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E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Lichter / Imgrund Bares für Rares

Die spannendsten Geschichten, die interessantesten Objekte, die sensationellsten Gebote

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-7453-0823-5
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



»Was willst du denn nun für das Teil haben?« Wer diese Frage hört, weiß, dass eigentlich nur eine Sendung laufen kann: Bares für Rares mit Horst Lichter. Nach einer ersten Einschätzung durch die Experten beginnen knallharte Verhandlungen um das Objekt der Begierde – nicht selten mit Lachen, Tränen und so mancher Überraschung am Ende.
Dieses Buch ist mehr als das Buch zur Erfolgssendung. Es präsentiert ihre Geschichte, ihre besonderen Momente und die größten Flops und gewährt tiefe Blicke hinter die Kulissen. Zu Wort kommen die Macher und Experten, die Händler ebenso wie legendäre Kandidaten. Die spannendsten Exponate werden nochmals beleuchtet und ihre Geschichten nach den Verkäufen weitererzählt. Ein großzügiger Serviceteil samt Glossar verrät, woran Sie Originale und Fälschungen erkennen, worauf Sie beim Kaufen und Verhandeln achten sollten sowie allerlei nützliche Tipps und Tricks rund um den Trödel- und Antiquitätenmarkt.
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Drehorte und Formate
Das Walzwerk:
Von der Metall- zur Kulturfabrik
Stahl, Glas und immer wieder roter Backstein: Wer zum ersten Mal den Drehort in Pulheim besucht, merkt sofort, dass es sich hier um ein altes Industriegelände handelt. Wo heute Trödel und Antikes über den Tisch gehen, wurde früher körperlich hart gearbeitet. Das Pulheimer Werk gehörte bis Anfang der Neunzigerjahre zu den sogenannten Kaltwalzwerken. Bei diesem schon seit dem späten 17. Jahrhundert bekannten Verfahren wird das Metall ohne vorheriges Erhitzen bei Hallentemperatur gewalzt. Stahl konnte in Pulheim auf Bänder von bis zu 0,25 Millimeter ausgedünnt werden, Aluminium erreichte gar Enddicken von nur noch 0,0065 Millimetern. Für den Transport in alle Welt wurden die gewalzten Bänder dann aufgerollt. Die Geschichte des Standorts beginnt im Jahr 1870. Im Jahr 1904 zieht die Köln-Ehrenfelder Firma Fritz Bergfeld & Co. in die leer stehenden Werkhallen einer ehemaligen Glasfabrik. Das neu entstehende Kaltwalzwerk samt Rohrzieherei liefert zunächst das Basismetall zur Herstellung von Rollschuhen, Fahrradpedalen und -lenkstangen. In den 1910er-Jahren übernimmt dann der Hohenlimburger Landwirt Fritz Uebemann nach und nach die Regie in Pulheim. Während die Weltwirtschaftskrise von 1929 noch überwunden werden kann, bringt der Zweite Weltkrieg das Unternehmen an den Rand des Ruins. Uebemanns Werk ist schon zur Demontage durch die Alliierten freigegeben, als in letzter Sekunde die Kehrtwende gelingt. Ab den 1950er-Jahren floriert die Produktion aufs Neue. Fahrräder sind längst passé, die Pulheimer Bandeisen und Präzisionsstahlrohre wandern nun vor allem in die Autoindustrie. Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung 1990 stehen 131 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste der Uebemann Rohr- und Walzwerk GmbH & Co. KG. Das Pulheimer Werk 1930 1950 Fassade Uebemann Die Globalisierung macht jedoch auch vor den Toren des altehrwürdigen Werks im Westen von Köln nicht halt. Am 30. Juni 1992 wird der Betrieb endgültig eingestellt. Die Maschinen werden in den Iran verkauft, wo sie – so hört man – bis heute gute Arbeit leisten. Das alte Kaltwalzwerk liegt zunächst brach, dient aber schon bald unterschiedlichen Zwecken. Hier zieht ein Ölspediteur ein, dort ein Containerdienst. Und für eine Weile brettern sogar Karts um die Kurven. Der historischen Bausubstanz dient all dies nicht. 1950 E-Maschinen Zum Fährmann in eine neue Epoche wird schließlich der gebürtige Krefelder Wolf-Rüdiger Schmidt-Holzmann. Als Spross der Uebemann-Familie ist er 1981 in das Unternehmen eingestiegen. Nachdem er seinen Verwandten das Werk abgekauft hat, macht er sich mit Helfern daran, ein tragfähiges »Konzept Walzwerk« auf die Beine zu stellen. Der Plan: die Umwandlung des ausgedienten Industriestandorts in ein Kulturzentrum. Die 1997 begonnene Arbeit findet 2005 einen glücklichen Abschluss. 18 000 Quadratmeter Büro- und Atelierfläche können nun an Mieter aus den Bereichen Kultur, Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistung vermietet werden. Seitdem arbeiten in Pulheim zahlreiche Künstler, und neben einem renommierten Theater und einer Technischen Fachhochschule hat auch ein lokaler Karnevalsverein seine Heimat in der alten Fabrik gefunden. 1950 Kaltwalzwerk Im Jahr 2015 schließlich wird das Walzwerk auch für das Fernsehen entdeckt. In diesem Jahr laufen hier erstmals Horst Lichter und sein Team auf – mit Freuden, wie sich zeigen wird. Denn das Pulheimer Gelände mit seinem charmanten Kopfsteinpflaster aus historischer Zeit mausert sich zum Hauptdrehort der Nachmittagssendung. Längst haben Tausende Besucher ihren Weg ins Walzwerk gefunden, ihr Mitbringsel unter dem Arm. Platt gewalzt wird hier nichts mehr, stattdessen lockt Bares für Rares. Schloss Ehreshoven,
Schloss Drachenburg & Co.
Schloss Ehreshoven
Erstmals im Frühsommer 2017 zog es Horst Lichter & Co. ins Bergische Land, einen Höhenzug östlich von Köln. Denn dort, beim Städtchen Engelskirchen, liegt das Schloss Ehreshoven. Schon im 14. Jahrhundert soll hier eine kleine Burg gestanden haben. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstand dann jener von Wasser umgebene Bruchsteinbau, der bis heute bewundert werden kann. Kurz danach wurde auch der noch immer blühende französische Garten angelegt. Mehr als fünfhundert Jahre zählte die Anlage zum Besitz derer von Nesselrode. Die kinderlose Gräfin Marie von Nesselrode-Ehreshoven vererbte sie schließlich 1920 der Rheinischen Ritterschaft – mit der Auflage, hier ein Stift für »bedürftige, katholische, adlige Fräuleins« einzurichten. Es existiert noch heute. Schloss Drachenburg
»Es war in Königswinter, nicht davor und nicht dahinter«, heißt es in einem alten Stimmungshit. Und genau dort, auf der Bonn-Bad Godesberg gegenüberliegenden Rheinseite, findet man Schloss Drachenburg. Im Mai 2018 feierte der 1884 vollendete Prachtbau Premiere als Drehort für eine XXL-Ausgabe von Bares für Rares. Dass sich die Kulisse am legendären Drachenfels für Filmaufnahmen eignet, hatten zuvor schon andere bemerkt. So wurden hier Szenen der Komödie Schtonk! und der Serie Babylon Berlin gedreht. Neben dem schönen Park können hier auch das Schlossmuseum sowie das Museum zu Geschichte des Naturschutzes in Deutschland (in der Vorburg) besichtigt werden. Schweriner Schloss
Ab 2019 wurde auch das Schweriner Schloss zum Schauplatz der Abendshows. Es liegt idyllisch auf der Schlossinsel, nahe der Innenstadt. Das ehemalige Residenzschloss wurde zwischen 1843 und 1857 im Stil des Romantischen Historismus errichtet. Neben der wunderbaren Lage am Wasser bestechen der Burggarten, die Orangerie und die ins Schloss integrierten Museen. Neben den zahllosen wertvollen Exponaten sind es die hochherrschaftlichen Räume selbst, die das Interesse der Besucher auf sich ziehen. Deutlich häufiger als die Crew von Bares für Rares trifft man hier aber Politiker an, denn das Schweriner Schloss dient zugleich als Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern. Balloni-Hallen
Das Unternehmen Balloni begann mit der Spezialisierung auf Events und Dekorationen. 1989 erwarb es dafür eine ehemalige Kranfabrik im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Einer der alten Laufkräne kann bis heute besichtigt werden. Das freigelegte Mauerwerk der um 1882 erbauten Ziegelhallen betont den Industriecharme der Location. Seit 1995 können in Ehrenfeld Festlichkeiten aller Art gefeiert, aber auch Fernsehsendungen gedreht werden. 2013 entstanden hier die ersten Nachmittagsshows von Bares für Rares. Historisches Kaufhaus
Direkt am zentralen Münsterplatz liegt das Historische Kaufhaus Freiburg, das schon 2014 für Bares für Rares entdeckt wurde. 1378 erstmals erwähnt, diente es der Lagerung von Waren. Die Güter der oft weitgereisten Kaufleute wurden hier kontrolliert und mit einem Zoll belegt. Seine heutige Fassade erhielt der repräsentative Bau in den Zwanzigerjahren des 16. Jahrhunderts. Durch das breite Eingangstor gelangt man in den rund 300 Quadratmeter großen Innenhof. Wie der prächtige Kaisersaal ist er jedoch nur im Rahmen von Veranstaltungen zu besichtigen. Harbour Club
Am lebhaften Mülheimer Hafen liegt der Harbour Club. Die Event-Location im Kölner Norden besticht durch ihren rauen Industriecharakter. Kein Wunder, Industriegeschichte wurde hier schließlich seit Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben: 1851 gründete sich in Mülheim die Firma Lindgens & Söhne, um fortan Blei- und Zinkprodukte, vor allem spezielle Farben zu produzieren. Ab 2011 wurden die ehemaligen Werkhallen aufwendig renoviert, und statt giftiger Dämpfe bestimmen seither blanker Backstein und schicke Kronleuchter die Atmosphäre. Die Formate:
Promi-Specials und Händlerduelle, Lieblingsstücke und Abendshows
Eine Sendung – verschiedene Locations: Bares für Rares blickt inzwischen auf diverse Drehorte. Sowohl die Kölner Balloni-Hallen, der ebenfalls in der Domstadt beheimatete Harbour Club und das Historische Kaufhaus in Freiburg durften die Crew bereits begrüßen. Ab 2015 setzte sich das Pulheimer Walzwerk als fester Standort durch. Aber auch mit Formaten jenseits des Heimathafens wurde fleißig experimentiert. Mal standen dabei die Händler im Fokus, mal die Experten. Hin und wieder durften auch Prominente ihre Schätzchen zur Versteigerung bringen – nicht immer zu ihrer Zufriedenheit, aber stets mit hohem Unterhaltungswert. Promi-Spezial
Erstmals ausgestrahlt wird ein Promi- Spezial am 17. Mai 2015. Die Gäste damals: Mirja Boes, Lutz van der Horst, Dunja Hayali und Horsts alter Spezi Johann Lafer. Gut zehn Jahre lang standen die Freunde für Lafer! Lichter! Lecker! vor...


Der gebürtiger Rheinländer Horst Lichter und ist vor allem durch Fernsehformate wie Lanz kocht, Lafer! Lichter! Lecker! oder Die Küchenschlacht bekannt geworden. Sein legendäres Restaurant »Oldiethek« verkaufte er 2010. Seit 2013 moderiert er die Trödelshow Bares für Rares – und wurde hierfür mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Fernsehpreis.
Bernd Imgrund, geboren 1964 in Köln, arbeitet als Autor und Journalist (u.a. für die Kölnische Rundschau). Er hat rund 30 Romane und Sachbücher veröffentlicht.


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