Knaak | Diablo - Das Vermächtnis des Blutes | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: Diablo

Knaak Diablo - Das Vermächtnis des Blutes


Neuauflage 2020
ISBN: 978-3-7367-9901-1
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: Diablo

ISBN: 978-3-7367-9901-1
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit Anbeginn der Zeit führen die geflügelten Streiter der himmlischen Sphären und die Dämonenhorden der Brennenden Höllen einen erbitterten Kampf um das Schicksal der Schöpfung. Dieser infernale Konflikt hat sich nun auf die Ebene der Sterblichen verlagert und weder Mensch noch Dämon noch Engel werden sich dieser Schlacht entziehen können ... DIABLO Norrec Vizharan ist zu einem lebenden Alptraum geworden. Auf der Suche nach einem Schatz entdeckt der Söldner ein magisches Artefakt, das seine kühnsten Träume übersteigt: die uralte Rüstung von Bartuc, dem legendären Kriegsherrn des Blutes. Doch die mysteriöse Panzerung ist mit einem Fluch belegt und birgt unheilvolle Kräfte. Auf der Flucht vor Dämonen, die das finstere Artefakt für ihre eigenen niederträchtigen Zwecke einsetzen wollen, muss Norrec Herr über einen kaum zu bändigenden Durst nach Blut werden und die Wahrheit über den schrecklichen Fluch in Erfahrung bringen, wenn er nicht für immer der Finsternis verfallen will ... DAS VERMÄCHTNIS DES BLUTES Ein spannender Roman aus der Welt der Magie, der finsteren Mächte und der epischen Schlachten zwischen Gut und Böse! Basierend auf dem preisgekrönten Videogame-Bestseller von Blizzard Entertainment.

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EINS Der Schädel grinste das Trio so fröhlich an, als wollte er es einladen, ihn in der Ewigkeit zu besuchen. „Sieht ganz so aus, als wären wir nicht die Ersten“, murmelte Sadun Tryst. Der narbenübersäte, sehnige Kämpfer stieß den Schädel mit der Klinge seines Messers an, worauf der fleischlose Wächter zu wackeln begann. Hinter dem makabren Bild konnten sie den Nagel ausmachen, an dem er aufgehängt war und an dem das übrige Skelett so lange gebaumelt hatte, bis es sich irgendwann aufgelöst hatte und zu einem wirren Haufen zusammengefallen war. „Hattest du das etwa erwartet?“, flüsterte die große Gestalt, deren Gesicht unter einer Kapuze verborgen war. Wenn man Saduns Aussehen als schlank oder sogar fast asketisch bezeichnen wollte, hatte Fauztin schon etwas von einem Kadaver. Der Vizjerei-Hexenmeister bewegte sich nahezu wie ein Phantom, als er ebenfalls den Schädel berührte, diesmal aber mit einem Finger, der in einem Handschuh steckte. „Hier war keine Hexerei im Spiel. Nur primitive, aber vollkommen ausreichende Fallen-Mechanismen. Kein Grund zum Fürchten.“ „Außer es wäre dein Kopf, der auf dem nächsten Pfahl aufgespießt wird.“ Der Vizjerei zupfte an seinem schütteren grauen Ziegenbärtchen und schloss kurz seine leicht schräg stehenden Augen, als bestätige er damit die Bemerkung seines Gefährten. Der Gesichtsausdruck, den Sadun zur Schau trug, der mehr dem eines unzuverlässigen Frettchens ähnelte – und damit manchmal auch zu seiner Persönlichkeit passte –, erinnerte Fauztin an eine ausgemergelte Katze. Seine knubbelige Nase zuckte unablässig, und die spärlichen Haare seines langen Schnauzbarts unterstrichen diesen Eindruck noch zusätzlich. Keiner von ihnen hatte je den Ruf absoluter Lauterkeit besessen, aber Norrec Vizharan hätte jedem der beiden sein Leben anvertraut – so wie er es auch schon mehrfach getan hatte. Als der erfahrene Krieger zu ihnen stieß, warf er einen Blick nach vorn in die Dunkelheit, die auf eine große Kammer schließen ließ. Bislang hatten sie sieben verschiedene Ebenen ausgekundschaftet und sie alle ungewöhnlich leer vorgefunden, wenn man von den nicht sehr aufwändig konstruierten Fallen absah. Genauso wenig waren sie auf irgendeine Art von Schatz gestoßen, was für das Grüppchen eine herbe Enttäuschung darstellte. „Bist du sicher, dass hier keine Hexerei im Spiel ist, Fauztin? Überhaupt nicht?“ Die katzenartigen Züge, die unter der Kapuze teilweise zum Vorschein kamen, verzogen sich in Anbetracht dieser Worte beleidigt. Die breiten Schultern seines auftragenden Umhangs verliehen Fauztin ein Unheil verkündendes, fast schon übernatürliches Erscheinungsbild – und das umso mehr, da er den muskulösen Norrec überragte, der für sich betrachtet schon kein kleiner Mann war. „Musst du das fragen, mein Freund?“ „Es ist doch nur so, dass das hier keinen Sinn ergibt! Von ein paar unbedeutenden und eigentlich ziemlich albernen Fallen abgesehen, sind wir auf nichts gestoßen, das uns davon abhalten könnte, bis in die Hauptkammer vorzudringen! Warum macht sich jemand die Mühe, so tief zu graben, wenn er dann für eine so dürftige Sicherung sorgt?“ „Ich würde eine Spinne, die so groß ist wie mein Kopf, nicht gerade als nichts bezeichnen“, warf Sadun mürrisch ein und strich durch sein langes, aber spärliches schwarzes Haar. „Vor allem, wenn sie sich auf meinem Kopf befindet …“ Norrec ignorierte ihn. „Ist es das, was ich glaube? Sind wir zu spät? Ist es wieder so wie in Tristram?“ Schon einmal hatten sie sich zwischen zwei Söldneraufträgen auf Schatzsuche begeben – in einem kleinen, heimgesuchten Dorf namens Tristram. Legenden hatten von einem Schatz in einem Verlies erzählt, der von bösen Geistern bewacht wurde und der diejenigen zu Königen machen würde, die das Glück hatten, lange genug zu überleben, um ihn zu finden. Norrec und seine Freunde waren dorthin gereist und hatten, ohne das Wissen der örtlichen Bevölkerung, das Labyrinth zur Mitte der Nacht betreten … Nach all ihren Anstrengungen, nachdem sie gegen seltsame Bestien gekämpft hatten und nur mit Mühe tödlichen Fallen entkommen waren, hatten sie feststellen müssen, dass irgendjemand vor ihnen bereits so gut wie alles aus dem unterirdischen Gewirr von Gängen und Gewölben fortgeschleppt hatte. Erst nach ihrer Rückkehr hatten sie im Dorf die bittere Wahrheit erfahren: Ein großer Kämpfer war nur wenige Wochen zuvor in das Labyrinth hinabgestiegen und hatte den furchtbaren Dämon Diablo angeblich besiegt. Er hatte weder Gold noch Juwelen an sich genommen, doch wenig später machten sich andere Abenteurer seine Vorarbeit zunutze und überwanden die wenigen Gefahren, die noch vorhanden waren, um anschließend so viele Reichtümer wie möglich aus dem Labyrinth zu schaffen. Nur wenige Tage Vorsprung der anderen hatten zur Folge gehabt, dass das Trio sich völlig vergeblich abgemüht hatte. Norrec hatte auch keinen Trost in den Worten eines Dorfbewohners von zweifelhafter geistiger Verfassung gefunden, der ihnen kurz vor ihrer Abreise eine Warnung hatte zukommen lassen. Angeblich hatte der Krieger, der sogenannte Wanderer, Diablo nicht wirklich geschlagen, sondern irrtümlich das abscheulich Böse freigesetzt. Ein fragender Blick von Norrec an Fauztin war von dem Vizjerei-Hexenmeister zunächst mit einem beiläufigen Schulterzucken beantwortet worden. Später hatte Fauztin dann die Warnung abgetan. „Es gibt immer wieder solche Geschichten über entflohene Dämonen und schreckliche Flüche. Diablo gehört zu denen, die sich beim gewöhnlichen Volk oft der größten Beliebtheit erfreuen.“ „Du glaubst nicht, dass irgendetwas davon wahr sein könnte?“ Als Kind hatte Norrec immer Angst gehabt. Seine Eltern hatten ihm Geschichten über Diablo, Baal und andere Ungeheuer der Nacht erzählt, um ihn Gehorsam zu lehren. Sadun Tryst hatte verächtlich geschnaubt. „Hast du schon jemals einen Dämon gesehen? Kennst du jemanden, der einen zu Gesicht bekommen hat?“ Norrec musste verneinen. „Und du, Fauztin? Es heißt, dass die Vizjerei Dämonen heraufbeschwören können, damit diese ihre Befehle ausführen.“ „Wenn ich das könnte, würde ich mich dann in leeren Labyrinthen und Gräbern herumtreiben?“ Diese Bemerkung hatte Norrec mehr als alles andere davon überzeugt, die Worte des Dorfbewohners als Schauermärchen abzutun. Es war ihm auch nicht besonders schwer gefallen. Schließlich interessierte die drei damals wie heute nur eines: Reichtum. Leider schien es sich in zunehmendem Maße herauszustellen, dass man ihnen abermals zuvorgekommen war. Während Fauztin in den Gang vor ihnen spähte, verstärkte er mit seiner anderen Hand den Griff um seinen Zauberstab. Die juwelenbesetzte Spitze, die zugleich ihre Lichtquelle in der Dunkelheit war, flackerte kurz. „Ich hatte gehofft, ich würde mich irren, aber jetzt fürchte ich wirklich, dass wir nicht die Ersten sind, die hierher vordringen.“ Der leicht ergraute Kämpfer fluchte leise. Er hatte in seinem Leben unter vielen Befehlshabern gedient, größtenteils während der Kreuzzüge von Westmarch aus. Nachdem er diese zahlreichen Feldzüge überlebt hatte – und das oft nur sehr knapp –, war er zu einer Erkenntnis gekommen: Niemand konnte darauf hoffen, es ohne Geld in dieser Welt zu etwas zu bringen. Er hatte es bis zum Captain gebracht und diesen Rang dreimal verloren, bis er nach dem letzten Debakel schließlich den Militärdienst quittierte. Der Krieg hatte Norrecs Leben bestimmt, seit er alt genug war, ein Schwert zu erheben. Einst hatte er auch so etwas wie eine Familie gehabt, doch die war inzwischen tot – so wie seine Ideale. Er hielt sich immer noch für einen anständigen Mann, aber Anstand allein machte ihn auch nicht satt. Norrec war zu der Ansicht gelangt, dass es noch einen anderen Weg geben musste. Und so hatten er und seine beiden Kameraden sich auf Schatzsuche begeben. So wie Sadun hatte er Narben davongetragen, doch davon abgesehen wirkte Norrec eher wie ein einfacher Bauer. Ein Mann mit solch großen braunen Augen, offenem Gesicht und kräftigem, kantigem Kiefer hätte statt eines Schwertes ebenso gut eine Hacke in den Händen halten können. Auch wenn der stämmige Veteran von Zeit zu Zeit Gefallen an dieser Vorstellung fand, wusste er sehr wohl, dass er Gold benötigte, um das ersehnte Land bezahlen zu können. Diese Reise hatte sie zu Reichtümern führen sollen, die seine Bedürfnisse und sogar seine Träume bei weitem übertroffen hätten. Doch jetzt sah es danach aus, als wäre alle Zeit, wären alle Mühen ein weiteres Mal vergebens gewesen. Neben ihm warf Sadun Tryst sein Messer in die Luft und bekam es am Heft zu fassen, als es sich wieder auf seiner Höhe befand. Er wiederholte diese Aktion zweimal, ein sicheres Zeichen dafür, dass er intensiv nachdachte. Norrec konnte sich gut vorstellen, was ihm durch den Kopf ging. Sie hatten Monate mit dieser Suche zugebracht und waren quer übers Meer ins nördliche Kehjistan gereist. Sie hatten in Kälte und Regen geschlafen, waren falschen Fährten in leere Höhlen gefolgt und hatte das Ungeziefer gegessen, das ihnen über den Weg gelaufen war, als sich keine andere Jagdbeute mehr finden ließ – und das alles nur wegen Norrec, der dieses ganze Fiasko erst angeleiert hatte. Schlimmer noch! Diese Queste war die Folge eines Traums gewesen, in dem es um einen verruchten Berggipfel ging, der eine vage Ähnlichkeit mit einem Drachenkopf aufwies. Hätte Norrec nur einmal, höchstens zweimal davon geträumt, wäre...



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