E-Book, Deutsch, Band 4, 398 Seiten
Reihe: Pucked
Hunting Hot as Ice – Heißkalt verlobt
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7363-0501-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 4, 398 Seiten
Reihe: Pucked
ISBN: 978-3-7363-0501-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Neues vom heißesten Eishockey-Team Kanadas!
Verlobt mit Alex Waters, dem heißesten und erfolgreichsten Eishockeyspieler der Liga? Der zusätzlich zu seinem Talent auf dem Eis auch noch ein riesengroßes Herz besitzt (und gut im Bett ist)? Eigentlich müsste Violet Hall die glücklichste Frau der Welt sein. Doch obwohl Violet Hals über Kopf in Alex verliebt ist - jedes Mal, wenn jemand (sprich: ihre Mutter) das Wort 'Hochzeit' auch nur sagt, wird Violet so nervös, dass sie die ganze Sache am liebsten abblasen würde ...
Helena Hunting lebt mit ihrer Familie und zwei widerspenstigen Katzen in einem Vorort von Toronto. Tagsüber führt sie ein ruhiges Leben als Englischlehrerin einer Horde Grundschüler, doch nachts verwandelt sie sich zu einer erfolgreichen Bestseller-Autorin von heißen Liebesgeschichten, die unter die Haut gehen.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Jubiläen sind so ätzend
wie ungewaschene Eier
VIOLET
Heute ist mein und Alex’ Jubiläum, und es ist oberätzend. Nun, es ist eines unserer Jubiläen. Alex feiert gern jeden einzelnen Meilenstein unserer Beziehung, weil er so rührselig und romantisch ist. Er sucht immer einen Vorwand, um Geschenke für mich zu kaufen. Unmengen von Geschenken. Richtig extravagante. Zu meinem Geburtstag hat er mir ein sehr hübsches Auto gekauft. Mit beheizten Sitzen und allem automatischen Schnickschnack. Neue Autos machen mir Angst, weil sie noch keine Kratzer und Beulen haben, und außerdem müssen sie regelmäßig gewartet werden.
Wie dem auch sei, ich schweife ab. Jubiläen. Diesen Monat feiern wir das »Erste offizielle Date«. Alex betrachtet das erste Mal, dass wir Sex hatten, als unser »richtiges Jubiläum«, aber da wir uns zu dem Zeitpunkt kaum kannten und nur wussten, wie gut unsere Genitalien zusammenpassen, ziehe ich es vor, einen Monat weiterzugehen zu dem Tag, an dem ich mal nicht mit meinem Biber, wie ich meine Muschi zärtlich nenne, gedacht habe. Jedenfalls nicht ausschließlich.
Es steht immer noch zur Diskussion, ob der Tag, an dem er mich bei der Arbeit in den Konferenzraum gesperrt und später gezwungen hat, mit ihm Kaffee trinken zu gehen, unser erstes offizielles Date war. Ich tendiere eher zu dem Abend, den wir heute feiern, nämlich als er mich zum Essen ausgeführt hat, wir in seiner Wohnung gelandet sind und auf seiner Couch gevögelt haben. Der Tag ist in unserem Kalender markiert. Dort klebt sogar ein Smiley-Sticker. Ich nenne diesen Tag unser zweites Sexiläum, weil wir das zweite Mal Sex hatten, und um Alex zu ärgern.
Leider werden wir heute Nacht wahrscheinlich keine Gelegenheit haben zu vögeln, als sei es unser drittes Mal – wir haben es an jenem Abend zweimal gemacht, für die von euch, die zu Hause Buch führen. Alex sitzt gerade nach einer Serie von vier Auswärtsspielen mit der Mannschaft im Bus zurück nach Chicago. Er war über eine Woche weg. Ein Schneesturm fegt von Norden durch den Mittleren Westen, und als ich das letzte Mal etwas von ihm gehört habe, saßen sie auf einer Raststätte fest – mehr als zwei Stunden von zu Hause entfernt, und das ohne den Schnee gerechnet, der sie ausbremst.
Es ist schon drei Uhr nachmittags. Wenn sie es nicht schaffen, bevor es dunkel wird, und der Schneesturm an Intensität zulegt, wird er für die Nacht in einem Hotel festsitzen. Wir könnten vielleicht Telefonsex haben, aber das ist nicht das Gleiche, wie wenn ich seine Latte mit meinem Biber umarme. Das ist der Grund, warum dieses Jubiläum so ätzend ist.
Und selbst wenn er es heute Nacht bis nach Hause schafft, wird er fix und fertig sein, was dem Sexiläum einen Dämpfer verpassen könnte. Nicht dass er ihn nicht hochkriegt. Kriegt er. Das schafft er immer. Aber es wird nicht das gleiche überschwängliche Ausmaß annehmen, an das ich mich im Verlauf des letzten Jahres gewöhnt habe. Er bringt mich vielleicht nur zu zwei Orgasmen, statt der drei oder vier, die er normalerweise anpeilt.
Charlene, meine beste Freundin und Kollegin bei Stroker and Cobb Financial Management, streckt den Kopf in meine Arbeitsnische. Der Rest von ihr bleibt meinem Blick verborgen. Außerdem lächelt sie, als sei sie reif für die Irrenanstalt.
»Was ist los?«, frage ich.
»Da ist eine Lieferung für dich gekommen.«
»Was für eine Lieferung?«
Alex schickt mir gern Geschenke ins Büro. Einmal hat er einen als Biber verkleideten Mann bestellt, der mir ein Liebeslied vorgesungen hat. Ich wäre vor Scham fast gestorben. Jimmy, einer der anderen Junior-Accountants, hat es aufgenommen und auf YouTube gepostet. Natürlich habe ich ihn gezwungen, es wieder zu löschen, aber es hatte sich bereits im Netz verbreitet.
»Eine Alex-Lieferung.«
Ich wappne mich gegen eine neuerliche Demütigung, während sie ächzend das Geschenk in mein Sichtfeld schiebt.
Ein paar Minuten lang sage ich gar nichts. Alex neigt zu Übertreibungen. Natürlich kann man sich ja als höchstbezahlter NHL-Spieler in der Liga ein so extravagantes und höchst lächerliches Benehmen leisten.
»Nicht das, was du erwartet hast?«, fragt Charlene und beißt sich auf die Unterlippe, um nicht loszulachen.
»Was soll ich denn damit?« Ich zeige auf den ein Meter zwanzig großen Plüschbiber im Eishockey-Trikot. Er ist beinahe so breit wie hoch. »Ich weiß nicht einmal, ob das Ding in mein Auto passt.«
Außerdem will ich es nicht durch das ganze Gebäude tragen.
»Ich bin sicher, wir kriegen ihn da irgendwie rein.« Ich ignoriere Charlenes wackelnde Augenbrauen. Sie spielt auf den Monsterschwanz meines Verlobten an. Und ich rede da nicht über ein zahmes kleines Haustier. Sein Ding ist riesig. Ich liebe es so sehr, obwohl es schon einem Work-out gleicht, es in den Mund zu nehmen.
Ich packe den Biber an den Ohren und zerre ihn in meine Arbeitsnische, damit er nicht länger den Flur zwischen meiner Box und der gegenüber versperrt. Gott sei Dank ist Jimmy gerade nicht da, er würde sich sofort auf diese Sache stürzen. Ich muss den Biber verstecken. Ich brauche mir die Rückseite des Trikots gar nicht erst anzusehen, um zu wissen, dass Alex’ Name und Spielernummer draufstehen. Das hier ist eine Riesenversion des kleinen Bibers, den Alex mir damals geschickt hat, als er anfing, mich zu stalken. Weil ich so umwerfend im Bett bin. Und er liebt meine Möpse. Dafür habe ich ihm gesagt, dass ich seinen Schwanz liebe. Es war eine bemerkenswerte erste Begegnung.
Meine Beziehung mit Alex Waters, Center und Mannschaftskapitän von Chicago, hat als One-Night-Stand angefangen. Als ein schlecht durchdachter. Ich lief ihm nach unserer leidenschaftlichen Nacht ständig über den Weg, da Buck, mein Stiefbruder, in seiner Mannschaft ist, aber so weit habe ich nicht vorausgedacht, als ich vor einem Jahr die Hände in seine Hose schob.
Der Biber hält eine herzförmige Schachtel. Ich reiße sie ihm aus den Pfoten, während Charlene einen Arm um ihn legt und ein Selfie macht. Ich entdecke die Karte; natürlich greift sie das Biberthema auf – zwei Comicbiber mit kleinen Herzen über den Köpfen. Sie sind verliebt, genau wie Alex und ich.
In Erwartung des für Alex üblichen Frohsinns klappe ich die Karte auf, und sie fängt auch tatsächlich so an, aber am Ende bin ich den Tränen nahe. Er ist wirklich verdammt süß:
Violet,
vor einem Jahr hast du eingewilligt, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen, und dann haben deine Möpse einem richtigen Date mit mir zugestimmt. Du bist in mein Leben getreten und hast es auf die denkbar beste Weise auf den Kopf gestellt. Ich werde Spiderman-Pyjamas oder Marvel-Comic-Boxershorts nie mehr so sehen wie früher.
Ich liebe jeden Zentimeter von dir, all deine komischen Macken, all die lächerlichen Sachen, die du im Schlaf sagst – und auch wenn du wach bist. Deine unermüdlichen Lobesbekundungen für den MS schaden ebenfalls nicht.
Ich weiß, dass du mir die ganze Sache von wegen Liebe auf den ersten Blick nicht abkaufst, aber ich glaube, manchen Menschen ist es einfach bestimmt, zusammen zu sein. Wir sind vielleicht aus Geilheit und wegen Fielding zusammengekommen, aber wir sind aus Liebe zusammengeblieben.
Du gehörst für immer zu mir.
Alex
Ich seufze, drücke mir die Karte an die Brust und sauge seine Worte mit meinem Herzen auf. Natürlich nicht buchstäblich. Tatsächlich überlege ich, bei Google nachzusehen, ob er diesen Brief von irgendeiner kitschigen Liebesgedichtseite abgeschrieben und nur ein paar Änderungen vorgenommen hat, damit der Text besser auf uns passt. Doch Alex hatte im College Englisch als Hauptfach, daher ist es möglich, dass er sich das alles ganz allein ausgedacht hat.
Ich hebe mir die Google-Suche für später auf und öffne die herzförmige Schachtel. Ich erwarte, Pralinen darin vorzufinden, und bin angenehm überrascht, als die Schachtel gefüllt ist mit diesen himmlischen Ahornzuckerbonbons, die ich so liebe. Außerdem sehe ich eine Tüte Swedish-Fish-Weingummi.
»Ihr zwei seid das komischste Paar auf dieser Erde. Das weißt du, oder?«
»Ich ziehe den Ausdruck skurril vor, aber ja, ich weiß das.«
Charlene stibitzt sich ein Ahornbonbon, bevor ich die Schachtel wieder zumachen kann. Na schön, es sind eine Menge Bonbons. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, die Schachtel enthält gut hundert Bonbons. Bis zum Ende des Tages werde ich bestimmt im Ahornzuckerkoma liegen. Wenn ich erst mal angefangen habe, kann ich nicht mehr aufhören.
Ich ziehe mein Telefon aus der obersten Schublade meines Schreibtischs. Bevor ich Alex’ Nummer aufrufen kann, reißt Charlene es mir aus der Hand.
»Was machst du da?«
»Du musst mit dem Biber posieren, damit wir Alex ein Foto schicken können«, sagt sie, als sei das offensichtlich. Was es wirklich ist. Ich stamme aus der Generation, in der alles, was man tut, online gepostet wird, damit gelangweilte Menschen es sehen können. Willkommen in der wunderbaren Welt gut dokumentierter Fehlentscheidungen.
Ich schiebe den Biber herum. Das ist nicht so einfach, weil er riesig ist und mein Büro so klein. Meinen Stuhl rücke ich in eine Ecke und klemme mir den Biber zwischen die Beine. Dann drücke ich den Biber herunter, bis sein Kopf auf Höhe meiner Taille ist, und Charlene macht ein paar Fotos. Anschließend drehen wir das Plüschtier um und kichern wie die Irren, während ich meinen Rock...




