Howard | Der Traum der Mackenzies | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 203 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Howard Der Traum der Mackenzies


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95576-595-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 203 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-595-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als die schöne Maris Mackenzie die Augen aufschlägt, kann sie sich an nichts erinnern. Schon gar nicht, wie sie in dieses Motelzimmer kommt und warum ein attraktiver Unbekannter neben ihr im Bett liegt! Erst allmählich kehrt ihr Gedächtnis zurück. Und damit ihre Angst. Denn sie und Alex MacNeil befinden sich in Lebensgefahr ...



Seit Linda Howards Karriere als vielfach beachtete Autorin begann, hat sie mehr als 25 Romane geschrieben, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben und millionenfach verkauft wurden. Zahlreiche Auszeichnungen sprechen für den internationalen Ruhm, den sie durch ihr Schaffen erreicht hat. Zusammen mit ihren Mann und zwei Golden Retrievers lebt sie in Alabama.

Howard Der Traum der Mackenzies jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Der Schmerz hämmerte unablässig in ihrem Kopf, gegen ihre Schläfen, hinter ihren Augen. Ihr war übel, selbst ihr Magen rebellierte gegen den Aufruhr.

"Ich habe Kopfweh." Maris Mackenzie sprach es in ihrer Verwirrung laut aus. Sie bekam nie Kopfschmerzen; trotz ihrer grazilen Statur hatte sie die Konstitution der starken Mackenzies geerbt. Dieser unerträgliche Druck war etwas so Ungewöhnliches, dass Maris die Worte unwillkürlich über die Lippen kamen.

Die Augen öffnete sie nicht. Sie brauchte nicht auf die Uhr zu schauen. Der Wecker hatte noch nicht geklingelt, es war also auch noch nicht Zeit zum Aufstehen. Vielleicht, wenn sie noch ein wenig schlief, würden die Schmerzen verschwinden.

"Ich hole dir ein Aspirin."

Erschrocken riss Maris die Augen auf, eine Bewegung, die ihr Kopf mit einem ziehenden Stechen quittierte.

Die Stimme war eindeutig männlich. Noch mehr erstaunte Maris, dass die Worte direkt neben ihr erklangen, genau gesagt, der Mann hatte nur geflüstert, ganz nah an ihrem Ohr. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut fühlen. Die Matratze bewegte sich, als sich der Mann aufsetzte.

Sie hörte ein leises Klicken, und die Nachttischlampe war eingeschaltet. Das Licht löste eine Art Explosion in Maris' Schädel aus. Hastig kniff sie die Augen zusammen, doch zuvor erhaschte sie einen Blick auf den nackten Oberkörper eines Mannes mit breiten Schultern und kurzen, dichten dunklen Haaren.

Verwirrung und Furcht ergriffen von ihr Besitz. Wo war sie? Viel wichtiger – wer war er? In ihrem Schlafzimmer befand sie sich nicht, das hatte Maris sofort erkannt. Das Bett, in dem sie lag, war zwar bequem, aber es war nicht ihres.

Die Lüftung sprang ratternd an, als der Mann auch im Bad Licht machte. Maris wagte es nicht, die Augen zu öffnen und verließ sich stattdessen auf ihre anderen Sinne, um sich zu orientieren. Ein Motel also. Und das leise Rauschen musste vom Heizungsgebläse stammen.

Sie hatte schon in vielen Motels geschlafen, aber noch nie mit einem Mann. Wieso war sie überhaupt in einem Motel, anstatt in ihrem gemütlichen kleinen Haus in der Nähe der Ställe? Normalerweise schlief Maris in Motels, wenn sie wegen ihres Jobs unterwegs war. Da sie sich allerdings vor zwei Jahren in Kentucky niedergelassen hatte, reiste sie eigentlich nur noch, wenn sie nach Hause fuhr, um die Familie zu besuchen.

Das Nachdenken strengte sie an. Und ihr fiel keine Erklärung ein, warum sie zusammen mit einem fremden Mann in einem Motelzimmer schlafen sollte.

Scham und Enttäuschung blitzten in ihrem halb betäubten Bewusstsein auf. Maris ließ sich nicht leichtsinnig mit Männern ein. Dass sie es nun offenbar doch getan hatte, entsetzte Maris. Darüber hinaus konnte sie sich nicht einmal daran erinnern – mit einem völlig fremden Mann musste sie die Nacht verbracht haben.

Sie sollte zusehen, dass sie von hier wegkam, aber seltsamerweise fehlte ihr die Energie, um aus dem Bett zu springen und die Flucht zu ergreifen. Flucht? Eine bizarre Wortwahl. Sie konnte doch gehen, wann immer und wohin immer sie wollte … wenn sie es nur schaffen würde, sich aufzuraffen. Sie fühlte sich schwer, ihr Körper wollte nichts anderes als liegen bleiben. Irgendetwas musste sie tun, dessen war Maris sich sicher. Nur, sie wusste nicht, was. Mit den Kopfschmerzen ging auch Schwindel einher, sie schien keinen klaren Gedanken fassen zu können.

Die Matratze bewegte sich erneut, dieses Mal auf Maris' Seite, als der Mann sich auf die Bettkante setzte. Vorsichtig öffnete Maris die Augen einen Spalt und wappnete sich gegen den Schmerz, doch der war gar nicht mehr so schlimm, wie sie erwartet hatte. Mit halb geschlossenen Lidern betrachtete sie den großen Mann, der so nahe neben ihr saß, dass sie seine Körperwärme durch die Bettdecke fühlen konnte, unter der sie lag.

Er hatte ihr das Gesicht zugewandt. Jetzt konnte sie mehr als nur seinen Rücken sehen. Unwillkürlich weiteten sich ihre Augen.

Irgendwoher kannte sie diesen Mann doch.

"Hier, nimm." Er hielt ihr das Aspirin auf der offenen Handfläche hin. Seine Stimme war tief, ein samtener Bariton, und auch wenn Maris nicht glaubte, schon einmal mit ihm gesprochen zu haben, kam ihr die Stimme doch bekannt vor.

Mit unsicheren Fingern nahm sie die Tablette und steckte sie sich in den Mund. Sofort musste Maris das Gesicht verziehen – wegen des bitteren Geschmacks und über ihre eigene Dummheit. Natürlich kam ihr seine Stimme bekannt vor. Schließlich lag sie im Bett mit ihm, da konnte sie schon davon ausgehen, sich wenigstens mit ihm unterhalten zu haben. Auch wenn sie sich nicht daran erinnerte, wie und wo sie ihn getroffen hatte und wie sie in das Motelzimmer gekommen war.

Jetzt hielt er ihr ein Glas Wasser hin. Sie wollte sich zum Trinken aufsetzen, doch in ihrem Kopf dröhnte es so stark, dass sie mit einem Wimmern zurücksank und die Hand an die Stirn legte. Was war nur los mit ihr? Sie war doch nie krank. Dass ihr Körper sich plötzlich so unkooperativ gab, verstörte Maris.

"Komm, ich helfe dir." Er schob einen Arm unter ihre Achseln und zog sie mühelos hoch, dabei stützte er ihren Kopf mit seiner Schulter. Er strahlte Wärme aus, war stark und duftete gut, Maris hätte sich gern noch enger an ihn gedrückt. Dieser Wunsch überraschte sie, so hatte sie noch nie in der Anwesenheit eines Mannes gefühlt.

Er hielt ihr das Glas an die Lippen, und sie trank mit großen Schlucken. Als sie die Tabletten zu sich genommen hatte, legte er Maris vorsichtig zurück in die Kissen und zog seinen Arm zurück. Maris empfand bei dem Verlust seiner Nähe einen kleinen Stich und wunderte sich darüber. Wenn es mir besser geht, wird sich alles klären, sprach sie sich Mut zu.

Mit trübem Blick beobachtete sie ihn, wie er um das Bett herumging. Er war groß und muskulös, hatte die Statur eines Mannes, der körperlich arbeitete und nicht den ganzen Tag hinter einem Schreibtisch in irgendeinem Büro verbrachte. Zu ihrer Erleichterung – oder Enttäuschung? – war er nicht ganz nackt; er trug dunkelgraue Boxershorts, die sich um ein muskulöses Hinterteil schmiegten. Auf seinen Wangen lag ein dunkler Bartschatten. Der Mann war nicht gut aussehend im üblichen Sinne, aber er besaß eine körperliche Präsenz, die automatisch alle Blicke auf sich zog. Maris' Blick war auf jeden Fall davon angezogen worden … natürlich kannte sie ihn! Seit sie ihn vor zwei Wochen zum ersten Mal beim Heustapeln in der Scheune gesehen hatte, konnte Maris sich kaum auf etwas anderes konzentrieren.

Ihre Reaktion auf ihn war so untypisch gewesen, dass Maris sich bewusst bemüht hatte, ihn zu ignorieren. Oder zumindest hatte sie es versucht. Wann immer ihre Wege sich gekreuzt hatten – sie hatte nie ein Wort an ihn gerichtet. Ausgerechnet sie, die doch so viel Wert darauf legte, jeden kennenzulernen, mit dem sie zusammenarbeitete. Doch er stellte für sie irgendwie eine Bedrohung dar, auf einem unklaren emotionellen Level, sodass alle ihre Instinkte alarmiert aufgeschrien hatten. Dieser Mann war gefährlich.

Er hatte sie ebenfalls mit Blicken taxiert. Manchmal hatte sie sich umgedreht und ihn dabei ertappt, wie er sie anstarrte. Halb versteckt, aber das männliche Interesse war ihr nicht entgangen. Er war ein Helfer auf Zeit, einer von denen, die auf der Durchreise waren und für zwei Wochen jede Arbeit annahmen, um sich etwas Geld zu verdienen, bevor sie weiterzogen.

Maris dagegen arbeitete als Trainerin auf der Solomon Green Pferderanch – eine angesehene Position, um die sie viele beneideten. Es war das erste Mal, dass eine Frau diesen Job bekommen hatte. Ihre Reputation im Kreis der Pferdezüchter hatte sie zu einer Art Berühmtheit gemacht, auch wenn Maris sich nicht unbedingt wohl dabei fühlte. Sie verbrachte ihre Zeit lieber in den Ställen mit den Pferden als im Cocktailkleid auf schicken Partys. Doch die Stonichers, die Besitzer von Solomon Green, baten oft um Maris' Anwesenheit bei solchen gesellschaftlichen Anlässen. Sie war beileibe kein Snob, aber ganz objektiv betrachtet lagen Welten zwischen ihrer Stellung auf dem Gestüt und der eines Hilfsarbeiters, der die Ställe ausmistete.

Mit Pferden kannte er sich aus, das war ihr allerdings aufgefallen. Er konnte gut mit ihnen umgehen und hatte auch keine Scheu vor den großen Tieren, im Gegenteil, die Pferde vertrauten ihm. Was Maris' widerwilliges Interesse nur noch verstärkt hatte. Sie wollte gar nicht sehen, wie die Jeans sich um seinen Hintern spannte, wenn er sich vorbeugte oder in die Hocke ging, eine Bewegung, die er während seines Arbeitstages mindestens tausend Mal machte. Maris wollte nicht registrieren, wie seine Muskeln spielten oder seine breiten Schultern fast die Naht seines Hemdes sprengten, wenn er mit der Mistgabel hantierte. Er hatte schöne Hände, stark und schlank … das hatte sie auch nicht bemerken wollen. Genauso wenig wie seine blauen Augen, die intelligent funkelten.

Er mochte ja ein Vagabund sein, aber er musste seine Gründe haben, aus denen er nicht sesshaft wurde. Die Unfähigkeit, sich ein stabiles Leben aufzubauen, war bestimmt nicht die Ursache.

Bisher hatte Maris weder Zeit noch Interesse für Männer gehabt. Ihre ganze Hingabe galt den Pferden und ihrem Beruf. Nachts, wenn sie keinen Schlaf fand und sich ruhelos in ihrem Bett wälzte, gestand Maris sich spöttisch ein, dass ihre Hormone wohl endlich in vollem Galopp durch ihren überhitzten Körper rasten, ironischerweise von einem Mann auf Trab gebracht, der in wenigen Wochen, wenn nicht Tagen, wieder verschwunden sein würde. So hatte sie beschlossen, dass es das Beste sei, ihn und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.