Jäckel / Mai | Medienmacht und Gesellschaft | Buch | 978-3-593-38593-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 286 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 217 mm, Gewicht: 406 g

Jäckel / Mai

Medienmacht und Gesellschaft

Zum Wandel öffentlicher Kommunikation

Buch, Deutsch, 286 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 217 mm, Gewicht: 406 g

ISBN: 978-3-593-38593-8
Verlag: Campus Verlag GmbH


Das Thema Medien und Macht wird von der Öffentlichkeit von jeher kritisch betrachtet. Weckt es doch die Erwartung einer gezielten oder verdeckten Einflussnahme von Meinungen, Einstellungen und Wertehaltungen. Wenn Medienbeobachter heute von 'So viel Macht war noch nie' sprechen, meinen sie damit nicht nur die Folgen zunehmender ökonomischer Konzentrationsprozesse und geänderter Besitzverhältnisse. Verstärkt wird auch thematisiert, ob und wie neue Technologien neue Artikulationsformen ermöglichen und damit dem Publikum bzw. den Nutzern eine neue Rolle zukommen lassen. Der Band beleuchtet die ambivalenten Folgen der aktuellen Medienentwicklung.
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Weitere Infos & Material


Soviel Macht war noch nie? Einführung in die ThematikMichael Jäckel & Manfred MaiMedien, Mediatisierung, MachtWelche Macht wird den Medien zugeschrieben? Das Verhältnis von Medien und Politik im Spiegel der MediatisierungsdebatteGerhard Vowe & Marco DohleBerlusconis Aufholjagd - Italiens Parlamentswahl 2006Martin HambückersMedienbeteiligung und MedienmachtPowered by emotions: Zur Macht der Emotionen im Reality TVKatrin DövelingDie Macht der Fiktion: Zum Einflusspotenzial von Fernsehdramen in JapanHilaria GössmannNeue Soziale Bewegungen und MedienmachtLutz HieberMedienaufsicht und MedienkontrolleMacht und Gegenmacht: Zum Verhältnis politischer und medialer MachtManfred MaiZentralismus als Antwort auf Digitalisierung? Zur Reform der (privaten) MedienaufsichtMeike IsenbergDie Macht des PublikumsMacht und Ohnmacht des PublikumsMichael Jäckel"Social Web" - Zu den Rezeptions- und Produktionsstrukturen im InternetJosef WehnerLeser-Reporter: Die neue Macht des Publikums?Ute VolkmannMacht und Autorität im offenen Enzyklopädieprojekt WikipediaChristian Stegbauer & Elisabeth BauerInternet, Macht, Gesundheit: Zum Wandel des Arzt-Patienten-GesprächsNicole ZillienAutorinnen und Autoren


Was in der Soziologie auf den ersten Blick mit "Medien und Macht" in Verbindung gebracht wird, nämlich Konzentration von Meinungsmacht und gezielte Formen der Manipulation, verbirgt sich heute in zunehmendem Maße hinter "individualisierten" Geschäftsbeziehungen zwischen Anbietern und Kunden, die angesichts einer Vervielfältigung der Distributionswege viele Wege zu Medienprodukten beschreiten können. Im Vorfeld der Funkausstellung 2006 hatte der Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Norbert Schneider, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit seinem Beitrag "Soviel Macht war noch nie" (Schneider 2006) auf diese Veränderungen aufmerksam gemacht. Er plädierte darin für ein neues Medienrecht, weil sich die Übersichtlichkeit der analogen Welt in eine Unübersichtlichkeit der digitalen Welt zu verwandeln beginne. "Funktionsschmelzen" seien beobachtbar, die die klassische Trennung von Produktion, Distribution und Vermarktung aufheben.Konsumentensouveränität werde nun also noch ernster genommen als in den Anfängen des dualen Rundfunks. Jetzt werde eben direkt mit dem Kunden abgerechnet. "Und der Nutzer der neuen Offerten scheint mindestens auf den ersten Blick seine Ohnmacht abzustreifen, auf dem Weg zum ewigen Königtum des Kunden." (Schneider 2006, S. 36) In dieser Beobachtung fließen zahlreiche Bedenken zusammen, die in erster Linie die Vorstellungen von Medienaufsicht und Medienkontrolle betreffen. Der Kunde ist in der Vergangenheit schon häufig auf den Thron des Königs gehoben worden, nunmehr werden die klassischen "Schutzbereiche" der Rundfunkstaatsverträge mit den Notwendigkeiten des Verbraucherschutzes verbunden.Damit wird erkennbar, dass die Institution des Rundfunks auf der organisatorischen Ebene uns nicht mehr nur an Fernsehanstalten oder Verlagshäuser denken lässt, sondern neue Player - Banken, Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Netzbetreiber - am Werk sind, die eher weniger nach journalistischen als nach ökonomischen Kriterien die Entscheidungen vorbereiten, die dann irgendwann eine "normative Kraft des Faktischen" entfalten können. Schneider befürchtete, dass die Ruhe auf der politischen Ebene eine solche Entwicklung begünstigen könnte.Eine Vielzahl der in diesem Band zusammengefassten Beiträge ist daher mit der Frage befasst, was diese Veränderungen für den "ersten Blick" der Soziologie bedeuten können. Treten uns die mit "Medien und Macht" assoziierten Probleme nun in einem "entstrukturierten" Kontext entgegen? Im Zuge der Debatte um die Individualisierung der Massenkommunikation sind diese Fragen bereits aufgetaucht, aber nicht wirklich nachhaltig behandelt worden. Jetzt, da erneut vermehrt über die Zukunft der Massenkommunikation diskutiert wird, wird nicht nur ein zweiter Blick erforderlich, sondern auch der zweite Atem des Phänomens deutlich, weil neue Verbreitungs- und Zugriffstechnologien den Medienmarkt in Bewegung bringen.Zu diesen "Bewegungen" gehört das Verhältnis von Medien und Politik. Gerhard Vowe und Marco Dohle stellen in ihrem Beitrag den Begriff "Mediatisierung" in den Mittelpunkt und zeigen in einem historischen Rückblick den Wechsel in der Semantik dieses Begriffs auf. Eine besonders enge Verzahnung von Medien und Politik verdeutlicht Martin Hambückers am Beispiel Italiens, das einen Sonderfall politischer "Bewegungen" darstellt. Insbesondere Berlusconi hat dafür gesorgt, dass diese Veränderungen in einem politischen System stets in enger Verbindung mit medialer Macht diskutiert wurden. Die Parlamentswahl 2006 in Italien dient dabei als empirische Grundlage.Das Beispiel "Berlusconi" steht zugleich für eine enge Verquickung von Politik und Unterhaltung. Diese Verquickung kann mehr oder weniger offensichtlich sein. Katrin Döveling fragt daher nach der Macht des Emotionalen in TV-Formaten am Beispiel performativer Reality TV-Konzepte, Hilaria Gössmann nimmt das fiktionale Genre der Fernsehdramen zum Anlass, um die Frage zu beantworten, ob auch diesen Macht zugesprochen wer


Michael Jäckel ist Professor für Soziologie (Konsum- und Kommunikationsforschung) an der Universität Trier. Manfred Mai ist außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen und war jahrelang Leiter des Referats Medienwirtschaft in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen.


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