Haensel | 2012 - Folge 01 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 64 Seiten

Reihe: Jahr der Apokalypse

Haensel 2012 - Folge 01

Botschaft aus Stein
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8387-1357-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Botschaft aus Stein

E-Book, Deutsch, Band 1, 64 Seiten

Reihe: Jahr der Apokalypse

ISBN: 978-3-8387-1357-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Was geschieht, wenn im Jahr 2012 der Maya-Kalender endet? Geht dann wirklich die Welt unter? Droht uns das 'Ende aller Zeiten'? Der Archäologe Tom Ericson glaubt nicht an solche Spekulationen. Bis er mit Geschehnissen konfrontiert wird, die sein Weltbild verändern sollen. Erst ist es nur ein faszinierendes Rätsel um eine Maya-Stele - die an einem Ort steht, an dem die Maya nie waren. Doch bald wird es für Tom zu einem Wettlauf um Leben und Tod. Nicht nur um seine eigene Existenz, sondern um die der ganzen Menschheit ... Botschaft aus Stein von Hubert Haensel

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"3. (S. 20-21)

Laute Vogelstimmen weckten den Archäologen. Er hatte, wie erwartet, nicht sonderlich gut geschlafen. Sein Nacken und der Rücken waren verspannt, doch einige Lockerungsübungen ließen den dumpfen Schmerz schnell schwinden. Erste Helligkeit fiel durch den dreieckigen Felsspalt herein. Eine vage Bewegung im Übergang zwischen Licht und Düsternis weckte Toms Aufmerksamkeit. Es waren nur zwei Eidechsen, die neugierig näherkamen, jedoch blitzschnell verschwanden, als er sich anschickte, die Höhle zu verlassen. Der Tag war noch jung und dunstverhangen, obwohl bereits erste Sonnenstrahlen durch den Nebel brachen.

Es würde wieder sehr heiß werden. Die Klimaerwärmung, fand Ericson, machte auch vor den Marquesas nicht halt. Wer das leugnete, übersah die Zeichen der Zeit. Immer noch war die Nässe überall. Tom brauchte nicht lange, bis er einige Kannenpflanzen fand, die ausreichend klares Wasser enthielten. Für eine Katzenwäsche reichte es allemal. Er aß einen Energieriegel aus seinem kleinen Vorrat. Mehr brauchte er nicht. Von einer Minute zur nächsten riss der Himmel auf. Die Kondensstreifen einer im Sinkflug befindlichen kleinen Düsenmaschine stachen durch das helle klare Blau. Tom fixierte den im Sonnenlicht aufblitzenden silbernen Fleck.

Das Flugzeug brachte neue Touristen, die lärmend die wenigen Sehenswürdigkeiten stürmen würden. Das Zeitalter der Getriebenen macht nicht einmal vor dem letzten Winkel unserer Erde halt. Tief atmete Tom Ericson ein. Er genoss die würzige Luft des neuen Morgens und die ursprüngliche Einsamkeit, die doch nur wenige Kilometer vom Lärm und der Hektik der zivilisierten Welt entfernt lag. Manchmal gefiel ihm diese moderne Welt nicht mehr. Hilfreich war sie dennoch, auch jetzt. Tom stellte eine neue Satellitenverbindung her. Die Positionsdaten auf dem kleinen Schirm bestätigten, was er schon nach dem Gewittersturm herausgefunden hatte: Eine der beiden Koordinaten aus dem halb zerfallenen Notizblock lag nur wenige Kilometer nordöstlich.

Dicht bewachsenes, nahezu undurchdringliches Gelände erstreckte sich auch in diesem Bereich. Erst weiter nördlich wurde der Regenwald spärlicher und ging in felsiges Gelände über. Tom war wieder auf die Machete angewiesen. Er kam einigermaßen gut voran. Die Sonne leckte die letzte Nässe auf. Im Gegensatz zum Vortag regte sich kein Windhauch. Vögel flatterten erschreckt auf; ihr Schimpfen begleitete den Archäologen. Mehr und mehr mischte sich das Summen von Insekten in das Krachen und Splittern, mit dem die Machete durch dichtes Bambusgestrüpp hindurchschnitt. Urplötzlich stand Tom an einer steilen Abbruchkante.

An die fünfzehn Meter fiel der scharfkantige Fels nach unten ab. Da er ohne entsprechende Ausrüstung den Abstieg nicht bewältigen konnte, war er gezwungen, einen weiten Bogen zu schlagen. Es machte ihm nichts aus. Die Jagd nach dem Unbekannten war sein Element. Er brauchte das Gefühl, vergessenen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Die Geschichte war lebendig, stetig im Fluss, und vor Überraschungen war niemand sicher, der sich ernsthaft damit befasste. Seine Dozententätigkeit an der Yale-Universität hatte er längst auf ein Minimum reduziert, aber das predigte er seinen Studenten schon im ersten Semester. Und sie hingen an seinen Lippen, weil sie einen Hauch von Abenteuer spüren konnten. Zu viel Abenteuer?"



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