Kossdorff | SPAM! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Humor bei Milena

Kossdorff SPAM!

Ein Mailodram
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-85286-254-5
Verlag: MILENA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Mailodram

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Humor bei Milena

ISBN: 978-3-85286-254-5
Verlag: MILENA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gut gegen Langeweile! Alle sieben Sekunden lachen!
Spam! ist: schräge Lovestory, Internet-Satire und Büro-Comedy in einem.

Betreff: Ein Dotcom-Unternehmen im Jahr 2000, ein rebellierender Jungmanager, die umwerfende neue Projektleiterin und eine halsbrecherische Talfahrt in Richtung Börsencrash.

Panik auf der Titanic im weltweiten Web: Die Internetfirma, für die der Twenty Something Alex als Community-Betreuer arbeitet, verliert ihre Investoren! Der von seinem Job schwer genervte Email-Junkie sieht seiner Kündigung gelassen entgegen - bis die hinreißende und ambitionierte Judith anheuert ...

Spam! ist Love-Story, Internet-Satire und Office-Comedy - verpackt in 300 Emails, die Alex innerhalb von zwei turbulenten Wochen verschickt und erhält! Vom Autor der "Sunnyboys" - nominiert für den Preis der Hotlist 2009.

Jan Kossdorff, der Autor des Bestseller-Debüts Sunnyboys, war mitten drin, als eine der am schnellsten wachsenden Internetfirmen 2000 ihren spektakulären Börsencrash erlebt hat. Nach dem Platzen der Blase hat er seine Erlebnisse in einen E-Mail-Roman gegossen. Jetzt - da sich das Millenium mit seinen großen Dotcom-Pleiten zum 10. Mal jähren - erscheint dieses bissige "Mailodram" erstmals in Buchform!

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Von: Alex
Di, 9:18
An: Ulli
Betreff: Cyranulli Liebe Ulli! Noch einmal musst du auf dem Altar unserer unerfüllten großen Liebe ein Opfer für deinen verzweifelten Chef bringen. Du ahnst es, der apokalyptische User ist wieder in meine Mailbox galoppiert. Ich leite dir die Mail weiter und bitte dich, mit deiner alles verzuckernden Schreibe meine Antworten auf seine Vorschläge zu übermitteln, die in der Reihenfolge, wie er sie vorgetragen hat, in etwa so lauten: Es wird keine Musik geben, Musik verlängert den Abend unnötig und weckt unschöne Emotionen. Die Aufmachung der Gäste an diesen Abenden ist ohnehin so himmelschreiend, dass Kostüme nur rausgeworfenes Geld wären. Der Flirt-Aspekt ist einfach zu unappetitlich, um ihn vorher zu diskutieren. Wenn es passiert, gehen wir mit dem Schlauch dazwischen. Die Bowle ist mir wurscht! Soll er 10 Fässer davon mitbringen, wenn’s ihm Freude macht. Solang ich sie nicht kosten muss. Du weißt, Ulli, ich würde dich nicht darum bitten, wenn ich nervlich in der Lage wäre, ihm selbst zu antworten. Ich vertraue auf dein Feingefühl und dein Talent, für einen Vorgesetzten zu lügen, dein dich im Stillen verzweifelt liebender Alex Von: Alex
Di, 9:25
An: Elke
Betreff: AW:AW:AW: Gewinnspiel Morgen Elke! Interessant! Ich selbst seh mich ja mehr als eine Mischung aus Inspector Clouseau und Caterina Valente, mit einem Schuss Benny Hill. Ist aber sicher Ansichtssache. Ich find dich übrigens immer noch lustig! Grüß deinen Freund von mir, wir wollten doch mal ganz unverkrampft zusammen auf ein Bier gehen? A. Von: Elke
Di, 9:28
An: Alex
Betreff: AW:AW:AW:AW: Gewinnspiel Das wär sicher ein Vergnügen! Ich denke da an das letzte Mal, als wir beide auf ein Bier waren. Nach dem zweiten Krügerl hast du mich als »kalt, leer und so beschissen allwissend« bezeichnet. Das war echt ein netter Abend, müssen wir unbedingt wiederholen! Wenn mein Freund dabei ist, holen wir da vielleicht noch mehr raus … Von: Vroni
Di, 9:35
An: Alex
Betreff:? Hi Alex! Was war das für ein »Informant«, den du gestern getroffen hast? Es geht doch eh nur um den einen mp3-Player, oder? Soll ich jetzt einfach einen zweiten beim Einkauf bestellen? Vroni Von: Alex
Di, 10:10
An: Vroni
Betreff: AW:? Liebe Vroni! Du hast es noch nicht gegnissen, oder? Stell dir doch mal ein paar Fragen! Vergiss die Denkraster, die man dir seit Jahren eintrichtert. Warum sitzen in dieser Firma 50 gut bezahlte Angestellte und klimpern auf Hardware um viele Millionen herum, obwohl unsere Site keinen Gewinn macht und auch gar nicht machen kann? Warum ist unser Angebot so völlig identisch mit dem von hunderten anderen Portalen auf der ganzen Welt? Warum gibt es auf einmal so viele neue Worte, die niemand richtig versteht, und wo kommen eigentlich die ganzen Manager her, die alle genau gleich aussehen? Vroni, welche Einstellung hast du eigentlich zum Thema »Außerirdisches Leben«? Hast du schon einmal daran gedacht, dass man vielleicht nicht nur über die Portale ins Web einsteigen kann, sondern auch aus dem Web durch die Portale in unsere Welt kommen kann? Dass auch unser Portal eine Schleuse ist, durch das jederzeit Manager aus anderen Welten auf unseren Planeten gelangen können? Junior Supervizing Aliens, Key Account Marsianer oder irgendwelche Yuppies von Jupiter! Ja, das ist ein harter Brocken! Ich hab auch eine Weile gebraucht, bis ich dahintergekommen bin. Jetzt wirst du dich wahrscheinlich fragen, ob nicht dein eigener Chef selbst ein Alien ist! Du hast Recht, das musst du überprüfen! Gott sei Dank ist es so, dass die Manager, die übers Internet auf unseren Planeten gekommen sind, an einer Art Waschzettel zu erkennen sind, der an ihrer Brust angebracht ist. Darauf steht, welches Klima und welche Temperatur sie beim Baden vertragen, ohne dass sie an Farbe verlieren und eingehen. Ich zeige dir nachher gerne meine Brust, damit du mir wieder völlig vertrauen kannst. Dasselbe muss ich natürlich auch von dir verlangen. Das soll dir aber nicht peinlich sein, ich bin da so was wie ein Arzt. Schlage vor, wir treffen uns in einer Stunde in der Garderobe, da erklär ich dir dann auch, warum es hier nicht um einen normalen »mp3-Player« geht … Der Alex, dem Frauen vertrauen Von: Ulli
Di, 10:35
An: Alex
Betreff: AW: Cyranulli Hallo Alex! Habe chris76 geantwortet und erwarte, dass du deine »große Liebe« jetzt auch mal zum Essen ausführst. Ich kann heute Abend, ich esse alles. Ulli Von: Alex
Di, 10:41
An: Ulli
Betreff: AW:AW: Cyranulli Allerliebste Ulli! Heute Abend ist es schlecht, da werden nämlich in einem beispiellosen Massaker meine Freundin (so ich bis dahin eine habe), meine Eltern, meine Freunde und ich ermordet und ausgeweidet/zerstückelt. Würde das ungern versäumen. Wenn ich einen der kommenden Abende vorschlage, klingt das wohl nach einer Ausrede, oder? Wie wär’s, wenn wir heute Mittag gemeinsam im der Kantine speisen, ich hörte, es gibt Fleischlaibchen! Dazu gönnen wir uns ein kleines Bier und dann kudern wir so miteinander, dass es alle sehen. Okay? Alex Von: Vroni
Di, 10:44
An: Alex
Betreff: AW:AW:? Du spinnst! Von: Ulli
Di, 10:48
An: Alex
Betreff: AW:AW:AW: Cyranulli Schwein! Von: Alex
Di, 11:01
An: Bine
Betreff: Connie He Bine! Die Parallelen zwischen meinem Psycho-User und der Geschichte vom Connie sind so hauchdünn, dass sie wohl nur eine Frau sehen kann. Wenn ich mich richtig erinnere (und eine halbwegs kausale Story aus den 37 Versionen bastle, die Connie inzwischen von dem Vorfall rausgewürgt hat), dann hat dein niedlicher Mitbewohner in irgendeinem Homo-Chat eine Tante mit vermeintlich ähnlichen Interessen (Bowie, Kiffen, Blasen) aufgerissen und ein Blind Date ausgemacht. Beim Treffen dann – welch Überraschung – war der süße Junge aus dem Chat auf einmal ein großer, böser, Lack und Leder-Bumser, der mit dem armen Connie gleich tüchtig zur Sache kommen wollte. Da ist er natürlich mit zusammengekniffenem Hintern weggerannt und hat sich noch 2 Monate später in keinen Schwulentreff getraut. Ich dagegen werde meinen Schwarm niemals persönlich treffen, er weiß rein gar nichts über mich (bis auf meinen Namen, somit auch meine Adresse und wo ich arbeite). Unter Heteros läuft das einfach anders: Da schlägt man sich schon mal die Schnauze ein, aber wenn der andere am Boden liegt, bespringt man ihn nicht auch noch! Naja, außer man ist wirklich von Grund auf schlecht. Deswegen sage ich: Mach dir keine Sorgen, versäum die Weight Watchers nicht und gib Connie ein Bussi von mir. A. Von: Bernd
Di, 11:24
An: Alex
Betreff: AW:AW: Diddl Piss wen anderen an, ist das klar?! Hier haben viele schon die Schnauze voll von dir und deinem ganzen Mist. Kündige doch einfach, wenn wir dich alle so ankotzen! Keiner wird dir nachweinen. Du vergiftest das ganze Klima mit deiner scheiß negativen und unkollegialen Art! Wenn man den Mailserver checkt, fragt man sich überhaupt, ob du auch etwas anderes machst, als private E-Mails zu schreiben. Andere reißen sich hier den Arsch auf – für einen Bruchteil von deinem Gehalt. Mach Schluss hier oder reiß dich zusammen! Diese Mail kommt von meinem Account, hinter mir steht aber eine Reihe von Leuten. Denk darüber nach. Von: Alex
Di, 11:30
An: Bernd
Betreff: Mag mich da wer? He Bernd, so kenn ich dich ja gar nicht! Dieser zackige Ton passt total gut zu dir. Dass du verdammt zärtlich sein kannst, davon kann Dragan freilich ein Liedchen singen, aber dass du’s auch so streng bringst … Wie soll ich mich jetzt verhalten, Bernd? Soll ich mich zieren, oder dich gleich bitten, meine Datenbanken mal so richtig durchzuchecken? Mich ordentlich herzuadministrieren … Was mich verwirrt: Da steht jetzt also eine Reihe von Leuten hinter dir. Hmm. Bleibt dann für mich noch genug Bernd übrig? Du kannst ihnen übrigens ausrichten, dass man sich in meiner Gehaltsklasse den Arsch nicht mehr aufreißen muss, das machen dann andere für einen – starke Männer wie du. Ich fühl mich jetzt ein bisschen wie Lady Chatterley mit ihrem Förster. Ach, ist das aufregend. Bin ganz nervös, schreib schnell, dein bereiter Alex Von: Holger
Di, 11:39
An: die Firma
Betreff: Einbruch Hallo! Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, sind heute Morgen die neuen Zahlen rausgekommen. Ich bin ehrlich gesagt extrem enttäuscht! Wir konnten uns weder bei...


Jan Kossdorff, geb. 1974, ist ausgebildeter Drehbuchautor, arbeitete als Online-Redakteur und Internet-Manager. Seit 2000 Texter und Konzeptionist in der Werbung. Gründer und DJ des "Ampers-Club", eines Wiener Rock-Klubs und Musikertreffs. Kurzgeschichte auf der Longlist des Wortlaut-Literatur-Wettbewerbs und Veröffentlichung im Rahmen der Werkstätte Buchverlag. Eigene Textserie, die als Email-Abonnement zu beziehen war. Des Weiteren: Comics, Songs und Webvideos.



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