Maxwell | ... und eine Prise Zärtlichkeit | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 130 Seiten

Reihe: Liebe, heiß serviert

Maxwell ... und eine Prise Zärtlichkeit


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1634-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 4, 130 Seiten

Reihe: Liebe, heiß serviert

ISBN: 978-3-7337-1634-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die hübsche Köchin Olivia hat eine magische Gabe: Mit ihren leckeren Speisen kann sie traurigen Menschen Mut machen. Aber bei dem attraktiven Privatdetektiv Carson Ford, der eines Tages vor ihrem Imbiss steht, fügt sie eine besonders delikate Zutat hinzu: Liebe ...



Melissa Senate hat viele Romane für Harlequin Enterprises und andere Verlage geschrieben, inklusive ihres ersten veröffentlichten Romans 'See Jane Date', der für das Fernsehen verfilmt wurde. Unter dem Pseudonym Meg Maxwell war sie auch Autorin von sieben in der Harlequin Special Edition-Reihe erschienenen Büchern. Ihre Romane werden in über fünfundzwanzig Ländern veröffentlicht. Melissa lebt zusammen mit ihrem Sohn im Teenageralter, mit Flash, einem Mischlingsschäferhund aus dem Tierheim, und einer Schmusekatze namens Cleo an der Küste in Maine. Für weitere Informationen besuchen Sie ihre Website melissasenate.com.

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1. KAPITEL

Olivia Mack bestreute einen Schoko-Cannolo großzügig mit Puderzucker und reichte ihn durch das Fenster von Hurley’s Homestyle Kitchen’s Foodtruck.

Würde das Gebäck seine magische Wirkung entfalten? Aber sicher doch! Olivias Essen hatte stets eine positive Wirkung auf andere Menschen. Ihrer Mutter zufolge hatte sie eine ganz besondere Gabe. Ihr Essen machte gute Laune, heilte gebrochene Herzen und ließ neue Hoffnung erblühen.

Oder auch nicht. Olivia wusste selbst nicht so recht, ob sie daran glauben sollte. Trostessen tröstete nun mal – das sagte ja schon der Name. Wenn man niedergeschlagen war, konnte ein Teller Käse-Makkaroni bestimmt nicht schaden, und wen würde ein mit Puderzucker bestreuter Schoko-Cannolo nicht zum Lächeln bringen? Mit Magie hatte das absolut nichts zu tun.

„Ob es dir passt oder nicht, du hast eine Gabe, genauso wie ich und fast alle anderen Frauen in meiner Familie“, hatte ihre Mutter immer gesagt. Doch Miranda Mack war jetzt seit über einem Monat tot. Olivia konnte es immer noch kaum fassen, dass ihre Mutter nicht mehr lebte.

„Hast du ein Ende mit Schokostreuseln und das andere mit gehackten Pistazien bestreut?“, fragte Penny Jergen gerade und inspizierte misstrauisch ihren Cannolo. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich jede Menge Emotionen wider. Olivia konnte Wut, Schmerz, Demütigung und auch eine gute Portion Liebeskummer in Pennys grünen Augen erkennen.

All das hielt sie davon ab, genervt zu reagieren. „Klar habe ich das.“ Wie du doch auch sehen kannst.

Kaum ein Danke über die Lippen bringend, trug Penny den Cannolo zu einem der schmiedeeisernen Tische, die vor dem Foodtruck standen. Sie erwiderte die neugierigen Blicke des jungen Paars am Nebentisch feindselig, bevor sie sich setzte und die Schultern hängen ließ.

Olivia hatte durchaus Mitleid mit ihr. Die hochnäsige sechsundzwanzigjährige Schönheitskönigin war zwar nicht gerade die sympathischste Einwohnerin von Blue Gulch, aber trotzdem hatte sie keinen Liebeskummer verdient.

In der Stadt munkelte man, dass Penny ihren frischgebackenen Verlobten mit ihrer falschen besten Freundin im Bett erwischt hatte. Seitdem schlich sie mit gesenktem Kopf und geschwollenen Augen durch die Stadt. Als sie Olivia heute Morgen im Coffeeshop einen eisgekühlten Mokka überreicht hatte, war sie vollkommen verheult gewesen, das sonst immer so sorgfältig zurechtgemachte Gesicht ungeschminkt. Olivia hatte gehofft, dass Penny irgendwann beim Truck vorbeischauen würde, damit sie diese etwas aufmuntern konnte, und jetzt war es endlich so weit.

Während Olivia ein Sandwich mit gegrilltem Schweinefleisch und Barbecue-Soße für ihren nächsten Kunden zubereitete – einen nervösen jungen Mann, der auf irgendwelche Neuigkeiten zu warten schien – beobachtete sie Penny verstohlen durch das Fenster.

Die junge Frau stöhnte befriedigt auf, als sie in ihren Cannolo biss. Nach dem nächsten Bissen saß sie schon aufrechter da und hatte auch wieder etwas mehr Farbe im Gesicht. Genüsslich verspeiste sie den Rest ihres Cannolos, trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und stand dann mit hocherhobenem Kopf auf.

„Wisst ihr was?“, verkündete sie jetzt niemandem im Besonderen und warf die langen, blonden Wellen über die Schultern. „Scheiß auf den Typen! Ich bin Penny Jergen. Ich meine, seht mich doch mal an!“ Sie ließ die Hände über ihre große, schlanke und vollbusige Figur gleiten. „Penny Jergen weint doch keinem Betrüger hinterher, der sie sowieso nicht verdient hat!“ Sie warf ihre zusammengeknüllte, schokoverschmierte Serviette auf den Tisch und stöckelte nun in ihren hochhackigen Sandalen davon.

Olivia musste unwillkürlich lächeln. Penny Jergen war offenbar wieder ganz die Alte, sympathisch oder nicht. Abrakadabra – egal, ob Olivia ihre Gabe geheuer war oder nicht.

Bei Pennys Bestellung hatte Olivia instinktiv gespürt, dass ihr Dessert als Extra-Zutat eine Prise „Ich-schüttele-diesen-Mann-einfach-ab“ nötig gehabt hatte. Natürlich überwand niemand Liebeskummer von einer Sekunde zur nächsten, das wusste Olivia aus eigener bitterer Erfahrung, aber die Ausstrahlung und der Gesichtsausdruck eines Kunden verrieten Olivia meistens, was derjenige gerade brauchte – und mit dieser Eingebung würzte sie dann das Essen bei der Zubereitung, ob das nun Magie war oder nicht.

Sie hatte sich deswegen früher oft mit ihrer Mutter gestritten, die wieder und wieder darauf beharrt hatte, dass es Magie und Dinge, die man nicht rational erklären konnte, sehr wohl gab.

Olivia hingegen hielt sich einfach nur für besonders einfühlsam. Wenn man aufmerksam genug war, dann konnte man eine Menge über Menschen und ihre Bedürfnisse erspüren. Olivia wünschte ihren Kunden bei der Zubereitung ihrer Bestellung immer genau das, was sie gerade dringend brauchten. Sie würzte das Essen gewissermaßen mit positiven Gedanken, und positives Denken hatte nun mal eine positive Wirkung.

Diese Erklärung war zumindest plausibel. Besondere Fähigkeiten oder Gaben oder wie auch immer man das nennen wollte hingegen … waren es nicht. Auch wenn es manchmal geradezu unheimlich war, welche Wirkung ihr Essen auf andere Menschen hatte.

„Du hast eine Gabe“, hatte Olivias Mutter noch an ihrem Todestag zu ihr gesagt, „und ich hoffe, dass du das eines Tages akzeptieren wirst. Verleugne bitte nicht, wer du bist. Eine Gabe zu verleugnen, bringt nur …“

Dann war Olivias Mom plötzlich verstummt und hatte seufzend das Gesicht abgewandt. Olivia hatte gewusst, dass sie an ihre Schwester dachte, die fünf Jahre zuvor den Kontakt zu ihnen abgebrochen hatte. Soweit Olivia sich erinnern konnte, hatte ihre Tante jedoch nie von einer eigenen Gabe gesprochen.

Sie verdrängte die traurigen Familienerinnerungen, um das Essen ihres jetzigen Kunden nicht aus Versehen mit ihren eigenen Sorgen zu belasten. Sie musste sich voll und ganz auf ihn konzentrieren.

Verstohlen betrachtete sie den jungen Mann, der sich gerade nervös auf die Unterlippe biss. Er wartet auf die Antwort eines Bewerbungsgesprächs, dachte Olivia aus einer plötzlichen Eingebung heraus. Die Finger voller Glücks-Schwingungen goss sie Barbecue-Soße auf sein Sandwich, wickelte es ein und reichte es ihm durch das Fenster. In spätestens einer Viertelstunde würde er einen Schub Selbstvertrauen bekommen – unabhängig davon, ob er den Job nun bekam oder nicht.

Olivia verleugnete ja gar nichts. Gabe hin oder her – sie wusste genau, wer sie war. Sie war Olivia Mack, sechsundzwanzig, Single und beruflich gerade im Umbruch. Bis vor einer Woche war sie noch Caterin und Köchin gewesen und hatte kalorienarmes oder glutenfreies Essen für ihre Kunden zubereitet, und dazu noch normale Gerichte für Mr. Crenshaw nach den Rezepten seiner verstorbenen Frau.

Natürlich würde sie ihre Kunden nicht im Stich lassen. Sie wusste, welche Wirkung ihr Essen auf sie hatte, aber nach all ihrem eigenen Liebeskummer und dem Verlust ihrer Mutter hatte es ihr einfach nicht mehr gutgetan, zu viel Zeit allein in der Küche ihres kleinen Hauses zu verbringen. Sie hatte dringend einen Tapetenwechsel gebraucht – einen neuen Job, der sie aus dem Haus und unter Menschen brachte.

Als Essie Hurley, der das Restaurant Hurley’s Homestyle Kitchen gehörte, Olivia vor Kurzem angerufen und sie gefragt hatte, ob sie nicht Lust hätte, bei einem neuen Geschäftsvorhaben mitzumachen – einem Foodtruck – hatte Olivia nicht lange gezögert und Ja gesagt.

Sie teilte sich die Schichten mit zwei anderen Köchen, sodass sie drei Tage in der Woche von halb zwölf bis halb vier und zwei Tage von halb vier bis halb acht arbeitete. So blieb ihr sogar noch genug Zeit, um nebenbei weiterhin für ihre Stammkunden zu kochen und sie zu beliefern.

Der Hurley’s Homestyle Kitchen Foodtruck stand ein paar Blocks vom Restaurant entfernt. Das Geschäft lief hervorragend, Olivia war nun mal eine gute Köchin. Lecker zubereitetes Trostessen machte Menschen nun einmal glücklich, punkt aus. Mehr steckte nicht dahinter.

Als der schlimmste Ansturm endlich vorbei war, nutzte Olivia die Zeit, sich selbst ein Sandwich zu machen. Sie schwankte gerade zwischen Roastbeef und gegrillter Hähnchenbrust, als ihr ein Fremder auffiel, der schon seit zwanzig Minuten vor dem Coffeeshop auf der anderen Straßenseite stand und sie beobachtete. Zuerst hatte sie gedacht, dass er einfach nur die außen am Truck hängende Speisekarte lesen wollte. Aber zwanzig Minuten lang?

Er sah außerdem nicht besonders erfreut aus. Jedes Mal, wenn sie zu ihm hinübersah und seinen Blick auffing, schien er sie wütend anzufunkeln. Aber warum? Wer war er? Blue Gulch war eine Kleinstadt, in der praktisch jeder jeden kannte. Wenn ein groß gewachsener, sehr attraktiver Mann hierhergezogen wäre, hätte Olivia garantiert schon längst von ihm gehört.

Sie war sich sicher, ihn noch nie hier gesehen zu haben.

Der Unbekannte trug eine braune Lederjacke, Jeans und Cowboystiefel. Er stand neben dem Eingang vom Blue Gulch Coffee, mit einem großen Becher Kaffee in der Hand. Sein volles, kastanienbraunes Haar glänzte in der Nachmittagssonne.

Als Olivia eine Entscheidung zugunsten Hähnchenbrust mit Dill-Pesto getroffen hatte, kam der Fremde über die Straße auf den Foodtruck zu. Wow, sah der Typ gut aus! Er hatte grün-braune Augen, ein markantes Kinn und ein Grübchen in der...



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