Pinatauro das Hohe Amt für Frieden und steuerte direkt auf sein Büro zu. Er war sehr zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen Stunden. Es hatte eine Weile gedauert, aber Trevor Cassalle und seine Mitläufer hatten der Schlagkraft von Pinatauros sorgfältig ausgewählten Truppen nichts entgegensetzen können. Er hatte den Ort des Geschehens verlassen, als absehbar gewesen war, dass die Exekution der Aufständischen unmittelbar bevorstand, und über sein Komgerät dem Licht des Friedens sofort Vollzug gemeldet. Er sprang in den Antigravschacht und war absolut sicher, dass oben eine Belobigung auf ihn wartete. Als Aphiliker war er selbstredend zu vernünftig, um Freude darüber zu empfinden. Dennoch konnte er sich eines angenehmen Gefühls in der Magengrube nicht erwehren. Sofort nachdem er die Tür zu seinem Büro geöffnet hatte, wurde ihm schlagartig klar, dass ihm etwas ganz anderes bevorstand. Das Licht des Friedens war bereits dort. Pinatauro hatte keine Ahnung, wer konkret sein stets anonym auftretender oberster Vorgesetzter war. Natürlich hatte er versucht, mehr herauszubekommen, aber in diesem Fall war er gescheitert. Alles, was er vom Licht des Friedens kannte, war ein holografischer Avatar. Für gewöhnlich erschien sein Chef – oder seine Chefin? – nur in Form einer bedächtig über den Himmel ziehenden Wolke im Komholo oder sogar an der Decke von Pinatauros Büro. Nun aber ballte sich dort eine graue, drohende Gewitterwolke, in der Blitze zuckten. Verwirrung überflutete Pinatauro wie ein unerwarteter Regenguss. Das Licht des Friedens ist wütend – aber warum? Ich habe getan, was er wollte, ich habe das Problem Cassalle aus der Welt geschafft ... Ehe er etwas sagen oder eine Frage stellen konnte, drang die wie üblich verzerrte, hallige Stimme aus der Wolke. »Sie haben versagt, Pinatauro!« Er räusperte sich. »Das verstehe ich nicht, Licht des Friedens. Was ist geschehen?« »Ich zeige es Ihnen.« Vor Pinatauro flammte ein Hologramm auf. Es zeigte eine Höhle oder Grotte – und zahlreiche sechseckige Einzelbehältnisse mit Gehirnen. Das war nicht der Mars, das war eindeutig die Erde. Auf einem Logo war verwaschen das Zeichen des Medokonzerns Pharamond zu sehen. Noch ein Gehirnfund? Das verbessert die Lage nicht. Aber dort ist ja bereits ein Schuldiger im Bild. »Eine Pharmafabrik!«, sagte er. »Das bekommen wir ...« »Das ist noch nicht alles.« Ein weiteres Holo. Der Fließtext am unteren Rand informierte, dass es sich um ein Trivid handelte, das vor wenigen Minuten ins Mesh gespeist worden war. Es präsentierte eine Nahaufnahme von Cassalle. »Mein Name ist Trevor Cassalle. Ich war bis gestern treuer Soldat der Regierung, der stets seine Befehle befolgt hat.« Cassalles braune Augen blickten ruhig in die Kamera. »Aber die Regierung hat versucht, mich zu töten, weil ich die falschen Fragen stelle. Wir haben alle die Bilder gesehen, und sie sind Realität. Es scheinen immer mehr zu werden. Deswegen verlange ich Antworten: Wer steckt hinter dem Gehirnentnahmeprogramm? Welchem Zweck dient es? Wessen Gehirne werden dafür benutzt? Ich will die Wahrheit wissen.« Pinatauro schluckte. Cassalle wirkte nicht wie ein Soldat auf einem Rachefeldzug. In diesem Video, das in diesen Sekunden wahrscheinlich millionenfach angesehen wurde, sah er aus wie ein harmloser Bürger, der einfache Fragen stellte. Er wirkte fast, als gehöre er zu den Gefühlskranken – war er das vielleicht? Hatte Pinatauro das übersehen? Laut seiner Akte war Cassalle zweifelsfrei ein Aphiliker des Typs B, deswegen war er zum Leiter der Wachdivision Terrania aufgestiegen. Mit dieser Botschaft erhöhte Cassalle den Druck auf die Regierung massiv – das wusste Pinatauro, und das wusste auch das Licht des Friedens. Jeder, der diese Bilder zu Gesicht bekam, würde sofort anfangen, die gleichen Fragen zu stellen. »Das könnte eine alte Aufnahme sein – oder eine Fälschung«, sagte Pinatauro wider besseres Wissen. »Nein.« Wie konnte eine Gewitterwolke nur so missbilligend klingen? »Meine besten Techniker haben das Holovid überprüft. Es ist authentisch, und das Erstellungsdatum ist definitiv ein Zeitpunkt, zu dem Cassalle Ihrer Aussage nach bereits tot sein sollte. Wie kommt es, dass er es nicht ist? Sagten Sie nicht, die Gefahr Cassalle sei gebannt?« »Die Aufständischen waren in die Enge getrieben. Ich hatte angenommen ...« »Nun, statt irgendwas einfach nur anzunehmen, wäre es besser gewesen, sich mit eigenen Augen von Cassalles Tod zu überzeugen und ihn wenn nötig selbst herbeizuführen.« Pinatauro breitete ehrerbietig die Arme aus. »Ich gebe zu, ich war zu voreilig. Das ist ein bedauerlicher Fehler, aber einer, der leicht korrigiert werden kann.« »Ist das so?« Die Wolke donnerte. »Natürlich. Ich werde sofort zurückkehren und ...« »Cassalle und seine Getreuen sind selbstverständlich längst nicht mehr dort, wo Sie sie zuletzt gesehen haben. Sie haben das Lagerhaus verlassen und sind den Sicherheitsaugen entkommen. Es wird Sie überraschen zu hören, dass er obendrein mit mehr Leuten ging, als er kam. Seine neuen Anhänger haben Sie persönlich ausgesucht, denn es sind jene Soldaten, die ihn eigentlich töten sollten.« Diese Unterhaltung lief nicht gut. Pinatauro fragte sich, wie viele üble Überraschungen das Licht des Friedens noch in petto hatte. Die graue Wolke schwebte ein Stückchen auf ihn zu. »Sie werden das Problem unverzüglich lösen, ehe es sich noch weiter ausweitet, Pinatauro, haben Sie gehört?« Er nickte. »Ich werde mein Bestes geben.« »Das ist nicht genug! Ich verlange mehr als Ihr Bestes. Ich statte Sie dazu mit allen Vollmachten aus, auf Basis des Autorisationscodes 7X13.« »Danke, das ist ...« »Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie Erfolg haben. Ich hoffe, das ist Ihnen klar.« Die Wolke flackerte kurz und verschwand – nicht wie ein Hologramm üblicherweise erlosch, sondern sie verwehte wie in einer sommerlichen Windböe. Natürlich ist mir das klar. Und ich weiß, was die Konsequenzen sein werden, wenn ich versage. Aber Jocelyn Pinatauro würde nicht versagen. Er hatte noch nie versagt, selbst bei den schwierigsten Missionen nicht. Seine Gedanken schweiften zurück ...   ... die Hütte lag mitten im Wald. Es war nicht schwierig, sie zu finden – wohl aber schwierig, näher heranzukommen. McCarthy hatte sich seinen Bunker gut gewählt, und er hatte seine Leute strategisch gut platziert. Jocelyn Pinatauro lag auf dem Bauch, einige Hundert Meter vom Zielobjekt entfernt, und betrachtete das Gelände mit einem starken Fernglas. Von außen sah es tatsächlich aus wie eine normale Blockhütte, vielleicht etwas größer als gewöhnlich. Aber Pinatauro wusste sehr gut, was hinter der Fassade steckte. Vor seinen Aufträgen recherchierte er stets akribisch. Er wusste von dem Energieschirm und den Elektrozäunen, von den Patrouillen des privaten Sicherheitsdienstes und den genetisch verbesserten Schäferhunden Azael, Damballa und Astaroth. All diese Informationen hatte er sich mithilfe des Autorisationscodes 7X13, der höchstrangigen Legitimation der aphilischen Machthaber, aus den Regierungsdatenbanken besorgt. Pinatauro war auf alles vorbereitet. Natürlich hatte er sich auch über das Zielobjekt informiert. Leider waren die Auskünfte, die er über seine Aufträge vom Licht des Friedens bekam, meist recht dürftig und auf das Notwendigste beschränkt. In diesem Fall auf den Namen des Zielobjekts: Jonathan McCarthy. Und dessen vermuteten Aufenthaltsort. Pinatauro wusste jedoch gern genauer Bescheid. In Vorbereitung auf den Auftrag hatte er deshalb in Erfahrung gebracht, warum sich McCarthy die Regierung zum Feind gemacht hatte. Der Mann war eigentlich ein angesehener Industrieller, der zahlreiche Regierungsprojekte verantwortete und teils sogar finanzierte. Er galt als Typ-B-Aphiliker, der gute Entscheidungen traf. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich McCarthy eine Partnerin suchte, die gefühlskrank war, und er ihr gestattete, das gemeinsame Kind bei sich zu behalten. Ab diesem Moment hatte McCarthy unter Beobachtung gestanden. Der Anfangsverdacht, dass er ebenfalls gefühlskrank war und das bislang geschickt verborgen hatte, erhärtete sich allmählich. Dann hatte die Regierung unumstößliche Beweise dafür gefunden, und das Licht des Friedens hatte McCarthy als Bedrohung eingestuft. Eine Bedrohung, die Pinatauro beseitigen sollte. Natürlich nicht, ohne den aphilischen Machthabern gewisse Vorteile zu sichern. Während Pinatauro auf dem Hügel lag – schon seit Stunden –, beobachtete er die Vögel. Sie wichen dem Energiefeld um die Hütte instinktiv aus. Auf diese Weise bekam er eine ungefähre Vorstellung vom Durchmesser und der Höhe der Barriere. Nicht, dass er das nötig hatte. Er wusste genau, wie er den Sperrschirm überwinden würde. Er musste nur noch etwas warten. Als er endlich das noch leise, aber zunehmend anschwellende Dröhnen des Motors hörte, stieg Pinatauro gemächlich von seinem Hügel und ging zu der Stelle des Waldwegs, an der ein dicker Ast quer über der Straße lag. Er zog ein sorgfältig mit Blättern und Erde getarntes Brett zur Seite und legte sich in die flache Grube darunter, zog das breite Brett wieder über sich. Kurz darauf kam das Motorengeräusch näher. Dass McCarthy keinen Flugroboterlieferdienst benutzte, sondern auf einen alteingesessenen, mit ineffizienten ökologischen Methoden geführten Bauernhof setzte, der ganz in...



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