Lechner Auf die Liebe bauen
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-641-06231-6
Verlag: Kösel
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Weisheit für jeden Tag
E-Book, Deutsch, 272 Seiten
ISBN: 978-3-641-06231-6
Verlag: Kösel
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
»Unendlich schön ist es, sich auf Gott einzulassen, auf Liebe zu bauen, auf das Teilen und Schenken – das bedeutet: sein Leben auf etwas gründen, das unverrückbar, das ewig bleibt. Wenn wir Gottes Liebe als unseren Schatz betrachten, ist unser Herz in Sicherheit – trotz aller Gefahren.«
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Weitere Infos & Material
(S. 75-76)
1. August
Alles künstlerische Schaffen lebt aus der Geschichte; es empfängt von geschichtlichen Gestaltungen früherer Zeiten immer wieder Anstöße und Anregungen. Aber Geschichte würde in ihrem innersten Sinn verfehlt, bliebe der Mensch nur der Vergangenheit verhaftet; Kunstwerke verflossener Zeiten könnten (wie die Natur) in Wahrheit gar nicht mehr verstanden werden, würde der Mensch von heute nicht mehr selbst schöpferisch tätig sein, würde er nicht mehr Welt gestalten in Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit, in ihren Räumen, mit ihren Stoffen.
2. August
Im Evangelium zeigt Jesus bei der Austreibung der Händler und Wechsler aus dem Tempel Leidenschaft und Distanzierung. Jesus zeigt, wie sehr er den Tempel als Haus seines Vaters liebt. Er findet sich nicht damit ab, wie nun einmal die Dinge liegen, wie sie anscheinend notwendigerweise liegen: Wenn Opfer dargebracht werden, müssen Tiere verkauft, wenn das Tempelgeld in hebräischer Währung bezahlt werden soll, müssen die Münzen der von auswärts Kommenden gewechselt werden. Seine Liebe zum Tempel sieht, dass dieses Treiben dem Sinn des Tempels als einer Stätte der Gottesbegegnung und Gottesverehrung zuwiderläuft. Jesus scheut nichts, um dieser Liebe zum Heiligtum Ausdruck zu geben.
3. August
Wir blicken als Kinder zum Horizont und fragen, was hinter den fernen Wäldern oder Bergen liegt, sehnen uns danach, jenen Streifen zu betreten, wo Himmel und Erde einander berühren.Wir lernen mit der Zeit, dass es immer wieder weitergeht, dass sich die Grenzen verschieben, dass der Mensch immer weiter über seine Grenzen hinausschreitet, dass er ein Wanderer ist seinem Wesen nach.
4. August
Der Blick auf das Kind könnte uns ermutigen und lehren, wieder zu erwarten, Neuland zu entdecken, das wir noch betreten können. Auf uns wartet noch vieles, auf anderen Gebieten als auf denen, die wir bisher erobert und mühsam verteidigt haben: Schönheit in kleinen Dingen, Klarheit und Weite der Erkenntnis, innere Wachheit und Freude auch im äußeren Leiden, Begegnungen mit dem Unendlichen, auch und gerade dann, wenn das Endliche zerbricht. Manches, vieles kann noch wachsen und reifen in uns, auch wenn es langsamer, schlichter, einfacher und stiller geschieht als das äußere Wachstum.