Heyden / Williams | Silvia-Duett - Folge 09 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 9, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

Heyden / Williams Silvia-Duett - Folge 09

In jener Nacht gab ich dir alles/Verlorene Träume der Liebe

E-Book, Deutsch, Band 9, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

ISBN: 978-3-7325-1039-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



In jener Nacht gab ich dir alles.

Frauen! Henrik van Doeren zieht verächtlich die Mundwinkel herab. Sie können ihm alle gestohlen bleiben, egal, ob sie Annelie, Melinda oder Jana heißen. Hinter dem Aussehen eines Engels verstecken sie die Seele eines Teufels. Alle sind sie da gleich! Doch halt!
Jana - sie sieht wahrhaftig nicht aus wie ein Engel, eher wie ein ... Henrik beißt sich auf die Zunge. Dass Jana aussieht wie ein halber Junge könnte ja - natürlich nur rein theoretisch - bedeuten, dass sie dann tatsächlich ein Engel wäre.
Nein, nein, nein! Henrik ist fest entschlossen, sich nicht noch einmal einwickeln zu lassen ...

Verlorene Träume der Liebe.

Ohne zu zögern, gibt Miriam dem Werben eines zwanzig Jahre älteren Mannes nach. Vielleicht liegt es daran, weil sie sich unbewusst immer nach einem starken Vater gesehnt hat und glaubt, dass Frank ihr Geborgenheit geben könnte, vielleicht hat sie sich aber auch ein bisschen von seinem Reichtum blenden lassen.
Doch Miriam merkt schnell, dass Frank ganz anders ist, als sie geglaubt hat: Er ist schwach, rücksichtslos, brutal und krankhaft eifersüchtig. Und als Miriam begreift, dass sie immer mehr zur Gefangenen dieses Mannes wird, weiß sie, dass nur eines ihr helfen kann: Flucht!
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»Du wirst Melinda vergessen, Henrik«, sagte Hella van Doeren voller Überzeugung und trat hinter ihren Bruder, der vor dem Kamin kniete und mit finsterem Gesicht zerrissene Fotos in das knisternde Feuer warf. Den mitfühlenden Händedruck seiner Schwester bemerkte er kaum. »Sie ist es nicht wert.« »Oh, mach dir um mich keine Sorgen«, erwiderte Henrik und erhob sich. »Ich werde es überleben.« »Sicher.« Sie nickte. »Es fragt sich nur, wie. Du hast sie geliebt, oder nicht?« »Habe ich das?«, kam es derart kalt zurück, dass ein eisiger Schauer über Hellas Rücken lief. »Henrik, bitte!«, rief sie verzweifelt und packte ihn an den Schultern. »Lass es nicht zu! Bitte! Du hast doch eben erst wieder angefangen, wirklich zu leben. Lass nicht zu, dass eine Frau wie Melinda dein Leben zerstört. Versteck dein Herz nicht wieder hinter einem Panzer aus Eis.« Henrik van Doeren musterte seine besorgte Schwester aus hellen, ausdruckslosen Augen. »Zum ersten Mal, seit Annelie mich verlassen hat, habe ich einer Frau wieder vertraut – nur, um ein weiteres Mal enttäuscht zu werden. Nein, Hella, so etwas wird mir nie wieder passieren.« »Henrik, kein Mensch kann ohne Liebe leben«, widersprach Hella ihrem Bruder und wusste doch schon, wie sinnlos ihre Worte waren. »Ich musste schon einmal ohne Liebe leben«, entgegnete er mit bitterem Lachen. »Und ich kann es wieder. Soll man mich doch für einen Eisklotz ohne Gefühle halten. Damit kann ich leben – mit immer neuen Enttäuschungen nicht!« »Wenn es nur das wäre.« Seine Schwester seufzte niedergeschlagen. »Aber seit der Geschichte mit Annelie wirfst du alle Frauen in einen Topf. Du verachtest sie alle und begegnest ihnen auch so, selbst denen, die es gut mit dir meinen.« Henrik lachte auf. »Gut mit mir? Mit sich selbst, meinst du wohl. Melinda ist doch der schlagende Beweis. Ich habe ihr vertraut, aber sie hat keinen Augenblick lang diese Gefühle erwidert. Sie wollte sich mit dem Eisklotz Henrik van Doeren schmücken. Du hättest den Triumph in ihren Augen sehen sollen, als ich ihr meine Liebe gestand.« »Ja, sie hat dich enttäuscht«, stimmte seine Schwester seinen bitteren Worten zu. »Aber durch sie hast du doch auch erkannt, dass deinem Leben etwas fehlt, oder etwa nicht?« »Durchaus nicht, Hella, durchaus nicht. Das alles hat mir nur gezeigt, wie recht ich hatte!« »Du bist verletzt, das ist verständlich«, meinte Hella. »Vielleicht solltest du erst einmal etwas Abstand gewinnen. In ein paar Wochen siehst du sicher alles ganz anders, Henrik.« Er lachte auf. »Was soll ich tun? Mich in ein Mauseloch verkriechen und dann mein Schicksal beweinen?« »Warum fährst du nicht für ein paar Tage nach Estersum, in deine Kate?«, schlug sie vor. »Dort hast du Gelegenheit, über alles nachzudenken und mit dir ins Reine zu kommen.« Henriks Blick schien in eine weite Ferne zu gleiten. »Estersum«, wiederholte er leise, und es klang beinahe sehnsüchtig. »Ja, das ist eine gute Idee. Estersum …« Die alte, schon recht windschiefe Kate mit den kleinen Butzenfenstern und dem tief herabgezogenen Strohdach lag einsam, den Blicken der Welt entzogen, zwischen einem ausgedehnten Waldgebiet und einem der letzten, noch intakten Moore. Auf Kilometer im Umkreis gab es keine Nachbarn, nur ein kleines Dorf lag auf der anderen Seite des Waldes, fast schon an der holländischen Grenze. Niemand wusste mehr, wer diese Behausung einst errichtet hatte, denn die Gegend eignete sich weder für die Landwirtschaft noch für die Viehzucht. Henrik van Doeren war das gleich. Er liebte diese Kate, gerade weil sie so einsam lag, so völlig außerhalb der Welt. Und als er wenige Tage nach der Unterhaltung mit seiner Schwester den großen Schlüssel vom Balken nahm und in das Schloss des breiten Holztores schob, das fast ein Drittel der gesamten Hauswand einnahm, war er nur froh, endlich hier zu sein. Hier konnte er sich verkriechen und versuchen, zu vergessen. Alles vergessen – vor allem Melinda Brink. Die schöne Melinda, die jetzt wohl im Begriff war, ein Star zu werden – und das nur, weil ihr gelungen war, was seit Jahren etliche Frauen vergeblich versucht hatten: sein Herz zu erobern. Ja, Hella hatte recht, es würde gut sein, sich für eine Weile von allem zurückzuziehen, vor allem aus dem öffentlichen Leben, in das er als immens reicher Guts- und Gärtnereibesitzer so fest eingebunden war. Es würde gut sein, sich hier zu verkriechen, wo nur wenige ihn kannten und diese wenigen seine Freunde waren. *** »Bitte?« Jana Haagen vergaß vor Überraschung beinahe den Mund zu schließen, und nur langsam senkte sich die Gabel in ihrer Hand wieder auf den Teller zurück, während sie ihr süffisant lächelndes Gegenüber ungläubig anstarrte. »Was sagten Sie eben, Roderich?« Roderich Mellenbroichs Lächeln vertiefte sich ein wenig. Er war zweifellos ein attraktiver Mann und sich seiner selbst sehr sicher. Allerdings konnte Jana sich mit seinem arroganten Gehabe nicht sonderlich anfreunden, auch wenn sie ihn ansonsten recht nett und umgänglich fand. »Ich bitte Sie, meine Frau zu werden, Jana«, wiederholte Mellenbroich die Frage, die Jana so erschüttert hatte. »Guter Gott, Roderich«, entfuhr es seiner hübschen Begleiterin entgeistert, »wir kennen uns doch kaum!« »Ich weiß.« Mellenbroichs Stimme blieb ruhig, und dass er auch sonst keine Gefühlsregung zeigte und sich nicht einmal beim Essen stören ließ, gefiel Jana überhaupt nicht. »Aber wir kennen uns gut genug, um zu erkennen, dass wir vom selben Schlag sind, nicht wahr?« »Vom selben Schlag?«, wiederholte sie und hob in unnachahmlicher Art die linke Augenbraue. Im Gegensatz zu den meisten Männern, die bisher ihr Leben verunsichert hatten, beeindruckte Mellenbroich sie nicht im Geringsten. Er lächelte weiter, als sei sie ein kleines Kind, dem er geduldig auf eine äußerst dumme Frage antworten sollte. »Wir stehen auf der gleichen Stufe des Systems, und deshalb glaube ich, dass wir beide eine sehr gute Ehe führen werden, auch wenn ich etwas älter bin als Sie, Jana.« Jana fegte die kleine Koketterie mit seinem Alter – immerhin war Mellenbroich fast fünfzig, wenn man ihm das auch nicht ansah – mit einer unwilligen Handbewegung beiseite. »Ach, dann schwebt Ihnen also keine Liebesheirat vor?«, stellte sie lauernd fest. »Natürlich nicht. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Sie sehr reizvoll finde, meine Gute. Aber Liebe – du lieber Himmel, im Augenblick könnte ich Ihnen wohl nichts anbieten, was Sie weniger wünschten, nicht wahr?« Jana wusste, dass er auf ihre unglückliche Liaison mit dem jungen Maler Stephan Freith anspielte, der in ihr von Anfang an nur die reiche Tochter eines noch reicheren Vaters gesehen hatte. Sie war verliebt genug gewesen, seinen Schmeicheleien und Liebesschwüren zu glauben, und hatte lange gebraucht, diesen Mann zu durchschauen. »Allerdings«, gab sie zurück und konnte den enttäuschten und wütenden Unterton in ihrer Stimme nicht ganz verbergen. »Eine sehr unangenehme Geschichte, ich weiß.« Mellenbroich nickte, ohne jedoch das geringste Mitgefühl zu zeigen. »Ich kenne diese Situation. Zu oft habe ich sie selbst erfahren müssen und deshalb sollten Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass Sie Ihr Glück nur an der Seite eines Mannes finden werden, der wie Sie ist – der zu Ihnen passt. Wir beide, liebe Jana, haben vieles gemeinsam, und wir könnten einander viel geben.« »Verzeihen Sie, aber ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Roderich.« Jana hatte sich von ihrer Überraschung erholt und nippte an ihrem Wein. »Nein?« Etwas verblüfft legte Mellenbroich endlich sein Besteck ab und sah sie an. »Aber mein liebes Kind, das ist doch ganz einfach. Sie sind nicht nur die Tochter einer meiner besten Geschäftsfreunde, Sie entstammen zudem auch noch einer erstklassigen Familie. Ihre verstorbene Mutter war, wenn ich mich nicht irre, sogar eine niederländische Baroness, oder nicht? Eine Verbindung mit Ihnen würde meinem Renommee also sehr gut bekommen, was wiederum auf eine Intensivierung profitabler Geschäftsabschlüsse hoffen ließe. Für einen Mann wie mich ist es immer von Vorteil, nicht nur eine schöne Frau, sondern auch eine mit erstklassigen Verbindungen zu heiraten.« Jana nickte. »Das leuchtet mir ein. Und was hätte ich von dieser Verbindung?« »Eine gesicherte Zukunft, meine Liebe – und vor allen Dingen wären die Stephan Freiths dieser Welt keine Gefahr mehr für Sie. Denn ich, das dürfen Sie mir glauben, bin an Ihren finanziellen Angelegenheiten nicht interessiert.« Ihr Gesicht verfinsterte sich ein wenig, als Stephans Name fiel. Was Mellenbroich sagte, war so sehr wahr, dass es ihr fast das Herz abschnürte. »Eine schöne Frau wie ich ist offenbar kein Mensch mehr, sobald sie Geld hat«, meinte sie verbittert. »Sie werden Männer wie Stephan Freith nicht ändern. Sie werden nur Gefahr laufen, immer wieder auf einen von Ihnen hereinzufallen. Ich biete Ihnen einen sicheren Hafen, mein Kind.« »Ein sicherer Hafen?« Eine verlockende Vorstellung für Jana in ihrer augenblicklichen Verfassung. »Ich sollte Sie warnen, Roderich. Ich bin fest entschlossen, mich nie mehr zu verlieben, mich nie mehr so demütigen und verletzen zu lassen.« »Ich erwarte nicht, dass...


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