Kaiser | Eine heimliche Affäre | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Kaiser Eine heimliche Affäre

Digital Edition
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8693-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8693-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein mächtiger Schneesturm tobt über Montana, aber das ist Kate nur recht: So kommt wenigstens niemand zu dieser kleinen Hütte, in der sie und Ethan ihre heimliche Leidenschaft genießen. Eine Lust, die alles zerstören könnte, was Kate im Leben wichtig ist ...

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PROLOG Wenn Ethan Mills die Augen schloss, konnte er die eisernen Gitter des Gefängnisses und die Wände aus Zement verschwinden lassen. Er konnte sich in die sturmumtoste Prärie versetzen und den Wind in seinem langen schwarzen Haar fühlen; er konnte den Sonnenaufgang über den schneebedeckten Bergen von Montana sehen, konnte den Wind der Freiheit atmen und sich unter dem weiten Himmel des Landes seiner Väter wähnen. Ethan öffnete die Augen. Sein Freund, Raymond Elkhorn, beobachtete ihn. Raymond schüttelte belustigt und zugleich etwas traurig den Kopf. „Warst du wieder bei dieser Frau?“, fragte er. „Nein“, antwortete Ethan. „Ich war in den Bergen, weit weg von hier. Sie können meinen Körper einsperren, aber nicht meine Gedanken. Meine Gedanken können hinfliegen, wohin sie wollen.“ Raymond starrte auf den von Lärm erfüllten Korridor vor ihrer Zelle. Ethan wusste, dass der Stolz seines Freundes verletzt war, weil man ihn eingesperrt hatte. Seit einer Woche teilten sie jetzt die gleiche Zelle, und auch wenn er Raymond nichts Böses wünschte, so freute er sich doch über dessen Gesellschaft. Schon zum dritten Mal hatte man Raymond wegen Trunkenheit verhaftet. „Ich weiß wirklich nicht, wie du so ruhig bleiben kannst“, sagte Raymond und wandte sich wieder Ethan zu. „Wenn ich der Möglichkeit ins Auge sehen müsste, die nächsten zwanzig Jahre im Gefängnis zu verbringen, dann würde ich verrückt werden.“ „Mein Vater hat mich gelehrt, in meinem Geist zu leben“, erwiderte Ethan. „Er hätte dir besser beibringen sollen, die Hände von weißen Frauen zu lassen. Deshalb bist du nämlich hier, richtig?“ „Nein, Raymond“, widersprach Ethan und hob das Kinn. „Hier geht es um Politik. Mike Caldwell will eines Tages Gouverneur werden, und jetzt benutzt er seine Macht als Sheriff, um sich einen Namen zu machen.“ „Politik ist vielleicht einer der Gründe, aber gleichgültig, was du auch sagst, sie wollen nicht, dass die Indianer sich an ihre Frauen heranmachen.“ „Meine Mutter war auch eine weiße Frau.“ „Genau das ist es, was ich meine“, erklärte Raymond. „Du erinnerst sie an all das, was sie hassen. Ein Halbblut, das eine ihrer Frauen geschwängert hat. Du hast die Schwierigkeiten ja förmlich herausgefordert.“ „Becky hat nichts damit zu tun, was in dem Schulungszentrum geschehen ist. Ich liebe sie. Und sie liebt mich.“ „Was nützt dir das, wenn du die besten Jahre deines Lebens dafür im Gefängnis verbringen musst? Du tust mir leid, Ethan. Du besitzt vielleicht die Seele deines Vaters, aber es gibt Zeiten, da wird es deutlich, dass auch das Blut der Weißen durch deine Adern rinnt.“ Ethan stand auf und lief unruhig auf und ab. „Als wir als Kinder zusammen geangelt haben, da hat es dich doch auch nicht gestört, dass meine Mutter eine Weiße war. Was hat sich denn jetzt geändert? Ist es wegen Becky? Bedeutet das, du kannst nur eine Hälfte von mir lieben? Solange ich im Reservat bin, ist alles in Ordnung, aber in der Welt der Weißen erinnere ich dich an etwas, das du lieber vergessen würdest. Ist es nicht so?“ „Ich will mich nicht mit dir streiten“, wehrte Raymond ab. „Ich habe nur gesagt, dass du mir leidtust, und das stimmt auch.“ „Unsinn!“ Ethan holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Er hatte es dem Geist seines Vaters versprochen, sich von einem Unglück nie aus der Fassung bringen zu lassen. Man konnte die Dämonen des Lebens nicht mit dem Verstand bezwingen. Der Gesang des Herzens war alles, was zählte. Doch die Gegensätze in seinem Leben waren für Ethan schwer zu ertragen. Er hatte sich sehr bemüht, der Sohn seines Vaters zu sein. Und obwohl er das Volk seines Vaters liebte, so sorgten auch die Menschen dort dafür, dass er nie vergaß, woher er kam. Als er sich dann in ein weißes Mädchen verliebt hatte, kämpfte seine Seele gegen ihn. Jetzt hatte er auch noch an das Baby zu denken. Wie würde sein Kind ohne ihn aufwachsen können? War es wirklich möglich, dass er die nächsten zwanzig Jahre im Gefängnis verbringen musste? Hatte Raymond Elkhorn wirklich Grund, ihn zu bemitleiden? Im Korridor hörte man Schritte. Die Wachen nutzten jede Gelegenheit, um sie zu quälen. Raymond lauschte. „Es sind dieser Schuft Corley und der kleine Kahle mit der Brille.“ Vor der Zelle blieben die zwei Männer stehen. „Was meinst du, Ed?“, sagte Corley. „Sieht aus, als würde unser Junge hier ungeduldig. Ich habe gedacht, er hätte für sein ganzes Leben genug von diesem Mädchen.“ Er grinste Ethan an. „War es die Sache denn wenigstens wert, Mills?“ Als Ethan nicht antwortete, brachen die beiden Wachen in Gelächter aus. Raymond warf Ethan einen Blick zu, als wollte er sagen: Siehst du, ich wusste doch, dass es um diese Frau geht. Corley tippte Raymond mit dem Schlagstock auf die Schulter. „Beweg deinen Hintern an die Wand. Der Häuptling hier hat Besuch, und wir nehmen ihn jetzt zu einem Spaziergang mit.“ „Ich habe Besuch?“, fragte Ethan, als Raymond vom Gitter wegtrat. „Sie haben gesagt, wir sollten diese Schlange von einem Mörder holen. Das bist du doch, nicht wahr, Mills?“ Ethan ignorierte die Herausforderung. „Wer ist es denn?“ „Komm mit, dann wirst du es schon sehen.“ Ethan trat an die Gittertür, die Corley aufschloss. Dann folgte er den Wachen den Korridor entlang. Er überlegte, wer ihn besuchen kam. Beckys Vater hatte seine Tochter in ein Flugzeug gesetzt und sie zu ihrer Schwester nach Hawaii geschickt. Deshalb konnte Becky es nicht sein. Der Vertreter des Stammes war vor drei Tagen bei ihm gewesen, und der vom Gericht gestellte Anwalt sollte erst heute Nachmittag kommen. Wer also war der Besucher? Er wurde zu dem Raum geführt, in dem sich die Häftlinge mit ihren Anwälten trafen, daher nahm er an, dass es doch sein Anwalt war, der ihn besuchte. Corley öffnete die Tür und schob ihn in den Raum. Ethan sah den Mann an, der ihm gegenüberstand und ihn betrachtete, als sei er ein Stück Vieh auf einer Auktion. Wer auch immer dieser Mann war, er strahlte Macht und Autorität aus. Einen Augenblick lang schämte Ethan sich seiner Gefängniskluft. Sie raubte einem Mann seine Individualität und Würde. Wenigstens hatten sie ihm nicht den Kopf geschoren, wie es früher üblich gewesen war. Sein langes schwarzes Haar fiel ihm immer noch bis auf die Schultern. Es war sein ganzer Stolz. „Wenn Sie uns brauchen, dann rufen Sie uns, Mr Rawley“, meinte Corley. „Wir bleiben draußen vor der Tür.“ Mr Rawley? dachte Ethan. Der Mann musste Beckys Vater sein. Die Tür schloss sich hinter Ethan, und Rawley deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches. „Setzen Sie sich, Mills.“ Ethan trat zu dem Stuhl und stützte sich mit der Hand auf die Lehne. Er setzte sich nicht. „Sie sind Beckys Vater?“ „Richtig“ Rawley war der Letzte, den Ethan hier erwartet hätte, es sei denn, mit der Reitpeitsche in der Hand. Rawley blickte ihn unter gesenkten Brauen an. Sein Gesicht war kantig, für sein Alter sah er sehr gut aus, doch sein Ausdruck machte deutlich, dass es zwischen ihnen keine Freundschaft geben würde. „Was wollen Sie hier?“, fragte Ethan. „Ich will es ganz deutlich sagen: Ich schlage Ihnen einen Handel vor.“ Rawley setzte sich. Ethan setzte sich nun auch. „Was für einen Handel?“, fragte er verwirrt. „Becky hat mir erzählt, dass ihr heiraten wollt.“ „Das stimmt, Mr Rawley. Ich liebe sie und respektiere sie mehr als alle anderen Frauen, die ich je gekannt habe. Wenn ich nicht hier eingesperrt wäre, wären wir längst verheiratet.“ „Behalten Sie Ihre Rede für sich, Mills. Mich interessiert es nicht, was Sie für meine Tochter fühlen. Ich will ehrlich sein. Ich hatte gehofft, dass Becky durch die Trennung wieder zu Verstand kommt. Meine ältere Tochter Kate hat mich jedoch angerufen und mir erzählt, dass Becky bereits wieder auf dem Weg nach Hause sei und dass sie Sie noch immer lieben würde. Sie ist volljährig, ich kann sie also nicht aufhalten.“ „Sie möchten sicher von mir hören, dass mir das leidtut, Mr Rawley, aber das tut es nicht.“ Rawley verzog grinsend das Gesicht. „Einen feinen Ehemann werden Sie abgeben, während Sie hier im Gefängnis verrotten.“ „Ich bin noch nicht verurteilt worden, und ich bin unschuldig.“ „Sie waren beteiligt an der Schießerei, bei der der Stellvertreter des Sheriffs erschossen worden ist. Es zählt nicht, ob Sie es waren, der den Schuss abgegeben hat.“ „Ich war nur dort, um Blutvergießen zu vermeiden. Wenn die Männer des Sheriffs nicht zuerst geschossen hätten, hätte ich unsere Männer dazu bringen können, das Gebäude friedlich zu verlassen. Wenn Sie jemandem die Schuld an der ganzen Sache geben wollen, dann sollte dieser Jemand Mike Caldwell sein.“ „Hübsche Geschichte, Mills. Vielleicht können Sie das Gericht davon überzeugen, dass ein Mann wie Sie, der dafür bekannt ist, Schwierigkeiten zu machen, eigentlich ein Friedensstifter ist, doch das bezweifle ich. Und niemand würde Mike Caldwell für die Sache verantwortlich machen, dazu ist er viel zu beliebt. Ich würde keinen Penny für Ihre Chancen vor Gericht geben.“ „Offensichtlich können wir uns nicht verständigen. Ich weiß allerdings noch immer nicht, weshalb Sie überhaupt hier sind.“ „Ich will,...



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