Lötscher / Schneider / Ziegler | Reader. Was soll Politische Bildung? (E-Book) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: Preselect

Lötscher / Schneider / Ziegler Reader. Was soll Politische Bildung? (E-Book)

Elf Konzeptionen von 1799 bis heute

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: Preselect

ISBN: 978-3-0355-0502-3
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.
Die Vorstellungen darüber, was Politische Bildung leisten soll, sind sehr unterschiedlich: Sollen den Lernenden damit staatsbürgerliche Kenntnisse, die Fähigkeit zur Ausübung ihrer demokratischen Rechte oder bestimmte Werte vermittelt
werden ? Dieser Reader stellt elf Konzeptionen der Politischen Bildung anhand von Originaltexten vor. Die Quellen werden jeweils in den historischen Kontext eingebettet und mit aktuellen Kontroversen verknüpft.
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Einleitung 1.Weshalb und wozu ein Reader zu Konzeptionen der Politischen Bildung? Dieser Reader bietet eine Orientierung im Feld der Politischen Bildung. Er enthält elf historisch eingebettete Quellen von 1799 bis heute und richtet sich an Lehrpersonen und weitere interessierte Kreise, die Politische Bildung reflektieren, beurteilen und kritisch hinterfragen wollen. Der Reader ermöglicht es, die eigene Position im Feld der Politischen Bildung zu bestimmen. Dies soll Lehrpersonen, die Politische Bildung unterrichten, unterstützen. Die Auswahl der Texte und die Struktur der Kapitel orientieren sich an zwei Leitideen. Erstens können Konzeptionen der Politischen Bildung nur vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Kontextes gedeutet werden. Die Quellenausschnitte verdeutlichen politikdidaktische Reaktionen auf den jeweiligen gesellschaftspolitischen Kontext. Zweitens wird davon ausgegangen, dass die aktuelle Theorie und Praxis der Politischen Bildung in wesentlichem Mass von historischen Konzeptionen geprägt ist. Dies erlaubt die Verknüpfung der Quellen mit aktuellen Kontroversen in der Politischen Bildung. Politische Bildung ist in der Schweiz kein eigenständiges Schulfach. Im Lehrplan 21 für die Deutschschweizer Kantone ist Politische Bildung im fächerübergreifenden Thema «Politik, Demokratie und Menschenrechte» unter der Leit­idee der Nachhaltigen Entwicklung verankert. In den Kompetenzformulierungen der einzelnen Fächer (z. B. Erstsprache Deutsch) wird jeweils darauf hingewiesen, wo ein fächerübergreifendes Thema bearbeitet werden kann. Im 1. und 2. Zyklus (Kindergarten bis 6. Klasse) besitzt der Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) besondere Relevanz. So ist dessen Kompetenzbereich «Gemeinschaft und Gesellschaft – Zusammenleben gestalten und sich engagieren» stark auf Politische Bildung ausgerichtet (vgl. Ziegler 2016). Für den 3. Zyklus (7. bis 9. Klasse) wurde im Fachbereich «Räume, Zeiten und Gesellschaften (mit Geografie, Geschichte)» unter dem Titel «Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren» ein Kompetenzbereich zu Politischer Bildung formuliert. Im Lehrplan 21 sind auch die überfachlichen Kompetenzen für die Politische Bildung von Bedeutung. Die personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen weisen Übereinstimmungen mit den Zielen der Politischen Bildung auf. An dieser Stelle wird dies mit zwei Beispielen verdeutlicht: 1Personale Kompetenzen – Eigenständigkeit: «Die Schülerinnen und Schüler können Argumente abwägen und einen eigenen Standpunkt einnehmen». 2Soziale Kompetenzen – Umgang mit Vielfalt: «Die Schülerinnen und Schüler können Diskriminierungen erkennen und nehmen diese nicht passiv hin». Der Lehrplan 21 stützt sich bei der Frage, an welchen Werten sich die Volksschule orientieren soll, auf Demokratie und Menschenrechte. Mit Bezug auf die Bundesverfassung und die kantonalen Volksschulgesetze werden insbesondere demokratische Wertvorstellungen und das Engagement gegen Diskriminierung als zentrale Werte genannt. Für die Politische Bildung ist die Durchsetzung und Einhaltung der Demokratie und Menschenrechte seit über 200 Jahren eine normative Konstante. Dementsprechend beginnt der Reader mit dem Verweis auf die Französische bzw. die Helvetische Revolution und einer Quelle von Heinrich Zschokke von 1799. Die letzte Quelle, die «Charta des Europarats zur Demokratie- und Menschenrechtsbildung», stammt aus dem 21. Jahrhundert. Einerseits sind über diesen Zeitraum normative Kontinuitäten erkennbar, andererseits haben sich die Strukturen des Bildungssystems stark differenziert. So findet beispielsweise die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen seit einigen Jahren an den Pädagogischen Hochschulen statt, deren Leistungsauftrag folgende vier Punkte umfasst: Lehre, Forschung & Entwicklung, Weiterbildung/Zusatzausbildung und Dienstleistungen (COHEP 2015). Dementsprechend ist der Reader mit Blick auf die Verwendung in der Lehre und Weiterbildung von Lehrpersonen entstanden. Die empirische Forschung zu Politischer Bildung hat dabei wertvolle Einsichten geliefert. Der Reader zeigt auf, dass die Forschung teilweise alte Fragestellungen mit (neuen) schulischen Phänomenen verknüpft. Ebenso spannend ist es, (alte) Gewissheiten anhand des aktuellen Datenmaterials und innovativer Methoden zu hinterfragen. Erkenntnisse aus der Forschung haben aus diesen Gründen einen festen Platz im Reader. Finanziert wurde die Entwicklung des Readers vom Nationalen Forschungsschwerpunkt «NCCR Democracy», der die Herausforderungen für die Demokratie im 21. Jahrhundert untersucht (vgl. www.nccr-democracy.uzh.ch). Das Wissenstransfer-Projekt «Politische Bildung: Demokratie unter dem Einfluss von Globalisierung und Mediatisierung» verwendete Theorien und Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten zur Entwicklung von zwei Webseiten (www.politikzyklus.ch; www.politiklernen.ch). Zudem ist im Rahmen des NCCR Democracy das Rollenspiel «ja – nein – vielleicht» entstanden (vgl. www.ja-nein.politischebildung.ch). Diese Produkte sind auch für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen eingesetzt worden. Die Sichtung bestehender Lehr- und Lernmaterialien zeigt, dass für die Politische Bildung viele Angebote bestehen. Allerdings ist die Konzeption hinter den Unterrichtsmaterialien oft nicht offensichtlich. Lehrpersonen müssen deshalb selbst einschätzen, inwiefern sich die jeweiligen Lehr- und Lernmittel für ihren Unterricht eignen. Kennt die Lehrperson historische Konzeptionen aus dem Feld der Politischen Bildung, kann sie die aktuellen Konzeptionen besser erkennen, mit ihren eigenen Zielvorstellungen abgleichen und darauf aufbauend ihre eigene Praxis gestalten. Der Fokus dieses Readers liegt auf den Zielvorstellungen der Politischen Bildung. Vor allem in den älteren Texten sind Angaben zu Inhalten und Methoden nur in beschränktem Ausmass vorhanden. Der Reader bekommt so eine Flughöhe, die einen Überblick ermöglicht. Dies macht den Reader auch für eine Öffentlichkeit interessant, die sich für den Grenzbereich von Pädagogik und Politik aus einer historischen Perspektive interessiert. Diese Flughöhe bedingt, dass der Begriff «Politische Bildung» weit verstanden wird. Dadurch findet ein breites Spektrum historischer Konzeptionen im Reader Platz. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Feld stark differenziert. Je nach Theorie und Akteur ist die Rede von Politischer oder demokratischer Bildung, demokratischer oder öffentlicher Erziehung, Politikdidaktik, Demokratiepädagogik, demokratischem Lernen und Leben und anderem mehr. Eine Einschränkung erfährt der Reader, indem nur Texte mit Bezug zur Deutschschweiz verwendet werden. Eine besondere Stellung nimmt dabei die Quelle von Numa Droz ein, die ursprünglich in französischer Sprache verfasst wurde. Aufgrund der Position von Droz als Bundesrat und der Übersetzung ins Deutsche strahlte seine Konzeption aber auch in die Deutschschweiz aus. Die Rechtschreibung der Autorinnen und Autoren wurde gemäss der zitierten Quelle übernommen. Eine Ausnahme dazu bildet der Beitrag von Pestalozzi, dessen Quelle bereits in stark redigierter Form übernommen wurde. Im nächsten Kapitel wird die Struktur und die Funktionsweise der Readers erklärt. Danach werden die beiden erwähnten Leitideen theoretisch untermauert. 2.Wie ist der Reader strukturiert? Die einzelnen Kapitel folgen einer chronologischen Einteilung in Zeitspannen. Im Zentrum der Kapitel steht jeweils ein Autor oder eine Autorin mit einem Quellentext. Jedes Kapitel besteht aus insgesamt vier Bausteinen: 1. Kontext, 2. Position, 3. Lektüre, 4. Kontroverse. 1. Kontext Dieser erste Baustein umreisst den gesellschaftspolitischen Kontext des Quellentexts. Es sind meist zwei politische Ereignisse aufgeführt, die für die Autorinnen und Autoren beim Schreiben der Quelle relevant waren oder die sie in den Jahren zuvor geprägt hatten. Dabei sind Entwicklungen berücksichtigt, die sich auf die Verfassung und die Organisation des Staates auswirkten, mit besonderem Augenmerk auf das Bildungssystem. Daneben werden auch Änderungen in der Haltung und der Einstellung der Menschen gegenüber dem politischen System erwähnt. So kommen auch die gesellschaftspolitischen Spannungen und Konflikte sowie die dahinter liegenden Werte und Interessen der jeweiligen Zeit zur Sprache. Der Kontext wird dadurch zur Basis für den nächsten Baustein. 2. Position Der Baustein Position knüpft an den Kontext an, indem zwei Pole einer politisch-­pädagogischen Auseinandersetzung beschrieben werden. Nach einigen allgemeinen Erklärungen zeigt dieser Baustein die Position der Autorin bzw. des Autors in Bezug auf den politisch-pädagogischen Gegensatz. Anschliessend wird der Leser bzw. die Leserin mithilfe des Elements ? Multiple Choice aufgefordert, selbst Position zu beziehen. Auf diese Weise können die Leserinnen und Leser Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit der Konzeption der Autorin bzw. des Autors entdecken (vgl. Baustein 3. Lektüre), die eigenen Vorstellungen im Feld der Politischen Bildung verorten und daraus Schlussfolgerungen für die (eigene) Praxis ziehen (vgl. Baustein 4....


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