E-Book, Deutsch, Band 1, 327 Seiten
Reihe: Elite Kings Club
Jones Silver Swan - Elite Kings Club
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7363-0869-5
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 327 Seiten
Reihe: Elite Kings Club
ISBN: 978-3-7363-0869-5
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Was weißt du über den Elite Kings Club?
Als Madison Montgomery nach einem schrecklichen Schicksalsschlag in die Hamptons zieht, will sie nur eins: unsichtbar bleiben und keine Aufmerksamkeit erregen. Doch bereits am ersten Tag gerät sie ins Visier des Elite Kings Clubs - einer Gruppe gefährlicher Bad Boys. Bishop Vincent Hayes, der Anführer, zieht sie wie magisch in seinen Bann aus verbotenen Gefühlen, Macht und Geheimnissen. Geheimnisse, die Madisons Welt für immer aus den Angeln heben werden ...
'Ich kann nicht beschreiben, wie großartig dieses Buch ist. Unglaublich intensiv und spannend!' NightWolf Book Blog
Band 1 der Elite-Kings-Club-Reihe von Amo Jones
Amo Jones ist eine erfolgreiche Bestseller-Autorin aus Neuseeland. Sie liebt romantische Spaziergänge in ihren Weinkeller. Sie lebt wie sie schreibt: immer am Rande des Wahnsinns miteinem gutenGlas Rotwein in der Hand undihren Höllenhunden zuFüßen.
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4. KAPITEL
Als ich später am Abend wieder heimkomme, bedanke ich mich in der Zufahrt bei Harry und gehe über den breiten, mit Kopfsteinen gepflasterten Weg auf die Haustür zu. Noch bevor ich dort ankomme, höre ich schon Musik, darum bin ich nicht sonderlich überrascht, als ich die Tür öffne und in eine Party platze. Ich knalle die Tür zu – mit einigem Nachdruck – und betrachte die betrunkenen Gäste. In unserer Küche mit den Arbeitsflächen aus Marmor spielen Teenager Bier-Pong, und im Hintergrund wird getanzt und gefummelt.
Bei einem Blick ins Wohnzimmer – durch dessen Glastüren man den Pool im Freien und das überdachte Schwimmbecken erreicht – entdecke ich weitere Tänzer. Stroboskoplicht flackert, und wo einmal das Sofa stand, befindet sich jetzt das DJ-Pult. Soeben läuft »Ain’t Saying Nothing« von Akon. Draußen brennt die Partybeleuchtung, und halb nackte Leute springen mit dem Hintern voran in den Pool. Ein paar knutschen auch in unserem Jacuzzi.
Dieser Wichser!
Als ich die Augen zusammenkneife, glaube ich hinter dem Pool noch mehr Menschen zu erkennen, auf der Grasfläche, hinter der der Strand beginnt. Oh, Mann, dem werd ich so was von in den Arsch treten. Schließlich entdecke ich eine schwarze Baseballkappe, unter der kurzes blondes Haar hervorschaut, und seine schlanke, sonnengebräunte Gestalt, immer noch ohne Hemd. Nate. Ich gehe zu dem Sofa, wo er mit ein paar anderen Jungs herumlungert, im Takt von »Nightmare on My Street« von DJ Jazzy Jeff mit dem Kopf nickt und eine Bong mit Gras befüllt.
Diese Leute habe ich alle schon in der Schule gesehen: Es sind die Typen, die Tatum als Elite Kings Club bezeichnet hat. Nate muss derjenige sein, dessen Ururgroßeltern die Riverside Prep gegründet haben. Ob es sich dabei um die Familie seiner Mutter oder seines Vaters handelt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich die seiner Mutter, denn Elena ist nicht nur wunderschön, sondern auch genauso reich wie mein Vater. Vermutlich gefällt sie mir darum besser als alle anderen Frauen, die er mir je vorgestellt hat. Bei ihr bin ich mir sicher, dass sie nicht hinter seinem Geld her ist. Für einen alten Mann sieht mein Vater aber auch noch ganz gut aus. Das heißt, so alt ist er gar nicht, erst siebenundvierzig. Es gibt bestimmt einige in meinem Alter, deren Väter älter sind. Außerdem trainiert er täglich und ernährt sich gesund. Elena auch. Für ihr Alter ist sie bestens in Form, und sie achtet auf sich. Bisher bin ich ihr erst zwei Mal begegnet – einmal, als wir vor ein paar Tagen hier eingezogen sind, und dann noch einmal, bevor die zwei zu einer geschäftlichen Besprechung nach Dubai geflogen sind. Aber sie war jedes Mal nett zu mir. Wie sie zu so einer Arschgeige von Sohn kommt, ist mir unbegreiflich.
»Nate!« Ich umrunde das Sofa und baue mich vor ihm auf. Er hat die Arme auf der Rückenlehne ausgebreitet und die gespreizten Beine von sich gestreckt, formt mit den Lippen soeben ein O und stößt langsam eine Rauchwolke aus. Sein Blick geht einfach durch mich hindurch. »Mach den Laden dicht. Sofort.« Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr, achte aber nicht darauf.
Er grinst. »Schwesterlein, vielleicht stellst du erst mal die Knarre in den Schrank, bevor hier noch eine Panik ausbricht.«
Ich packe den Gurt meiner Schrotflinte Kaliber 12. »Die Party ist zu Ende, Nate. Ich meine es ernst.«
Er springt mit einem roten Plastikbecher in der Hand auf. »Warte! Komm mal her.« Er zieht mich seitlich an sich, beugt sich zu meinem Ohr herab und zeigt auf den Typen, der auf dem Sofa neben ihm gesessen hat. »Das ist Saint. Ace, Hunter, Cash, Jase, Eli, Abel, Chase und Bishop.« Ich schaue desinteressiert von einem zum andern. Einige von ihnen habe ich schon in der Schule gesehen, aber es sind auch zwei dabei, die älter wirken, und die ich noch nicht kenne.
»Hi«, sage ich, ziemlich unbeholfen, wie ich zugeben muss. Dann wende ich mich wieder an Nate. »Im Ernst. Du bringst uns beide noch in Schwierigkeiten. Mach Schluss.« Ich gehe davon, doch als ich die Tür erreiche, drehe ich mich noch einmal um. Sie beobachten mich. Nate lächelt hinter seinem Becher hervor; die Mienen der anderen verraten sehr unterschiedliche Gefühle. Als ich zu dem komme, den Nate Bishop genannt hat, fangen meine Wangen an zu glühen. Es ist derselbe Typ, mit dem ich mir heute in der Schule ein Blickduell geliefert habe. Jetzt sitzt er auf einem Küchenstuhl, die gespreizten Beine ausgestreckt, und sein Blick bohrt sich mir förmlich in den Kopf. Ich habe noch nie jemand erlebt, der so abweisend wirkt, auch wenn er völlig gelassen scheint.
Mir läuft es kalt den Rücken hinunter, und ich weiß nicht einmal warum. Vielleicht weil er so … unnahbar scheint. In Gedanken schnaube ich verächtlich. Das sind doch typische Privatschuljungs. Ich überlasse es Nate, die Party zu beenden, und steige die Treppe hinauf. In meinem Zimmer lege ich die Flinte oben in den begehbaren Schrank und nehme bei der Gelegenheit frische Kleidung heraus. Im Bad checke ich zunächst einmal beide Türschlösser, dann drehe ich die Dusche heiß und stelle mich unter den Strahl. Das Prasseln des Wassers übertönt das Dröhnen der Bässe. Ich dusche, bis meine Haut in der Hitze schrumpelig wird.
Anschließend trockne ich mich rasch ab, ziehe eine kurze Pyjamahose aus Seide und ein Tanktop an, rubbel mir die Haare trocken und hänge das Handtuch auf. Ich entriegle die Tür zu Nates Zimmer und kehre in mein eigenes kühles Zimmer zurück. Die Musik ist verstummt. Man hört gedämpftes Rufen, das sich allmählich nach draußen entfernt. Mädchen kreischen, Autos fahren an. Ich öffne die Tür zu meinem kleinen Balkon und ziehe beide Flügel weit auf. Als die Geräusche im Haus so weit verebbt sind, dass man sich wieder aus dem Zimmer wagen kann, öffne ich die Tür zum Flur und gehe langsam die Treppe hinunter. Erst als ich schon fast in der Küche bin, bemerke ich Nate und seine Freunde. Sie sitzen noch an derselben Stelle im Wohnzimmer. Ich bleibe stehen, und im gleichen Moment unterbrechen sie ihre Gespräche.
»Lasst euch nicht stören«, sage ich halblaut und gehe weiter in Richtung Küche. Nach dem Schießen bin ich immer hungrig, und von ein paar Elite-Jungs im Haus werde ich mich nicht aus dem Tritt bringen lassen. Heute Morgen beim Aufwachen war ich noch ein Einzelkind. Wie bin ich in so kurzer Zeit nur zu einem Stiefbruder gekommen, noch dazu einem wie Nate?
Ich öffne den Kühlschrank, nehme Eier, Milch und Butter heraus und hole Mehl und Zucker aus der Speisekammer. Als ich gerade alle Zutaten auf der Arbeitsfläche abgestellt habe, kommt Nate herein und lehnt sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen. Ich bücke mich und nehme eine Schüssel und einen Holzlöffel aus den Fächern unter der Frühstückstheke.
Dann zeige ich auf Nate. »Hast du manchmal auch was an?«
Er lacht schnaubend. »Den Mädchen gefällt es so.« Er zwinkert mir zu und kommt näher. Hinter ihm tauchen Cash, Jase, Eli, Saint und Hunter auf. Sie mustern mich skeptisch.
»Was machst du da?«, fragt Nate, der mich nicht aus den Augen gelassen hat.
»Waffeln.« Ich sehe von einem Jungen zum andern. Sie haben sich über die ganze Küche verteilt. Es liegt Spannung in der Luft.
Ich räuspere mich und wende mich wieder Nate zu. »Wie kommt es eigentlich, dass ich vorher nie von dir gehört habe? Mein Dad hat nie erwähnt, dass Elena einen Sohn hat.« Beim Sprechen gebe ich die Zutaten in die Schüssel. Nate holt unterdessen das Waffeleisen aus einem der Schränke und schließt es an.
Dann lehnt er sich gegen die Arbeitsfläche und zuckt die Achseln. »Keine Ahnung. Vielleicht weil ich so ein rebellischer Junge bin.« Er grinst.
»Stimmt das, was man sich von dir erzählt?«, fragt Hunter und sieht mich finster an.
»Was genau meinst du denn? Es sind einige Geschichten im Umlauf.« Ich gehe zum Waffeleisen. Nate nimmt mir die Schüssel ab und gießt Teig in die Form.
»Das mit deiner Mutter.« Ziemlich unverblümt, aber das bin ich gewöhnt.
»Dass sie sich umgebracht hat oder dass sie vorher die Liebste meines Vaters ermordet hat?«
Hunter hat ein Gesicht, dessen Züge man nur als grob bezeichnen kann. Mir ist nicht ganz klar, wo ich ihn ethnisch einordnen soll: Er hat dunkle Augen, olivbraune Haut und einen nachlässigen, aber sauberen Stoppelbart.
Jetzt lehnte er sich noch etwas weiter auf dem Stuhl zurück und sieht mich scharf an. »Beides.«
»Zweimal ja«, antworte ich knapp. »Und ja, sie hat es mit meinem Gewehr gemacht.«
Als ich mich umdrehe, merke ich, dass Nate Hunter verärgert anstarrt. »Mach mal Platz«, befehle ich und deute auf das Waffeleisen. Er weicht einen Schritt zur Seite und lässt mich vorbei. Dabei streife ich ihn mit dem Arm, halte kurz inne und sehe ihn an. Er lächelt boshaft. Bevor ich ihm sagen kann, dass er sich das dumme Grinsen sparen soll, kommt Eli herüber und stellt sich neben mich.
»Ich heiße Eli, und ich bin der in unserer Gruppe, der alles sieht und hört. Außerdem bin ich der jüngere Bruder von Ace.« Er deutet über die Schulter auf einen Jungen, der genauso aussieht wie er, nur etwas älter und stämmiger.
Ich lächele Ace höflich zu, doch er lächelt nicht zurück. Na, wie er will.
»Der in eurem Club, meinst du wohl?« Ohne Eli anzusehen, gieße ich frischen Teig in die Waffelform. Erst dann merke ich, wie still es geworden ist.
»Tss, tss. Wie es scheint, hast du gleich am ersten Tag alle möglichen...




