Isberner | Schattengalaxis - Feuertod | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 229 Seiten

Reihe: Am Rande des Untergangs

Isberner Schattengalaxis - Feuertod

Am Rande des Untergangs 2
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7309-3595-8
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Am Rande des Untergangs 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 229 Seiten

Reihe: Am Rande des Untergangs

ISBN: 978-3-7309-3595-8
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Rateri Protektorat ist gefallen und die Hagner treibt in einem unbekannten System in das Admiral Rodriguez sie geschickt hat. Doch den Admiral plagt ein dunkles Geheimnis. Ist er wirklich, wer er vorgibt zu sein oder plant er den endgültigen Untergang der Menschheit? Während Ranai ums nackte Überleben und die Kontrolle über ihren Verstand kämpft, muss Zetoras die Wahrheit über seinen Freund ergründen. Nur, wenn er Admiral Rodriguez vertrauen kann, hat die Menschheit eine Chance zu überleben.

Isberner Schattengalaxis - Feuertod jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1
1. Januar 2253     Regenwall – Orion IV   Regenwall war ein komischer Name für eine Stadt. Oder zumindest fühlte er sich für Seamus immer seltsam an. Soweit er sich erinnerte hatten die ersten Siedler die Stadt nach dem ständigen Regen benannt, der eine Art Wall bildete oder zumindest den Eindruck vermittelte. Die Geschichte machte nicht viel Sinn und vielleicht täuschte ihn sein Erinnerungsvermögen auch. Er gestand sich aber auch ein, dass es ihn einfach nicht interessierte. Nichts auf Orion IV interessierte ihn, seit sie vor etwas über zehn Jahren ihr Leben hier begonnen hatten. Eigentlich hatte es nur eine Klassenreise werden sollen, doch aus der Reise wurde Asyl, nachdem die Republik Hachero wenige Tage später, am 13. September 2242, vom Schatten eingehüllt wurde. Er war damals neun Jahre alt gewesen, jetzt war er fast zwanzig. Er hatte mehr als die Hälfte seines Lebens im Orion Pakt verbracht. Und es war kein schlechtes Leben, die Regierung sorgte gut für die „Gestrandeten“, wie sie sie nannten. Zumindest taten sie das jetzt, nachdem sie sicher waren, dass die Gruppe von acht- und neunjährigen Kindern keine Agenten des Schattens waren. Agenten des Schattens…, er schüttelte verächtlich den Kopf Für Seamus war das noch immer schwer vorstellbar. Niemand wusste, was der Schatten war, aber eine Gruppe von Kindern sollten Spione sein? Gesandt, um den Orion Pakt zu Fall zu bringen? Das war lächerlich. Was auch immer der Schatten war (ein Energiefeld, eine Druckwelle, ein intergalaktisches Alptraummonster… es gab hunderte von Theorien), es hatte nie Beweise dafür gegeben, dass eine denkende Kraft hinter ihm steckte. Die Reaktion des Orion Paktes war reine Panik gewesen, ausgelöst von einer Bedrohung, die sie nicht verstanden. Das mochte die Folter vielleicht erklären, aber es entschuldigte sie nicht. Sie waren Kinder gewesen. Kinder! Der Gedanke an die Wochen, die er eingesperrt und gefoltert verbracht hatte bescherte ihm, wie immer, einen Panikanfall. Würden sie plötzlich beschließen, dass er doch ein Spion war? Ihn aus seinem Haus entführen und foltern, bis er gestand? Das Kind das er damals gewesen war hatte nichts gestanden. Es hatte geschrien vor Schmerzen, aber war störrisch gewesen, wollte nicht die Schuld für etwas auf sich nehmen, das es nicht getan hatte. Aber könnte er heute genauso stur sein? Er wusste es nicht. Wollte es nicht wissen. Wollte einfach nur an andere Dinge denken. Also tat er, was er immer tat, wenn er einen Panikanfall hatte: Er ging in eine Bar oder eine Disko und suchte sich etwas zum Ficken. Groß, muskulös und mit langen schwarzen Haaren war das kein Problem. Er fand immer eine Frau, die gewillt war, mit ihm zu schlafen. Dass er ausreichend Geld hatte, um so viele Drinks zu spendieren wie nötig waren, damit ihm keine Frau mehr widerstehen konnte, half auch. Auf der Straße sah er sich um. Er war alleine, wie immer. So gut wie niemand nutzte die Straßen, um zu seinem Ziel zu kommen. Sprungtore waren so viel einfacher. Aber Seamus mied sie, so gut er nur konnte. Er wusste nicht warum, aber Sprungtore machten ihn nervös. Hatten sie schon, so lange er sich zurückerinnern konnte. Aber obwohl sie niemand nutzte, waren die Straßen breit. Ihre Breite war jedoch nicht für Fahrzeuge gedacht, wie sie es, laut den Geschichtsbüchern, auf der Erde waren. Nein, die Straßen waren im Grunde Grünflächen. Bäume, Sträucher und Gras schmückten sie. Man hatte aus dem ökologischen Desaster gelernt, das die Erde gewesen war. Oder noch immer war, niemand wusste, was aus der Geburtsstätte der Menschheit geworden war, seit der Schatten über sie gekommen war. Ob sie überhaupt noch existierte. Zu seiner Garage war es ein Stück, aber als er sein Haus gekauft hatte, hatte es keinen Parkplatz gehabt (warum auch, es gab schließlich Sprungtore) und zwischen all den Bäumen vor seinem Haus konnte er auch nicht parken. Aber einen halben Kilometer von seinem Haus entfernt gab es eine kleine Lagerhalle, die er in eine Garage umfunktioniert hatte. Dort parkte sein Gleiter. Bodengebundene Fahrzeuge waren auf den meisten Planeten noch immer üblich, wenn man denn überhaupt ein Fahrzeug besaß, aber im Orion Pakt strengstens verboten. Gleiter benötigten keine Straßen für die Wälder oder Flüsse weichen mussten. Sie konnten einfach darüber hinwegfliegen. Normalerweise war Seamus glücklich mit den Lektionen, die man auf Orion in Bezug auf den Umweltschutz gelernt hatte. Aber wann immer er die Strecke zu seiner Garage laufen musste, ärgerte er sich. Vor allem bei schlechtem Wetter, wie es derzeit aufzuziehen schien. Am Himmel konnte er dunkle Wolken erkennen, aber noch waren sie weit genug entfernt. Als er den ersten Schritt in die Garage machte, hatte der Regen ihn erreicht. Einige wenige Tropfen erwischten ihn, bevor er vollständig durch die Tür war und er konnte das leise Prasseln des Regens auf dem Dach hören. Ein Knopfdruck öffnete es, während Sensoren ein Kraftfeld aktivierten, das den Regen davon abhielt in die umfunktionierte Halle hineinzuregnen. Es war die gleiche Technologie, die in militärischen Schutzschilden zum Einsatz kam, aber auf deutlich reduziertem Niveau – egal wie viel Energie man in das Kraftfeld hineinpumpen würde, es wäre niemals in der Lage mehr als starken Regen aufzuhalten. Er hätte es bevorzugt, auf das Kraftfeld verzichten und vorne aus der Halle fliegen zu können, aber die Bäume machten das unmöglich. Sie standen einfach zu dicht, um den Gleiter sicher durch sie hindurchmanövrieren zu können. Langsam flog er durch das offene Dach, das sich automatisch unter ihm schloss, nachdem er es passiert hatte. Bevor er in Richtung Sonnenstadt flog (ja, die ursprünglichen Siedler hatten wirklich nicht alle Tassen im Schrank gehabt), stieg er auf zweihundert Meter an. Alles darunter lief Gefahr, mit den Wolkenkratzern der Hauptstadt zu kollidieren und war daher nur für Starts und Landungen freigegeben. Während des Fluges konnte er erkennen, wo in der Nacht zuvor überall das neue Jahr begrüßt worden war. Viele Bereiche waren abgesperrt, damit die Feiernden dort ihr Feuerwerk veranstalten konnten. Er hatte nicht gefeiert. Für ihn war das neue Jahr nichts, was man feiern konnte. Es bedeutete lediglich, dass sie ein Jahr weniger hatten, bevor der Schatten sie erreichte. Auch wenn niemand wusste, wann das sein würde. In den ersten Jahren hatte sich der Schatten unglaublich schnell ausgebreitet, aber danach war er langsamer geworden. Zuerst hatten viele Journalisten und Wissenschaftler versucht, die Verlangsamung über mathematische Formeln zu erklären, aber die Ausbreitung folgte keiner Formel. Sie wurde einfach langsamer, ohne dass irgendjemand sagen konnte, in welchem Ausmaß. Über Sonnenstadt angekommen landete er wahllos neben einer Diskothek. Diskotheken, Bars und Restaurants gehörten zu den wenigen Orten in der Stadt, die öffentliche Parkplätze anboten. Für gewöhnlich trotzdem nicht viele, aber sie brauchten auch keine großen Mengen. Hauptsächlich wurden sie von Leuten benutzt, die schon bevor sie am Abend weggingen, wussten, dass sie es mit Alkohol und Drogen übertreiben würden und dann kein Sprungtor nutzen wollten. Stattdessen ließen sie sich vom Autopiloten nach Hause fliegen und vermieden es dadurch, sich nach dem Sprung in ihren heimischen Sprungraum zu übergeben – ein seltener aber bekannter Effekt bei der Kombination von zu viel Alkohol und einem Sprung. Zu seiner Überraschung stellte Seamus fest, dass der Parkplatz bereits gut belegt war. Auf drei von vier Plätzen standen Gleiter. Glück gehabt, dass ich nicht später los bin. Er landete auf dem letzten freien Platz und ging zum Diskoeingang, vor dem ein hünenhafter Glatzkopf Dienst schob und entschied, wer hinein dürfte und wer nicht. Eine Seltenheit – und eine teure noch dazu. Normalerweise würde der Betreiber einfach einen Computer den Einlass verwalten lassen. Wenn sich eine Diskothek einen Türstehen leisten konnte, dann war das ein Zeichen von Prestige und hohen Preisen oder von einem Ausfall des Computersystems. In diesem Fall war es Prestige, die Rummelkatz hatte es zuletzt mehrfach in die Medien geschafft, weil Prominente sie für sich entdeckt hatten. Trotz der Tatsache, dass die Menschheit alle ihre Gebiete verloren hatte - außer dem Orion- und dem Rateri-System war nichts verblieben - war das Interesse an Klatsch und Tratsch ungebrochen. Kein Wunder, dass manche Spinner behaupten, der Schatten wäre die Rache Gottes. Wenn ich eine derart dämliche Spezies erschaffen würde, würde ich sie auch auslöschen wollen. Die Schlange an Wartenden ignorierend ging Seamus auf den Türsteher zu. Vor ihm angekommen, blieb er kurz stehen und gab dem Mann die Hand. Er kannte ihn nicht, aber mit dem Handschlag wechselten genug Scheine den Besitzer, um ihm prompten Einlass in die Diskothek zu verschaffen. Die meisten Transaktionen wurden elektronisch erledigt, aber dennoch gab es noch immer Bargeld. Angeblich, um es einfacher zu machen, kleine Zahlungen zu erledigen oder auch bei einem Ausfall der Computersysteme bezahlen zu können, aber Seamus hatte eine...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.