Kelly | Bittersüßer Cappuccino | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1803, 144 Seiten

Reihe: Bianca

Kelly Bittersüßer Cappuccino


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86349-024-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1803, 144 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86349-024-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Ich will aber Kevin, Mommy. Er baut Schlösser.' Als ihr kleiner Sohn ihr auf seine impulsive Art mitteilt, wen er sich als Vater wünscht, liegt Lisa schon ein ebenso ungestümes Nein auf der Zunge. Sicher, auch sie lässt der attraktive Bauunternehmer nicht unbeeindruckt. Eigentlich hat er alles, was ihn zum absoluten Traummann macht: Sexappeal, Charme, Humor und breite Schultern zum Anlehnen. - Und er liebt die süßen Hörnchen in ihrem Café, in dem er Stammgast ist! Doch um sich auf ihn einzulassen, müsste Lisa sich bitteren Erinnerungen stellen, die sie beide verbinden ...



Als sie akzeptiert hatte, dass sie niemals ein Jockey sein würde, entschied Dorien sich für eine Karriere als Autorin, als sie erwachsen war. Sie behielt diese Überzeugung während der High School und dem College. Ein Bachelor - Abschluss in Englisch bestätigte sie darin. Nach dem College fand Doreen einen Job als Kellnerin. Sie war eine adrette Kellnerin. Aber als sie den College - Abschluss in Englisch gemacht hatte, brauchte sie beide Hände und gab den Kellnerinnenjob auf. Immer noch wollte sie mehr erreichen. Liebesromane las sie nur zum Entspannen und sagte oft, wie stolz sie war Bücher zu schreiben, die so wundervoll waren wie diese. Als sie zusätzlich zu einer 60-Stunden-Woche noch drei Kinder aufzog, kam sie an ihre Grenzen. Ihr Ehemann fragte sie, was sie wirklich gerne täte. Und sie gab ihm zur Antwort: 'Autor sein.' 'Also mach es!' waren die Worte ihres Ehemannes. Und sie tat es. Dorien Kelly lebt mit ihrem Ehemann, drei Kindern und zwei weißen West Highland Terriern mit Name Ceili und Seamus in einem Haushalt. Dorien verbringt ihre Tage schreibend, Wäsche waschend, Lebensmittel einkaufend und ihre Kinder zu einer Milliarde Nachmittags - Aktivitäten fahrend. Auch damit fühlt sie sich dennoch wie die glücklichste Frau auf Erden.
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1. KAPITEL

Zwei Dinge beherrschte Lisa Kincaid meisterlich: Scones backen und mit wenig Schlaf auskommen. Beides gehörte untrennbar zum Leben einer Frau, die eine Bäckerei mit einem Café betrieb und alleine ein Kind großzog.

„Bist du fertig?“, rief sie zu Jamie hinüber. Der vierjährige Junge frühstückte an einem der Tische im Shortbread Cottage Café. „Miss Courtney wird denken, wir hätten verschlafen.“

„Fertig!“, rief Jamie zurück.

Lisa kam hinter dem Glastresen hervor und warf einen Blick in Jamies halbleeren Becher. „Fast fertig“, verbesserte sie ihn.

Er nahm den Becher in beide Hände und trank den Rest Saft in einem Zug. Dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und grinste zufrieden. Die gelbe Papierserviette blieb unberührt neben seinem Teller liegen.

„Wo bleiben deine Manieren, junger Mann?“

Jamie war mit seinen Gedanken schon im Kindergarten, als er vom Tisch aufstand. „Heute bauen wir wieder ein Schloss!“

Lisa zeigte zur Küchentür. „Du weißt, wo das Geschirr hinkommt.“

Aber da mischte sich Suzanne Jacobs ein. Sie war Lisas einzige Mitarbeiterin und eine Retterin in vielen Lebenslagen. „Ich mach das schon“, bot sie an.

Grundsätzlich legte Lisa großen Wert darauf, dass ihr Sohn sich im Haushalt nützlich machte. Er sollte wenigstens lernen, einen Geschirrspüler zu benutzen. Das war sie den Frauen der Welt schuldig, wie sie fand. Heute allerdings gab sie ausnahmsweise nach.

„Danke, Suz, das ist nett.“ Sie nahm Jamie an die Hand. „Ich bin gleich wieder da.“

Der Grund für ihre Eile hatte einen Namen: Kevin Decker. Er kam jeden Morgen etwa um diese Zeit auf einen Kaffee und einen Scone vorbei.

Kevin war einer ihrer besten Kunden. Ein kluger Mann, humorvoll, fleißig, kinderlieb … die ganze Palette guter Eigenschaften. Jede Frau hätte tausend Gründe finden können, seine Nähe zu suchen, doch Lisa ging ihm in letzter Zeit lieber aus dem Weg. Er machte sie irgendwie nervös. Das war nicht seine Schuld, Kevin benahm sich wie immer. Nein, es war allein ihr Problem. Auf jeden Fall brauchte sie jetzt erst einmal frische Luft, bevor sie ihm begegnen konnte.

Sie verließen das verschachtelte Schindelhaus, in dem ihre Wohnung, die Bäckerei und das Café untergebracht waren.

„Komm, Mommy.“ Jamie zog an ihrem Arm. Er schien es noch eiliger zu haben als sie.

Sie lächelte, als sie ihn beobachtete. Ihr Sohn erinnerte sie von Tag zu Tag mehr an James, ihren verstorbenen Mann. Jamie war noch nicht ganz ein Jahr alt gewesen, als sein Vater tragisch verunglückte. Aber jetzt, drei Jahre später, hatte er dasselbe hellbraune Haar, die helle, sommersprossige Haut und ansatzweise auch schon denselben stämmigen Körperbau wie sein schottischer Vater. Den Tatendrang, mit dem er Lisa jetzt hinter sich herzog, den allerdings hatte er von ihr geerbt.

Unter der Woche war Jamie vormittags im Kindergarten. Außerdem ging er dreimal in der Woche nachmittags zur Vorschule der vornehmen Hillside Academy. Es war ein Geschenk ihrer Eltern, das Lisa nicht ablehnen konnte, auch wenn sie sich in ihrem Stolz gekränkt fühlte. Als Mutter durfte sie bei ihren Entscheidung nicht nur an sich denken, sondern musste das Wohl ihres Sohnes im Auge haben.

Lisa war erst einundzwanzig, als sie schwanger wurde. Es war für sie ein Schock gewesen. Doch heute konnte sie sich ein Leben ohne Jamie nicht mehr vorstellen. Und sie konnte sich auch nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben als in Davenport. Sie liebte dieses Fleckchen Erde in Iowa am Ufer des Mississippi. Seltsam, wie die Dinge sich manchmal änderten. Damals, auf der Highschool, hatte sie nur einen Wunsch gehabt: weg von diesem Ort. Inzwischen hatte sie erkannt, dass Idylle nicht zwangsläufig langweilig sein musste.

Jamie ließ ihre Hand los und hopste vor ihr her. Es war ein herrlicher Tag. Für Ende September war es immer noch recht warm, genau das richtige Wetter, um den Tag vielleicht in einem Park am Fluss zu verbringen, die Schiffe zu beobachten und die Sonne zu genießen. Aber davon konnte Lisa leider nur träumen. Auf sie wartete heute neben allen anderen Verpflichtungen auch noch ein riesiger Berg Wäsche.

„Warte, Jamie!“, rief sie ihren Sohn zurück, bevor er um die Ecke biegen konnte.

Er gehorchte, wenn auch ungeduldig.

Lisa nahm ihn wieder an die Hand. „Heute wollt ihr also ein Schloss bauen“, sagte sie.

Er nickte. „Mr Kevin bringt ganz viele, große Kartons. Und damit bauen wir das Schloss.“

Unwillkürlich verlangsamte Lisa ihr Tempo. Womöglich begegnete sie Kevin nun doch früher, als ihr lieb war. Kevin Decker war nämlich der älteste Bruder ihrer besten Freundin Courtney. Und die leitete den Kindergarten. Kevin führte eine Baufirma und hatte eine von der Urgroßmutter ererbte Viktorianische Villa nach Courtneys Vorstellungen so umgebaut, dass im Erdgeschoss ein idealer Kindergarten entstanden war. Und zu diesem waren Lisa und Jamie gerade unterwegs.

„Das klingt gut“, meinte sie. Im Stillen hoffte sie, dass das Bauprojekt erst für den späteren Vormittag geplant war, damit ihr Kevin nicht jetzt schon über den Weg lief.

Das Glück war nicht auf ihrer Seite. Kevins leuchtend roter Pick-up stand schon vorm Eingang, als Lisa und Jamie ankamen. Die Ladefläche war allerdings leer und Kevin nirgends zu sehen. Wenn sie sich beeilte, konnte sie vielleicht unbemerkt zum Shortbread Cottage zurückgehen.

Jamie lief die Treppe zur überdachten Veranda hinauf und verschwand im Innern des Hauses, ohne sich noch einmal zu seiner Mutter umzudrehen. Lisa folgte ihm in den Eingangssaal. Dort begrüßte Courtney die Kinder und schickte sie dann ins Spielzimmer zu ihrer Mitarbeiterin. Jamie brachte gerade noch ein flüchtiges „Tschüss, Mommy“ in Lisas Richtung zustande. Dann lief er zu den Kindern nach nebenan.

Courtney lächelte Lisa gut gelaunt an. „Was ist los mit euch beiden? Ihr zwei seid immer die Letzten.“

„Ich habe schon überlegt, ob ich meinen Zeitplan mal ändere. Das Leben wird auf die Dauer zu langweilig.“

Courtney schüttelte ihre blonden Korkenzieherlocken und lachte. „Das meinst du womöglich ernst. Und du hast recht. Jeden Tag denselben Trott, das hält auf die Dauer keiner aus.“

„Naja, Trott klingt sehr negativ. Sagen wir, es ist eine lieb gewordene Routine. Aber von Zeit zu Zeit muss man mal was ändern.“ Es war Lisa bewusst, dass sie für sich selbst kaum Zeit hatte, doch das störte sie nicht. Jamie und das Geschäft gingen vor.

„Nenn es, wie du willst. Du musst endlich mal wieder an dich denken. Ich habe auch schon eine Idee.“

Jetzt klang Courtney genau wie Lisas Mutter, wenn sie mal wieder ein Date für Lisa arrangieren wollte.

„Ideen sind immer gut“, erwiderte sie diplomatisch. In diesem Moment kam eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter herein und Lisa witterte ihre Chance, sich aus dem Staub zu machen.

Doch Courtney ließ nicht zu, dass sie sich verabschiedete. „Warte kurz, wir reden gleich weiter.“ Courtney nahm ihren neuen Schützling in Empfang und wartete, bis die Mutter gegangen war. Dann wandte sie sich mit einem vielsagenden Leuchten in den Augen an Lisa. „Heute Abend sind Kevin, Scott und ich …“

Lisa hob abwehrend die Hand und lachte. „Drei Deckers auf einem Haufen. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.“

„Unsinn, wir sind völlig harmlos.“

Einer von euch ist alles andere als harmlos, dachte Lisa. Laut sagte sie: „Na schön, aber du musst zugeben, dass ihr auf jeden Fall ein bisschen verrückt seid.“

Courtney zuckte die Achseln. „Wenn du das sagst … Trotzdem kannst du mich ausreden lassen.“

„Wenn es nicht heute wäre, hätte ich nichts dagegen“, schwindelte Lisa. „Aber mittwochs ist bei uns Verhörtag. Das bedeutet, ich bin zum Abendessen bei meinen Eltern.“

„Was für eine schreckliche Familientradition“, hörte Lisa eine tiefe Stimme hinter sich sagen. „Und was ist donnerstags? Beichttag?“

Lisa verdrängte das heftige Herzklopfen, das Kevin in ihr auslöste. Sie drehte sich zu ihm um.

„Hallo, Kevin.“

„Schön, dich zu sehen, Lisa.“

„Ja, ich freue mich auch.“ Was in gewisser Weise sogar stimmte, denn Kevin war eine ausgesprochene Augenweide. Er war groß, hatte einen gut gebauten, durchtrainierten Körper und ein kantiges Gesicht, das aber nicht hart wirkte. Ein Grübchen im Kinn vertiefte sich, wenn er lächelte.

Und das tat er in diesem Moment. Allerdings passte das Lächeln nicht recht zu seinem skeptischen Blick. Er schien zu ahnen, dass sie ihm lieber aus dem Weg gegangen wäre. Seltsamerweise hatte sie bei ihm immer den Eindruck, ihre Gedanken und Gefühle wären entblößt und vor ihm ausgebreitet.

Entblößt …

Allein dieses Wort ließ sie erröten und an alles Mögliche denken, was mit Nacktheit zu tun hatte. Es wurde Zeit, dass sie die Flucht ergriff.

Sie sah auf ihre Uhr. „Ich muss wieder an die Arbeit“, sagte sie.

„Ich könnte meinen Morgenkaffee gebrauchen. Wenn du ein bisschen wartest, komme ich mit“, bot er an.

„Danke, aber ich muss mich wirklich beeilen.“

...



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