III Star Trek - The Original Series 3
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-942649-62-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
E-Book, Deutsch, Band 3, 268 Seiten
Reihe: Star Trek - The Original Series
ISBN: 978-3-942649-62-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In einem einzigen Augenblick ... lässt der in der Zeit zurückversetzte James T. Kirk zu, dass die Liebe seines Lebens bei einem Verkehrsunfall stirbt, um die Geschichte der Erde zu bewahren. Als er in die Gegenwart zurückkehrt, setzt er seine sagenumwobene Karriere als Raumschiffcaptain, der die Galaxis erforscht, fort. Doch während er zwischen den Sternen umherreist, bleibt ihm das Glühen, das einst sein Herz erfüllte, verwehrt.
In einem einzigen Augenblick ... der James T. Kirk sein ganzes Leben lang verfolgt, bewahrte er die Zeitlinie auf Kosten seines Glücks. Nun, im Angesicht seines eigenen Todes, zerfällt der Stoff der Existenz über Jahre und Lichtjahre und zwingt ihn, gegen - und durch - die Zeit selbst zu rennen, bis er schließlich zu dem einen hellen Stern zurückkehrt, der seinem Leben stets den Weg gewiesen hat.
David R. George III.
David R. George III. hat sieben Star Trek-Romane und eine -Novelle verfasst, sowie die Geschichte zu einer Episode von Voyager geliefert. Seine Bücher standen auf den Bestsellerlisten der New York Times und von USA Today, und seine TV-Episode 'Das oberste Gesetz' wurde in der Kategorie 'Bestes Drehbuch einer Genreserie oder eines TV-Films' für den Sci-Fi-Universe-Award nominiert. In seiner in den USA unlängst erschienenen Trilogie Feuertaufe würdigte er den vierzigsten Geburtstag von Star Trek. Drei weitere Romane - The 34th Rule, der vorliegende 'Zwielicht' und 'Olympus Descending', Letzterer enthalten in 'Die Welten von Deep Space 9: Band 3' - spielen im Umfeld von DS9. Ein weiterer - 'Serpents Among the Ruins' - und die Novelle 'Iron and Sacrifice' (enthalten in der Anthologie 'Tales from The Captain's Table') sind sogenannte Lost Era-Geschichten und spielen in der Zeit zwischen der klassischen TV-Serie und The Next Generation. David, ein gebürtiger New Yorker, lebt mit seiner Frau Karen in Südkalifornien. Beide sind kunstbegeistert und oft in Museen, im Kino, bei Tanzveranstaltungen oder schlicht lesend anzutreffen. Außerdem reisen sie gern. Besonders haben es ihnen Frankreich, Italien, Australien, Hawaii, der amerikanische Nordosten und der pazifische Nordwesten angetan. Sie mögen Kreuzfahrten und drücken ihren geliebten New York Mets die Daumen, obwohl diese ihnen ständig das Herz brechen.
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OUVERTÜRE
Abgründe
Er hatte alle Zeit der Welt. Alle Zeit des Universums, um genau zu sein. Das sich windende, schlingernde Energieband, das zwei Transporter der Whorfin-Klasse zerstört, dreihundertachtundsechzig Leben gefordert, die neue Enterprise der Excelsior-Klasse in Bedrängnis gebracht und bei ihrer Flucht ein Loch in die Hülle gesprengt hatte, brachte Captain James T. Kirk schließlich an einen Ort, wo der Zeit – wo der Realität selbst – keine Bedeutung beigemessen wurde. Er konnte überall hin, alles tun. Er konnte seine Vergangenheit erneut durchleben, sie korrigieren, sich sogar eine Zukunft für sich selbst ausdenken … Edith, dachte er, wie er es so oft tat. Doch dieses Mal beobachtete er sie, wie sie in den Sternenhimmel schaute, auf die Orion-Konstellation, auf die er soeben gedeutet hatte. Ein paar Sekunden später wandte sie sich zu ihm um. Sie standen zusammen auf einem Bürgersteig in New York City, im Jahr 1930, und nun kamen sie sich näher. Ihre Lippen trafen sich zum ersten Mal, die Berührung war warm und sanft und liebevoll. Kirk hielt inne und schloss die Augen. Er wusste, dass er es nicht tun konnte. Obwohl die Erinnerungen immer ein Teil von ihm geblieben waren – ihn noch immer heimsuchten–, hatte er sich nie gestattet, länger bei ihnen zu verweilen. Sogar über ein Vierteljahrhundert später – von einem anderen Standpunkt aus sogar über dreihundert Jahre später – war der Verlust noch so groß, dass er ihn kaum ertragen konnte. Und so fing er von vorne an, kehrte zurück zu dem Zeitpunkt, an dem er diesen unmöglichen, zeitlosen Ort betreten hatte. Er konnte überall hin, alles tun. Er konnte seine Vergangenheit erneut durchleben, sie sogar korrigieren … Gary, dachte er, als er seinen alten Freund erblickte, der in der provisorisch eingerichteten Arrestzelle in der Lithium-Spaltstation auf Delta Vega stand. Kirk würde sichergehen, dass sich das Schiff und die Besatzung möglichst schnell von hier entfernten, und den mutierten Steuermann mit ausreichend Proviant auf diesem abgelegenen Planeten zurücklassen, bis die Sternenflotte und der Föderationsrat entschieden, was mit ihm geschehen sollte. Kirk wollte es nicht tun, doch in Anbetracht der Umstände hatte er keine andere Wahl. Wenigstens würde Gary auf diese Weise am Leben bleiben. Und er fing wieder von vorn an … Sam, dachte er, als er den Blick von der betäubten Aurelan losriss und zu dem leblosen Körper hinüberschaute, der auf dem Boden des Büros lag. Kirk erkannte seinen Bruder sofort, obwohl er in dem gelben Laboroverall steckte und sein Gesicht von ihm abgewandt war. Bestimmt war die Enterprise noch rechtzeitig eingetroffen und Pille würde in der Lage sein, Sam zu behandeln und ihn wieder vollständig zu heilen. Und wieder von vorn … David, dachte er, als er sich von dem flachsblonden Mann entfernte und auf Carol zuschritt. In den Tunneln tief unterhalb des Planetoiden Regula wurde Kirk bewusst, dass er nach all den Jahren seinem erwachsenen Sohn begegnet war. Nun konnte er endlich eine Beziehung zu David aufbauen und seine Abwesenheit in den Jahren zuvor durch eine Zukunft voller Freundschaft wiedergutmachen. Und wieder … Spock, dachte er, als er sah, wie sein engster Freund an der transparenten Schottwand hinabrutschte. Sein Körper war von der Strahlung innerhalb der Eindämmungskammer schwer gezeichnet. Kirk ließ sich ihm gegenüber auf der anderen Seite der Wand nieder, die sie voneinander trennte. Spock hatte die Enterprise und die Mannschaft aus Auszubildenden vor der Zerstörung durch die Genesis-Welle gerettet. Nun würde das medizinische Personal einen Weg finden, um Spock zu retten. Und wieder und wieder und wieder … … bis er in der frischen Luft der Kanadischen Rockies stand, inmitten der schneebedeckten Gipfel, vor seinem einsam gelegenen und rustikalen Ferienhaus. Mit einem Schwung der Axt in seinen Händen, hackte er Holz für seinen Kamin und fühlte sich lebendig. Die kommenden Tage, die früher stets die schlimmsten Komplikationen bereitgehalten hatten, würden nun nur noch mit Freude erfüllt sein – dafür würde er schon sorgen. Aber all das kam erst später. Fürs Erste ließ er all diese Gedanken fahren und genoss die frische Luft und die ihn umgebende Stille. Doch dann stand, plötzlich und unerwartet, ein Mann vor ihm, der ihn anstarrte. Er trug eine Uniform, die Kirk nicht erkannte, obwohl auf seiner linken Brust deutlich das Abzeichen der Sternenflotte zu erkennen war. Es spielte jedoch keine Rolle. Kirk würde einfach nicht zulassen, dass es eine Rolle spielte. »Wunderschöner Tag«, sagte er zu dem Fremden. Dann schwang er wieder seine Axt und spaltete ein weiteres Stück Holz. »Ja, kann man wohl sagen«, bestätigte der Mann, der nun langsam auf ihn zukam. Mit seinem kahlen Kopf und der aufrechten Haltung machte er eine eindrucksvolle Figur. Kirk ignorierte den Mann zwar nicht, fuhr aber trotzdem mit dem Holzhacken fort. Er brachte den Fremden sogar dazu, ein Stück Holz für ihn zu positionieren. »Captain«, sagte der Mann auf einmal und deutete damit an, dass er über Kirks Identität Bescheid wusste. Allerdings war es genauso gut möglich, dass er nur Kirks Uniform erkannt hatte, obwohl er seine Jacke nicht trug. »Ich frage mich, ist Ihnen klar …« »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Kirk, der keine Unterhaltung führen wollte, die ihm irgendetwas klarmachte. »Riechen Sie was Angebranntes?« Er roch tatsächlich den aufsteigenden Rauch im Haus, nutzte ihn jedoch gekonnt als Ablenkung. Er ließ die Axt im Block stecken, ging den gewundenen Steinpfad zur offenen Vordertür hinunter, eilte durch das Wohnzimmer und betrat schließlich die Küche im hinteren Teil des Hauses. Von der großen Kochinsel stieg Rauch aus einer Pfanne auf, die auf dem Herd stand. »Sieht so aus, als hätte jemand versucht, Eier zu braten!«, rief er zurück in Richtung des Fremden, denn er wollte keinesfalls unhöflich sein. Während er um die Kochinsel herumging und die Pfanne ins Waschbecken stellte, sagte er: »Kommen Sie rein.« Er drehte den Wasserhahn auf und spülte die verbrannten Eier aus der Pfanne. Dann fügte er hinzu: »Alles in Ordnung. Das ist mein Haus.« Aber das stimmt nicht, sagte Kirk zu sich selbst, denn er spürte, dass irgendetwas an dieser Situation nicht richtig war. »Jedenfalls war es das mal«, sagte er, und er erinnerte sich daran, als er die saubere Pfanne zurück zum Herd trug. »Ich habe es vor Jahren verkauft.« Der uniformierte Mann hatte mittlerweile ebenfalls das Haus betreten und stand jetzt nur wenige Meter von Kirk entfernt auf der anderen Seite der Kochinsel. »Ich bin Captain Jean-Luc Picard vom Raumschiff …« Er zögerte, und Kirk wusste, welchen Namen er nennen würde. »… Enterprise.« Hinter dem Captain erklang das leise Schlagen einer Uhr. »Die Uhr«, sagte er und ging ins Wohnzimmer, um sich besser entsinnen zu können. Er streckte die Hand nach dem Sims über dem Kamin aus, auf dem eine elegante, handgefertigte Uhr stand, an die er sich nur allzu gut erinnerte. »Diese Uhr habe ich Pille geschenkt.« »Ich komme aus einer Zeit, die Sie als Zukunft ansehen würden«, erklärte Picard. »Aus dem vierundzwanzigsten Jahrhundert.« Ein Hund bellte. Das Bellen klang tief und kehlig. Kirk drehte sich zur immer noch offen stehenden Eingangstür um, in der eine ausgewachsene Dogge saß und zu ihnen hereinschaute. »Butler!«, stieß Kirk hervor, der mehr als glücklich darüber war, seinen alten Freund wiederzusehen. Er ging auf den Hund zu, der sich erhob und ins Haus hereinkam. Kirk ließ sich auf die Knie sinken, als er den Hund erreichte, und obwohl es sich richtig anfühlte, verstärkte sich sein Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen konnte. »Butler«, sagte er. »Wieso bist du hier?« Er schaute in der Hoffnung zu Picard hinüber, dass dieser ihm vielleicht ein paar Antworten geben konnte. »Er ist seit sieben Jahren tot.« Und dann hörte er von oben eine Stimme, die ihm sofort bekannt vorkam. »Komm schon, Jim. Ich verhungere«, sagte sie. »Wie lange willst du noch in der Küche rumwerkeln?« Kirk wandte sich von dem Hund ab, der daraufhin davontrottete. »Antonia«, sagte Kirk, dem klar wurde, dass dies alles schon einmal passiert war. »Was haben Sie eben gesagt?«, fragte er Picard. »Zukunft? Das ist die Vergangenheit.« Er stand wieder auf. »Das ist neun Jahre her.« Er erinnerte sich nur zu gut daran. Direkt vor ihm auf einem kleinen Tisch im...