E-Book, Deutsch, Band 3, 317 Seiten
Reihe: Second Chances
Keeland / Ward One More Kiss
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7363-1004-9
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 3, 317 Seiten
Reihe: Second Chances
ISBN: 978-3-7363-1004-9
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Diese Reise wird ihr Leben für immer verändern ...
Nie im Leben hätte Kendall Sparks gedacht, dass sie einmal mit einem wildfremden Mann um den Globus reisen würde. Doch als sie am Flughafen auf den charmanten Piloten Carter Clynes trifft, kann sie sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Sie nimmt sein Angebot an, ihn nach Rio zu begleiten, und erlebt Tage voller Romantik und Überraschungen. Und auch Carter, der sich nie auf etwas Festes in seinem Leben eingelassen hat, ist fasziniert von der Verbindung zwischen ihnen. Aber das Ende ihrer gemeinsamen Zeit naht, und Kendall muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen ... 'Brillant, brillant, brillant! Dieses Buch hat alles, was das Herz begehrt: Freude, Wehmut, Hoffnung, Humor, tolle Figuren und eine packende Handlung.' The Romance Vault
Band 3 der erfolgreichen NEW-YORK-TIMES-Bestsellerreihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Vi Keeland und Penelope Ward
Vi Keeland ist New-York-Times-, USA-Today- und Wall-Street-Journal-Bestseller-Autorin. Als waschechte New Yorkerin lebt sie mit ihrer Familie noch immer dort und arbeitet als Anwältin. Penelope Ward ist New-York-Times-, USA-Today- und Wall-Street-Journal-Bestseller-Autorin. Sie ist in Boston mit fünf Brüdern aufgewachsen und arbeitete als Nachrichtensprecherin beim Fernsehen, bevor sie sich eine familienfreundlichere Karriere suchte. Penelope liebt New-Adult-Romane, Kaffee und ihre Freunde und Familie. Sie ist stolze Mutter zweier Kinder und lebt in Rhode Island.
Weitere Infos & Material
1
KENDALL Chris Hemsworth. Ich sah mir im Reisekatalog das Kapitel über Australien an. Die Seiten waren mit bunten Bildern gefüllt – Kängurus, türkisfarbenes Wasser, und dann das große weiße Gebäude, dessen Dach wie aufgeblähte Segel im Wind aussieht. Schon nett. Aber nicht das, was mich wirklich interessierte. Liam Hemsworth. Der Bruder von Chris. O mein Gott. Australischer Akzent im Doppelpack. Auf der nächsten Seite war eine Weltkarte abgebildet. Ich folgte der gepunkteten Linie mit dem Finger von Miami nach Sydney. Mist, ganz schön lang, der Flug. Seufzend blätterte ich weiter: London. Robert Pattinson. Theo James. Auch ein sexy Akzent – und ein wesentlich kürzerer Flug. Ich knickte die Ecke der Seite um und nahm mir das nächste Land vor. Italien. George Clooney. Was machte es schon, dass er praktisch so alt war, wie mein Vater jetzt wäre? Der Mann war doch wie eine gute Flasche Cabernet – je älter, desto besser und zum Genießen bestimmt. Noch ein Eselsohr. Der Barkeeper unterbrach mich bei meiner Suche nach einem geeigneten Reiseziel und zeigte auf mein halb leeres Martiniglas. »Möchten Sie noch einen Appletini?« »Im Augenblick nicht. Danke.« Er nickte und ging ans andere Ende der voll besetzten Theke. Ich hatte schon meinen zweiten Drink und wusste nicht, wie viele Stunden ich noch in dieser Flughafenlounge sitzen würde. Wahrscheinlich war es das Beste, den Ort, an dem ich die kommenden zehn Tage verbringen wollte, auszusuchen, bevor sich der Alkohol zu sehr bemerkbar machte. Santorin. Hmmm. Die Bilder sahen toll aus. Strahlend weiße Häuser mit königsblauen Türen und Fensterläden. Aber eigentlich hatte ich keine Ahnung, wohin ich wollte. Nichts sprang mir auf Anhieb ins Auge, nicht mal eine tropische Insel konnte mich locken. Als ich merkte, dass ich fast am Ende des dicken Urlaubskatalogs angekommen war, griff ich seufzend zu meinem Glas. »Wo in aller Welt soll ich nur hin?«, murmelte ich ratlos. »Zu mir ist es nicht weit«, sagte eine tiefe Baritonstimme neben mir. Ich zuckte zusammen, weil ich nicht bemerkt hatte, dass sich jemand auf den Barhocker zu meiner Rechten gesetzt hatte, und schüttete den Rest meines Drinks auf mein nagelneues Oberteil. »So ein Mist!« Ich sprang auf, schnappte mir eine Serviette und tupfte hektisch auf meinem edlen Top herum. »Das ist von Roland Mouret!« »Tut mir leid. Ich wollte Sie nicht erschrecken.« »Na, dann schleichen Sie sich nicht so an!« »Entspannen Sie sich. Ich zahl die Reinigung, okay?« »Der Fleck geht garantiert nicht mehr raus.« »Dann kaufe ich Ihnen ein neues. Ist doch bloß ein Shirt.« Ruckartig sah ich auf. »Haben Sie mir nicht zugehört? Es ist von Roland Mouret! Und hat achthundert Dollar gekostet.« »Achthundert Dollar für ein T-Shirt?« »Das ist Designerware.« »Es ist trotzdem nur ein verdammtes T-Shirt. Verstehen Sie mich nicht falsch. Sie füllen es ziemlich hübsch aus. Aber da sind Sie wirklich abgezockt worden. Schon mal was von GAP gehört?« »Soll das ein Scherz sein?«, fragte ich, ließ die Herumtupferei sein und musterte den frechen Kerl. Mannomann. Er war nicht nur frech, sondern auch noch groß, dunkel und extrem gut aussehend. Ein richtiges Prachtexemplar. Ich ging kurz weg, um einen klaren Kopf zu bekommen und noch mehr Servietten zu besorgen. Weit und breit waren keine zu sehen. Als ich an meinen Platz zurückkehrte, rief Mr Beautiful dem Barkeeper gerade zu: »Hey Louie, kann ich ein Glas Mineralwasser und ein paar Papiertücher haben?« »Na klar, Trip.« Trip? »Sie heißen Trip?« »Manchmal.« »Ich sitze mit einem Typen in einer Flughafenbar, der Trip heißt?« Unwillkürlich musste ich kichern. »Und Sie sind?« Spielt eigentlich keine Rolle, dachte ich. Ich würde diesen Mann sowieso nie wiedersehen. Mein Blick fiel auf das Titelblatt des Reisekatalogs, in dem ich geblättert hatte. »Ich bin …« Ich zögerte, dann log ich: »Sydney.« »Sydney …«, wiederholte er skeptisch. »Genau.« Ich schluckte und musste kurz zur Seite schauen. Doch auch ohne ihn anzusehen, spürte ich den durchdringenden Blick seiner großen braunen Augen. Der intensive moschusartige Duft seines Rasierwassers war berauschend. Seine überwältigende Präsenz machte es mir fast unmöglich, meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Der Barkeeper brachte ihm ein Glas Wasser und eine Handvoll Servietten. Trip sah mich fragend an. »Sie wollen den Flecken also raushaben?« Ich nickte, und als er sich zu mir vorbeugte, kribbelte meine Haut. Im nächsten Augenblick wurde mir jedoch eiskalt, denn er kippte mir das Mineralwasser direkt auf die Brust. »Hey!«, schrie ich und sah mir entsetzt mein patschnasses Designershirt an. »Was zum … was zum Teufel soll das?« »Sie wollen den Fleck doch weghaben, oder? Das erledigt die Kohlensäure. Muss nur ein bisschen einweichen.« »So groß ist der Fleck aber nicht! Sie haben das komplette Vorderteil nass gemacht!« »Ließ sich leider nicht vermeiden.« »Sie hätten es auch einfach … lassen können!« »Das hätte aber nicht so viel Spaß gemacht.« Ich sah an mir herab. Meine Brustwarzen waren durch den nassen Stoff zu sehen. »Jetzt ist mein Shirt völlig durchsichtig!« »Dessen bin ich mir äußerst bewusst.« Die Augen auf meine Brust geheftet schnappte er nach Luft. »Ach du Schreck, tragen Sie etwa keinen BH?« »Nein.« Nun sah er mir endlich ins Gesicht. »Darf ich fragen, warum Sie ohne BH am Flughafen herumlaufen?« Ich räusperte mich. »Ich wollte es im Flieger bequem haben. Außerdem bin ich … straff. Ich brauche eigentlich keinen. Na ja, zumindest brauchte ich keinen, bevor Sie mich mit Mineralwasser begossen haben! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein Fremder mit Wasser auf mich losgeht.« Sein Blick fiel wieder auf meinen Busen. »Straff, hm?« »Würden Sie mich bitte nicht so anstarren!« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Entschuldigung. Ich hatte nicht erwartet …« »Mich praktisch nackt zu sehen? Ach was!« Schuldbewusst lachte er. »Was soll ich sagen? Hören Sie, ich bin hergekommen, um einen Happen zu essen, und habe etwas bekommen, worauf ich nicht gefasst war. Sie haben fantastische Titten. Und Sie haben vollkommen recht. Sie sind genauso straff wie der Rest ihrer temperamentvollen Besitzerin.« Plötzlich zog er seine Lederjacke aus und legte sie mir um die Schultern. »Bedecken Sie sich damit.« Sie war schwer, roch nach Sandelholz und fühlte sich wie eine wärmende Umarmung an. Und wenn sich die Jacke schon so gut anfühlte, konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie sich eine echte Umarmung von ihm anfühlen musste. Ich schüttelte den Kopf über meine Gedanken. Als ich den Reißverschluss zumachte, fiel mir die Anstecknadel mit zwei Flügeln am Revers auf. »Was hat der Anstecker zu bedeuten? Waren Sie schön brav im Flugzeug oder so?« Er grinste. »So ungefähr.« Als ich lächelte, reichte er mir seine große Hand. »Fangen wir noch mal neu an. Hallo, ich bin Carter.« Carter. Hm. Das passte irgendwie zu ihm. Ich ergriff seine Hand und erschauderte, als er fest zudrückte. »Carter?«, sagte ich und kniff die Augen zusammen. »Ich dachte, Sie heißen Trip.« »Nein. Sie haben nur angenommen, dass ich Trip heiße, weil Louie mich so genannt hat. Trip ist ein Spitzname.« »Woher kommt er?« »Lange Geschichte.« »Warum kennt man Sie hier eigentlich? Sind Sie geschäftlich viel auf Reisen?« »Kann man so sagen.« »Sie weichen ständig aus, wissen Sie das?« »Und Sie sind verdammt hinreißend. Wie heißen Sie?« »Hab ich doch schon gesagt.« »Oh, richtig. Sydney … und mit Nachnamen Oper. Sydney Oper.« Er zeigte lachend auf die Oper von Sydney vorn auf dem Katalog. »Warum haben Sie mich angelogen?« Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich nenne Leuten, die ich nicht kenne, nicht gern meinen Namen.« »Das ist bestimmt nicht der Grund. So scheu sind Sie doch gar nicht. Sie tragen nicht mal einen BH in der Öffentlichkeit! Und es hat fast eine Minute gedauert, bis Sie Ihre Brüste bedeckt haben, nachdem Ihnen klar wurde, dass ich sie sehen kann. Also sind Sie nicht besonders zurückhaltend und vorsichtig schon gar nicht.« »Und weshalb habe ich Ihrer Meinung nach gelogen?« »Meiner Meinung nach hat es Ihnen einen Kick verschafft, so zu tun, als wären Sie jemand anders. Sie haben gedacht, Sie sehen mich nie wieder, warum also nicht? Habe ich recht?« »Sie meinen, Sie können mich einfach als leichtsinnige Abenteurerin abstempeln? Sie kennen mich doch erst seit … wie lange? Zehn Minuten?« »Gleich und Gleich gesellt sich gern.« »Tatsächlich?« »Ja. So lebe ich mein Leben: immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, immer unterwegs.« Nach kurzem Schweigen sah er mich prüfend an. »Sie wissen nicht, wohin mit sich.« »Was führt Sie zu dieser Annahme?« »Als ich mich neben Sie gesetzt habe, haben Sie Selbstgespräche geführt. Sie haben sich gefragt, wo in aller Welt Sie hinsollen.« »Ach,...