Hoffmann | Heute Nacht kann alles passieren! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Hoffmann Heute Nacht kann alles passieren!


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5798-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5798-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der erfolgreiche Schriftsteller Brendan Quinn kann seinen Blick nicht von der hübschen Kellnerin Amy lösen. Allerdings gehört sie in ihrem sexy Outfit einfach nicht in diese Hafenkneipe! Eher schon auf sein Boot. Auch wenn er weiß, dass er dann kein Auge zutun wird ...



Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
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1. KAPITEL

Brendan Quinn saß in einer dunklen Ecke des „Longliner Tap“ und beobachtete die Stammgäste bei ihrem Freitagabendvergnügen. Der Longliner war ein beliebter Treffpunkt für Fischer und deren Familien und lag im Hafengebiet von Gloucester, Massachusetts, der Heimat der nordatlantischen Schwertfischerflotte.

Sein eigenes Boot, die Mighty Quinn, lag nur wenige Hundert Meter von der Bar entfernt am Pier vertäut. Jetzt, Anfang Dezember, war es bereits recht kalt draußen, aber auf dem ehemaligen Fischerboot seines Vaters war es warm und gemütlich – der perfekte Ort, um sein neues Buch zu Ende zu schreiben.

Er war in den Longliner gegangen, um noch einmal mit den Familienangehörigen und Freunden der Fischer zu sprechen, die er porträtiert hatte, in der Hoffnung, möglichst anschaulich über die Gefahren und Abenteuer berichten zu können, mit denen die Männer bei ihrer Arbeit auf hoher See konfrontiert wurden. An diesem Abend hatte er bereits sechs verschiedene Leute interviewt und sich zwischen den Gesprächen auf Zetteln Notizen gemacht. Dazu hatte er den Leuten Bier spendiert, damit sie gesprächiger wurden.

Jetzt wollte er sich nur noch entspannen und die Atmosphäre in sich aufnehmen. Die Mehrheit der Fischer aus Gloucester, die normalerweise dieses Lokal besuchten, war bereits wegen der Saison Richtung Süden gefahren, doch ein paar Nachzügler waren noch da, die für den Winter keinen Job auf einem Boot gefunden hatten. Es waren Männer, die es gewohnt waren, hart zu arbeiten und noch ausgelassener zu feiern. Außerdem waren da noch die Freundinnen und Frauen derer, die fort waren. Sie kamen in die Bar, um ihre Einsamkeit mit den anderen Frauen zu teilen, die verstanden, was sie durchmachten.

Brendan heftete seinen Blick auf eine blonde Kellnerin, die sich mit einem hoch über ihren Kopf gehaltenen Tablett voller Biergläser einen Weg durch die Menge bahnte. Im Lauf des Abends hatte er immer wieder zu ihr hingesehen. Sie hatte etwas an sich, das nicht recht hierher passte. Obwohl sie die Standardkleidung trug – Leinenschürze, enge Jeans und ein tief ausgeschnittenes hautenges T-Shirt –, schien sie nicht hierher zu gehören.

Es lag nicht an ihrem Haar, das honigblond gefärbt war, oder am Make-up, den dunklen Augen und den hellroten Lippen. Nicht einmal an den drei Ohrringen, die sie in jedem Ohr trug. Brendan beobachtete, wie sie an einem Tisch mit Rowdys Drinks servierte. Es hatte damit zu tun, wie sie sich bewegte. Ihre Bewegungen waren ganz anders als die der übrigen Kellnerinnen, die ihre Hüften schwangen und ihre Brüste provozierend vorstreckten. Im Gegensatz zu ihnen war diese Frau anmutig, kultiviert und keineswegs provozierend. Sie schien beinah wie eine Tänzerin dahinzugleiten. Der Bogen ihres langen Halses und die Drehung ihres Arms verstärkten die Illusion, dass sie nicht einer Horde Wasserratten Bier servierte, sondern bei einer Ballettaufführung über die Bühne schwebte.

Sie wandte sich vom Tisch ab, und Brendan hob die Hand, neugierig genug auf sie, um noch ein Bier zu bestellen. Doch kaum hatte er Blickkontakt zu ihr hergestellt, packte einer der Seeleute sie von hinten und zog sie auf seinen Schoß. Sofort waren seine Pfoten überall auf ihr.

Während sich diese geschmacklose Szene entfaltete, stöhnte Brendan innerlich. Die Situation geriet außer Kontrolle, aber niemand schien deswegen besorgt. Daher fiel ihm nur eine Lösung ein. „Wie ich Schlägereien hasse“, murmelte er. Dann stand er auf und ging zu dem Tisch.

„Nehmen Sie die Hände von der Lady“, befahl er.

Der Betrunkene sah auf und grinste höhnisch. „Was hast du gesagt?“

„Ich sagte, nehmen Sie die Hände von der Lady.“

Die Kellnerin berührte Brendans Arm. Brendan war erstaunt, wie jung sie wirkte. Aus irgendeinem Grund hatte er ein Gesicht erwartet, dem man die Jahre harter Arbeit und anstrengenden Lebens ansehen konnte. Stattdessen war ihre Haut so glatt, dass er beinahe versucht war, sie zu berühren, um herauszufinden, ob sie echt war.

„Ich komme schon zurecht“, sagte sie. „Sie brauchen sich nicht einzumischen. Ich bin sehr gut in Konfliktlösungen und interpersoneller Kommunikation. Ich habe mal ein Seminar darüber besucht.“

Ihre Stimme war tief und heiser. Sie klang nach Whiskey in einer kalten Nacht, warm und angenehm. Brendan nahm ihre Hand und zog sie hoch. „Gehen Sie“, forderte er sie auf. „Ich kümmere mich darum.“

Diesmal packte sie seine Jackenaufschläge. Ihre Berührung sandte einen Stromstoß seinen Arm hinauf. „Nein, ehrlich. Ich werde allein damit fertig. Es ist nicht nötig, sich zu prügeln. Gewalt ist nie die Lösung.“ Sie sah ihn mit ihren unglaublich blauen Augen an. „Bitte.“

Brendan war unschlüssig, was er tun sollte. Es entsprach nicht seiner Natur, einfach eine Frau in Not im Stich zu lassen. Schließlich war er mit all den Märchen von den Heldentaten und der Ritterlichkeit der Quinns groß geworden. Er stellte fest, dass die übrigen Gäste schweigend zusahen und gebannt darauf warteten, ob er davonlaufen oder bleiben und kämpfen würde. Doch im nächsten Moment wurde ihm die Entscheidung abgenommen.

Als er sich wieder der Kellnerin zuwandte, registrierte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Eine Bierflasche kam in seine Richtung geflogen, und er duckte sich. Die Flasche sauste an seinem Ohr vorbei und traf einen der Betrunkenen am Tisch. Dann brach die Hölle los.

Die Kellnerin schnappte sich einen Bierkrug und leerte ihn über dem Kopf des Angreifers aus. Brendan wich einer weiteren Flasche aus, dann einer Faust, ehe er sich doch einen Hieb ans Kinn einhandelte. Entschlossen, sich zurückzuziehen, bevor einer von ihnen ernsthaft verletzt wurde, packte er die Kellnerin am Arm und zerrte sie aus dem Zentrum der Rauferei heraus. Doch sie riss sich los, sprang einem der Betrunkenen auf den Rücken und boxte ihn mit den Fäusten auf die Ohren.

„Verdammt, ich hasse Schlägereien“, murmelte Brendan wieder. Am liebsten wäre er einfach verschwunden. Aber er konnte die Kellnerin nicht hier zurücklassen. Sie schwang gerade ein Tablett wie ein Ninja seine Waffe. Sie schlug es einem der Betrunkenen auf den Kopf und trat einem anderen auf den Fuß, als er seinem verletzten Freund zu Hilfe eilen wollte.

Niemand schien um die Sicherheit der Frau besorgt. Die Gäste, die nicht in die Rauferei verwickelt waren, feuerten sie an. Die übrigen Kellnerinnen saßen auf dem Tresen, um besser sehen zu können. Ein Barkeeper telefonierte, wahrscheinlich mit der Polizei, während der andere einen Baseballschläger hervorholte und ihn bedrohlich schwang. Angesichts der eskalierenden Schlägerei fragte Brendan sich jedoch, ob die Polizei rechtzeitig eintreffen würde.

Als ein stämmiger Fischer die Kellnerin von hinten packte und hochhob, machte Brendan einen Schritt vorwärts. Sie trat dem Kerl mit dem Absatz ihres Stiefels gegen die Kniescheibe und schrie um Hilfe. Zwar riet eine innere Stimme Brendan, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, doch ahnte er bereits, dass er gleich mitten im Getümmel enden würde.

Der Rüpel, der das Ganze ausgelöst hatte, befand sich inmitten der Rauferei. Brendan sah, wie er sich auf die Kellnerin zubewegte. Der Kerl rief ihr etwas zu und holte aus, um sie zu schlagen. Obwohl Brendan nicht gerade scharf darauf war, den Ritter in schimmernder Rüstung zu spielen, konnte er sich nicht beherrschen. Eine Frau zu schlagen war inakzeptabel. Er trat zwischen den Mann und die Kellnerin.

„Denken Sie nicht einmal daran“, warnte Brendan ihn.

„Wollen Sie mich aufhalten?“, knurrte der Mann. „Sie und welche Armee?“

„Keine Armee“, erwiderte Brendan. „Nur ich.“ Er boxte dem Kerl direkt auf die Nase, sodass er vor Schmerz aufheulte und sich die blutige Nase hielt.

Brendan drehte sich zu dem Koloss um, der die Kellnerin festhielt. Ein Schlag auf die linke Niere genügte, damit der Kerl sie losließ. Brendan packte ihren Arm, doch zu seinem Entsetzen wich sie zurück.

„Lassen Sie mich los!“, schrie sie.

Er packte sie erneut. „Zwingen Sie mich nicht, Sie hier rauszutragen. Denn das werde ich nicht tun.“ So hatte es angefangen – erst bei Conor, dann bei Dylan. So waren sie dem Charme einer Frau erlegen und hatten sich verliebt. Beide hatten eine Frau aus einer Notsituation gerettet, und danach war nichts mehr wie vorher gewesen. Auf keinen Fall wollte Brendan den gleichen Fehler begehen.

„Ich werde nicht mitkommen! Ich kann mich um mich selbst kümmern!“ Fluchend trat sie jetzt ihm auf den Fuß.

Schmerz durchzuckte sein Bein. Brendan biss die Zähne zusammen und bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Hören Sie, ich werde es nicht noch einmal sagen.“ Diesmal packte er ihren Arm fester und zerrte sie zur Tür.

„Hilfe!“, schrie sie. „Hilfe!“

„Ich werde es nicht tun“, sagte Brendan leise. „Ich werde Sie nicht über die Schulter werfen und raustragen. Denn wenn ich das tue, ist es mit meiner Freiheit aus.“

„Hilfe! Er kidnappt mich!“

„Ach zur Hölle.“ Er blieb stehen, bückte sich, umfasste ihre Beine und warf sich die Frau über die Schulter. Ein paar Gäste, die nicht in die Schlägerei verwickelt waren, feuerten ihn an; einige warfen mit Popcorn. Mit einem angespannten Lächeln winkte Brendan ihnen zu, riss die Tür auf und marschierte in die kalte Nacht hinaus.

Das Geräusch näher kommender Sirenen signalisierte ihm, dass sie die Bar gerade noch rechtzeitig verlassen hatten.

„Lassen Sie mich herunter“, befahl die Kellnerin zappelnd und tretend.

...



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