Hunting | Inked Armor - Lass mich fliegen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 01, 480 Seiten

Reihe: Clipped Wings

Hunting Inked Armor - Lass mich fliegen


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7363-0213-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 01, 480 Seiten

Reihe: Clipped Wings

ISBN: 978-3-7363-0213-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Nach einer bewegten Vergangenheit geprägt von Drogen, Alkohol und Schmerz ist Hayden Stryker endlich zur Ruhe gekommen. "Inked Armor", sein eigenes Tattoo-Studio, lässt ihm keine Zeit mehr für Eskapaden und ist seine größte Leidenschaft. Bis Tenley Page, die neue Aushilfe im Café seiner Tante direkt gegenüber, seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Tenley wagt nach einer schrecklichen Tragödie endlich einen Neuanfang in Chicago. Sie studiert an der Northwestern University und beliefert das kleine Café unter ihrer Wohnung regelmäßig mit verführerischen Köstlichkeiten. Einen neuen Mann in ihrem Leben kann sie gerade wirklich nicht gebrauchen, und sie versucht sich so gut es geht von dem geheimnisvollen Hayden fernzuhalten. Doch ein Blick auf seine Kunstwerke genügt, und Tenley weiß, dass er derjenige ist, der ihr zurück ins Leben helfen wird. Und als sie sich in seine kunstfertigen Hände begibt, lodert ein Feuer zwischen ihnen auch, dem sich auch Tenley nicht entziehen kann! (ca. 480 Seiten)
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1
HAYDEN Ich hatte Kopfschmerzen. Die leichte Gereiztheit hatte sich nach einer unruhigen Nacht in schlechte Laune verwandelt. Die Heerscharen von Erstsemestern, die den Shop in letzter Zeit frequentierten, und das naive Mädchen, das gerade auf meinem Stuhl saß, raubten mir den letzten Nerv. Ich massierte meine Schläfe, um das dumpfe Pochen, das im Laufe des Tages entstanden war, zu lindern. Noch zehn Minuten, und das Tattoo wäre fertig, falls ich die nötige Konzentration aufbrachte. Es kostete mich Überwindung, denn ich war angespannt. Nach dem Einhorn stand kein Termin mehr an, aber es war noch über eine Stunde bis Ladenschluss. Wenn ich Pech hatte, würde ich mit einer weiteren College-Tussi, die irgendeine Zeichentrickfigur gestochen haben wollte, hier festsitzen. Am liebsten hätte ich meine Kundin schnell abgefertigt, um die Straße zu überqueren und im Antiquariat und Café meiner Tante Cassie zu verschwinden. Denn Kaffee bei Serendipity holen war in den letzten vier Wochen, seit Cassie das neue Mädchen eingestellt hatte, zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden. Sie war der Grund dafür, dass ich so abgelenkt war. Trotz meines erhöhten Kaffeekonsums hatte ich sie seit fünf Tagen nicht zu Gesicht bekommen, und das wollte ich ändern. Sofort. Ich wischte mit einem feuchten Tuch über die frische Tinte. Das Mädchen auf meinem Stuhl war ziemlich schweigsam, seit ich damit begonnen hatte, den Umriss zu stechen, was in Ordnung war. Ich war nicht in Plauderstimmung. Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Summen der Tätowiermaschine. Das Geräusch störte mich nicht. Es entspannte mich, wie gute Musik. Es war das überflüssige Zeug, das nervte: das dumme Geschwätz der Teenager, das nervöse Tappen eines Fußes auf dem polierten Holzboden und die penetrante Stimme des Nachrichtensprechers, der die Katastrophen des Tages verkündete. Der nasale Klang seiner Stimme ging mir wahnsinnig auf die Nerven. Doch ich konnte auch nicht weghören, getrieben von dem Wunsch zu erfahren, dass das Leben anderer Leute noch viel schlimmer war als meins. »Kannst du das bitte leiser machen?«, rief ich Lisa zu, unserer Buchhalterin und Piercerin. »Einen Moment.« Sie winkte ab, griff jedoch bereits nach der Fernbedienung. Die anderen Tätowierer arbeiteten ebenfalls konzentriert. Ich schien der Einzige mit Konzentrationsstörungen zu sein. Die Glocke über der Tür bimmelte und rettete mich davor, mich noch mehr zu ärgern. Lisa wechselte den Sender, woraufhin schwere Rockbeats den Raum erfüllten, während der Boden unter den Bässen vibrierte. Sie dämpfte die Lautstärke auf ein angemessenes Niveau. Ich hielt inne und blickte auf, wobei ich darum betete, kein weiteres fades College-Mädchen vor mir zu haben, das mit abweichendem Verhalten liebäugelte. Der nächste Kunde wäre meiner. Und dann würde ich es nicht zu Serendipity schaffen, bevor der Laden schloss. Meine schlechte Laune war wie weggeblasen, als ich Cassies neue Mitarbeiterin sah. Sie hielt einen Stapel Bücher wie einen Schild gegen die Brust gepresst, ihr langes Haar war vom Wind zerzaust. Sie sah rasch weg, als sich unsere Blicke trafen. Ihr Name war Tenley. Das wusste ich nicht, weil man uns einander vorgestellt hatte – obwohl wir uns ein paarmal unterhalten hatten –, sondern weil Cassie ihn mir auf meine Frage hin verraten hatte. Cassie, die eine unerschöpfliche Informationsquelle war, hatte mir außerdem verraten, dass Tenley aus Arden Hills, Minnesota, stammte und an der Northwestern ihren Master machte. Sie verhielt sich allerdings überhaupt nicht wie einer der typischen Besserwisser einer Elitehochschule. Nach dem zu urteilen, was sie mir erzählt hatte, schien sie ziemlich uneitel zu sein. Aber zugegebenermaßen hatte sie mir nicht besonders viel erzählt. Das erste Mal hatte ich sie vor knapp einem Monat gesehen. Ich war zu Serendipity hinübergegangen, um meine Tante zu besuchen und einen Kaffee zu trinken, was nicht ungewöhnlich war. Die Neue in Cassies Laden war es hingegen allemal. Sie saß hinter dem Tresen, ein Lehrbuch über abweichendes Verhalten vor sich aufgestellt, sodass nur ihre Augen zu sehen waren. Sie war so vertieft in ihre Lektüre, dass sie nicht einmal das Türläuten hörte, das mein Kommen signalisierte. Ich erschreckte sie, als ich nach Cassie fragte, um sie näher in Augenschein zu nehmen. Ihr Lehrbuch kippte um und mit ihm ihr halb voller Kaffee, der die Seite mit brauner Flüssigkeit tränkte. Als ich mich erbot, beim Aufwischen zu helfen, stammelte sie wirres Zeug und fiel beinahe vom Stuhl. Sie war wunderschön, auch wenn sie rot geworden war. Cassie tauchte aus dem hinteren Ladenteil auf, um zu sehen, was los war. Damit war die erste Kontaktaufnahme beendet. Die nächsten Male war sie entweder im Keller, wo sie unzählige Kisten mit Ankäufen durchsah, oder hinter Bücherstapeln zwischen den Regalreihen versteckt. Cassie hielt mich nicht davon ab, in die Abteilung mit den Philosophiebüchern zu gehen, um herauszufinden, ob es, abgesehen von dem Mädchen namens Tenley, irgendetwas Interessantes gab. Ich traf sie im Schneidersitz auf dem Fußboden an, einen Stapel Bücher neben sich, den sie alphabetisch sortierte, bevor sie die Bücher wieder ins Regal stellte. Ich war bereits in ihr Organisationstalent verliebt. Ich räusperte mich, um sie diesmal nicht zu erschrecken. Es half nichts. Sie japste nach Luft und griff sich an den Hals, als sie mich sah. Sie war umwerfend: Ihr dunkles Haar war so lang, dass es beinahe den Boden berührte, sie hatte zarte Gesichtszüge und graugrüne Augen, die von dichten Wimpern umrandet waren. Ihre Nase war gerade und ihre Lippen voll und rosa. Es sah nicht so aus, als trüge sie Make-up. »Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte ich, was stimmte. Ich starrte sie ebenfalls an. »Ich bin Cassies Neffe, Hayden.« Sie ließ ihren Blick von meinen Füßen nach oben wandern und hielt bei den Tätowierungen auf meinen Armen inne, bevor sie weitermachte. Dann stellte sie ihre langen, schlanken Beine nebeneinander, stützte sich am Regal ab und stand auf. Dabei zuckte sie zusammen, als hätte sie lange gesessen und wäre davon ganz steif. Sie war viel kleiner als ich und von schmaler Gestalt. »Du hast den Tattooladen auf der anderen Straßenseite«, sagte sie. »Das stimmt.« Ich nickte in Richtung der Regale. »Ich suche Die Geburt der Tragödie.« Sie sah mich neugierig an, dann suchte sie die Reihen ab, wobei sie einen Finger über die Buchrücken gleiten ließ. »Ich habe in letzter Zeit keinen Nietzsche gesehen, aber wenn ich ein Exemplar finde, könnte ich es dir bringen … zu Inked Armor, meine ich.« Ich lächelte bei dem Gedanken an sie in meinem Laden. »Gern. Du kannst auch vorbeikommen, wenn du kein Exemplar findest.« »Ähm … Ich hab nicht … vielleicht.« Sie senkte den Blick und beugte sich vor, um die restlichen Bücher vom Boden aufzuheben. »Ich sollte die hier einsortieren.« Ihr Haar schwang herum, als sie sich umdrehte. Der Geruch nach Vanille hing in der Luft, als sie um die Ecke verschwand, und ich fühlte mich an Cupcakes erinnert. Die zweite Begegnung war schon besser gewesen. Ich war fasziniert, was mir selten passierte. Nur sehr wenig konnte meine Aufmerksamkeit erregen. Es dauerte eine Weile, bis ich Tenley erneut begegnete. Als ich diesmal den Laden betrat, hörte sie die Glocke. Sie saß an der Kasse. Vor ihr lag aufgeschlagen ein Skizzenbuch. Neben ihr befand sich ein Bücherstapel, auf dem ein Tablett mit Cupcakes stand. In einer Hand hielt sie einen Tuschestift. In der anderen einen Cupcake. Ich hatte eine Vorliebe für Cupcakes. Sie biss gerade ab, ihre Lippen waren geöffnet, ihre Zähne im cremigen Zuckerguss versunken. Sie gab ein leises, genussvolles Stöhnen von sich, ein Geräusch, das ich vielleicht einem Orgasmus zugeordnet hätte. Zumindest war es das, was das Geräusch in meiner Vorstellung auslöste. Ihre Augen, die sie genüsslich geschlossen hatte, klappten beim Geräusch der Tür auf. Hastig legte sie den Cupcake weg und bedeckte ihren Mund mit der Hand, während sie kaute. »Klingt, als wäre er lecker.« Ich lächelte, als ihr Gesicht eine verräterische Röte annahm. Sie schluckte nervös und wischte sich mit der Hand über den Mund, die Augen auf den Tresen gerichtet. Ich blickte auf das aufgeschlagene Skizzenbuch. Eine einzelne Feder, detailgenau gezeichnet, bedeckte die Seite. Flammen züngelten an ihr empor und versengten sie, während Rauchfahnen aufstiegen. »Bist du Künstlerin?« Sie schlug das Buch zu und zog es näher zu sich heran. »Es sind nur Kritzeleien.« »Ziemlich präzise Kritzeleien, wenn du mich fragst.« Sie legte das Skizzenbuch in eine Schublade unter dem Tresen. Mit hochgezogenen Schultern linste zu mir hinauf, die Andeutung eines Lächelns im Gesicht. »Tenley, kannst du mir mal helfen?«, rief Cassie aus dem hinteren Teil des Ladens. »Ich komme schon!« Sie wandte den Blick ab. »Ich hab deinen Nietzsche noch nicht gefunden, aber ich halte weiter danach Ausschau.« »Danke, dass du an mich gedacht hast.« »Kein Problem, wirklich. Bedien dich.« Sie zeigte auf das Tablett mit den Cupcakes und verschwand dann mit einem Winken im hinteren Teil des Ladens. Es war unmöglich, zu Cupcakes Nein zu sagen, also nahm ich einen und verschlang die glasierte Süßspeise mit drei großen Bissen. Er war köstlich. Ich schnappte mir ein Post-it, kritzelte eine Nachricht darauf und klebte es an den...


Hunting, Helena
Helena Hunting lebt mit ihrer Familie und zwei widerspenstigen Katzen in einem Vorort von Toronto. Tagsüber führt sie ein ruhiges Leben als Englischlehrerin einer Horde Grundschüler, doch nachts verwandelt sie sich zu einer erfolgreichen Bestseller-Autorin von heißen Liebesgeschichten, die unter die Haut gehen.

Helena Hunting lebt mit ihrer Familie und zwei widerspenstigen Katzen in einem Vorort von Toronto. Tagsüber führt sie ein ruhiges Leben als Englischlehrerin einer Horde Grundschüler, doch nachts verwandelt sie sich zu einer erfolgreichen Bestseller-Autorin von heißen Liebesgeschichten, die unter die Haut gehen.



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