MacDonald | Ordne dein Leben | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

MacDonald Ordne dein Leben

Perspektiven für den Umgang mit dem Leben und der Zeit.

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-96122-474-6
Verlag: Gerth Medien
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In unserer hektischen Zeit sind Themen wie Zeitplanung und ein geordnetes Leben aktueller denn je. Dieses Buch bietet viel mehr als nur Anregungen für eine Neuordnung unseres Umgangs mit Zeit: Es fordert dazu heraus, uns mit der verborgenen Welt unseres Innenlebens auseinanderzusetzen. Und es zeigt, wie eine tiefe Beziehung zu Gott Ordnung in alle Lebensbereiche bringen kann.

Gordon MacDonald lädt ein, die Herzensbeziehung zu Gott zu überprüfen, über die eigene Berufung nachzudenken sowie regelmäßigere Zeiten mit Gott einzuplanen. Denn echte Veränderung kann nur von innen nach außen geschehen.

Gott möchte Sie mit seiner Liebe verwandeln und Ihrem Leben Erfüllung schenken!
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Vorwort

Der Tag, an dem ich an meine Grenzen stieß
Ich habe den Mutterleib nicht von Natur aus ordentlich verlassen. In meiner Kindheit räumte ich meine Spielsachen und Bücher nur selten auf. Und als ich älter wurde, ließ ich mein Fahrrad oft da liegen, wo mein Vater mit tödlicher Sicherheit mit dem Auto drüberfahren würde, wenn er zum Abendessen nach Hause kam. Als ich dann ein Teenager war, standen die Leute, die mir einen Schülerjob gaben, meiner Arbeitsethik kritisch gegenüber. „Er ist nicht sehr gewissenhaft“, sagten sie über mich. Ich enttäuschte Freundinnen, indem ich vergaß, einen Valentinsgruß, ein Geburtstagsgeschenk oder ein Anstecksträußchen zum Abschlussball zu kaufen. Als ich dann in den Zwanzigern war, räumte ich selten meine Kleidung weg, verlegte ständig meine Autoschlüssel und den Geldbeutel und verließ das Badezimmer normalerweise nicht in dem Zustand, in dem ich es vorgefunden hatte. Während meiner gesamten Schulzeit hindurch beklagten sich die Lehrer darüber, dass ich mit den Gedanken immer woanders war; ich sei ein Tagträumer und zerstreut. Einer schrieb in mein Zeugnis: „Gordon ist zwar körperlich im Klassenzimmer anwesend, aber seine Gedanken sind normalerweise irgendwo anders – das ist schade, denn er könnte mehr lernen, wenn sie ebenfalls hier wären.“ Irgendwann in meinen Teenagerjahren drängte mich ein frustrierter Jugendleiter in die Ecke und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: „Wann wirst du endlich erwachsen?“ Er fügte noch ein paar Kommentare über mein vergeudetes Potenzial, meinen Mangel an Zuverlässigkeit und mein kindisches Verhalten hinzu und ließ mich dann stehen. Ich hatte es satt, dass die Leute ständig von meinem sogenannten Potenzial sprachen. Ich glaube auch nicht, dass ich in geistlichen Dingen Ordnung gehalten habe. Mein gesamtes Leben drehte sich um die Kirche (Mein Vater war Pastor!), ich kannte alle biblischen Geschichten und hatte haufenweise Bibelverse auswendig gelernt. Regelmäßig gewann ich in der Sonntagsschule irgendwelche Auszeichnungen und Anstecker für hundertprozentige Anwesenheit. Aber nichts davon veränderte mein Verhalten oder führte dazu, dass sich mein Charakter weiterentwickelte, etwas, das man von einem ernsthaften Jesus-Nachfolger erwarten würde (ich ziehe diesen Begriff dem Wort „Christ“ vor). Nun war ich in diesen frühen Tagen meines Lebens auch kein schlechter Mensch. Um es mit den Worten des Verfassers der Offenbarung zusagen: Ich war weder heiß noch kalt … nur irgendwie lauwarm. Durchschnittlich. Mittelmäßig. Wenig überzeugend. In den ersten 20 Jahren meines Lebens und noch länger lebte ich also sowohl im persönlichen als auch im öffentlichen Raum in einem allgemeinen Zustand der Unordnung. Doch als ich langsam älter wurde, hatte mein verantwortungsloses Verhalten immer schwerwiegendere Folgen. Ich erkannte, dass meine Zukunftsaussichten nicht gerade vielversprechend wären, wenn ich mein Leben nicht besser in Ordnung hielte. Eines Samstagmorgens – ich war damals 30 Jahre – geschah etwas, das mein Leben grundlegend veränderte. Ich habe oft darüber gesprochen und geschrieben, was an jenem Morgen geschah, weil ich damals aufgerüttelt – im wahrsten Sinne aufgerüttelt! – wurde. Ich entdeckte einen großen und verborgenen Teil von mir selbst, dem ich nie genügend Aufmerksamkeit geschenkt hatte: meine Seele … oder das, was ich gern meine Innenwelt nenne. Gail und ich hatten sieben Jahre zuvor geheiratet. Das Graduiertenkolleg lag hinter mir, und wir waren die Eltern von zwei Kindern. Ich war der noch ziemlich junge Pastor einer wunderbaren mittelgroßen Gemeinde, die im Wachstum begriffen war. Es kam mir so vor, als seien Gail und ich auf dem besten Weg, all unsere Träume zu erfüllen. Worüber wir in den ersten Jahren unseres gemeinsamen Lebens so begeistert gesprochen hatten, schien Wirklichkeit zu werden. Bei meiner Arbeit hatte ich ein paar Monate lang viel (und ich meine wirklich viel!) zu tun. Nun gibt es eine Form von Geschäftigkeit, der ein Plan zugrunde liegt, bei der Prioritäten gesetzt werden und bei der man erkennen kann, welches Ziel erreicht werden soll. Diese Art von Geschäftigkeit ist sehr gut und befriedigend. Durch sie entwickelt man sich weiter und gewinnt an Erfahrung hinzu. Aber es gibt auch eine Form von Geschäftigkeit (eigentlich eine destruktive Geschäftigkeit), die einen chaotischen Lebensstil widerspiegelt. Bei ihr geht es lediglich darum, die jeweils nächste, unmittelbar vor einem liegende Aufgabe anzugehen. Die nächste Aufgabe! Ganz gleich, ob diese wichtig ist oder nicht. Es steht einfach die nächste Aufgabe an, und man nimmt sie in Angriff, weil sie eben erledigt werden muss. Ich war 30, und ich wurde von dieser zweiten Art der Geschäftigkeit hin- und hergeworfen wie von den Stromschnellen eines reißenden Flusses. Außer Kontrolle. Voller Angst davor zu kentern und mit dem Gefühl, ihr schutzlos ausgeliefert zu sein. Seit Monaten brachte ich mich rund um die Uhr in die Gemeinde ein und tat alles, um den Menschen zu beweisen, dass ich als Leiter alles im Griff hatte. Es gab jede Menge öffentliche Reden, Beerdigungen, Hochzeiten, Ausschusssitzungen, Planungsgespräche und Problemlösungstreffen. Ein endloser Strom von Menschen, die alle etwas von mir wollten. Und um all diesen Anforderungen zu begegnen, sagte ich immer nur: „Ja, ja, ja … kein Problem … kein Problem … betrachten Sie es als erledigt … ich freue mich, Ihnen helfen zu können …“ Nein kam in meinem Vokabular nicht vor. Und das Ergebnis all dieser Hektik? Der unermüdliche Einsatz, meine trübe Stimmung und meine Unsicherheit darüber, ob ich einen guten Job machte, brachten mich fast um. Ich war geistlich, emotional, intellektuell und körperlich erschöpft. Erschöpft ist sicherlich das richtige Wort. Und das war ein überraschendes Gefühl, denn wie die meisten jungen Menschen nahm ich an, dass meine Kraft und meine Energie grenzenlos und unerschöpflich wären. Meine Gedanken rasten unablässig, und ich versuchte, allen einen Schritt voraus zu sein. Ich war emotional überempfindlich gegenüber Beschwerden und Kritik anderer Menschen. Körperlich war ich nicht mehr in Form und von einer ständigen inneren Unruhe getrieben. Vor allem aber war meine Seele – also zumindest der kleine Teil, der mir bewusst war – blockiert und vollgestopft, was mir natürlich auch alles andere als willkommen war. Jesus schien sehr weit weg zu sein. Ich konnte über ihn predigen und öffentlich zu ihm beten, aber das bedeutete nicht, dass ich seine Nähe spürte. Ich muss hinzufügen, dass auch die Zeit für Gail, unsere Kinder und meine wenigen Freunde knapp bemessen war. Zurückblickend wird mir klar, dass ich ihnen nur die schlechte Version meiner selbst bot: müde, gereizt und überkritisch. Nun war es, wie bereits erwähnt, Samstag. Ich eilte an diesem Tag die Treppe unseres Hauses hinunter und betrat die Küche. Gail bereitete dort gerade das Frühstück für die Familie vor. „Ich muss das Frühstück ausfallen lassen“, sagte ich und schlüpfte in meinen Mantel. „Muss ins Büro. Ich bin mit den Vorbereitungen für die Predigt morgen noch nicht fertig. Oh, und ein paar Mitarbeiter wollen sich mit mir zum Mittagessen treffen, um über ein Problem zu sprechen, das sie haben. Also werde ich wahrscheinlich erst –“ „Tu, was du tun musst“, unterbrach Gail mich, „aber wenn du gehst, solltest du einmal darüber nachdenken, dass du in letzter Zeit kaum Zeit mit den Kindern verbracht hast. Wo wir gerade davon reden: du und ich auch nicht.“ Ich erstarrte und überlegte, was ich antworten sollte. Aber bevor mir etwas einfiel, sprach Gail weiter: „Sag mal, Gordon: Willst du wirklich so leben? Möchtest du, dass die kommenden Jahre so verlaufen? Haben wir uns so unser Leben vorgestellt, als wir geheiratet haben?“ Gails Fragen erwischten mich kalt. Ich hätte sofort entgegnen sollen: „Nein! So will ich nicht leben.“ Aber dann hätte ich erklären müssen, warum ich genau das tat: auf diese Weise leben. Stattdessen brach ich in Tränen aus. Und es flossen nicht nur ein paar Tränen, und sie flossen nicht nur kurz. Ich weinte mindestens vier Stunden lang … tiefe, heftige Schluchzer brachen aus den Abgründen meiner Seele empor. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mich rasch abwandte, als ich hörte, dass die Kinder die Treppe hinunterkamen. Schlimm genug, dass Gail Zeugin meines Weinkrampfs war. Aber die Kinder mussten das nicht auch miterleben. Ich stürzte ins Wohnzimmer, warf mich auf die Couch und weinte schließlich den ganzen Morgen ununterbrochen. Und gerade als ich dachte, der Tränenfluss würde enden, ging es wieder los. Es war beängstigend. Eine solche Gefühlsexplosion hatte ich noch nie erlebt. Habe ich gerade einen Zusammenbruch? Ich erinnere mich noch, dass ich mich das fragte. Brauchte ich einen Arzt, sollte ich ins Krankenhaus fahren? Warum hatte mich niemand auf einen solchen Moment vorbereitet? Ich hörte, wie Gail eine Nachbarin anrief und fragte, ob unsere Kinder den Morgen dort verbringen könnten. Dann kam sie zu mir. Sie umarmte mich und sagte immer wieder, wie sehr sie mich liebte. Und sie versicherte mir, dass Gott bei uns sei. Nur das. Es gab keine demütigenden Bemerkungen darüber, dass echte Männer nicht weinen, keinen Versuch, alles in Ordnung zu bringen, keine selbstgefällige Erinnerung daran, dass das alles meine Schuld sei – was es ja auch war. Sie stand mir...


MacDonald, Gordon
Gordon MacDonald ist seit fünfzig Jahren Pastor und Autor. Er ist Kanzler des Denver Seminary, schreibt für das Leadership Journal und spricht weltweit auf Konferenzen.

Gordon MacDonald ist seit fünfzig Jahren Pastor und Autor. Er ist Kanzler des Denver Seminary, schreibt für das Leadership Journal und spricht weltweit auf Konferenzen.


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