E-Book, Deutsch, Band 5, 130 Seiten
Reihe: Die QuinnsDigital Edition
Hoffmann Mein Traumlover
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5800-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 5, 130 Seiten
Reihe: Die QuinnsDigital Edition
ISBN: 978-3-7337-5800-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieser Mann ist jede Sünde wert - gut aussehend, charmant, mit einer männlichen Ausstrahlung, die jede Frau faszinieren muss. Und so überlegt die hübsche PR-Beraterin Lily nicht lange und gibt der Versuchung nach: Auf dem Rückweg von einer Party haben sie und Brian Quinn heißen Sex. Hinter den getönten Scheiben einer eleganten Limousine lieben sie sich voller Lust. Zu spät erfährt Lily, dass ihr Traumlover beruflich ihr größter Widersacher ist ...
Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Im Nachrichtenraum herrschte kontrolliertes Chaos, als Brian ihn durchquerte. Die Wochenenden waren immer ein wenig verrückt, weil die Redakteure bei WBTN-TV dann mit einer Notbelegschaft zusammenarbeiteten. Auf dem Weg zu seinem Schreibtisch zupfte Brian am gestärkten Kragen seines Hemdes, der an seinem Hals scheuerte. Er trug nicht oft einen Smoking, und wenn, dann empfand er es als äußerst unbequem.
Im Vorbeigehen betrachtete er sich in einer verglasten Tür. Ein Smoking hatte tatsächlich eine unbestreitbare Wirkung auf Frauen, doch er fragte sich, was an einem schwarzen Smoking und einer Fliege so besonders war. Ein Smoking war in seinen Augen nicht ungewöhnlicher als ein weißes T-Shirt und ausgewaschene Jeans. Brian runzelte die Stirn. Auch diese Kombination schienen Frauen zu mögen. Und natürlich guten alten Boxershorts.
Zu schade, dass es keine private Feier ist, auf die ich gehe, dachte er. Dann hätte sich das gestärkte Hemd wenigstens am Ende bezahlt gemacht. Obwohl bei der Wohltätigkeitsveranstaltung heute Abend viele schöne Frauen sein würden, besuchte Brian sie aus beruflichen Gründen. Und er trennte strikt zwischen Beruf und Vergnügen.
„Wow!“
Er entdeckte links von sich Taneesha Gregory, die sich über die Trennwand ihres Arbeitsabteils lehnte. Sie lächelte breit, und ihre braunen Augen leuchteten amüsiert. Taneesha war seine Lieblingskamerafrau – oder Kameragöttin, wie sie sich selbst bezeichnete. Frech und furchtlos drängelte sie sich für die beste Aufnahme oft zwischen den männlichen Kollegen hindurch, um mit der Kamera die Reaktion eines Interviewten auf eine Frage einzufangen. Wenn es um knallharten Enthüllungsjournalismus ging, war Taneesha diejenige, die Brian für die Bilder haben wollte.
„Fang gar nicht erst an“, warnte er sie und drohte ihr mit dem Finger.
„Du bist klasse“, sagte sie und klatschte lachend in die Hände. Sie kam aus ihrem Minibüro und rückte seine Fliege gerade. „Aber ich finde, ein Smoking ist für eine Nachrichtensendung am Wochenende ein bisschen übertrieben. Ich habe gehört, du moderiest morgen Abend die Elf-Uhr-Nachrichten.“
„Ja, aber dafür ist der Smoking nicht gedacht. Ich arbeite an einer Story.“
„Ich hoffe, du brauchst mich nicht dafür, denn du weißt ja, ich trage kein …“
„ … Kleid“, beendete er den Satz für sie. „Ja, ich weiß. Das letzte Mal hast du eines auf deiner Hochzeit angehabt.“
„Allerdings“, bestätigte sie und wischte ihm einen Fussel von der Schulter. „Und ich habe Ronald versprochen, dass ich eines zu unserer Silberhochzeit tragen werde. Bis dahin sind es noch elf Jahre.“
„Keine Sorge“, beruhigte Brian sie. „Ich verfolge heute Abend nur eine Spur. Richard Patterson, der niederträchtige Bauunternehmer, veranstaltet einen Wohltätigkeitsball. Ich werde einfach uneingeladen hingehen und mir seine Gäste mal ansehen.“
Taneesha stöhnte. „Bist du immer noch an dieser Story dran? Wenn der Boss herausfindet, dass du Patterson nachstellst, reißt er dir den Kopf ab. Oder hast du schon vergessen, wie viel Geld für Werbung Patterson in diesen Sender steckt?“
„Er hat sechs Fast-Food-Restaurants und einen Autohandel, und die beiden machen nur einen Bruchteil seines Gesamtgeschäftes aus. Im Übrigen gehört es zur Politik dieses Senders, dass die Verkaufsabteilung unabhängig von der Nachrichtenabteilung arbeitet.“
„In der Theorie, aber ohne Werbung würde WBTN nicht existieren, und du könntest deine Nachrichten von Beacon Hill herunterbrüllen.“
„Ich weiß, dass da eine Story ist“, erklärte Brian ernst. „Ich kann es fühlen. Ich werde ihn in die Enge treiben und abwarten, was passiert. Was kann dieser Emporkömmling denn schon machen, die? Ich glaube nicht, dass er auf mich losgehen wird.“
„Bist du verrückt? Die werden dich rauswerfen, ehe du …“
„Findest du nicht, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Aufklärung hat? Drei andere Bauunternehmer haben sieben Jahre vor Gericht verbracht, um eine Baugenehmigung für dieses Grundstück zu bekommen. Patterson kauft es, und das Bebauungsverbot wird innerhalb weniger Wochen aufgehoben. Ich will wissen, wie viel es ihn gekostet hat, und wer das Geld bekommen hat.“
„Leute wie Patterson verwischen ihre Spuren sorgfältig.“
„Zwielichtige Grundstücksgeschäfte, Verhandlungen in Hinterzimmern und viel Geld, das den Besitzer wechselt … Früher oder später werden diese Kerle nachlässig und machen einen Fehler. Pattersons Geschäfte gehen jedes Mal zu glatt über die Bühne. Mein Schwager Rafe Kendrick ist ebenfalls Bauunternehmer, und auch er meint, was Patterson macht, sei nicht legal.“
„Dir ist hoffentlich klar, dass der Besitzer dieses Senders und Patterson alte Freunde sind. Vielleicht solltest du dir lieber Gedanken um deine Karriere machen.“
Brian lachte. „Ich bin in nur einem Jahr der beste Enthüllungsjournalist in Boston geworden und sorge für Einschaltquoten. Die werden mich nicht feuern.“
„Aber möglicherweise werden sie dir den Job des Wochenend-Moderators nicht anbieten. Und du weißt ja, dass der Wochenend-Moderator derjenige ist, der Bills Posten einnimmt, wenn er sich in zwei Jahren zur Ruhe setzt.“
Die Gerüchte kursierten seit den letzten Einschaltquoten im Sender, doch Brian versuchte, sie zu ignorieren. „Meinst du etwa, ich will vor der Kamera sitzen und für den Rest meines Berufslebens Nachrichten vorlesen?“
„Das Gesicht dafür hast du jedenfalls“, meinte Taneesha und tätschelte ihm scherzhaft die Wange.
Ihre Worte überraschten ihn nicht. Er war die Karriereleiter bei WBTN rasch hinaufgeklettert, und obwohl er gern glauben würde, dass es an seinen journalistischen Fähigkeiten lag, ahnte er doch, dass es viel mit seinem Aussehen zu tun hatte. Die Umfragen sagten alles. Er war bei den Frauen zwischen einundzwanzig und neunundvierzig der beliebteste Fernsehjournalist der ganzen Stadt. Und seine Beliebtheit beim männlichen Publikum war auch nicht allzu gering. Die Frauen der Zielgruppe mochten sein Aussehen, und den Männern gefiel, dass er ein ganz normaler Kerl aus Southie – die Abkürzung für South Boston, das Arbeiterviertel – war. Die Menschen aus Boston glaubten Brian Quinn, dass er ihnen die Wahrheit sagte.
„Ich mag ja das richtige Gesicht dafür haben, aber es liegt mir nicht. Ebenso wenig wie es dir liegt, hinter einer Studiokamera zu stehen. Du bist wie ich – wir sind beide gern draußen in den Straßen.“
„Wenn du die Beförderung nicht willst, wieso arbeitest du dann so hart?“
Brian zuckte mit den Schultern. „Weil ich gern der Erste bin, der Bescheid weiß.“
„Taneesha! Feueralarm in Dorchester! Dein Einsatz.“
Taneesha drehte sich um und winkte einem der Reporter zu, der zur Tür rannte. „Dann los.“ Sie lächelte Brian an. „Wenn du die Story bringst, vergiss deine Lieblingskameragöttin nicht. Ich werde Patterson die Kamera so dicht unter die Nase halten, dass wir seine Gedanken lesen können.“
„Du wirst dabei sein“, versprach Brian und schaute ihr nach, wie sie zum wartenden Übertragungswagen eilte. Dann zog er seine Schreibtischschublade auf und nahm sein Diktafon heraus. Er legte eine neue Kassette ein und hielt inne, um über Taneeshas Worte nachzudenken.
Er wusste, dass das Management Pläne mit ihm hatte und er auf dem besten Weg war, „das Gesicht von WBTN-TV“ zu werden. Bis zu diesem Moment hatte ihn sein meteoritenhafter Aufstieg in Atem gehalten. Doch was Brian wollte, war kein Moderatorenjob, selbst wenn das viel Geld bedeutete und ein hohes Ansehen in der Stadt. Was ihn wirklich interessierte, war eine gute Story.
Nach dem Studium hatte er sich entschlossen, für Zeitungen zu arbeiten. Also hatte er Erfahrungen bei kleinen Zeitungen in Connecticut und Vermont gesammelt. Aber er hatte zurück nach Boston gewollt, und als man ihm für den Einstieg einen Job als Nachrichtenschreiber bei WBTN angeboten hatte, hatte er angenommen. Damals hatte er nicht damit gerechnet, dass er so schnell Karriere machen würde.
Brian steckte das Diktafon in die Tasche seiner Smokingjacke und nahm den Wagenschlüssel aus seiner Hosentasche. Auf dem Weg zur Tür ging ihm Taneeshas Warnung durch den Kopf. Er arbeitete seit über einem Jahr mit ihr zusammen, und er hatte sich stets auf sie verlassen können, wenn es um eine Story oder einen persönlichen Rat ging. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass seine Karriere entgegen der öffentlichen Meinung nicht in die richtige Richtung lief. Und Brian vertraute seinem Instinkt.
Er könnte jederzeit kündigen, sich einen Job bei einer seriösen Zeitung suchen und sich wieder hocharbeiten. Aber er war dreißig Jahre alt. In diesem Alter sollte man sein Leben in geordnete Bahnen gelenkt und seine Prioritäten gesetzt haben. Andererseits war er auch nicht in einer normalen Familie aufgewachsen, also war das wohl eine geeignete Entschuldigung.
Das Leben bei den Quinns hatte allen sechs Brüdern beigebracht, von einem Moment zum nächsten zu leben. Ihr Vater, Seamus, war nur selten zu Hause gewesen, sein Job als Fischer hielt ihn manchmal wochenlang von zu Hause fern. Brians Mutter hatte die Familie verlassen, als Brian erst drei war. Er und seine Brüder waren allein aufgewachsen, und der Älteste von ihnen, Conor, war eine Art Elternersatz gewesen.
Sie alle hatten hier und da ihre Schwierigkeiten gehabt, doch Brian und Sean, sein Zwillingsbruder, waren die Wildesten gewesen. Sie hatten es zu einem beeindruckenden Vorstrafenregister wegen...