E-Book, Deutsch, Band 0279, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Hunter / Hardy / Anderson Julia Exklusiv Band 279
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0965-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0279, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-0965-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EINE NACHT IST NICHT GENUG ... von ANDERSON, NATALIE
Wie ein Blitz trifft es Emily, als sie in Verona den überaus attraktiven Luca Bianchi kennenlernt. Stürmischen Küssen folgt eine leidenschaftliche Nacht. Emily schwebt auf Wolke sieben - doch Luca lässt nichts mehr von sich hören! War Emily nur ein One-Night-Stand für ihn?
(KEIN) SEX MIT DEM EX? von HUNTER, KELLY
Jake bebt vor Wut! Ausgerechnet ihn bittet Jianne um Hilfe? Und das, obwohl sie ihn vor zehn Jahren sitzen ließ? Empört stellt Jake seine Ex zur Rede. Ein heftiger Streit entbrennt, Funken fliegen - und entfachen ein erotisches Feuer, das beide zu verschlingen droht ...
KÜSSE, SO SÜß WIE WEIN von HARDY, KATE
Erbin eines Weinguts in Südfrankreich? Allegra sollte glücklich sein! Einziger Haken an der Sache: Teilhaber Xavier Lefèvre - der Mann, der ihr einst das Herz brach. Denn spätestens als er erneut mit ihr zu flirten beginnt, begreift Allegra: Sie liebt Xavier noch immer!
Obwohl sie von Beruf Naturwissenschaftlerin ist, hatte Kelly Hunter schon immer eine Schwäche für Märchen und Fantasiewelten und findet nichts herrlicher, als sich in einem guten Buch zu verlieren. Sie ist glücklich verheiratet, hat zwei Kinder und drückt sich gerne davor, zu kochen und zu putzen. Trotz intensiver Bemühungen ihrer Familie kann sie Sport nichts abgewinnen. Dafür liebt sie es umso mehr, im Garten zu arbeiten und sich um ihre Rosen zu kümmern. Kelly wurde in Australien geboren und unternahm ausgedehnte Reisen. Zwar genießt sie es, in verschiedenen Teilen der Erde zu leben und zu arbeiten, bezeichnet aber Australien nach wie vor als ihre Heimat.
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1. KAPITEL
Immer aufgebrachter sah Emily den Mann an, der vor ihr stand. Er war schlichtweg die Arroganz in Person.
Groß wie ein Basketballspieler mit Schultern wie ein Rugbyprofi – und er versperrte ihr die Sicht. Schlimmer noch, er hatte eins dieser modernen Telefone in der Hand, die alles konnten: Internet, Musik, Kamera. Bei jedem Tastendruck piepste das Gerät, und zwar ziemlich laut. Dabei fängt jetzt jeden Moment die Ouvertüre an! dachte Emily verärgert und räusperte sich nachdrücklich.
Sie hatte das ganze letzte Jahr wie verrückt gearbeitet und jeden Cent gespart, damit sie und ihre Schwester ganz bis nach Italien reisen und diese wunderbare Oper besuchen konnten. Auf keinen Fall würde sie sich dieses Erlebnis von einem rücksichtslosen Idioten verderben lassen, der sein Privatleben für wichtiger hielt als dieses große Kulturereignis – und als den Respekt gegenüber anderen Menschen, die den Abend genießen wollten.
Als Emily sich ein zweites Mal räusperte, wandte sich der Mann ein wenig zu ihr um und blickte sie kurz an, doch das Piepsen ging weiter. Dafür wurde es im Orchester leiser, und es ertönte nun ein einzelner lauter Oboenton, auf den sich die anderen Instrumente abstimmten. Nun würde jeden Moment der Dirigent auftauchen. Und noch immer stand der große Mann vor Emily und versperrte ihr die Sicht.
Sie räusperte sich ein drittes Mal und betrachtete finster den breiten Rücken und die Muskeln, die sich unter einem edlen schwarzen Jackett abzeichneten. Als der Mann von den teuersten Plätzen heraufgekommen war, hatte Emily gesehen, dass er schmale Hüften und eine schmale Taille hatte. Er fiel auf, da er größer war als die meisten Anwesenden. Noch dazu war er elegant gekleidet, hatte eine perfekte Figur und strahlte selbst in der heißen, menschengefüllten Arena eine Aura kühler Distanz aus. Bestimmt ist er extra hier hochgekommen, um seine elitären Sitznachbarn nicht zu stören, dachte Emily, hier oben auf den billigen Plätzen macht das ja nichts.
„Acqua! Cola! Vino bianco! Vino rosso!“, rief einer der durch die Menge eilenden Getränkeverkäufer, und am liebsten hätte Emily alles auf einmal bestellt. Ihr war heiß, und sie hatte Durst. Diesmal hustete sie, anstatt sich zu räuspern.
Warum, um alles in der Welt, war Kate noch nicht wieder da? Nur ihre kleine Schwester brachte es fertig, unmittelbar vor Beginn einer Opernaufführung auf die Toilette zu müssen. Emilys Kehle wurde immer trockener, und der Mann versperrte ihr noch immer die Sicht. Plötzlich drehte er sich um und fing ungeniert an, mit seinem hochmodernen Handy zu fotografieren.
„Sie machen jetzt Fotos?“, fragte Emily äußerst kühl.
„Sì“, bestätigte er zufrieden lächelnd. „Ich brauche einen neuen Bildschirmhintergrund für mein Handy. Und dieser Ausblick ist einfach fantastisch, finden Sie nicht?“
„Ich würde sagen, dass der ‚Ausblick‘ sich hinter Ihnen befindet“, entgegnete Emily scharf. „Sie wissen schon, die Bühne, das Orchester …“
„Oh nein, da irren Sie sich. Die Schönheit des Abends befindet sich direkt vor mir“, widersprach der gut aussehende Fremde und sah ihr mit einem Blick in die Augen, den sie am ganzen Körper spürte. Unwillkürlich wünschte Emily, sie würde etwas Schickeres tragen als einen billigen Baumwollrock und ein T-Shirt. Diesmal zog sich ihr wirklich die Kehle zusammen, und sie gab einen erstickten Laut von sich. Als ihr die Tränen in die Augen traten, hörte sie, wie der Fremde den Getränkeverkäufer herbeirief und schnell mit ihm auf Italienisch sprach. Dann reichte er ihr eine Flasche Wasser.
„Für Ihren Hals“, sagte er leicht amüsiert.
Emily konnte schlecht die genervte Diva spielen und das Wasser ablehnen, nachdem er nun sein Telefon eingesteckt hatte und ihr ein Lächeln schenkte. Ein ziemlich atemberaubendes Lächeln noch dazu.
„Danke“, erwiderte sie atemlos, was sicher nur daran lag, dass sie so zu ihm aufblicken musste.
„Freuen Sie sich auf die Oper?“, fragte ihr Retter und setzte sich auf den freien Platz neben ihr.
„Ja“, antwortete Emily nervös. Wo steckte bloß Kate? Und wo blieb der Dirigent? Jeder Moment schien plötzlich eine kleine Ewigkeit zu dauern.
Der Mann nickte. „Sie ist wirklich gut und wird jedes Jahr hier aufgeführt.“
„Ich weiß.“ Emily hatte sich einen Reiseführer aus der Bücherei ausgeliehen und ihn praktisch verschlungen. Doch jetzt verschlang sie mit den Augen etwas ganz anderes. Ihr Sitznachbar war nicht nur gut aussehend, sondern geradezu atemberaubend attraktiv. Aus der Entfernung war ihr in erster Linie sein Körperbau ins Auge gefallen, doch aus der Nähe fesselten sie vor allem seine Gesichtszüge.
Er war groß, dunkel und attraktiv und wie praktisch alle Einwohner dieser Stadt makellos perfekt frisiert. Doch es war viel mehr als nur das: der markante Kiefer, der kaum merkliche dunkle Schatten von Bartstoppeln – und ein breiter, sinnlicher Mund, der in reizvollem Kontrast zu seinen maskulinen Zügen stand. Ob dieser Mund sich wohl so glatt anfühlte, wie er aussah? Auf jeden Fall lud er zum Berühren geradezu ein. Ebenso faszinierend waren die Augen des Fremden: Sie waren von langen dunklen Wimpern umgeben und hatten einen satt glänzenden schokoladenbraunen Ton.
„Wollen Sie Ihr Wasser nicht?“, fragte der faszinierende Mann, den es offenbar nicht aus der Ruhe brachte, dass sie ihn so intensiv betrachtete. Nein, es schien ihm zu gefallen, neben ihr zu sitzen und sie ebenfalls ausgiebig zu betrachten.
Emily fiel die Flasche wieder ein, die er ihr gegeben hatte und die sie noch immer in der Hand hielt. Ihr war so heiß, dass das Wasser inzwischen eigentlich sieden müsste.
„Sie sollten etwas trinken“, erklärte der Fremde gelassen. „Sie scheinen ziemlichen Durst zu haben.“
Wieder breitete sich das Lächeln auf seinem Gesicht aus und ließ ihn viel weniger arrogant erscheinen. Seine Lippen wirkten erstaunlich weich und gaben den Blick auf strahlend weiße, gerade Zähne frei.
Er betrachtete die leere billige Stofftasche, die neben Emily lag. „Sie haben kein Picknick mitgebracht und keinen Geliebten, mit dem Sie zusammen den Zauber dieses Abends erleben wollen?“ Mit einer ausholenden Geste wies er auf die Leute auf den umgebenden Sitzplätzen, von denen sich viele aus mitgebrachten Proviantkörben bedienten. Bei den meisten handelte es sich um Paare. Die romantische Stimmung des Abends war förmlich greifbar.
„Ich bin mit meiner Schwester hier“, verteidigte Emily sich. „Sie ist nur kurz zur Toilette gegangen.“ Um ihren attraktiven Sitznachbarn nicht weiter anzustarren, öffnete sie die Wasserflasche.
„Woher kommen Sie?“, fragte der Mann.
„Aus Neuseeland.“
Ihr Gesprächspartner wirkte überrascht. „Da haben Sie aber eine weite Anreise hinter sich! Kein Wunder, dass Sie sich auf die Musik freuen.“
„Ja, ich will schon seit Jahren herkommen“, bestätigte Emily, die von dieser Reise immer geträumt hatte. Jetzt wollte sie herausfinden, ob Italien wirklich so warm und voller köstlicher Aromen und Düfte war, wie sie es sich immer ausgemalt hatte. Mit dem Opernbesuch hatte sie Kate locken und überreden können, auf dem Weg nach London hier Station zu machen.
Hätte Emily die Wahl und genügend Geld gehabt, wäre sie noch weitergereist: nach Venedig, Florenz, Rom und … Unzählige Male hatte sie sich sämtliche italienischen Filme des DVD-Ladens angesehen, bei dem sie arbeitete, und sogar einige Sätze Italienisch gelernt. Als sie nun zur Bühne hinunterblickte, wo die Orchestermusiker in sanft schimmerndem Licht leise warteten, ging für sie ein Traum in Erfüllung.
Ihre anfängliche Verärgerung war nun vergessen. Sie trank einen großen Schluck aus der Flasche und setzte sie dann zufrieden seufzend ab.
Plötzlich spürte Emily, wie kühle, kräftige Finger sanft ihr Kinn umfassten. Als der Fremde sanft ihr Gesicht zu sich herumdrehte, ließ sie es wie benommen geschehen. Sein eindringlicher Blick schien sie noch näher zu sich zu ziehen. Dann strich er ihr mit dem Zeigefinger die Wassertropfen von der Unterlippe und hauchte leise: „Sie hatten wirklich sehr großen Durst.“
Die zarte Berührung ließ etwas in ihr aufflammen, und sie wurde von dem schier übermächtigen Wunsch erfüllt, seinen Finger mit der Zunge zu berühren.
Die gespannte Vorfreude des Publikums war nichts im Vergleich zu Emilys erwartungsvoller Erregung. Sie wurde von dem starken Wunsch nach mehr ergriffen, was einfach verrückt war. Wie konnte sie sich wünschen, dass ein vollkommen fremder Mann sie küsste?
Doch Emily, die nie etwas für flüchtige Affären oder gar One-Night-Stands übriggehabt hatte, hätte sich am liebsten zurückgelehnt und ihrem neuen Bekannten freie Hand gelassen – hier und jetzt. Die Flasche glitt ihr aus der Hand, als sie mühsam herausbrachte: „Ihnen ist doch klar, dass es gleich losgeht?“
Der Mann senkte die Lider, sodass sie seine funkelnden braunen Augen fast vollständig verhüllten. „Ich glaube, es hat schon längst begonnen.“
Er zog seine Hand zurück, streifte jedoch ihren Oberschenkel, als er die kleine Kerze zur Hand nahm, die neben Emily lag. Bei der erneuten Berührung schien sich alles in ihrem Innern zusammenzuziehen. Die Empfindungen, die sie nun erfüllten, waren neu und aufregend und machten sie schwindelig. Als der Mann ihr erneut in die Augen sah, wusste sie, dass ihm das heftige Verlangen nicht entging, das in Wellen über sie hereinbrach.
„Wir...