Leigh | Lass dich verführen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Leigh Lass dich verführen


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7780-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7780-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der attraktive Jay ist Amelias Traummann. Doch anstatt mit ihm zu flirten und ihn zu verführen, beschreibt sie lieber im Chatroom ihre erotischen Fantasien, wie aufregend der Sex mit ihm wäre, wenn sie sich nur trauen würde! Und dann lädt Jay sie eines Tages zu einem heißen Date ein. Zufällig hat er ihre lustvollen Gedanken gelesen...



Seit Jo Leigh 1975 bei der großen Filmgesellschaft 20-Century-Fox als Lektorin in der Abteilung für Comedys einstieg, ist sie im Filmgeschäft zu Hause. Sie war für die Mediengesellschaften CBS, NBC und verschiedene andere große Produktionsfirmen tätig, wobei sie zunehmend Drehbücher konzeptionierte und bearbeitete. Kein Wunder, dass bei so viel Sachkenntnis bereits die erste Romance, die sie 1994 verfasste, gleich drei Preise erhielt! Seitdem hat sie weitere, sehr erfolgreiche Romane verfasst. Zudem vermittelt sie in zweitätigen Workshops die grundlegenden Kenntnisse über Drehbücher und tritt oft als Sprecherin bei Autoren-Konferenzen zum Thema Schreiben auf. Jo Leigh lebt mit ihren drei Katzen Zeke, Coco und Molly in Nevada.
Leigh Lass dich verführen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2. KAPITEL

„Bist du sicher, dass du nicht mit auf die Party kommen willst?“ Da war etwas wie Mitleid in Kathys Blick, obwohl sie das sicher nicht wollte.

„Ja, bin ich, aber danke.“ Amelia lächelte. „Du weißt, ich bin nicht so gern unter Leuten.“

„Das kann man lernen. Du musst es dir nur mal erlauben, dann wirst du sehen, es ist gar nicht so schwer. Amelia, dies sind deine besten Jahre. Und du verbringst sie damit, für andere Leute das Geschirr abzuwaschen.“

Das saß. „Ich bin eben nicht wie ihr. Das heißt nicht gleich, dass es mir schlecht geht.“

„Ja, aber bist du nicht einsam?“

Es gelang ihr nicht länger, Unbeschwertheit vorzutäuschen. Ihr Lächeln verschwand. „Doch. Aber davon stirbt man nicht.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“

„Beeil dich lieber, sonst kommst du noch zu spät. Und du hast erst drei Viertel deiner Klamotten durchprobiert.“

Kathy sah in den Spiegel. Sie sah klasse aus. Alle drei Mitbewohnerinnen von Amelia waren richtige Schönheiten. Kathy hatte lustige, blassblaue Augen. Ihre schulterlangen dunklen Haare waren eigentlich nichts Besonderes, aber irgendwie schaffte sie es immer, dass sie sensationell aussahen. Dazu Kleidergröße 36 – kein Wunder, dass sie mehr Männer als genug hatte.

Amelia ging ins Wohnzimmer. Hinter sich hörte sie Kathys Absätze klappern. Bestimmt probierte sie jetzt das nächste Kleid an.

Aus Donnas und Kathys offenem Zimmer dröhnte wieder mal laute Musik.

Amelia sah Donna im Spiegel. Sie stand im Badezimmer und schminkte sich. Geduldig bürstete sie sich eine Lage Mascara nach der anderen auf die Wimpern. Donna brauchte Stunden für ihr Make-up, was Amelia immer wieder verwunderte. Gut, sie selbst schminkte sich nie, aber sie wusste, worum es dabei ging und was man im Wesentlichen beachten musste. Und so besonders viel gab es da nicht zu tun. Schon gar nicht, wenn man wie Donna kaum Makel zu kaschieren hatte.

Sie war naturblond und hatte eine unglaublich schmale Taille. Dabei hatte sie auch Köpfchen und ein wundervolles Lachen. Leider war sie meistens niedergeschlagen und fest der Überzeugung, die Welt sei dabei unterzugehen. Dann hatte sie wieder einen Kerl an der Angel und peng – weg war ihre Depression. Bis auch diese Affäre ein Ende hatte, gefolgt von Tränen, Jammern und Zölibatsschwüren.

Amelia sparte eine Menge Geld, indem sie mit den dreien zusammenlebte. Lieber jedoch wäre es ihr gewesen, ganz allein zu wohnen. Dann hätte sie nicht ständig vorgeführt bekommen, was es in ihrem Leben alles nicht gab. Sie war weder hübsch noch lustig noch liebenswert noch mutig.

Also das ganze Gegenteil von der Frau, die Jay vermutlich haben wollte.

Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Seit Tagen kämpfte sie gegen dieses Wissen an, versuchte immer wieder, sich einzureden, dass Jay ernst gemeint hatte, was er da im Café zu ihr gesagt hatte. Es war nur so schwer zu glauben. Er sah toll aus, sexy. Jede ihrer Mitbewohnerinnen würde klasse aussehen an seiner Seite. Amelia dagegen passte einfach nicht.

Sie ging in die Küche, ließ Wasser einlaufen und begann, die schmutzigen Geschirrstapel zu sortieren. Abwaschen war das Beste, was sie jetzt tun konnte.

Sie dachte an Jay. Es gab überhaupt keinen Grund, warum ein toller Mann wie Jay Wagner sich für sie interessieren sollte. Sie war alles andere als vorteilhaft angezogen, hatte keine richtige Frisur und schminkte sich nicht. Er wusste, wie leicht sie einen roten Kopf bekam. Mit dieser Schwäche von ihr spielte er doch schon lange. Die ganze Sache war vermutlich einfach nur ein Riesenspaß für ihn.

Amelia seufzte und wünschte sich, sie könne die Zeit zurückdrehen. Heute Morgen noch war ihr alles möglich erschienen, hatte sie sich rückhaltlos ihren Träumen hingegeben.

Wie dämlich sie doch war. Hoffnungslos romantisch. Ein echt dummes Huhn.

Ein dummes Huhn, das obendrein kein Geld hatte. Wenn sie sich nur einen eigenen Computer hätte leisten können!

Aber egal. Sie würde nicht mehr in das Internetcafé gehen. Nie wieder. Das unvermeidliche Ende dieser peinlichen Angelegenheit würde sie nicht ertragen können.

Jay blätterte eine weitere Seite der New York Times um und überflog den Text, während er seinen Morgenkaffee trank. Bisher hatte kein Artikel sein Interesse geweckt, höchstens der kleine Beitrag über die Benzinpreise. Dennoch blätterte er weiter. Er hielt zwar nicht viel von festen Gewohnheiten, aber dieses morgendliche Ritual war ihm heilig.

Ein Foto weckte schließlich seine Aufmerksamkeit. Mist. Sein Vater und sein Bruder Peter waren darauf abgebildet. Es war anlässlich eines Galadinners zu Ehren seines Vaters aufgenommen worden. Jay wunderte sich keineswegs, dass er nicht eingeladen gewesen war.

Lucas Wagner, sein Vater, gehörte zur intellektuellen Elite der Stadt. Als preisgekrönter Dichter hatte er einen Lehrstuhl für Literaturwissenschaft an der Cornell Universität inne. Jedes seiner Bücher wurde in der Times rezensiert, obwohl Jay nur sehr, sehr wenige Leute kannte, die sie tatsächlich lasen. Wie ihr Verfasser waren die Bücher prätentiös bis zum Abwinken und vermittelten dem Leser ungefähr so viel Herzenswärme wie eine Zwanzig-Dollar-Straßenhure.

Er las sich den Artikel von oben bis unten durch und erfuhr auf diese Weise, dass auch sein zweiter Bruder, Ben, dabei gewesen war. Alle drei schienen einen wunderbaren Abend verbracht zu haben.

Sorgsam faltete er die Zeitung zusammen, trank seine Tasse aus und ging dann in die Küche, um sich Kaffee nachzufüllen. Jay nahm die volle Kaffeetasse mit ins Wohnzimmer, stellte sie auf dem Couchtisch ab und setzte sich auf das Sofa. Es war ein ziemlich albernes Spiel, das er mit seinem Vater spielte. Lucas Wagner wollte, dass sein jüngster Sohn in seine Fußstapfen trat. Jay aber hasste die akademische Welt wie die Pest. Die Situation war aussichtslos verfahren.

Peter und Ben, ja, die waren nach seines Vaters Geschmack geraten. Peter war Rechtsanwalt in der langweiligsten Kanzlei von ganz New York, und Ben war Steuerberater. Alle hatten erwartet, dass Jay an der Cornell Universität studieren, sein Diplom in Literaturwissenschaft machen und dann sein Geld als Dozent und Schriftsteller verdienen würde. Sein Großvater hatte zu diesem Zweck sogar einen Treuhandfonds für Jay eingerichtet, damit er während seines Studiums nicht zu arbeiten brauchte. Und was hatte Jay mit dem Geld angefangen? Sich als Harley-Davidson-Händler selbstständig gemacht.

Sein Blick glitt über die Bücherwand zu seiner Rechten. Er hatte unglaublich viele Bücher. Von Chaucer bis Clancy war alles dabei. Einschließlich eines schmalen Bändchens von einem gewissen Jay Wagner.

Das war veröffentlicht worden, als er siebzehn gewesen war. Natürlich eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Alle wichtigen Blätter hatten Rezensionen dazu gebracht. Aber nicht, weil der Autor ein junges Literaturgenie war, sondern weil sein Vater Lucas Wagner hieß. „Die Stimme seiner Generation“ war er genannt worden. Das Buch sei ein erstaunliches Debüt. Und alle warteten auf das nächste Buch von ihm.

Klar. Er auch.

Er hatte es versucht. Seite um Seite hatte er geschrieben, dass es für mehrere Romane gereicht hätte. Aber nichts davon war gut. Wenn er mal Talent besessen hatte, dann war es jetzt weg. Hoffen und Bangen brachten es nicht zurück. Fast zehn Jahre waren vergangen, seit Schaden erschienen war. Er hatte in dieser Zeit jede Lust darauf verloren, ein gefeierter Schriftsteller zu werden. Oder überhaupt berühmt. Und das war gut so. Denn er liebte seine Motorräder, seine seltsamen Freunde und seine Frauen.

Amelia. Seit er sich ihr offiziell vorgestellt hatte, war sie nicht mehr im Internetcafé gewesen. Brian und sein Teilzeitmitarbeiter Drew hatten strikte Anweisung, sofort anzurufen, wenn sie aufkreuzte.

Er hatte die Zeit jedoch nicht ungenutzt verstreichen lassen. All ihre Tagebucheinträge hatte er gelesen. Was ihn wieder auf das Thema schriftstellerisches Talent brachte. Er war kein Fan von erotischen Geschichtchen, aber das hier war etwas anderes. Sich diese schüchterne Schönheit dabei vorzustellen, wie sie derartige Fantasien in die Tastatur tippte, machte ihn total heiß. Und all diese Träume mit ihr auszuleben, war vermutlich mehr Glück, als ein Sterblicher ertragen konnte.

In den vergangenen zwei Tagen hatte er sich viele Gedanken darüber gemacht, wie er weiter vorgehen sollte. Er kannte jetzt ihre geheimen Wünsche, und er würde alle berücksichtigen, wenn er sie nur endlich in sein Bett bekam.

Amelia stand vor dem Café, die Hand am Türknauf. Was wollte sie hier? Sie war inzwischen vollkommen überzeugt, dass Jay nicht ein Wort ernst gemeint hatte. Er machte sich nur über sie lustig, ganz klar. Etwas anderes zu denken, war schlichtweg dumm.

Jay war ein herrlicher Mann, selbstbewusst und mit jeder Menge Sex-Appeal. Er konnte jede Frau haben, die er nur wollte. Warum sollte er seine Zeit mit jemandem wie ihr verschwenden?

Sie stieß die Tür auf und machte sich auf die unsägliche Demütigung gefasst, die sie ohne Zweifel zu erwarten hatte. Sollte er sich doch über sie lustig machen. Sie würde es überleben. Außerdem war kein Mann es wert, dass sie für ihn auf ihr Tagebuch verzichtete.

Nicht einmal für einen gebrauchten Computer reichte ihr Geld, sonst hätte sie sich längst einen geholt. Aber sie musste jeden Cent dreimal umdrehen, besonders seit es Tante Grace gar nicht mehr gut ging.

Brian stand hinter...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.