Hanke Zwischen Auflösung und Fixierung

Zur Konstitution von ›Rasse‹ und ›Geschlecht‹ in der physischen Anthropologie um 1900
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8394-0626-7
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 298 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 225 mm

Reihe: Science Studies

Die Evidenz von 'Rasse' und 'Geschlecht' in der physischen Anthropologie um 1900 verdankt sich vor allem metrisch-statistischen Verfahren und mechanisch-objektiven Visualisierungen. Die materialreiche Studie analysiert die anthropologische Wissensproduktion als heterogenen, unabgeschlossenen Prozess, in dem 'rassische' und 'geschlechtliche' Differenzen hervorgebracht und gleichzeitig unterlaufen werden. Es wird eine medientheoretische und methodische Perspektive entworfen, die Diskursanalyse (Foucault) mit dekonstruktivistischer Lektürepraxis (Derrida, Butler) produktiv verbindet und an aktuelle Science Studies (Latour, Rheinberger) anknüpft.

Christine Hanke (Dr. phil.) lehrt Europäische Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam und ist Mitherausgeberin von »Nach dem Film«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diskursanalyse, Bildtheorie, Science Studies, Film und digitale Medien.

Autoren/Hrsg.

Hanke, Christine

Fachgebiete

• Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Allgemeines Geschichte der Naturwissenschaften, Formalen Wissenschaften & Technik
• Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Gender Studies, Geschlechtersoziologie
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
• Sozialwissenschaften Ethnologie | Volkskunde Volkskunde Minderheiten, Interkulturelle & Multikulturelle Fragen

Inhaltsverzeichnis

1;Inhalt;5
2;Vorwort und Dank;9
3;Einführung;13
3.1;Perspektivverschiebung;17
3.2;Wissenschaftsforschung;20
3.3;Zum epistemischen Status der Körper;21
3.4;Aufbau der Studie;26
4;Vermessung von ›Rasse‹ und ›Geschlecht‹;31
4.1;Normalismus;32
4.2;Mechanische Objektivität;33
4.3;Perspektivität;34
5;Konstitution von ›Rasse‹;37
5.1;Das exemplarische Material;38
5.2;Genauigkeitsgrade;39
5.3;Datenerhebungen an Schädeln;40
5.4;Erste vergleichende Betrachtungen;42
5.5;Ein ›klareres Bild der Verhältnisse‹ – Häufungsschemata;45
5.6;Physisch-anthropologische Unschärfen;52
5.7;Identifikation von ›Rassen‹;56
5.8;Ausdifferenzierungen und Vervielfältigungen;0
5.9;der Kategorien;61
6;Konstitution von ›Geschlecht‹;62
6.1;›Geschlecht‹ um 1900;63
6.2;Physisch-anthropologische Konstitution von ›Geschlecht‹;66
6.3;Vergeschlechtlichte Körperteile;68
6.4;Vom ›Pathologischen‹ zum ›Normalen der Rasse‹;70
6.5;Flexibilisierungen;70
6.6;Probleme bei der Identifizierung;75
7;›Rasse‹ und ›Geschlecht‹ – Verflechtungen und Überschneidungen;79
7.1;Überlagerung von Onto- und Phylogenese;80
7.2;Zwei Beiträge zur Überkreuzung von ›Geschlecht‹ und ›Rasse‹;84
7.3;Datenanordnungen;88
7.4;›Rassische‹ Fragmentierungen;92
7.5;Der ›sexuelle Unterschied‹;97
7.6;Nabelhöhe, Symphyse und Körpermitte;103
7.7;Das ›normale Becken‹;109
8;Anthropologische Konzeptionen des ›Juden‹;114
8.1;Weissenberg: »Die südrussischen Juden«;116
8.2;Profilierung des statistisch-empirischen Zugangs;117
8.3;›Kultur‹ und ›Natur‹;119
8.4;Ausdifferenzierungen ›des Juden‹;123
8.5;Weissenbergs Einsatz der Kategorie ›Geschlecht‹;127
8.6;Schiff: »Anthropologische Untersuchungen an jüdischen Kindern in Jerusalem«;131
8.7;Sukzessives Aussortieren von Gruppen;132
8.8;Hinwendung zu den ›Mädchendaten‹;135
8.9;Haar- und Augenfarben-Differenzen;137
8.10;Tschepourkovsky: »Anthropologische Studien«;140
8.11;›Rassedifferenz‹ in einer Zahl;142
8.12;›Geschlechterähnlichkeit‹;147
8.13;›Russische Mädchen‹ und ›jüdische Knaben‹;151
8.14;Objektivität und Urteil;153
9;Anthropologische Visualisierungen;167
10;Tabellen, Kurven, Häufungsschemata;171
10.1;Tabellen;172
10.2;Kurven;178
10.3;Kurvenvorformen;182
10.4;Häufungsschemata;188
10.5;Umrisszeichnungen;191
10.6;Umrisse und Linien – geometrisch und morphologisch;192
10.7;Übereinander/Ineinander;201
10.8;Übergänge;209
10.9;Fotografien;211
10.10;Schädelfotografien;215
10.11;Mediale Lücken – Fridolin;216
10.12;Serielle Repräsentationen – Nyström;222
10.13;Visualisierung des ›Typus‹ – Reche;226
10.14;Freistellungen – Asmus;228
10.15;Fotografische Narration – Macnamara;231
10.16;Plastische Visualisierungen;237
10.17;Kollmann/Büchly: Die ›Frau von Auvernier‹;239
10.18;Merkel: Ein Bewohner des Leinegaues und ein›Neuholländerinnen‹-Kopf;247
10.19;Eggeling: Ein erhängter 30-Jähriger;252
10.20;Bildgebung;257
11;Schluss;259
12;Abbildungsnachweise;263
13;Literaturverzeichnis;267

Über Autor(innen)

Hanke, Christine
Christine Hanke hat den Lehrstuhl für Digitale und Audiovisuelle Medien an der Universität Bayreuth inne und forscht in den Bereichen Medien-Widerstand, Postcolonial Studies und Bildtheorie.

Christine Hanke (Dr. phil.) lehrt Medienwissenschaften und Medientheorie an der Universität Potsdam. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Medien- und Filmtheorie sowie die Wissenschaftsgeschichte.